Dahlen (Sachsen)

Dahlen (Sachsen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Dahlen
Dahlen (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Dahlen hervorgehoben
51.36611111111112.997222222222158
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Leipzig
Landkreis: Nordsachsen
Höhe: 158 m ü. NN
Fläche: 71,68 km²
Einwohner:

4.642 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km²
Postleitzahl: 04774
Vorwahl: 034361
Kfz-Kennzeichen: TDO
Gemeindeschlüssel: 14 7 30 060
Stadtgliederung: 10 Ortsteile bzw. Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 4
04774 Dahlen
Webpräsenz: www.heidestadt-dahlen.de
Bürgermeister: Matthias Löwe (WHD)
Lage der Stadt Dahlen im Landkreis Nordsachsen
Arzberg Bad Düben Beilrode Belgern Cavertitz Dahlen Delitzsch Doberschütz Dommitzsch Dreiheide Eilenburg Elsnig Großtreben-Zwethau Jesewitz Krostitz Laußig Liebschützberg Löbnitz Mockrehna Mockrehna Mügeln Naundorf Neukyhna Oschatz Rackwitz Schildau Schkeuditz Schönwölkau Sornzig-Ablaß Taucha Torgau Trossin Wermsdorf Wiedemar Zinna Zschepplin ZwochauKarte
Über dieses Bild

Dahlen ist eine Stadt in Sachsen im Landkreis Nordsachsen. Bekannt ist Dahlen als Sackhupperstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Die Stadt ist das Tor zur Dahlener Heide. Die größeren Nachbarorte sind die Gemeinde Wermsdorf (11 km) und die Städte Oschatz (12 km), Wurzen (19 km) und Torgau (20 km). Die Bundesstraße 6 führt bei Neuböhla durch den Süden des Gemeindegebietes, weitere Anbindungen bestehen über die drei Staatsstraßen. Auch die Bahnstrecke Leipzig–Dresden führt seit 16. September 1838 durch das Gemeindegebiet (Bahnhof Dahlen).

Gemeindegliederung

  • Dahlen
  • Schmannewitz
    • Ochsensaal
  • Börln
    • Bortewitz
    • Schwarzer Kater
    • Radegast
  • Großböhla
    • Kleinböhla
    • Neuböhla

Geschichte

Dahlen wird im Jahr 1188 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ort ist slawischen Ursprungs und bedeutet Dolane = Talbewohner. Seit dem Jahr 1228 besitzt Dahlen das Stadtrecht und war ein Lehen des Bischofs von Naumburg. Das Wappen der Stadt leitet sich von diesem Bistum ab.

Der Preußenkönig Friedrich II. unterschrieb am 21. Februar 1763 im Dahlener Schloss den Friedensvertrag des Hubertusburger Friedens nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges.

1878 wurde der bis dahin gleichnamige Ort im Rheinland bei Mönchengladbach auf kaiserlichen Erlass in Rheindahlen umbenannt, da es im Norddeutschen Postbezirk häufig zur Verwechslung mit der sächsischen Gemeinde kam.

Die DDR plante ab 1980 unweit von Dahlen den Bau eines Atomkraftwerks. Zu Baumaßnahmen kam es nicht, und die Planungen wurden nach der Wende im Frühjahr 1990 verworfen.

Seit 1. März 1994 besteht die Gemeinde Dahlen in der jetzigen Form.

Ein geplanter Zusammenschluss von Dahlen mit der Gemeinde Wermsdorf und der Stadt Mutzschen aus dem ehemaligen Muldentalkreis zur Stadt Hubertusburg wurde in einer Bürgerbefragung am 18. November 2007 von 82 % der teilgenommenen Dahlener abgelehnt.

Gedenkstätten

  • Grabstätten auf dem Ortsfriedhof für zwei unbekannte KZ-Häftlinge, die im April 1945 von SS-Männern aus einem Evakuierungszug geworfen und hier begraben wurden
  • Gedenktafel an seinem Wohnhaus Oschatzer Straße 5 zur Erinnerung an den Widerstandskämpfer Max Taube, der im KZ Sachsenhausen ermordet wurde
  • Ehrenmal in der Max-Hupfer-Straße für die Opfer des Faschismus, von der die Gedenktafel seit 1990 fehlt. Ebenso wurde die Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Hermann Wiedner an seinem Wohnhaus Oschatzer Straße 8 entfernt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rathaus
Der Sackhupper
  • Heimatmuseum Dahlen
  • Bauernmuseum Schmannewitz
  • Stadtkirche Unser Lieben Frauen in Dahlen
  • Stadtpark Dahlen
  • Das spätbarocke Schloss Dahlen, welches der kursächsische Staatsminister Heinrich Graf von Bünau in der Zeit von 1744 bis 1751 erbauen ließ, brannte am 20. März 1973 vollständig aus. Es gehörte bis 1945 der Familie Sahrer von Sahr. Zu DDR-Zeiten diente das Schloss als Treffpunkt der Dahlener, zum Schützenfest, zum Tennis oder als Jugendclub. Es wurde bis heute nicht wieder aufgebaut. Im September 2011 war jedoch das Bauwerk soweit gesichert, daß er von Besuchern für Konzerte und andere Aufführungen wieder besucht werden kann. Bis 2013 soll neben dem Dach auch das Friedenszimmer wieder hergestellt werden, in welchem Friedrich II. von Preussen die Akte zum Hubertusburger Frieden unterschrieb, der den Siebenjährigen Krieg beendete.[2]
  • Schloss Großböhla mit Schlosspark, Spätbarock, zeitweise im Besitz von Friedrich von Krosigk
  • Dorfkirche Ochsensaal aus dem 12. Jahrhundert (Romanik)
  • Barockkirche Schmannewitz, in den Jahren 1731/32 nach den Plänen von George Bähr erbaut
  • Schloss Börln, entstanden im Spätbarock auf den Resten einer Wasserburg. Ein teilweise noch vorhandener Wallgraben umgibt das Schloss. Das Herrenhaus mit dem originalen Pferdestall, das Gärtner- und Kutscherhaus, die Orangerie und das Brunnenhaus sind heute noch vorhanden. Westlich des Schlosses liegt der Park mit Teichanlage. Das Schloss und Rittergut war bis 1945 im Besitz von Julius Graf von Zech-Burkersroda.
  • Das Rathaus Dahlen ist ein denkmalgeschütztes Objekt. Der an der Nordseite des Marktplatzes situierte ortsbildprägende Bau wurde 1888 in zeittypischen historistischen Formen errichtet. Der mit Treppengiebeln geschmückte Backsteinbau weist einen achteckigen Dachreiter mit Laterne auf. [3]
  • Skulptur Sackhupper auf dem Dahlener Markt
  • Königlich-sächsischer Meilenstein (Stationsstein) von 1859 am Bahnhof

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • George Bähr (1666–1738), Baumeister des Barock, war am Bau der Kirche in Schmannewitz beteiligt
  • Heinrich Graf von Bünau (1697–1762), Staatsmann und Historiker, Rittergutsbesitzer in Dahlen
  • Friedrich Wilhelm Hauffe (1845–1915), Politiker, Stadtgutsbesitzer in Dahlen, MdR, MdL (Königreich Sachsen)
  • Oskar Röder (1862–1954), von 1886 bis 1888 Tierarzt in Dahlen
  • Hellmut Körner (1904–1966), NSDAP-Reichstagsmitglied und Landesbauernführer Sachsens, seit 1936 Erbhofbesitzer in Dahlen
  • Wilhelm Rühle (1906–1993), Orgelbau- und Tischlermeister, baute 1977 die Orgel in der Kirche in Schmannewitz

Partnerstadt

Seit 1999 unterhält Dahlen eine Städtepartnerschaft mit Cessy in Frankreich.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. Das Spukschloss in Sachsen in: FAZ vom 19. September 2011, Seite 28
  3. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II. Deutscher Kunstverlag 1998, S. 173.

Weblinks

 Commons: Dahlen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Dahlen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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