Dannigkow

Dannigkow
Dannigkow
Stadt Gommern
Wappen von Dannigkow
Koordinaten: 52° 4′ N, 11° 53′ O52.06972222222211.87555555555654Koordinaten: 52° 4′ 11″ N, 11° 52′ 32″ O
Höhe: 54 m ü. NN
Fläche: 12,06 km²
Einwohner: 700
Eingemeindung: 1. Jan. 2005
Postleitzahl: 39245
Vorwahl: 039200
Dannigkow (Sachsen-Anhalt)
Dannigkow
Dannigkow
Lage von Dannigkow in Sachsen-Anhalt
Dannigkow, Friedrichstraße

Dannigkow ist ein Ortsteil der Stadt Gommern im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Er liegt an der Grenze zwischen der Magdeburger Elbaue und dem Westfläming auf 54 Metern über dem Meeresspiegel. Am Ostrand des Ortes fließt der Elbe-Nebenfluss Ehle. Das Umland ist landwirtschaftlich mit Böden mittlerer Ertragslage geprägt, weiter nach Südwesten beginnt mit der Gommerschen Heide ein größeres Waldgebiet, in dem sich auch das Naherholungszentrum Plattensee befindet. Durch Dannigkow verläuft die Bundesstraße 184, die den Ort mit Gommern verbindet, und auf der die Landeshauptstadt Magdeburg nach 21 Kilometern und die nächste Stadt Zerbst nach 20 Kilometern zu erreichen sind. Östlich von Dannigkow liegt der Ortsteil Kressow.

Gliederung

Zur ehemaligen Gemeinde Dannigkow gehörte der Ortsteil Kressow.

Geschichte

Der Ortsname, der in schriftlichen Aufzeichnungen erstmals 1142 auftaucht, ist slawischen Ursprungs. Die deutsche Besiedelung hat spätestens im 12. Jahrhundert begonnen, denn aus dieser Zeit stammt die Dorfkirche. Neben der Landwirtschaft waren die südlich des Ortes gelegenen Steinbrüche von großer Bedeutung. Sowohl das Kloster in Plötzky, wie die Pfarrkirche in Leitzkau als auch die Burg in Gommern wurden mit Bruchsteinen aus Dannigkow errichtet. Bis 1808 gehörte der Ort zum kursächsischen Amt Gommern, dass eine Enklave im Magdeburgischen bildete. Danach war Dannikow für sechs Jahre Teil des französischen Brückenkopfes östlich der Elbe, nachdem Sachsen das Amt Gommern an das Königreich Westfalen abgetreten hatte. Während der Befreiungskriege gegen Napoleon war das Dorf am 5. April 1813 einer der Schauplätze der Ehleschlacht. Nach erbittertem Kampf um jedes Haus konnte die verbündeten preußisch-russischen Truppen die sich im Ort verschanzten Franzosen vertreiben und so für einen ersten Erfolg im Kampf um die Befreiung von der napoleonischen Herrschaft sorgen. An das Gefecht erinnert noch heute ein Gedenkstein vor dem Dannigkower Rathaus.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Arbeit in den Dannigkower Steinbrüchen ihren Höhepunkt erreicht. Es waren elf Steinbruchunternehmen tätig, die teilweise mit Dampfmaschinen arbeiteten. Zu dieser Zeit lebten 610 (1910) Menschen im Ort. Am 15. Oktober 1963 stellte der letzte Betrieb seine Tätigkeit ein, und die Steinbrüche wurden geflutet. Der größte der neu entstandenen Seen erhielt den Namen Plattensee und wurde zum Zentrum eines Naherholungsgebietes mit Campingplatz. 1964 hatte Dannigkow 845 Einwohner.

Die günstige Verkehrslage und die reizvolle Umgebung ließen Dannigkow nach der deutschen Wiedervereinigung weiter anwachsen. Südöstlich der Bundesstraße entstanden neue Wohngebiete mit mehr als achtzig Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern. Zum 1. Januar 2005 wurde Dannigkow in die Stadt Gommern eingemeindet.[1]

Politik

Die Belange des Ortsteils werden gegenüber der Stadt Gommern durch den siebenköpfigen Ortschaftsrat vertreten. Als Ortsbürgermeister wurde am 6. Juli 2003 Heinz-Hellmer Wegener (CDU) gewählt.

Wappen

Blasonierung: „In Grün zwei silberne Wellenbalken.“

Das Wappen von Dannigkow knüpft mit den Wellenbalken an die umliegenden Seen und mit der Tinktur Grün des Schildes an seine Lage inmitten des Waldes an. Die Gestaltung des Hoheitszeichens erfolgte 1992 durch den Heraldiker Jörg Mantzsch.

Die Farben des Ortes sind Silber (Weiß) - Grün.

Sehenswürdigkeiten

Die im 12. Jahrhundert aus Bruchsteinen errichtete, heute evangelische Sankt-Jakobi-Kirche liegt etwas versteckt auf einem Grundstück an der nördlichen Seite der Friedrichstraße. Bemerkenswert ist auch der bereits erwähnte Gedenkstein für die Ereignis von 1813.

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005

Weblinks


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