Cornelia Pieper

Cornelia Pieper

Cornelia Pieper geb. Richter (* 4. Februar 1959 in Halle (Saale)) ist eine deutsche Politikerin. Sie war von 2001 bis 2005 Generalsekretärin und von 2005 bis 2011 stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP.

Seit Oktober 2009 ist sie Staatsministerin beim Bundesminister des Auswärtigen und Mitglied im Kabinett Merkel II.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur in Halle absolvierte Cornelia Pieper ein Studium der Angewandten und Theoretischen Sprachwissenschaften in der polnischen und russischen Sprache in Leipzig und Warschau, welches sie 1982 als Diplom-Sprachmittlerin beendete. Bis 1985 arbeitete sie dann als Dolmetscherin im Tourismus und im Kulturbereich und wechselte danach in die EDV-Abteilung des Fernsehgerätewerkes in Halle. Von 1987 bis 1990 war sie dann in der Abteilung Kultur und Bildung beim Bezirksvorstand der LDPD in Halle tätig. Von 1995 bis 1996 war sie Geschäftsführerin des Humanistischen Verbandes e.V. in Berlin. Seit 1996 ist sie als freiberufliche Übersetzerin tätig. Sie ist außerdem Mitglied des Aufsichtsrates der Nürnberger Versicherungsgruppe. Sie ist verheiratet und Mutter eines Sohnes.

Partei

Seit 1990 ist sie Mitglied der FDP und gehört seitdem auch dem Landesvorstand der FDP in Sachsen-Anhalt an. Seit 1993 ist sie auch Mitglied des FDP-Bundesvorstandes, von 1997 bis 2001 als Stellvertretende Bundesvorsitzende und anschließend bis Mai 2005 als Generalsekretärin der FDP. 2003 forderte der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki Pieper zum Rücktritt von ihrem Posten als Generalsekretärin auf, nachdem die Polizei eine Hanfpflanze auf Piepers Grundstück in Halle gefunden hatte.[1] Am 5. Mai 2005 wurde Pieper mit 60,6% der Stimmen erneut zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Liberalen gewählt. Daneben war sie von 1995 bis zum 9. April 2011 Landesvorsitzende der FDP Sachsen-Anhalt. Auf dem Bundesparteitag 2011 in Rostock kandidierte sie nicht mehr als stellvertretende Bundesvorsitzende, sondern als Beisitzerin. Dabei wurde sie (wie auch Wolfgang Kubicki) erst im zweiten Wahlgang gewählt.[2]

Abgeordnete

Von 1990 bis 1994 war Cornelia Pieper Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt und in dieser Zeit auch Vizepräsidentin des Landtages. Im Jahr 1998 wurde sie erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt. Dort war sie dann von 1998 bis 2001 stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion. Nachdem die FDP mit ihr als Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl 2002 13,3 % der abgegeben Stimmen erreicht hatte, wurde Cornelia Pieper erneut Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt und hier auch Vorsitzende der FDP-Fraktion. Sie schied daher am 31. Mai 2002 aus dem Bundestag aus, für den sie bei der Bundestagswahl im September 2002 jedoch erneut kandidierte.

Sie ist seitdem wieder Mitglied des Deutschen Bundestages und gab ihr Landtagsmandat und den Fraktionsvorsitz auf. Von Februar bis Oktober 2005 war sie Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Seit November 2005 ist sie stellvertretende Vorsitzende dieses Ausschusses und Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion für Forschung. Sie ist stets über die Landesliste Sachsen-Anhalt in den Deutschen Bundestag eingezogen. Ihr Bundestagswahlkreis ist der Wahlkreis 73 (Halle).

Cornelia Pieper scheiterte bei der Bundestagswahl 2009 am 27. September 2009 im Bundestagswahlkreis Halle (Wahlkreis 73) beim Kampf um das Direktmandat mit 8,6 % der Erststimmen.[3] Da sie jedoch über Platz 1 auf der Landesliste der FDP abgesichert war, zog sie erneut in den Bundestag ein. Vor der Wahl bezeichnete sie höhere Investitionen in Bildung als größte Herausforderung. Außerdem bezeichnete sie das Gesetz zur Sperrung kinderpornographischer Inhalte im Internet als „untauglich“: „Kein pädophil veranlagter Mensch wird dadurch sein Verhalten ändern.“[4]

Zitate

„Doch während die Frau sich ständig weiterentwickelt, heute alle Wesenszüge und Rollen in sich vereint, männliche und weibliche, und sich in allen Bereichen selbst verwirklichen kann, blieb der Mann auf seiner Entwicklungsstufe stehen. Als halbes Wesen. Er ist ein ganzer Mann, aber er hat tatsächlich nur die eine Dimension seiner Persönlichkeit ausgebildet. Er ist weiterhin nur männlich und verschließt sich den weiblichen Eigenschaften wie Toleranz, Sensibilität, Emotionalität. Das heißt, er ist - streng genommen - unfertig und wurde von der Evolution und dem weiblichen Geschlecht überholt.“[5]

Einzelnachweise

  1. "Pieper kontert Kubicki: „Er hat nicht den Arsch in der Hose“". Der Spiegel, 27. Oktober 2003, abgerufen am 24. April 2010.
  2. Ergebnisse der Bundesvorstandswahl auf www.fdp.de, abgerufen am 29. August 2011.
  3. http://www.stala.sachsen-anhalt.de/wahlen/bt09/fms/fms213li.html
  4. Interview mit hingesehen.net
  5. So gehts nicht weiter und Bunte-Interview (9/2006)

Weblinks


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