Corrie

Corrie
Rachel Corrie

Rachel Ailene Corrie (* 10. April 1979 in Olympia, Washington; † 16. März 2003 in Rafah, Gazastreifen) war eine Friedensaktivistin und Mitglied des International Solidarity Movement (ISM) und reiste während der Al-Aqsa-Intifada in den damals noch israelisch besetzten Gazastreifen, um an verschiedenen Friedensmissionen teilzunehmen.

Inhaltsverzeichnis

Umstände des Todes und Nachwirkung

Sie wurde in Rafah getötet, als sie versuchte, in einem zuvor für Zivilisten gesperrten Bereich die Zerstörung von Häusern durch einen Bulldozer der israelischen Streitkräfte (IDF) aufzuhalten. Zu diesem Zeitpunkt war der Gazastreifen noch von Israel besetzt. Häuserzerstörungen wurden von den Israelis als Strafmaßnahmen gegen Araber durchgeführt (Hauszerstörung im israelisch-palästinensischen Konflikt). Die Umstände ihres Todes sind bis heute umstritten. Der ISM behauptet, der Fahrer des Bulldozers habe Corrie absichtlich zweimal überfahren, während die israelische Armee behauptet, es sei ein Unfall gewesen, bei dem der Fahrer Corrie übersehen habe und anschließend herabfallende Trümmerteile ihren Tod verursacht hätten.

Eine Untersuchung durch die israelische Justiz aus dem Juni 2003 kam zu dem Schluss, dass es sich um einen tragischen Unfall gehandelt habe. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte, dass die Untersuchung nicht von einer unabhängigen Kommission durchgeführt wurde. [1]

Im wiederaufgebauten Haus wurde eine Gedenkstätte sowohl für Corrie als auch für Nuha Swaidan, eingerichtet. Mangels Baugenehmigung erhielt der Eigentümer dieses Mahnmals jedoch am 29. September 2003 eine Abbruchbenachrichtigung.

Stiftung

Nach ihrem Tod wurde die Rachel Corrie Stiftung („Rachel Corrie Foundation“) gegründet. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, auf die Situation der Palästinenser aufmerksam zu machen und sich für einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern einzusetzen[2].

Theaterstück

Im Frühjahr 2005 wurde das Stück My Name is Rachel Corrie (Mein Name ist Rachel Corrie) in London zum ersten Mal aufgeführt. Es wurde vom britischen Schauspieler Alan Rickman inszeniert. Dieses Stück thematisiert die Arbeit Corries im Gazastreifen und ihre Erfahrungen, die sie dort gemacht hat. Die deutsche Fassung dieses Stücks wurde am 8. April 2008 als Hörspiel/Ursendung vom Deutschlandfunk Köln ausgestrahlt.[3]

Musikalische Verarbeitung

Klimt 1918, eine italienische Rock Band, nannte einen Song Rachel nach Rachel Corrie. Dieses erschien auf ihrem Album Dopoguerra.

Ten Foot Pole, eine amerikanische Punk Rock Band, schrieb einen Song Rachel Corrie, der auf dem Album Subliminable Messages erschienen ist.

Nachdem das Theaterstück über Rachel Corrie in einem New Yorker Theater abgesagt wurde, verfasste Billy Bragg einen neuen Text zu einem Song von Bob Dylan, der Rachel’s Schicksal und die Absage des Stücks thematisiert.[4]

Hörspiel

Im Auftrag des Deutschlandfunk wurde 2008 das Hörspiel Mein Name ist Rachel Corrie basierend auf ihren Tagebuchaufzeichnungen und Emails produziert.[5]

Fußnoten

  1. AmnestyUSA.org
  2. http://rachelcorriefoundation.org/?page_id=5
  3. http://www.playbill.com/news/article/102524.html
  4. http://www.billybragg.co.uk/news/news_story.php?id=324
  5. Hörspiel Mein Name ist Rachel Corrie, produziert vom Deutschlandfunk

Weblinks


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