Compagnie Genevoise des Tramways Électriques

Compagnie Genevoise des Tramways Électriques
Transports Publics Genevois
Basisinformationen
Unternehmenssitz Grand-Lancy
Webpräsenz Transports Publics Genevois
Eigentümer Kanton Genf
Betriebsleitung Stéphanie Fontugne
Verkehrsverbund Unireso
Linien
Spurweite 1000 mm (Meterspur)
Straßenbahn 5
Bus 56
Sonstige Linien 9 Nachtlinien
Anzahl Fahrzeuge
Straßenbahn 24 Be 4/6
22 Be 4/8
21 Be 6/8
Omnibus 24 GT 560
20 BGT 25
13 BGT-N2
1 BGT-N2 mit Doppelgelenk
38 BGT-N2C
10 BGGT-N2C
Ein Tram des Typs Bombardier Flexity Outlook (Cityrunner)

Die Transports Publics Genevois (TPG) ist ein Nahverkehrsunternehmen in Genf.

Inhaltsverzeichnis

Strassenbahn

Die Geschichte der Strassenbahn beginnt in Genf am 19. Juni 1862 mit der Eröffnung einer Pferdebahn zwischen dem Place Neuve und Carouge. Im Jahr 1889 folgte eine Dampfstrassenbahn und im Jahr 1894 ein elektrische Strassenbahn. Im Jahre 1899 wurde schliesslich die Compagnie Genevoise des Tramways Électriques (CGTE) gegründet, die Vorgängergesellschaft der TPG. Sie setzte sich das Ziel die verschiedenen Systeme zu vereinheitlichen. Alle Strecken wurden elektrifiziert und einheitlich auf 1000 mm umgespurt. Bis 1923 wurden insgesamt 120 Streckenkilometer gebaut, welche ins Umland und teilweise bis nach Frankreich reichten.

1925 begann man, zunächst auf den Überlandlinien, die Strassenbahnstrecken auf Busbetrieb umzustellen. Dieser Prozess setzte sich auch in der Innenstadt fort, wo die Linien zum Teil durch Trolleybusse ersetzt wurden. Bis 1969 schrumpfte das «Netz» auf eine etwa acht Kilometer lange Tramstrecke zusammen, die von der Linie 12 (Moillesulaz–Carouge) bedient wurde. Der gute technische Zustand der Tramwagen und die Tatsache, dass sie noch nicht abgeschrieben waren, führten zur «vorläufigen» Beibehaltung der letzten Tramlinie.

In den Siebziger Jahren wurde die Idee aufgeworfen, die verhältnismässig grossen Vorortsgemeinden Meyrin und Onex – mit einer entsprechend modernen Stadtbahn – wieder an die verbliebene Tramstrecke anzuschliessen. Sämtliche Ideen und auch mittelfristig notwendige Investitionen für den Erhalt der verbliebenen Infrastruktur überstiegen allerdings die Möglichkeiten der privaten CGTE. Eine angenommene Volksinitiative verlangte die Verstaatlichung der CGTE, womit per 1. Januar 1977 aus der Compagnie Genevoise des Tramways Électriques die Transports Publics Genevois (TPG) wurden, ein selbständiger Regiebetrieb des Kantons Genf.

Erneuerungen zwischen 1978 und 1992

Die Gleise der letzten verbliebenen Tramlinie wurden 1978 unter der «neuen» TPG erneuert. Die Planung der vorgeschlagenen Neubaustrecken wurde in Angriff genommen, führte allerdings erst am 12. Juni 1988 mit der Annahme eines neuen kantonalen Gesetzes über den öffentlichen Verkehr zu ersten konkreten Bauvorhaben, die sich in grösseren Netzausbauten ab 1995 manifestierten.

Die sich aufdrängende Modernisierung des bestehenden Betriebs konnte allerdings früher in Angriff genommen werden. In Bachet-de-Pesay in der Gemeinde Lancy wurde 1984 mit dem Bau des neuen Tramdepot Bachet begonnen. Um die neuen Betriebsanlagen mit dem bestehenden Netz zu verbinden, wurde am 27. September 1987 die Strecke der Linie 12 um einen Kilometer von Carouge bis Bachet verlängert. Die Abstell- und Unterhaltsanlage in Bachet wurde 1988 eröffnet, 1990 folgte die angegliederte Tram- und Gleisbauwerkstätte und 1992 schliesslich das neue Verwaltungsgebäude, das seither den Hauptsitz der TPG beherbergt.

Basierend auf dem Prototyp Be 4/6 741 von 1984 wurden 1987–1989 insgesamt 45 neue, teilniederflurige Gelenkwagen angeschafft, welche von Vevey Technologies in Villeneuve, in Zusammenarbeit mit Düwag und BBC bzw. ABB geliefert wurden. Die umgangssprachliche Bezeichnung «DAV» für diese Fahrzeuge ist ein Akronym für Düwag – Ateliers de Vevey. Mit der Neubeschaffung konnte auf die alten Tramzüge komplett verzichtet werden, da bei der Fahrzeugzahl bereits die künftigen Netzausbauten mit den neuen Linien 13 und 16 berücksichtigt waren.

Netzausbau zwischen 1995 und 2006

Genfer Tramlinien
Linie Strecke
12 Bachet – Carouge – Moillesulaz
13 Palettes – Carouge – Cornavin – Nations
14 (Bachet –) Augustins – Cornavin – Avanchets
15 Palettes – Acacias – Cornavin – Nations
16 Avanchets – Cornavin – Moillesulaz
17 Bachet – Acacias – Eaux-Vives (– Chêne-Bourg)
Réseau actuel des tramways TPG

Die zugunsten der neuen TPG-Projekte ausgefallene Abstimmung von 1988 führte zu einer ersten Ausbauphase, in deren Zentrum der Bau der Ringstrecke Plainpalais–Carouge–Bachet–Palettes–Acacias–Plainpalais und der Rhônequerung zum Genfer Hauptbahnhof Cornavin mit Fortsetzung zur Place des Nations beim Genfer UNO-Sitz standen.

Am 28. Mai 1995 wurde die Linie 13 (Cornavin–Bachet) eröffnet und die Strassenbahn kehrte auf die andere Seite der Rhône zurück. Am 28. Juni 1997 kam es zu einer Verlängerung der Linie 13 von Bachet nach Palettes und im Mai 1998 nahm die Linie 16 (Moillesulaz–Cornavin) ihren Betrieb auf.

Am 14. Dezember 2003 wurde die Linie 13 von Cornavin nach Nations verlängert. Die Linie 15 wurde am 11. Dezember 2004 in Betrieb genommen, diese bedient die neue Strecke von Lancy-Pont-Rouge via Acacias nach Plainpalais und fährt von dort weiter über den Bahnhof Cornavin nach Nations. Seit dem 10. Dezember 2005 wird der erwähnte neue Abschnitt zudem von der Linie 17 befahren, die ab Plainpalais weiter nach Gare-Eaux-Vives verkehrt.

Aufgrund des Fahrzeugmehrbedarfs durch die Netzerweiterungen nach 2000 wurden weitere Trams bestellt. Beschafft wurden 2004–2005 vorerst 21 Cityrunner («Flexity Outlook C») aus dem Hause Bombardier Transportation, wobei eine Option über weitere 17 Fahrzeuge Ende 2007 eingelöst wurde.

Am 13. Mai 2006 erfolgte mit der Inbetriebnahme des Teilstückes zwischen Palettes und Lancy-Pont-Rouge der Ringschluss, mit dem die Bauprojekte der ersten Ausbauphase abgeschlossen werden konnten. Mit dem neuen Teilstück wurden die Linien 15 und 17 nach Palettes respektive Bachet verlängert. Seither befahren die vier auf der Ringstrecke verkehrenden Tramlinien 12, 13, 15 und 17 keine Wendeschleifen mehr, sondern ändern an den festgelegten «Endhaltestellen» die Liniennummer: zwischen den Linien 12 und 17 erfolgt der Wechsel der Liniennummer an der Haltestelle Bachet, zwischen den Linien 13 und 15 an der Haltestelle Palettes.

Ausbauprojekte TCMC und TCOB ab 2007

Vorangetrieben werden bereits die nächsten Ausbauphasen, das Projekt Tram Cornavin–Meyrin–CERN (TCMC) befindet sich bereits seit Anfang 2006 im Bau, für das Tram Cornavin–Onex–Bernex (TCOB) hat der Bundesrat im Januar 2007 die Konzession erteilt.

Das erste Teilstück des TCMC zwischen Cornavin und Les Avanchets wurde am 8. Dezember 2007 eröffnet und wird von der verlängerten Linie 16 (Moillesulaz–Avanchets) und der neuen Linie 14 (Bachet–Avanchets) befahren. Auf denselben Termin hin wurde zudem die Linie 17 vom Bahnhof Eaux-Vives zum stillgelegten Bahnhof Chêne-Bourg verlängert, womit die dortige kurze Stichstrecke samt Wendeschleife nach langer Zeit wieder im Plandienst befahren wird.

Obwohl das neue TCMC-Teilstück doppelspurig gebaut wurde, macht das Fehlen einer Wendeschleife am provisorischen Endpunkt Avanchets, sowie mehrere Stationen mit Mittelbahnsteig den ausschliesslichen Einsatz von Zweirichtungsfahrzeugen auf den betreffenden Linien notwendig. Der eher knappe Bestand der hierfür beschafften Cityrunner, hat zur Einlösung der bestehenden Option über 17 weitere Fahrzeuge geführt, während derweil auf die bisher praktizierte Durchbindung der Linien 12 und 16 an der Endhaltestelle Moillesulaz verzichtet wird.

Die Eröffnung der zweiten Etappe (Avanchets–Meyrin (Gravière)–CERN) erfolgt aufgrund verschiedener Einsprachen voraussichtlich im Herbst 2009 auf dem Teilstück bis Meyrin und im Herbst 2010 auf dem letzten Abschnitt bis zum CERN.

Für die TCOB-Strecke, die unter anderem eine zweite Rhônequerung umfasst ist noch kein verlässlicher Zeitplan bekannt. Weitere Projektstudien befassen sich mit der Verlängerung der Gleise von Nations nach Grand-Saconnex – vornehmlich zum Messegelände Palexpo – sowie dem Bau von grenzüberschreitenden Strecken nach Frankreich, darunter einer TCMC-Verlängerung nach Saint-Genis-Pouilly und der Verlängerung der Linien 12 und 16 von Moillesulaz in Richtung Annemasse.

Rollmaterial

  • Be 4/6 801 «DAV» (1984), Prototyp (ex 741)
  • Be 4/6 802–822 «DAV» (1987–1988)
  • Be 4/6 825–826 «DAV» (1988)
  • Be 4/8 831–846 «DAV» (1989), ursprünglich Be 4/6
  • Be 4/8 847–852 «DAV» (1988), ursprünglich Be 4/6 823–824 und 827–830
  • Be 6/8 861–881 «Cityrunner/Flexity C» (2004–2005)

Trolleybus

Seit Ende 2005 verwenden die TPG auf stark frequentierten Trolleybuslinien Doppelgelenktrolleybusse (DGT) die von Hess und Vossloh-Kiepe (Elektronik) hergestellt werden. Die Busse basieren auf dem Gelenktrolleybus Swisstrolley3 von Hess; im Rahmen der Leihgabe eines DGT (Nr. 783) Anfang 2006 an die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), wurde dieser in Zürich getestet und wird ab Mitte 2007 in einer geringfügig modernisierten Variante auch an die VBZ geliefert.

Fahrzeuge

  • Saurer/Hess GT 560 651–674 (1982–1983)
  • NAW/Hess BGT 25 681–700 (1988)
  • NAW/Hess BGT-N2 701–713 «Swisstrolley2» (1992)
  • NAW/Hess BGT-N2 721 (Umbau 2003), ex 709 (1992); Umbau zu Doppelgelenktrolleybus-Prototyp
  • Hess BGT-N2C «Swisstrolley3» 731–768 (2004–2005)
  • Hess BGGT-N2C «lighTram3» 781–790 (2005–2006), Doppelgelenktrolleybus

Literatur

  • Peter Willen: Strassenbahnen der Schweiz. Triebwagen. Orell Füessli Verlag, Zürich 1978, ISBN 3-280-00998-7

Weblinks


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