Confrérie de la Chaîne des Rôtisseurs

Confrérie de la Chaîne des Rôtisseurs
Logo der "Confrérie de la Chaîne des Rôtisseurs"

Die Confrérie de la Chaîne des Rôtisseurs ist eine internationale gastronomische Gesellschaft, die 1950 in Paris gegründet wurde, wo sich ihr Sitz befindet (7 rue d’Aumale, 9. Arrdt.). Die Gesellschaft beruft sich auf die Traditionen und Praktiken der alten königlichen französischen "Gilde von Gänseröstern", deren Ermächtigung mit der Zeit auf das Rösten aller Geflügelarten, Fleisch und Wild ausgeweitet wurde. Sie ist der Hohen Kunst des Kochens (Haute Cuisine) verpflichtet und fördert die Aufrechthaltung gastronomischer Werte und gepflogener Tischsitten.

Die Confrérie de la Chaîne des Rôtisseurs hat zurzeit etwa 24.000 Mitglieder in 75 Ländern der Welt. Ihre "Bailliages" genannten Landesverbände sind in weitere Untergruppen gegliedert. Neue Mitglieder werden durch die lokalen Bailliagen aufgenommen. Dazu sind zwei Paten (Parrains) nötig, welche für den einwandfreien Charakter des Neumitglieds bürgen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die schriftlich aufgezeichnete Geschichte der "Les Oyers" or "Gänseröster" kann bis zum Jahr 1248 zurückverfolgt werden. Zu dieser Zeit beauftragte König Ludwig IX. (Frankreich), Étienne Boileau, den Bürgermeister von Paris, Ordnung in die Organisation von Gewerbe und Innungen zu bringen, junge Lehrlinge auszubilden und die technischen Kenntnisse der Innungsmitglieder zu verbessern. Er versammelte die Vertreter von über 100 Gewerben, unter ihnen die „Gänseröster“.

Über die Jahre wurden die Aktivitäten und Privilegien dieser Gänseröster-Innung auf das Zubereiten und Vermarkten aller Art Fleisch, darunter Geflügel und Wild ausgeweitet.

1509, während der Regierungszeit Ludwig XII., wurden einige Statuten dieser Gilde geändert, was sich auch im Ändern der Bezeichnung "Rôtisseurs" kundtat, und ihre Aktivitäten wurden auf Geflügel, Wildvögel, Lamm und Wild beschränkt. 1610, unter Ludwig XIII., wurde der Gilde königliche Charta mit eigenem Wappen verliehen.

Über vier Jahrhunderte pflegte und entwickelte die "Confrérie" oder Bruderschaft der Röster kulinarische Kunst und setzte hohe Standards beruflicher und qualitativer Art auf —Standards eines "königlichen Tisches" — bis die Gilde, mit allen anderen zusammen, 1793 während der Französischen Revolution aufgelöst wurde. Die Rôtisseurs gerieten nahezu vollkommen in Vergessenheit bis Dr. Auguste Becart, Jean Valby und der "Prince der Gastronomen" Curnonsky (Maurice-Edmond Sailland) sowie die Chefs Louis Giraudon und Marcel Dorin die Gesellschaft im Jahr 1950 wieder aufleben ließen und die Confrérie de la Chaîne des Rôtisseurs (neu) gründeten.

Die Chaîne des Rôtisseurs heute

Logo der "Ordre Mondial des Gourmets Dégustateurs"

Seit ihrer Wiedergeburt ist die Gesellschaft stark gewachsen und konnte ihre Präsenz und ihren Einfluss weltweit geltend machen. Sie bringt heute professionelle und nicht-professionelle Mitglieder aus der ganzen Welt zusammen, die den gemeinsamen Geist der Gesellschaft teilen und gutes Essen und Trinken schätzen und genießen. Während die Confrérie vom Namen her eine Bruderschaft ist, waren Damen stets willkommen und spielen eine aktive Rolle in der Gesellschaft. Innerhalb der Chaîne befindet sich die "L’Ordre Mondial des Gourmets Dégustateurs" für diejenigen Mitglieder, die sich spezielles Wissen über Weine und Spirituosen zugelegt haben.

Jeunes Commis Rôtisseurs Competition

Die Chaîne des Rôtisseurs organisiert einen jährlichen Kochwettbewerb für junge Chefs unter 27, propagiert von einem Landesverband. Der Zweck dieses Wettbewerbs ist, die kulinarische Expertise des jungen Commis im Sinne der Chaîne zu fördern. Dieser Wettbewerb gibt dem jungen Chef die Möglichkeit, sein Talent und Fachwissen international zur Schau stellen zu können. Es ist ein sog. “Blinder Wettbewerb”, wobei der Teilnehmer erst 30 Minuten vor Beginn die Zutaten erfährt. Er hat dann 30 Minuten, um ein Menü zu erstellen und 3 Stunden, ein dreigängiges Menü für vier Personen zu kreieren.

Wappen

Altes Wappen der "Gänseröster-Innung"

Das ursprüngliche Wappen bestand aus einem Schild mit zwei gekreuzten Drehspießen und vier Spicknadeln (“Lardoirs”), umgeben von den Flammen einer Feuerstelle.

Für die neue Confrérie, wurde ein Logo mit diesem historischen Schild in der Mitte geschaffen. Dieses ist umrahmt von 11 Lilien fleur-de-lis und zwei Ketten (“Chaînes”); dazwischen erscheinen der Name der neuen Organisation und die beiden Gründerjahre (1248, bzw. 1950).

Die innere Kette repräsentiert die berufsmäßigen Mitglieder; die äußere die nicht-professionellen, beide zusammen den Bund Gleichgesinnter.

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