DRG-Baureihe ET 85

DRG-Baureihe ET 85
DRG-Baureihe ET/ES/EB 85
DB-Baureihe 485/885
DRG-Baureihe ET 85
Nummerierung: DRG ET 85 01–36
DRG ES 85 01–34
EB 85 01–70
Anzahl: 39
Hersteller: Fuchs, BBC
Baujahr(e): 1927–1932
Ausmusterung: 1977
Achsformel: Bo'2' (ET)
2'2' (ES)
3 (EB)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 20.340 mm
Dienstmasse: 61,4 t
Radsatzfahrmasse: 17,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h
Stundenleistung: 550 kW
Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz AC
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Antrieb: Tatzlager
Sitzplätze: 75

Die Baureihe ET 85 war ein Elektrotriebwagen der Deutschen Reichsbahn und später der Bundesbahn.

Geschichte

1924 wurden von der Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg vier Dampftriebwagen der bayerischen Gattung MCCi in die Elektrotriebwagen ET 85 01–04 umgebaut. Nach dem Umbau wurden bei Fuchs und BBC in den Jahren 1927 bis 1933 insgesamt 32 Neubaufahrzeuge in Auftrag gegeben. 1927 war es noch nicht möglich die ganze Elektrik unter dem Wagenboden unterzubringen. Der Trafo und das Schaltwerk wurden daher in einem Maschinenraum untergebracht. Die neuen Triebwagen waren nur etwas länger als die „Prototypen“. Die Türen zu den Fahrgasträumen waren ebenfalls eingezogen, zum Maschinenraum führte von außen aber nur noch eine einfache Tür an der rechten Fahrzeugseite. Alle Fahrzeuge bis zur Betriebsnummer ET 85 30 hatten ursprünglich Fronttüren und Übergangsbrücken, die später entfernt wurden.

In genau derselben Form und mit derselben Raumanordnung - anstelle des Maschinenraumes war ein Gepäckraum vorhanden - entstanden von 1927-1933 die Steuerwagen ES 85 01–34. Als Beiwagen dienten umgebaute dreiachsige bayerische Personenwagen EB 85 01–70, die später durch dreiachsige Umbau-Wagen ersetzt wurden. Die Triebwagen ET 85 05 und 09 sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h ausgelegt. Die DB übernahm die ET 85 in ihren Bestand und bezeichnete sie nach 1968 als Baureihe 485/885. Eingesetzt wurden diese Triebwagen nicht nur im Münchener Vorortverkehr sondern auch bei der Deutschen Bundesbahn im Schwarzwald auf der Dreiseenbahn und auf der Wehratalbahn.

Museumsfahrzeug ET 85 07

Bis 1977 wurden alle Fahrzeuge ausgemustert, zuletzt der 485 005 + 885 615.

Im Jahre 1949 wurden die ET 85 13, 14 und 16 in die ET 90 01–03 umgebaut. Diese wurden nach einer Getriebeänderung auf der Steilstrecke Berchtesgaden–Königssee eingesetzt. 1972 wurden die ET 90 ausgemustert.

Der 485 007 und 885 615 wurden im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen erhalten. Seit Dezember 2010 sind beide Fahrzeuge Bestandteil der Sammlung elektrischer Triebwagen der Schienenverkehrsgesellschaft Stuttgart, die die Fahrzeuge erworben hat. Trieb- und Steuerwagen haben wieder die ursprüngliche cremefarbene DRG-Lackierung erhalten und sind in der SVG Eisenbahn-Erlebniswelt Horb am Neckar ausgestellt.

Literatur

  • Harald Vogelsang: Die Fahrzeuge und Anlagen des Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen. 12. Aufl., DGEG, Werl 2002. ISBN 3-921700-99-X

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