Cypriniden

Cypriniden
Karpfenartige
Karausche (Carassius carassius)

Karausche (Carassius carassius)

Systematik
Reihe: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überordnung: Ostariophysi
Ordnung: Karpfenartige
Wissenschaftlicher Name
Cypriniformes

Die Karpfenartigen (Cypriniformes) sind eine artenreiche Ordnung von Süßwasserfischen. Sie kommen in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika vor und dominieren vielfach die dortige Fischfauna. In Südostasien ist der Artenreichtum am größten. Karpfenartige bevorzugen wärmeres Wasser und werden im Norden und in kalten Gebirgsbächen zunehmend von Forellenfischen ersetzt. Sie fehlen in Südamerika, Madagaskar, Australien, sowie östlich der Wallace-Linie.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus)

Die Karpfenartigen sind meist schlanke bis hochrückige Fische. Unter den Schmerlen gibt es auch einige aalartig, langgestreckte Formen (Schlammpeitzger, Dornaugen). Arten aus gemäßigten Regionen und große tropische Formen sind meist schlicht, kleine tropische Arten oft bunt gefärbt und beliebte Aquarienfische.

Die Kiefer, die anderen Mundknochen und die Kiemenbögen 1 bis 4 sind zahnlos, im Rachenraum sitzen ein bis drei Reihen Schlundzähne auf sichelförmigen Schlundknochen. Die Schlundzähne sind ein wichtiges Merkmal für die Artbestimmung. Das Maul ist oft stark vorstülpbar, die Lippen häufig mit Barteln besetzt. Zwischen Fortsätzen der Praemaxillare sitzt ein Kinethmoid genannter Knochen, der für die Karpfenartigen typisch ist. Kopf- und Kiemendeckel sind nackt, der Rumpf mit Elasmoidschuppen bedeckt. Eine Fettflosse fehlt. Gräten, Verknöcherungen des Bindegewebes zwischen den Muskelsegmenten, sind oft sehr zahlreich. Die Schwimmblase ist durch Einschnürungen in zwei oder drei Kammern geteilt aber ohne innere Wand.

Die meisten Karpfenartigen sind kleine bis mittelgroße Fische. Der größte ist Tor putitora [1], ein südostasiatischer Cyprinide, der eine Länge von 2,75 Meter erreichen kann. Aber auch das kleinste Wirbeltier ist ein Karpfenartiger, Paedocypris progenetica erreicht eine Länge von 10 mm [2].

Systematik

Die Ordnung der Karpfenartigen (Cypriniformes) gehört zusammen mit den Salmlerartigen, den Welsartigen, und zweier weiterer, artenärmeren Familien zur Überordnung der Ostariophysi, die damit die Mehrzahl aller Süßwasserfische umfasst. Zu den Karpfenartigen gehören sechs Familien und etwa 3730 Arten, also etwa zwölf Prozent aller Fischarten.

Zebrabärbling (Danio rerio)

Literatur

  • Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  • Kurt Fiedler, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Wilfried Westheide & Reinhard Rieger: Spezielle Zoologie Teil 2: Wirbel und Schädeltiere, 1. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg • Berlin, 2004, ISBN 3-8274-0307-3

Einzelnachweise

  1. Fishbase Tor putitora
  2. M. Kottelat, R. Britz, H.H. Tan & K.-E. Witte. 2005: Paedocypris, a new genus of Southeast Asian cyprinid fish with a remarkable sexual dimorphism, comprises the world's smallest vertebrate. Proceedings of the Royal Society, Volume 273, Number 1589 / April 22, 2006 doi:10.1098/rspb.2005.3419

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