D'Orbigny

D'Orbigny
Alcide Dessalines d’Orbigny

Alcide Charles Victor Marie Dessalines d’Orbigny (* 6. September 1802 in Couëron im Département Loire-Atlantique, nahe Nantes; † 30. Juni 1857 in Pierrefitte-sur-Seine, nahe Paris) war ein französischer Naturwissenschaftler, der auf den Gebieten der Zoologie, Paläontologie, Geologie, Archäologie und Anthropologie arbeitete. Er gilt als Begründer der Mikropaläontologie. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Orb.“.

Leben und Wirken

D’Orbigny verbrachte seine Jugend in La Rochelle, wo er Meerestiere untersuchte. Sein besonderes Interesse galt den Kleinstlebewesen, die er unter dem Mikroskop untersuchte. Er arbeitete dabei mit Forschern des Muséum national d’histoire naturelle (MNHN) in Paris zusammen. 1826 wurden seine Studien unter dem Titel Tableau méthodique de la classe des Céphalopodes veröffentlicht, durch die die Klasse der Foraminiferen eingeführt wurde.

1826 nahm er an einer siebenjährigen Forschungsreise des MNHN nach Südamerika teil, die ihn nach Brasilien, Argentinien, Paraguay, Chile, Peru und Bolivien führte. Er kehrte mit einer umfangreichen Sammlung an Proben zurück und beschrieb seine Entdeckungen in Voyage dans l’Amérique Méridionale (9 Bände, 1835-47).

In der Folgezeit konzentrierte er sich auf die Erforschung von wirbellosen Tieren insbesondere der Klassifizierung und stratigraphischen Einordnung von Arten aus der Jura- und Kreidezeit. Er definierte einige geologische Schichtstufen (wie z. B. Kimmeridgium, Oxfordium, Callovium zur Feingliederung des Jura), deren Namen heute noch in der internationalen Stufengliederung verwendet werden.

1840 begann er die systematische Beschreibung von Fossilien in Frankreich und veröffentlichte La Paléontologie Française (8 Bände, 1840-60).

1849 veröffentlichte er eine weitere bedeutende Arbeit mit dem Titel Prodrome de Paléontologie Stratigraphique Universelle [...] (3 Bände, 1849-52), in der er 18 000 verschiedene Arten beschrieb.

1853 wurde er zum Professor für Paläontologie am Muséum national d’histoire naturelle ernannt.

D’Orbigny verstarb am 30. Juni 1857 nach einjähriger Krankheit in Pierrefitte-sur-Seine, einem Vorort von Paris.

Ehrentaxon

Ihm zu Ehren wurde die Gattung Orbignya Mart. ex Endl. der Pflanzenfamilie der Palmengewächse (Arecaceae) benannt.


Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Orbigny (Indre et Loire) — Pour les articles homonymes, voir Orbigny. Orbigny …   Wikipédia en Français

  • Orbigny-au-Mont — Orbigny au Mont …   Wikipedia

  • Orbigny-au-Val — Orbigny au Val …   Wikipedia

  • Orbigny-au-mont — Pays   …   Wikipédia en Français

  • Orbigny-au-val — Pays   …   Wikipédia en Français

  • Orbigny — may refer to: One of the abbreviations used for Alcide d Orbigny in biological citations Orbigny, Indre et Loire, a commune in the Indre et Loire department in France Orbigny au Mont, a commune in the Haute Marne department in France Orbigny au… …   Wikipedia

  • Orbigny, Indre-et-Loire — Orbigny …   Wikipedia

  • ORBIGNY (A. d’) — ORBIGNY ALCIDE DESSALINES D’ (1802 1857) Appartenant à une famille de scientifiques qui participa à la grande révolution scientifique du XIXe siècle, Alcide d’Orbigny est né à Couëron (Loire Atlantique). Jeune, il voyage à travers l’Amérique du… …   Encyclopédie Universelle

  • Orbigny — País …   Wikipedia Español

  • Orbigny-au-Val — País …   Wikipedia Español

  • Orbigny-au-Mont — País …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”