Das wilde Schaf

Das wilde Schaf
Filmdaten
Deutscher Titel Das wilde Schaf
Originaltitel Le mouton enragé
Produktionsland Frankreich, Italien
Originalsprache französisch
Erscheinungsjahr 1974
Länge 105 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Michel Deville
Drehbuch Christopher Frank
Produktion Léo L. Fuchs
Musik Saint-Saëns
Kamera Claude Lecomte
Schnitt Raymonde Guyot
Besetzung

Das wilde Schaf ist ein Film des französischen Regisseurs Michel Deville aus dem Jahr 1974.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Pariser Bankangestellte Nicolas Mallet, bis dahin ein zielloser und schüchterner Mensch, spricht die junge hübsche Marie-Paule auf offener Straße an. In eine Einladung zu einem Kaffee willigt sie sofort ein. Nicolas kündigt im Rausch des ungewohnten Erfolgs seinem Freund Fabre sodann an, mit der jungen Frau schlafen zu wollen. Am nächsten Tag versucht er, Marie-Paule zu verführen. Obwohl er körperliche Gewalt einsetzt, ist die ohnehin gefügige Marie-Paule ihm weiter zugetan und verliebt sich schließlich sogar in ihn.

Eine zentrale Rolle in diesem Film spielt Nicolas Freund Claude Fabre. Er ist ein erfolgloser Schriftsteller, der aufgrund einer schweren Gehbehinderung sein gesamtes Leben im Kaffeehaus verbringt. Fabre ist ob Mallets Wandlung sehr überrascht und beschließt, dieses ungeahnte Potential zu nutzen, indem er das Leben seines Freundes wie eine Romanfigur plant und steuert. Mallet lässt sich angesichts der Trostlosigkeit seines bisherigen Lebens ohne Umschweife darauf ein.

Mallet kündigt auf Geheiß von Fabre seine Stelle in der Bank. Um sein Talent zu vervollkommnen, absolviert er mindestens einmal am Tag eine ungewöhnliche Handlung. Neben dem Ansprechen fremder Frauen zählt dazu beispielsweise die unbefugte Inanspruchnahme eines Chauffeurwagens. Der Erfolg bei den Frauen soll Mallet nutzen, um seine Umwelt zu manipulieren und sich selbst zu bereichern. Über das eigentliche Ziel des Vexierspiels lässt Fabre seinen Freund bis zuletzt im Unklaren. Vordergründig geht es darum, mit changierenden Schwerpunkten gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Einfluß zu gewinnen. Letztlich möchte Fabre eine mächtige und einnehmende Persönlichkeit erschaffen, die er auf seine Jugendliebe Shirley Douglas ansetzen kann.

Fabre schlägt alsbald Mallet vor, die Frau des Philosophieprofessors Georges Groult bei einem gemeinsamen Abendessen zu verführen. Nach kurzem Kennenlernen beginnt die ehemüde und vernachlässigte Roberte mit ihm tatsälich eine Affäre, bei der sogar ein Kind gezeugt wird. Als Georges Groult von dem Seitensprung seiner Frau erfährt, erschießt er diese und dann sich selbst.

Der Aufstieg von Nicolas geht immer weiter, indem er gesellschaftlich wichtige Frauen durch Affären für sich einnimmt. Er verkuppelt sogar seine Freundin Marie-Paule mit einem reichen älteren Herrn namens Lucien Lourceuil. Ferner wird er dessen „rechte Hand“ und unterstützt, zwischenzeitlich schon aufgestiegen, auch dessen Kandidatur bei den Parlamentswahlen. Nicolas schläft neben vielen anderen auch mit der alten steinreichen Witwe Tania Hernance, um Aussicht auf eine Erbschaft zu haben.

Marie-Paule heiratet schließlich den gerade verwitweten Lucien Lourceuil, trifft sich aber weiter mit Nicolas. Claude, der nun alle Schritte von Nicolas generalstabsmäßig plant, setzt Nicolas schließlich auf seine Jugendliebe Shirley Douglas an, um zu sehen, ob sein Idol dem Verführer standhält oder ob sich auch hier seine Planung erfüllt. Nicolas ist mit seinem Charme auch in diesem Fall erfolgreich. Er verführt Shirley und erzählt Claude davon. Diese tiefe persönliche Enttäuschung (wohl aber auch die Tatsache, dass er über Nicolas nun seine Jugendliebe erobern konnte) ist zu viel für Claude, und er begeht, nachdem er mit einem Essen feierlich von seinem Werkzeug Nicolas, ohne dass dieser es weiß, Abschied genommen hat, Selbstmord. Als Lourceuil dann stirbt, heiratet Nicolas gemäß dem letzten Rat Claudes die nun verwitwete Marie-Paule. Seinem verstorbenen Freund Claude setzt Nicolas in der von Tania Hernance erworbenen Zeitung mit einem großen Artikel auf der Titelseite ein Denkmal.

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: Frivole Gesellschaftssatire, die durch allzu elegante Regie jede ironische Schärfe einbüßt. Den ernsten Komponenten des Stoffes wird die Inszenierung in keiner Weise gerecht.[1]

Einzelnachweise

  1. Das wilde Schaf im Lexikon des Internationalen Films

Weblinks


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