Claus Selzner

Claus Selzner
Claus Selzner

Nikolaus (genannt Claus oder Klaus) Selzner (* 20. Februar 1899 in Groß-Moyeuvre, Kreis Diedenhofen; † 21. Juni 1944 bei Dnjepropetrowsk) war SS-Oberführer und Generalkommissar von Dnjepropetrowsk im Reichskommissariat Ukraine.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn eines Bergmanns und gelernte Schlosser war unter anderem SA-Führer, Ortsgruppenleiter, Kreisleiter, Gauamtsleiter, Reichsamtsleiter im Amt Ordensburgen der Deutschen Arbeitsfront (DAF).

Selzner gehörte seit der Wiederzulassung der NSDAP 1925 der NSDAP (Nr. 24.137) und der SA an.[1] Nach einer Auseinandersetzung um die Zeitschrift die Die Faust wurde er vorübergehendend aus der NSDAP ausgeschlossen. Im Jahr 1929 war er Adjutant der SA-Standarte Darmstadt und 1930 zog er Ludwigshafen, wo er Ortsgruppen- und Kreisleiter wurde und in der BASF (damals IG Farben) eine NS-Betriebszelle gründete.[2] 1932 wurde er Mitglied des Reichstags, 1934 stellvertretender Leiter der NS-Betriebszellenorganisation (NSBO), Leiter des Organisationsamtes der DAF und der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude (KdF). Seit 1936 war er Mitglied der SS (SS-Nummer 277.988).[1] 1938 war er maßgeblich am Aufbau der Deutschen Arbeitsfront im „Sudetengau“ beteiligt.[1]

1941 wurde er zum SS-Oberführer und Hauptbefehlsleiter im Hauptschulungsamt der NSDAP ernannt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde er zum Generalkommissar von Dnjepropetrowsk ernannt und war in dieser Funktion auch für die Ermordung der jüdischen Bevölkerung im Generalbezirk Dnjepropetrowsk verantwortlich. Nach sowjetischen Angaben war er direkt verantwortlich für die Ermordung von 17.000 Juden Ende 1941 in der Nähe des jüdischen Friedhofs in Dnjepropetrowsk.[3]

Er starb am 21. Juni 1944 angeblich an einer Fischvergiftung.

Nach Kriegsende wurden sämtliche Schriften Selzners in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 567.
  2. Vom Scheitern der Demokratie, Die Pfalz am Ende der Weimarer Republik, Gerhard Nestler, u.a., S. 204
  3. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 578, Bezug auf Aktenzeichen ZST 114 AR-Z 67/67.
  4. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-s.html

Literatur

Weblinks


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