Achmed

Achmed

Ahmad (arabischأحمد‎, DMG Aḥmad, „hochgelobt“) ist ein männlicher Vorname und Familienname, der insbesondere bei Muslimen gebräuchlich ist.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Das Wort stammt aus der arabischen Wurzel h-m-d „loben, preisen“, nach der auch die Namen Mohammed, Hamid und Mahmud gebildet werden. Ahmad wird meist als Elativ von Ḥamīd („der Lobenswerte") oder Mahmud aufgefasst, wäre also etwa mit „der Lobenswertere“ oder „Hochgepriesene“ übersetzbar; unplausibler ist die Ableitung von Ḥāmid (Gott aufs Höchste lobend).[1]

Das Wort kommt an einer Stelle im Koran in Sure 61:6 vor, wird dort aber ursprünglich vermutlich[2] adjektivisch verwendet (im Sinne etwa von „der Hochgepriesene“):

„Und (damals) als Jesus, der Sohn der Maria, sagte: „Ihr Kinder Israels! Ich bin von Gott zu euch gesandt, um zu bestätigen, was von der Thora vor mir da war (oder: was vor mir da war, nämlich die Thora), und einen Gesandten mit einem hochlöblichen Namen zu verkünden, der nach mir kommen wird““

Das christliche Neue Testament spricht Joh 14,26 ELB, Joh 15,26 ELB, Joh 16,7 ELB vom Kommen des Parakleten (griech. parakletos, syrisch menaḥḥemānā, ar. al-fāraqlīṭ; dt. z.B. als "Beistand" übersetzbar). Zwischen beiden Texten stellen frühe muslimische Exegeten - gemäß Joseph Schacht - fälschlicherweise[3] eine Verbindung her.[4] Auch andere biblische Passagen, die in arabischer Übersetzung Derivate von h-m-d enthalten, wurden in diesem Sinne verwendet.[5] Eine Identifikation von Muhammad und dem im NT verkündeten Parakleten ist ein klassisches Argument für die Authentizität Muhammads; analog waren bereits Manichäer vorgegangen, wie Al-Mas'udi (gest. 957) berichtet; möglicherweise erleichterte der ähnliche Klang von menaḥḥemānā, Mānī, Muḥammad und Aḥmad die Identifikation.[6] Setzt man jedenfalls die ab ca. 772 n. Chr. mehrfach belegte Identifikation von Muhammad und Paraklet voraus, ergibt sich, dass Ahmad als Synonym für Mohammed betrachtet werden kann.[7] So tradiert es explizit z.B. bereits Wahb ibn Munabbih (gest. 728): der Name des Propheten sei Aḥmad und Muḥammad.[8]

Belege für die Verwendung als Eigenname bei Muslimen finden sich nach 740 mehrfach.[9] Im vorislamischen Arabisch ist das Wort als Eigenname ebenfalls gelegentlich belegt, außerdem in nordarabischen Inschriften, und dort wohl als Abkürzung zusammengesetzter Gottesprädikationen nach dem Schema von „Gott ist lobenswert“.[10]

Varianten

Bekannte Namensträger

als Vorname

als Familienname

Siehe auch

Literatur

  • Geoffrey Parrinder: Jesus in the Qurʾān, London: Faber & Faber 1977, 96–100
  • Uri Rubin: The eye of the beholder, the life of Muhammad as viewed by the early Muslims, a textual analysis, Princeton, NJ : Darwin Press 1995 (Studies in late antiquity and early Islam 5), ISBN 0-87850-110-X, 22f
  • Uri Rubin: Art. Aḥmad, Name of the Prophet, in: Encyclopaedia of Islam, 3. A., Brill 2008.
  • William Montgomery Watt: His name is Ahmad (cxi, 6), Muslim World 43 (1953), 110–7.
  • Josef van Ess: Theologie und Gesellschaft im 2. Und 3. Jahrhundert Hidschra: Eine Geschichte des religiösen Denkens im frühen Islam, Berlin: de Gruyter, Bd. 3 (1992), 25f und Bd. 4 (1997), 633f

Weblinks

Einzelnachweise

  1. J. Schacht: Aḥmad, in: Encyclopaedia of Islam, 2. A.
  2. Schacht, l.c.
  3. Schacht, l.c.
  4. So Muqātil b. Sulaymān und Ibn Isḥāq (beide 767 gestorben); U. Rubin, l.c.
  5. Beispiele bei U. Rubin, l.c.
  6. So jedenfalls U. Rubin, l.c.
  7. Schacht, l.c.
  8. Ibn Qayyim al-Jawziyya, Hidāyat al-ḥayārā fī ajwibat al-yahūd wa-l-naṣārā, hg. ʿIṣām Fāris al-Ḥarastānī, Beirut 1994, 199; hier n. Rubin, l.c.; dort noch Bericht über weitere Traditionen
  9. Schacht,l.c.
  10. Sachcht, l.c.

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