DYWIDAG International GmbH

DYWIDAG International GmbH

Die DYWIDAG International GmbH ist ein deutsches Bauunternehmen mit Sitz in München. Es entstand im Jahr 2000 im Zuge einer Umstrukturierung der Dyckerhoff & Widmann AG (DYWIDAG).

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Die DYWIDAG führte seit 1891 auch außerhalb Deutschlands Bauprojekte aus. Die Durchführung dieser Auslandsprojekte war in der DYWIDAG in der damaligen Organisationseinheit „Hauptniederlassung Ausland“ angesiedelt. Zum 1. Januar 2000 gründete die DYWIDAG für den außereuropäischen Teil ihres Auslandsgeschäftes die DYWIDAG International GmbH.

Um die Kontinuität aller Geschäftsbeziehungen sicherzustellen, trat die DYWIDAG International GmbH als hundertprozentige Tochtergesellschaft der DYWIDAG in die Verträge, Vereinbarungen und Rechtsverhältnisse der bisherigen Niederlassung Ausland ein. Das gesamte Personal der Hauptniederlassung Ausland wurde ebenfalls in die DYWIDAG International GmbH übernommen. Über eine gesonderte Vereinbarung erhielt die DYWIDAG International GmbH uneingeschränkten Zugriff auf die technischen und finanziellen Ressourcen der DYWIDAG. Die DYWIDAG International GmbH agiert seit ihrer Gründung als eigenständige, im Ausland tätiges deutsche Bauunternehmen. Bauprojekte in Europa in der Nähe der deutschen Grenzen wurden aufgrund der räumlichen Nähe weiterhin von den DYWIDAG-Niederlassungen in Deutschland getätigt.

Im Rahmen der Fusion der Walter Bau-AG und der DYWIDAG im August 2001 wurde die DYWIDAG International GmbH eine Tochtergesellschaft des fusionierten Unternehmens, die unter dem Namen „Walter Bau-AG vereinigt mit DYWIDAG“ weiterarbeitete. Die DYWIDAG International GmbH stellte nach der Fusion die bestehenden Auslandsprojekte der Walter Bau-AG fertig und betrieb das Auslandsgeschäft des fusionierten Baukonzerns.

Nach der Insolvenz der Walter Bau-AG vereinigt mit DYWIDAG im Februar 2005 erwarb der STRABAG-Konzern die DYWIDAG International GmbH zusammen mit der DYWIDAG Bau GmbH und der ehemaligen Walter-Heilit Verkehrswegebau GmbH (jetzt: Heilit + Wörner Bau GmbH). Hierbei wurden die im Deutschland- und Europa-Geschäft tätigen Gesellschaften DYWIDAG Bau GmbH und Heilit + Wörner Bau GmbH der STRABAG AG, Köln, Deutschland, angegliedert. Die DYWIDAG International GmbH hingegen wurde direkt der STRABAG SE, Wien, Österreich, zugeordnet.

Zu den Spezialgebieten der DYWIDAG International GmbH gehören die Bereiche Tunnelbau, Infrastruktur (insbesondere Flughäfen und Brücken), Wasserver- und Entsorgung, Industriebau und Kühltürme sowie im Kompetenzcenter für Flüssiggastanks (LNG-Tanks). Die Ausführung der Arbeiten wird durch das DYWIDAG Managementsystem überwacht und ist nach ISO 9001 zertifiziert.

Die DYWIDAG International GmbH hat weltweit zahlreiche Niederlassungen. Zu den Tochtergesellschaften gehören:

  • DYWIDAG Saudi Arabia Co. Ltd., Jubail, Saudi-Arabien
  • DYWIDAG Algérie EURL, Algier, Algerien
  • DYWIDAG India Pvt. Ltd., Neu-Delhi, Indien
  • DYWIDAG LNG Korea Ltd., Seoul, Korea

Entwicklung des Auslandsbaugeschäftes

Ausgeführt durch Vorläuferorganisationseinheiten der DYWIDAG International GmbH:

  • 1891: Erstes Auslandsbauprojekt ist ein Gassammelbehälter in Maastricht, Niederlande
  • 1909–1911: erste Bauten in Österreich, Belgien, Italien, Schweiz, Türkei und Argentinien
  • 1929–1934: erste Bauten in Algerien, Indien, USA und Naher Osten

Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte eine starke Ausweitung des Auslandsgeschäftes weltweit.

Weitere große Auslandsprojekte von DYWIDAG in den letzten 30 Jahren, zum Teil in internationalen Arbeitsgemeinschaften ausgeführt, waren:

  • TV Center Riyadh, Saudi-Arabien
  • Don Muang Tollway, Bangkok, Thailand
  • Werftanlage Lumut, Malaysia
  • Wasserkraftwerk Yacyreta, Argentinien
  • Metro Medellin, Kolumbien
  • Puclaro Dam, Chile
  • Internationaler Flughafen Yaoundé, Kamerun
  • Manantali Dam, Mali
  • Skye Bridge, Schottland

Projekte

Seit Gründung der DYWIDAG International GmbH sind von dieser folgende Projekte ausgeführt worden:

  • Metro Delhi, Indien: Leitung einer internationalen Arbeitsgemeinschaft zusammen mit Samsung, Korea, Shimizu, Japan, und Larsen & Toubro und Ircon, (beide Indien).
    • Baulos MC1B (6 km zweiröhriger U-Bahn-Tunnel incl. 6 U-Bahn-Stationen). Bauzeit: 2001–2005
    • Baulos BC 18 (3,1 km zweiröhriger U-Bahn-Tunnel mit Tunnelbohrmaschine incl. 2 U-Bahn-Stationen in offener Baugrube und Nebenbauwerke), Bauzeit: 2007 bis ca. 2010
  • Metro Algier, Algerien: Leitung einer deutsch-algerischen Arbeitsgemeinschaft zusammen mit Cosider und Infrafer, (beide Algerien). Baulos Hamma–Hai el Badr (Rohbau von 4,1 km U-Bahn-Tunnel incl. 4 U-Bahn-Stationen und Nebenbauwerke), Bauzeit: 2003–2007
  • Middle Marsyangdi Hydroelectric Project, Nepal: Errichtung eines Wasserkraftwerkes incl. Einlauftunnel und Elektrizitätswerk mit einer künftigen Leistung von 72 MW/400 GWh, Bauzeit: 2001–2009
  • Flughafen Mongomeyen, Äquatorialguinea: Errichtung eines internationalen Flughafens, Bauzeit: 2005–2009
  • Kläranlage und 42 km lange Abwasserleitung, Ouargla, Algerien, Bauzeit: 2005–2008
  • Brücke „Konrad-Adenauer“ in Cotonou, Benin: Bau einer 360 m langen Brücke über die Lagune in Cotonou, Bauzeit: 2002–2004. Seit 2007 Ausführung der Arbeiten an einem 180m langem, brückenähnlichen Kreuzungsbauwerk in der Zufahrt zu dieser Brücke.
  • Trinkwasseraufbereitungsanlage GABA III, Kampala, Uganda: Errichtung einer Trinkwasseraufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 80.000 m³, Bauzeit: 2004–2006
  • Zahlreiche LNG-Tanks in verschiedenen Ländern: Errichtung und/oder Durchführung von Vorspannarbeiten incl. Design und technische Ausführungsplanung für LNG-Tanks mit stetig steigenden Lagerkapazitäten (der erste Tank 1968 hatte eine Kapazität von 30.000 m³, die Tanks heutzutage fassen bis zu 200.000 m³)
  • Zahleiche Wasserver- und Entsorgungsprojekte und in Asien und Afrika. Verlegung von Leitungsrohren und Errichtung von Pump- und anderen Nebengebäuden.

Ausgeführt durch die DYWIDAG Saudi Arabia Co. Ltd.:

  • Zahlreiche Industriebauten wie Stahlwerken, Großmühlen, Zement- und Zuckerfabriken sowie Fundamente für schwere Fertigungsanlagen und Tanks.
  • Zahlreiche Kühltürme mit Höhen zwischen 50 und 70 m und Bodendurchmesser von 75 bis 125 m, die sich nach oben auf 50 bis 80 m verjüngen.

Weblinks


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