Clemenskirche (Münster)

Clemenskirche (Münster)
Portalseite der Clemenskirche

Die Clemenskirche in der westfälischen Stadt Münster ist eine nach Plänen von Johann Conrad Schlaun in den Jahren von 1745 bis 1753 für die Barmherzigen Brüder errichtete Kloster- und Hospitalkirche.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sie war ursprünglich das Eckgebäude, an das sich die Flügel des Clemenshospitals anschlossen.

Der gesamte Komplex wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Erhalten blieb nur die Fassade sowie Teile der Umfassungsmauern. Das Krankenhaus erhielt nach dem Krieg an anderer Stelle neue Gebäude. Der Wiederaufbau und die originalgetreue Wiederherstellung der Kirche mit ihrer reichen Innenausstattung begannen 1956 und nahmen Jahrzehnte in Anspruch.[1]

Heute gehört die Kirche zur Pfarreiengemeinschaft der Innenstadt und wird besonders für fremdsprachliche Gottesdienste und Konzerte genutzt.

Architektur

Mit ihrer Außenarchitektur im Stil des Barock gilt die Clemenskirche als der bedeutendste barocke Kirchenbau in Norddeutschland. Im Inneren herrschen dagegen Stilelemente des Rokoko vor.

Charakteristisch für die Clemenskirche ist die Form eines geschwungenen, unregelmäßigen Sechsecks mit der durch eine Laterne gekrönten Kuppel. Als Baumaterial wurde die für Schlaun typische Kombination von hellem Sandstein mit rotem Backstein verwendet.

Südwestlich der Kirche befindet sich der Glockenturm, der losgelöst vom Kirchenraum steht und in Form eines Campanile erbaut wurde.

Ausstattung

Blick ins Innere der Kirche
Seitenaltar

Die Deckenmalereien im Inneren wurden vom Münchener Maler Johann Adam Schöpf gefertigt, die Stuckelemente stammen von Jacob Rauch aus Wessobrunn.

Der Altar der Clemenskirche nimmt Bezug auf den Namenspatron der Kirche, den heiligen Clemens. Das Altarbild stellt sein Martyrium dar. Auch im Fresko der Kuppel wird dieses Thema aufgegriffen. Es zeigt die himmlische Verherrlichung (Apotheose) des hl. Clemens.

Eine weitere Besonderheit der Innenausstattung sind die im Blau als Farbe der Wittelsbacher gehaltenen Säulen. Sie erinnern an den münsterschen Fürstbischof Clemens August I. von Bayern, der den Bau von Kirche und Hospital in Auftrag gegeben hatte.

Die Clemenskirche hat keine Empore, insbesondere nicht für eine Orgel. Beim Bau der Kirche wurde für eine Orgel eine Orgelkammer angelegt, die in das seitlich angrenzende, heute nicht mehr erhaltene Gebäude ragte. Zur Kirche hin strahlte der Klang durch ein kleines Fenster in den Raum aus. Dieses Fenster mit Schauprospekt ist noch erhalten. Es befindet sich seitlich-rechts des Altarraumes, oberhalb des Seitenaltares.

Die heutige Orgel der Clemenskirche steht ebenerdig an der seitlichen Nordwand der Kirche. Das Instrument wurde 1973 von dem Orgelbauer Franz Breil (Dorsten) erbaut, und befindet sich in einem Gehäuse, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut worden war, allerdings nicht für die Clemenskirche. Das Schleifladen-Instrument hat 16 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch[2].

Umgebung

Die Kirche steht heute frei. Seitlich hinter der Kirche befindet sich eine kleine Parkanlage, die nach Entwürfen von Schlaun in barockisierender Form angelegt wurde.

Einzelnachweise

  1. Zur Zerstörung und zum Wiederaufbau
  2. Informationen zur Orgel der Clemenskirche

Weblinks

 Commons: Clemenskirche (Münster) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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