Datini

Datini
Statue Francesco Datinis vor dem Palazzo Pretorio in Prato (Antonio Garella, 1896)

Francesco di Marco Datini (* 1335 in Prato; † 16. August 1410 ebenda) war ein toskanischer Fernhändler, Bankier, Wollproduzent und Spekulant. Die von ihm gegründete und über Jahrzehnte ausgebaute Gesellschaft agierte vor allem im westlichen Mittelmeer, aber auch in England, Flandern und auf der Krim, und führte in einer Art Holding zahlreiche weitere Gesellschaften. Diese Struktur bevorzugten vor allem die toskanischen Großhändler, aber nur wenige wagten sich auf das Gebiet der Banken oder gar der Spekulation auf Wechsel.

Berühmt wurde Datini jedoch zum einen durch eine Stiftung für die Armen Pratos, die bis heute existiert, zum anderen dadurch, dass fast seine gesamte Korrespondenz erhalten geblieben ist – insgesamt rund 150.000 Schreiben, davon allein 11.000 Privatbriefe. Sie ist die Basis für eines der bedeutendsten wissenschaftlichen Institute zur Wirtschaftsgeschichte des Spätmittelalters – und sie ermöglicht tiefe Einblicke in den Alltag.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Francesco di Marco Datini wurde 1335 als eines der vier Kinder des Schankwirts Marco di Datino und der Monna Vermiglia im toskanischen Prato geboren. Kaum 13-jährig machte ihn die Große Pest zur Vollwaise. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Stefano wurde er zunächst für dreizehn Monate bei einer Verwandten, Pietro di Giunta, aufgenommen, dann ging er als Lehrling ins benachbarte Florenz, wo er in zwei Läden arbeitete.

Avignon

Schon als 15-jähriger ging er nach Avignon und arbeitete dort zunächst als Botenjunge, leitete aber bald als Faktor eine Filiale. Datini machte mit Luxuswaren und Waffen gute Geschäfte, bei deren Abwicklung ihm die Anwesenheit einer großen florentinischen Händlerkolonie sehr zustatten kam. 1358 holte er seinen jüngeren Bruder Stefano nach, wobei er das 138 Lire umfassende Erbe seines Vaters antrat. Ab 1361 war er, zusammen mit Niccolò di Bernardo, einem Neffen seiner Ziehmutter und einem weiteren Toskaner, im Waffengeschäft zwischen Mailand und Avignon tätig. Wenige Jahre später mietete er eine erste bottega. Fünf Jahre später war er bereits zum Sozius in verschiedenen Handelskompanien aufgestiegen. So gründete er im Oktober 1367 mit dem Florentiner Toro di Berto eine Gesellschaft, die bis 1373 bestand – und die besonders dann florierte, wenn der Papst in Avignon war. Diese Datini-di-Berto-Gesellschaft ist die erste Gesellschaft des Mittelalters, deren Buchhaltung fast vollständig erhalten geblieben ist.[1] Im März 1373 übernahm er die Leitung eines eigenen Unternehmen, das ohne das Kapital anderer auskam.

Ab 1376 wurde die Situation der über tausendköpfigen italienischen Händlerkolonie in Avignon äußerst schwierig. Das hing mit der Absicht des dort residierenden Papstes zusammen, nach Rom zurückzukehren, was bald zu Konflikten in Italien führte, in die auch Florenz verstrickt wurde. Obwohl sich die Florentiner Kolonie in Avignon bis 1381 auflöste, zögerte Datini angesichts des Krieges, nach Prato zurückzukehren. Dieser Krieg kostete die Florentiner allein zwei Millionen Florin und brachte ihnen den päpstlichen Bann ein – eine Katastrophe für den Handel der Stadt, der damit fast lahmgelegt wurde. Nur zwei Tage nach dem teuer erkauften Friedensschluss brach am 24. Juni 1378 ein Aufstand der von Kriegsabgaben überforderten unteren Volksschichten los. Bis zum 31. August herrschten die Ciompi, die Wollkämmer; sie forderten zusammen mit anderen Handwerkern der Tuchindustrie zu einem Viertel die Beteiligung an der Regierung und die Bildung neuer Zünfte. Als keine unmittelbare Verbesserung ihrer Lebensbedingungen erreicht wurde, die Tuchproduktion sich nicht, wie erhofft, erhöhen ließ und die Bewegung auseinanderfiel, brach der Aufstand zusammen.

Datini, der 1376 Margherita di Domenico Bandini geheiratet hatte, eine 19-jährige Florentinerin aus niederem Adel, konnte nicht unberührt von diesen Vorgängen bleiben. Ihr Vater, Domenico Bandini, war schließlich 1360 als Aufstandsführer hingerichtet worden. Auch dies dürfte die Rückkehr Datinis verzögert haben.

Noch 1382 gründete Datini eine bis 1400 bestehende Handelskompanie in Avignon und übernahm deren Leitung. Gewinn und Verlust wurden in diesen Gesellschaften entsprechend der Einlage von Geldanteilen und der geleisteten Arbeit aufgeteilt. Die Dauerhaftigkeit dieses und anderer Zusammenschlüsse sollte kennzeichnend für seine Geschäftstätigkeit werden, wie im übrigen für die toskanischen Gesellschaften insgesamt.

Prato

Im zu Florenz gehörenden Prato, wohin der inzwischen wohlhabende Mann im Januar 1383 zurückkehrte, wurde er Mitglied der Arte della Lana, der Wollzunft. Erst mit dieser Mitgliedschaft durfte er einem entsprechenden Gewerbe nachgehen und konnte zugleich seine Interessen in der Stadtregierung vertreten. Zusammen mit seinem ehemaligen Vormund, dem Tuchweber Piero di Giunta und einem entfernten Verwandten, stieg er als Gesellschafter in zwei Unternehmen in Pisa und Florenz ein. Die eine stellte eine Familienhandelsgesellschaft dar, die andere eine Alleininhabergesellschaft.[2]

1384 erfolgte die Gründung einer bescheidenen Kompanie für Wolle in Prato, zusammen mit Piero di Giunta del Rosso (einem Färbermeister), und seinem Sohn Niccolò, innerhalb der Arte della Tinta, der Färberzunft. 1394, beim Tod Pieros, nahm er Agnolo, den Sohn Niccolòs als Partner auf. Diese Verbindung von Verwandtschaft und Teilhaberschaft unter persönlicher Mitarbeit blieb typisch für Datinis Handelsorganisationen, die im Ausland, insbesondere in England, unveredeltes Wolltuch einkauften, um es in Prato veredeln zu lassen. Zu dieser Kompanie kam bald ein Unternehmen für Schleierstoffe.

Der Stadtpalast der Datini und Sitz des Datini-Archivs

Um seiner Stellung in der Stadt angemessenen Ausdruck zu verleihen, ließen die Datini zwischen 1383 und 1399 zwischen der Via Rinaldesca und der Via del Porcellatico einen Stadtpalast errichten. Berühmte Maler der Zeit, wie Niccolò di Piero Gerini[3], Agnolo di Taddeo Gaddi und Bartolomeo di Bertozzo schmückten ihn aus. Vor dem Haus befand sich ein Garten mit Rosen und Violen. Vor dem heutigen Eingang befand sich ein weiteres Gebäude, so dass der damalige Besitz den heutigen Palast hinsichtlich der Ausdehnung noch bei weitem übertraf.[4] Piero di Giunta del Rosso hatte das Grundstück bereits 1354 erworben. Das erste, noch sehr bescheidene Gebäude kostete nur 63 lire, 6 soldi. Nach und nach kaufte man weitere angrenzende Gebäude hinzu. Datini kalkulierte den Gesamtaufwand 1399 mit etwa 6000 Florin.[5]

Florenz

Da sein Geschäftsrahmen längst das kleine Prato sprengte, zog Datini nach Florenz um und gründete mit Stoldo di Lorenzo und einem weiteren Gesellschafter eine Kompanie in Florenz, 1388 eine weitere mit Domenico di Cambio, die bis zu seinem Tod fortbestand. Im selben Jahr wurde er Mitglied in der Seidenmachergilde.[6]

1392 beteiligte sich die Florentiner Kompanie an einem Genueser Unternehmen, in dem die drei örtlichen Gesellschafter zu Leitern wurden: „Francesco di Marco, Andrea di Bonanno & Co“. Zugleich machte Datini aus seinem Pisaner Unternehmen eine Kompanie, in der die Florentiner Kompanie ebenfalls die meisten Anteile besaß. Diese Pisaner Kompanie konnte wiederum ihr Kapital anderen Unternehmen zur Verfügung stellen: Ein weiterer Schritt zu engerer Verflechtung.

Im folgenden Jahr gründete das Genueser Unternehmen Zweigniederlassungen in Barcelona, Valencia und auf Mallorca. Luca del Sera – er sollte zu Datinis Testamentsvollstreckern zählen – ging nun nach Barcelona. 1394 erfolgte die Gründung dreier weiterer Unternehmen in Barcelona, Valencia und auf Mallorca, mit Agenturen auf Ibiza und in San Matteo, einem Dorf in Katalonien. Während San Matteo zum wichtigen Wollsammelpunkt wurde, war Ibiza für sein Salz berühmt. Die dortige Filiale wurde von Florentinern geleitet. Überhaupt umgab sich Datini fast nur mit Toskanern, möglichst aus den ihm bekannten Städten, besser noch aus der näheren und weiteren Verwandtschaft.

1395 wurde Datini Mitglied in der Florentiner Färberzunft. Ein Jahr später gründete er die Katalanische Handelskompanie mit Sitz in Barcelona, bzw. Valencia. Das Florentiner Unternehmen war dabei wieder mehrheitlich am Kapital beteiligt, dessen drei Gesellschafter leiteten wiederum die drei Teilunternehmen. Daneben bestand dort seine Alleininhabergesellschaft weiter, die eine leitende Rolle in seinem Unternehmenssystem übernahm. Eine solche Verflechtung von Einlageanteilen sollte typisch für Datinis Gesellschaft werden, deren Fäden in Florenz zusammenliefen. Die einzelnen Kompanien waren einzig und allein durch seine Person untereinander verbunden, bzw. durch sein Kapital, das ihm die Entscheidungsgewalt gab.

Margherita

Datinis Frau, Margherita, wurde 1357 geboren und heiratete Francesco im Alter von 19 Jahren in Avignon. Die Ehe blieb kinderlos. 1380 schrieb Monte Angiolini an Datini, dass diese Tatsache nach vier Jahren eine große Belastung darstellte, am 21. Juni 1381 entschuldigte er sich bei Margherita für seine Einmischung. Die Distanz zwischen den Eheleuten nahm deutlich zu, eine der Ursachen, warum es zu einer umfangreichen Korrespondenz zwischen den beiden kam.

Mit Francesco ging sie 1383 nach Prato, wechselte hin und wieder nach Florenz, als Francesco seine Geschäfte dorthin verlagerte. Von dort erreichten sie allein 132 der erhaltenen 182 Briefe ihres Mannes – weitere 44 erreichten sie aus Prato und 6 aus Pisa.[7] Margherita lebte zunehmend in Prato und sorgte für den Ausbau des Hauses und der Ländereien, sowie für die Tagesabläufe in ihrem riesigen Haushalt.

Bei ihrem Briefwechsel wurden zahlreiche Grundsätze des kaufmännischen Briefwechsels beherzigt, wie z.B. die Angabe des Ausstellungsdatums, des beauftragten Boten, des Bezugs auf den letzten Brief, auch der stundengenaue Termin der Annahme oder der Vermerk „beantwortet am...“. Daher wissen wir, dass mindestens 61 Briefe Francescos und 24 Briefe Margheritas[8] verloren gegangen sind, von denen wir insgesamt 248 kennen. Zeitliche Lücken entstanden vor allem dadurch, dass die beiden zusammen in einem Haus wohnten, wie 1393, als sie vor der Pest nach Pistoia flohen, oder 1400–1401, als sie aus dem gleichen Grund nach Bologna gingen. Die meisten Briefe stammen aus den Jahren 1394–95 und 1397–1399, eine Phase, in der bis zu drei Briefe am Tag geschrieben wurden. Datini diktierte gelegentlich seine Briefe, ließ sie sogar manchmal in seinem Sinne schreiben, Margherita musste sie diktieren, da sie zunächst nicht schreiben konnte. Außerdem verweisen beide, wenn es zu persönlich wurde, darauf, dass der Rest „a bocca“, also mündlich, besprochen werden sollte, zum anderen sprechen sich die beiden mit „tu“, also „Du“ an, wenn sie selbst diktiert, bzw. geschrieben haben. Von den 182 Briefen Francescos hat er nur 48 erkennbar mit eigener Hand geschrieben. Die übrigen Briefe stammen von 18 verschiedenen Händen (insgesamt hat Datini rund 7.000 Briefe geschrieben).

Dabei erteilte Datini zahllose Aufträge, tadelte sie und erteilte ihr Anweisungen, diskutierte mit Margherita Projekte – und dennoch wuchs ihr nach und nach die Rolle einer Vertrauten und Beraterin zu.

Dies war keineswegs selbstverständlich, denn Datini hatte 1387 einen illegitimen Sohn namens Francesco von seiner Sklavin Ghirigora, ein Kind, das bereits 1388 verstarb. Wohl schon um 1375 hatte er einen Sohn gezeugt, der aber ebenfalls früh starb. Die Mutter wurde eilig, noch während der Schwangerschaft, verheiratet. Margherita war empört, fühlte sich gedemütigt. 1392 wurde darüber hinaus Ginevra, geboren, ebenfalls Tochter einer Sklavin. Margheritas Schwester Francesca, die selbst mehrfache Mutter war, empfahl ihr sogar 1393 den Besuch eines Scharlatans, um doch noch ein Kind bekommen zu können. Gleichzeitig litt Margherita offenbar unter sehr starken Blutungen und Regelschmerzen.

Margherita akzeptierte das Kind jedoch nach anfänglicher Ablehnung und kümmerte sich bald liebevoll um Ginevra. So sorgte sie für die Auswahl einer Amme, die Ausstattung, Erziehung und Ausbildung, was sich z. B. auf die Beschaffung geeigneter Spielsachen und Musikinstrumente erstreckte. Sie nahm sie beinahe als eigene Tochter an. Die Mutter, Lucia, wurde befreit, und Datini verheiratete sie an einen seiner Mitarbeiter. Sie lebte weiterhin im Haushalt der Margherita und die beiden freundeten sich sogar an.

Francesco, der seine Frau ständig zu kontrollieren und zu dirigieren versuchte – was einen erheblichen Teil der Korrespondenz ausmacht -, unterschätzte lange Zeit seine Frau, die über Jahrzehnte eine riesige Baustelle und eine große Familie führte, und zahlreiche Gäste empfing und bewirtete, z.B. Francesco Gonzaga. Auch ihre Nichten kamen ins Haus und wohnten dort immer wieder über längere Zeit, wie Tina, um deren Ausbildung sich Margherita kümmerte – und sie sollte lesen lernen. Zwar konnte Margherita nur einfache Briefe lesen, aber sie war in der Lage sehr komplizierte Sachverhalte darzustellen und zu diktieren – eine Fähigkeit, die Francesco erst ab 1386 anerkannte. Margherita selbst versuchte sich im Schreiben – ein erster Brief in unsicherer Schrift stammt von 1387 – und 1396 staunte Ser Lapo Mazzei über ihre Fortschritte. Ab 1399 brachte sie seinem Sohn das Schreiben bei. In diesem Jahr schrieb sie auch die Briefe an Francesco überwiegend selbst. Als sei dies zum Beweis ihrer Fähigkeiten genug, schrieb sie von da an nur noch einen einzigen Brief mit eigener Hand.

Um diese Zeit lebten Francesco und Margherita noch distanzierter als bisher. Als Francesca, Margheritas Schwester, 1401 verstarb, forderten Francescos Freunde ihn dringend auf, seiner Frau wenigstens Trost zu spenden.

Bankgründung und Spekulation

1399 ging Francesco Datini nach Florenz und wagte sich dort an die Gründung einer Bank, zusammen mit einem Prateser. Solche Bankhäuser hatten zwar mit den einfachen Pfandleihern, den Lombardi, nur noch wenig gemein, aber auch sie verliehen Geld und gerieten damit in Verdacht, Wucher zu betreiben. Datinis Gesellschafter Domenico di Cambio meinte: „Francesco di Marco will seinen Ruf verlieren ... um Geldwechsler zu werden, unter denen doch keiner ist, der nicht Wucher treibt“. Datini wurde am 4. März 1399 Mitglied in der Arte del Cambio, der Wechslerzunft. Dennoch vermied er es, sich in Kreditgeschäfte mit großen kirchlichen und weltlichen Herren hineinziehen zu lassen. In seiner Kindheit waren dadurch viel größere Banken zusammengebrochen, wie die der florentinischen Bankhäuser der Bardi und Peruzzi.

Doch Datini war längst – in den Augen der Zeitgenossen – auf viel rufschädigenderes Terrain vorgestoßen. Er hatte Spekulationsgeschäfte begonnen, bei denen er mittels Wechseln (insgesamt 5000) auf Kursschwankungen verschiedener Währungen, vor allem zwischen Flandern, Barcelona und Italien setzte. Domenico di Cambio war hier der Ansicht, er wolle „lieber 12% an Warengeschäften verdienen, als 18% an Wechselgeschäften“.

Der Aufstieg wurde im Jahre 1400 durch eine Katastrophe beinahe zunichte gemacht. Eine erneute Pestwelle tötete fast alle seine Gesellschafter, so dass er seine Unternehmen in Pisa und Genua schließen musste. Auch die Bank in Florenz wurde geschlossen und die Produktion von Wolle und Seidentüchern in Prato eingestellt. Als Datini nach einem Jahr aus Bologna zurückkehrte, wohin er wegen der Pest geflohen war, klagte er am 20. September 1401 über den Verlust seiner besten Mitarbeiter, wie den Bankspezialisten Bartolomeo Cambioni, Niccolò di Piero, der sich auf die Produktionstechniken verstand, Manno d'Albizzo und Andrea di Bonanno, die die Geschäfte im Raum Pisa bzw. Genoa geführt hatten.

Datini erholte sich zwar binnen weniger Jahre weitgehend von diesem schweren Schlag, dachte aber immer häufiger – dies äußerte er in Briefen an seinen Freund Ser Lapo Mazzei aus Florenz – über die Gründung einer wohltätigen Stiftung nach. Dies war insofern naheliegend, als sich die Gesellschaften verpflichtet sahen, Gott einen Anteil des Gewinns zukommen zu lassen, ja, ihm ein eigenes Konto („Messer Domeneddio“) einzurichten. Es stand für die Armen und wurde bei der Auflösung einer Gesellschaft als erstes ausbezahlt.

Aufstieg in die Calimala

1404, im Alter von fast 70 Jahren, gelang ihm die Aufnahme in die bedeutendste Florentiner Gilde, die Tuchveredlergilde (Arte di Calimala). Ihr gehörten jene Tuchhändler an, denen der Handel mit Tüchern höchster Qualität vorbehalten war. Handelskontakte verbanden ihn nun mit mehr als vierzig italienischen und mindestens zehn französischen Städten, mit Brügge und einigen anderen Orten im Reich, aber auch mit Marokko, Algerien, Tunesien und der Levante – insgesamt mit 267 Orten. Allein 1634 Briefe von 63 verschiedenen Absendern erreichten ihn z. B. aus Rom.

Goldflorin, Florenz um 1340

Testament

Nach Datinis Tod am 17. Juli 1410 wurden seine Frau Margherita[9] – sie starb zehn Jahre später – und sein Gesellschafter Luca del Sera als Testamentsvollstrecker eingesetzt. Die beträchtliche Summe von genau abgezählten 72.039 Florin, 9 Soldi und 4 Denaren ging nach Datinis Wunsch an eine fromme Stiftung. Dazu kam Immobilienbesitz in der geschätzten Höhe von 11.245 Florin. Seine Frau veranlasste alles Notwendige, wie die Bestellung eines Grabsteins bei Niccolò di Piero Lamberti, der sich noch heute im Dom befindet. Sie selbst beschied sich mit einem geringen Anteil des Vermögens, der ihr aber ein auskömmliches Leben im Haus des Verstorbenen gestattete.

Die Stiftung Ceppo de'poveri[10] feiert im Jahr 2010 ihr sechshundertjähriges Bestehen. Die Kommune Prato ernennt bis heute ein fünfköpfiges Leitungskomitee, sowie vier Honoratioren, von denen jeder ein Stadtviertel repräsentiert. Diese Stiftung verwaltet seitdem nicht nur das Vermögen Datinis zugunsten der Armen Pratos, sondern auch sein Haus und seine gesamte Korrespondenz. Schon vor Datinis Gründung gab es seit 1282 einen Ceppo vecchio, so dass Datinis Gründung bald Ceppo nuovo hieß. Durch die Plünderung Pratos 1512 wurden die Institutionen mit einem Schuldenberg belastet, so dass sie 1537 geschlossen werden mussten. Die beiden Stiftungen wurden jedoch am 13. Juni 1545 von Cosimo I. de' Medici vereinigt und nahmen ihre Funktion unter dem Namen Casa Pia de' Ceppi wieder auf. Seitdem kümmert sie sich zum einen um die Armen der Stadt, besonders um Kinder, zum anderen fördert sie Kunst und Kunsterhaltung, besonders in der Kirche San Francesco, die Datini am Herzen lag.

Datini hätte diese Stiftung vermutlich nicht eingerichtet, wenn ihn nicht sein Freund Ser Lapo Mazzei davon überzeugt hätte. Vermutlich ist dieser Erfolg ebenso Margherita Datini zu verdanken, die auch dafür sorgte, dass sein Werk in diesem Sinne fortgeführt wurde. Sie sorgte dafür, dass an den Außenwänden des Hauses Malereien angebracht wurden, die das Leben des Verstorbenen ins Gedächtnis riefen. Ein Teil der Häuser diente der Stiftung noch lange Zeit als Hospiz. Schon 1399 hatte Francesco an der Wallfahrt der Bianchi (der Weißen) teilgenommen, die barfuß und nur mit weißem Leinen bekleidet von Stadt zu Stadt zogen, beteten, und versuchten, die Feinde zu versöhnen. Datini war im übrigen Besitzer eines Exemplars von Dantes Göttlicher Komödie.

Das Handelsimperium

Datinis Unternehmensimperium[11] erreichte 1399 seine vorläufig größte Ausdehnung. Es umfasste Handelsgesellschaften, Banken und Produktionsbetriebe, insbesondere für die Weiterverarbeitung von halbfertigen Tuchprodukten. Zwar tätigte er auch Geschäfte im östlichen Mittelmeerraum, konzentrierte seine Unternehmungen aber, wie viele seiner Zeitgenossen, weitgehend im westlichen. Bei dieser Entscheidung für den Westen spielte die Möglichkeit, bargeldlos Geldmittel zu bewegen, eine entscheidende Rolle.

Datini gründete im westlichen Mittelmeerraum sowohl Alleininhabergesellschaften als auch Kompanien. Dabei hatte entweder er selbst den Mehrheitsanteil am Kapital der jeweiligen Kompanie, wie in Avignon, in beiden Produktionsbetrieben und in der Bank, oder aber die Kompanie in Florenz verfügte über die Kapitalmehrheit, wie im Fall der Unternehmungen in Pisa, Genua und Katalonien. Da diese Kompanien nur Teile ihres Kapitals in andere Unternehmen investierten und nur durch Personalunion miteinander verbunden waren, konnten sie sich nicht mehr gegenseitig in einen Bankrott hineinziehen.

Datini leitete diesen Komplex in Form einer Art Holding, in der die Kompanie in Florenz, ohne selbst zu produzieren, in den von ihr geführten Unternehmen einen großen Kapitalanteil innehatte. Eine Organisationsform, die die Medici des 15. Jahrhunderts voll entwickelten. Als Maggiore – so wurde Datini genannt – lenkte er persönlich das Gesamtunternehmen. Mit Unterstützung der Mitarbeiter aus der Florentiner Unternehmung regierte er bis in die unbedeutendsten Personalfragen hinein, traf seine Auswahl, sorgte für Ausbildung und Kontrolle, ließ sich von jedermann berichten und gab selbst unentwegt schriftliche Anweisungen. Dabei griff er im Schnitt täglich fünfzig mal zur Feder.

Der Organisationsform nach führte Datini also zwei Unternehmen allein, nämlich in Florenz und in Prato, dazu Gemeinschaftsunternehmen in Avignon, Genua, Barcelona - mit Filialen in Valencia und auf Mallorca -, in Pisa, dazu zwei Unternehmen in Prato und zwei in Florenz. Dabei handelte es sich um insgesamt sechs Handelsgesellschaften, von denen er eine allein führte, zwei Produktionsunternehmen (Compagnia della Lana für Wolle und Compagnia della Tinta für Färberei), eine Bank, dazu das von ihm persönlich geleitete Mischunternehmen in Prato. Allein dies bedingte eine umfangreiche Korrespondenz, zu der sich in zahlreichen Orten weitere Adressaten gesellten. Federigo Melis hat 1962 dieses umfangreiche Korrespondenzwerk den rund 280 in den Briefen vermerkten Orten der Absender und Adressaten zugewiesen.[12]

In allen Gesellschaften erledigten die Partner, vor allem aber Datini persönlich, einen Großteil der Arbeiten. Dessen ungeachtet hatte jedes seiner Unternehmen auch noch fest angestellte Faktoren, Notare, Buchhalter oder Kassierer, Boten und Lehrlinge, die im Gegensatz zu den Compagni, den Gesellschaftern, nicht am Gewinn beteiligt waren. Im Datini-Archiv findet sich ein Vertrag mit Berto di Giovanni, einem jungen Mann aus Prato, der drei Jahre lang für Datini arbeiten, im ersten Jahr 15 Florin, im zweiten dann 20 und im dritten 25 erhalten und darüber hinaus alle Spesen ersetzt bekommen sollte. Auch existiert eine Empfangsbestätigung über den Lohn eines jungen Buchhalters, der zwölf Florin im Jahr erhielt.

Aus Datinis Besitz sind rund 600 Rechnungsbücher (Libri contabili) von ganz verschiedener Art erhalten. Sie spiegeln die Geschäftspraxis jener Zeit umfassend wieder. Es gab die Quadernacci di Ricordanze, die nichts weiter sind als Notizbücher, in denen täglich Einnahmen und Ausgaben so, wie sie gerade anfielen, festgehalten wurden. Dazu kamen allerlei Notizen, sogar stichwortartig die neuesten Nachrichten vom Tage. In den Memoriali wurden dann die Einträge aus den Ricordanze systematisch zusammengestellt. Die Libri grandi schließlich, die jede Gesellschaft führte, und zwar (seit 1382 in der Zentrale und seit 1397 in Avignon) in doppelter Buchführung, waren bei Francesco prachtvoll in Pergament oder in Leder gebunden, trugen seine Handelsmarke und waren fortlaufend mit den Buchstaben des Alphabets versehen. Nach damaligem Brauch war die Vorderseite des ersten Blattes fast immer mit einer religiösen Sentenz überschrieben wie: „Im Namen Gottes und der Heiligen Jungfrau Maria“ oder „Im Namen Gottes und des Geschäfts“. Außerdem wurden noch Ein- und Ausgangsbücher (libri d'entrata e d'uscita) geführt, auch Schuldner- und Kreditgeberbücher (libri dei debitori e creditori) genannt, in denen der Ein- und Ausgang von Bargeld eingetragen wurde, der dann wiederum in den Libri d'Entrata e d'Uscita della Cassa grande zusammengefasst wurde.

In Avignon standen im Handelshaus Geldkassetten für das Bargeld, die allabendlich abgerechnet und danach in die Cassa grande entleert wurden, zu der Francesco Datini als einziger den Schlüssel besaß. Dann führte auch noch jedes einzelne Handelshaus seine Bücher, in denen Inventarlisten, Quittungen und Frachtbriefe etc. enthalten waren; die Partner und Faktoren im Ausland führten ebenfalls Buch, und außerdem gab es noch Immobilienregister, Lohnlisten, dazu die zwölf Handlungsbücher des Tuchbetriebs in Prato.

Schließlich führte Datini auch privat Buch und hielt in den Kontobüchern „di Francesco proprio“ seine persönlichen Ausgaben und die Ausgaben für seinen Haushalt fest, während er Partnerschaftsverträge, Abrechnungen, die über den jeweiligen Kapitalstand eines jeden Unternehmensmitglieds Aufschluss gaben, sowie Bilanzen vor allem in einem Libro segreto, einem geheimen Buch, niederlegte. Das Recht des Kaufmanns, diese Bücher öffentlicher Prüfung zu verschließen, war so fest verankert, dass ein Freund Datinis, als die Steuerbeamten der Stadtkommune von Florenz 1401 verlangten, sämtliche Bücher einzusehen, dazu schrieb: „Die finanzielle Notlage der Kommune zwingt sie, diese Schamlosigkeit zu begehen.“

Datinis Archiv

Datini begann bereits ab 1364 in Avignon, seine Papiere aufzubewahren. Die meisten Dokumente stammen aus den Jahren 1382 bis 1410, also der zweiten Hälfte seines Kaufmannslebens.

Das Datini-Archiv ist mit Abstand das umfangreichste erhaltene Kaufmannsarchiv des Mittelalters. Es umfasst rund 150.000 „Stücke“ in 592 Mappen, davon mehr als 125.000 Geschäftsbriefe, rund 11.000 Privatbriefe und weitere 15.802 Dokumente sonstiger Art. Allein die 574 Rechnungsbücher mitsamt der Hauptbücher bilden einen gewaltigen Fundus. Des Weiteren finden sich rund 300 Partnerschaftsverträge, meist Verträge anderer Unternehmen, die mit Datinis Unternehmen in Geschäftsverbindung standen. Schließlich enthält das Archiv neben einer Vielzahl weiterer Dokumente etwa 5.000 Wechsel. 1422 bricht die Überlieferung ab.

Alle diese Dokumente befinden sich bis heute im ehemaligen Haus des Francesco und der Margherita Datini in Prato in der Via Lapo Mazzei – ein Name, der für Datini große Bedeutung hatte, denn er war ein enger Freund und vertrauenswürdiger Berater. Das Obergeschoss befindet sich noch weitgehend im ursprünglichen Zustand. Kurz nach 1410 wurden heute stark verblasste Malereien durch die Stiftung angebracht. Die Fenster im Erdgeschoss sind erst im 17. Jahrhundert im Rahmen einer Renovierung verändert worden.

Als im 17. Jahrhundert die gesamte Einrichtung aus dem Haus entfernt wurde, um das Haus zu renovieren, riss man auch die „Papiere“ Datinis aus den Schränken und deponierte sie unter einer Treppe des Hauses. Dort blieben sie bis 1870 vergessen.

Wiederentdeckung

Eigentlicher Wiederentdecker der Papiere war der Prateser Erzdiakon Don Martino Benelli, der 1870 mit Hilfe von Don Livio Livi die in Säcken eingenähten Dokumente sortierte. Zunächst wanderten die Bestände während der Restauration des Datini-Hauses in die Bischofsresidenz. Erst 1958, anlässlich einer internationalen Ausstellung unter Beteiligung sowjetischer Wissenschaftler – schließlich hatten Datinis Handelsbeziehungen bis zur Krim gereicht – und unter Vorsitz des späteren Staatspräsidenten Luigi Einaudi, kam man überein, die Bestände wieder an ihren ursprünglichen Ort zurückzubringen. Das Innenministerium, dem in Italien alle Archive unterstehen, ordnete an, dass eine Dépendance des Florentiner Staatsarchivs eingerichtet werden sollte, die bald autonom wurde.

Federigo Melis und Armando Sapori, die sich über die Bedeutung der Datini'schen Holding uneins waren, bewirkten, dass zahlreiche, zunächst vor allem italienische Wissenschaftler, die Archivalien mit Blick auf ihre Forschungsgebiete durchsuchten. So tauchten die Bestände nicht nur in stadtgeschichtlichen Untersuchungen auf, sondern auch in thematisch stärker fokussierten Arbeiten, wie de Roovers Geschichte von Geld, Bank und Kredit. Inzwischen gibt es kaum noch eine Fragestellung zur mittelalterlichen Wirtschaftsgeschichte, in der nicht Prateser Archivalien eine Rolle spielen. Der Bogen spannt sich dabei von mentalitätsgeschichtlichen Fragestellungen bis zu minutiösen Detailstudien zum internen Funktionieren eines solchen Unternehmens. Doch sind die Fragestellungen inzwischen weit darüber hinausgewachsen, und berühren auch nicht unmittelbar wirtschaftsgeschichtliche Arbeitsfelder, wie die der Schriftlichkeit, der Geschichte der Geschlechter, des Ordnungsverhaltens usw.

Darüber hinaus wurde der Bestand zum Anlass genommen, ein eigenes Forschungsinstitut zu gründen, das Istituto di storia economica „Francesco Datini“, das alljährlich Vortrags- und Diskussionswochen zu wechselnden Themen veranstaltet und Forschungen am Bestand großzügig fördert.

Dabei ist das Institut nicht nur wissenschaftlich stark verankert, sondern auch in der Stadt Prato selbst.[13] Herausragende populärwissenschaftliche Arbeiten, vor allem die von Iris Origo, haben Datini und den Kaufmannsgeist seiner Zeit auch über Fachkreise hinaus bekannt gemacht.

Literatur

  • Franz-Josef Arlinghaus: ‘Io’, ‘noi’ und ‘noi insieme’. Transpersonale Konzepte in den Verträgen einer italienischen Handelsgesellschaft des 14. Jahrhunderts (Online-RTF)
  • Franz-Josef Arlinghaus: Zwischen Notiz und Bilanz. Zur Eigendynamik des Schriftgebrauchs in der kaufmännischen Buchführung am Beispiel der Datini/di Berto-Handlungsgesellschaft in Avignon (1367–1373). Diss. masch. Münster 1996 (partiell online).
  • Enrico Bensa: Francesco di Marcho da Prato. 1928.
  • Robert Brun: A Fourteenth-Century Marchant of Italy: Francesco Datini of Prato, in: Journal of Economic Business History. 1930, S. 451–466.
  • Joseph Patrik Byrne: Francesco Datini, "father of many" : piety, charity and patronage in early modern Tuscany. 1995.
  • Joseph Patrik Byrne/Eleanor A. Congdon: Mothering in Casa Datini. In: Journal of Medieval History. Bd. 25/1, 1999, S. 35–56.
  • Michele Cassandro: Il Libro giallo di Ginevra della compagnia fiorentina di Antonio della Casa e Simone Guadagni. 1453–1454. Florenz 1976.
  • Elena Cecchi: Le lettere di Francesco Datini alla moglie Margherita (1385–1410). Prato 1990.
  • Elena Cecchi Aste: Il carteggio di Gaeta nell’archivio del mercante pratese Francesco di Marco Datini, 1387–1405. Gaeta 1997.
  • Gaetano Corsani: I fondaci e i banchi di un mercante pratese del Trecento. 1922.
  • Ann Crabb: Ne pas être mère: l’autodéfense d’une Florentine vers 1400. In: Clio. Histoire, Femmes et Sociétés. Bd. 21, 2005, publ. 1. Juni 2007 (Online, aufgesucht am 26. November 2007)
  • Markus A. Denzel: La Practica della Cambiatura. Europäischer Zahlungsverkehr vom 14. bis zum 17. Jahrhundert. Stuttgart 1998.
  • Bruno Dini: Una pratica di mercatura in formazione (1394–1395). Florenz 1980.
  • Luciana Frangioni: Milano fine Trecento. Il carteggio milanese dell’Archivio Datini di Prato. Opus libri, Florenz 1994.
  • Cesare Guasti: Ser Lapo Mazzei. Lettere di un notara a un mercante del secolo XIV. 1880.
  • Hans-Jürgen Hübner/Ludolf Kuchenbuch: Schrift, Geld und Zeit. Francesco Datinis Wechselbrief vom 18. 12. 1399 im Kontext seiner Buchhaltung. In: Alteuropäische Schriftkultur, Kurseinheit 5: Von der Bibel zur Bibliothek. Sieben Fallstudien zu Profil und Entwicklung der Schriftkultur im Mittelalter. FernUniversität Hagen 2004, S. 115–137.
  • Federigo Melis: Il problema Datini. Una necessaria messa a punto. In: Nuova Rivista Storica. 1966, S. 682–709.
  • Federigo Melis: L'archivio di un mercante e banchiere del Trecento: Francesco di Marco Datini da Prato. In: Moneta e Credito. 1954, S. 60–69.
  • Giampiero Nigro: Mercanti in Maiorca. Il carteggio datiniano dall'isola (1387–1396). Florenz 2003 ff.
  • Iris Origo: „Im Namen Gottes und des Geschäfts.“ Lebensbild eines toskanischen Kaufmanns der Renaissance, Francesco di Marco Datini. München 1993, ISBN 3-406-30861-9.
  • Raymond De Roover: Money, Banking and Credit in Mediaeval Bruges. Italian Merchant-Bankers, Lombards, and Money Changers: A Study in the Origins of Banking. Cambridge/Mass. 1948.
  • Valeria Rosati (Hrsg.): Le lettere di Margherita Datini a Francesco di Marco (1384–1410). Cassa di risparmi e depositi, Prato 1977 (Biblioteca dell’Archivio Storico Pratese, 2).
  • Victor I. Rutenburg: Tre volumi sul Datini. Rassegna bibliografica sulle origini del capitalismo in Italia. In: Nuova Rivista Storica. 1966, S. 666–681.
  • Armando Sapori: Cambiamenti di mentalità del grande operatore economico tra la seconda metà del Trecento e i primi del Quattrocento. In: Studi di Storia economica. 1967, S. 357–485.
  • Diana Toccafondi/Giovanni Tartaglione (Hrsg.): Per la tua Margherita… Lettere di una donna del ’300 al marito mercante. Margherita Datini e Francesco di Marco 1384–1401. CD-ROM, Archivio di Stato di Prato, Prato 2002.
  • Christiane Villain-Gandossi: Les salins de Peccais au XIVe siècle, d'après les comptes du sel de Francensco Datini. In: Annales du Midi. Bd. 80, 1968, S. 328–336.

Einzelnachweise

  1. Auf diesem Bestand liegt der Schwerpunkt der Arbeit von Franz Arlinghaus, Von der Notiz zur Bilanz, die teilweise publiziert worden ist, allerdings unter anderem Titel (s. Literatur).
  2. Eine Vorstellung von den Dokumenten gibt das Staatsarchiv Pisa.
  3. Gut erhalten ist der Hl. Christophorus, aber auch „Speranza e Prudenza“.
  4. Hier findet sich ein Grundriss der Gebäude.
  5. 1910 kam man bei der Rekonstruktion der äußeren Erscheinung des Palasts zu folgendem Ergebnis.
  6. Um 1390 entstand ein Gemälde, das Datini darstellt. Es stammt von Tommaso di Piero del Trombetto. Eine Abbildung findet sich hier.
  7. Dies und das Folgende überwiegend nach Elena Cecchi, Le lettere.
  8. Den Brief vom 16. Januar 1386 stellte das Datini-Institut online.
  9. Auch von ihr ist ein Portrait von Piero und Antonio Miniati überliefert.
  10. Ceppo wurde ein Stumpf genannt, in den die Kirchenbesucher ihre Spenden für die Armen warfen.
  11. Wie weit sein Handlungsrahmen reichte, zeigt der räumliche Umfang seiner Korrespondenz auf einer Karte des Datini-Instituts, bzw. das alphabetische Verzeichnis der Orte.
  12. Federigo Melis, Aspetti della vita economica medievale (studi nell'Archivio Datini di Prato) Siena 1962, prospetto III, inzwischen digital: Carteggio Datini - Località mittenti e destinatarie.
  13. So beging die Stadt am 17. August 2007 in einer großen Feier den 597. Todestag Datinis. Der Gonfalone del Comune legte einen Kranz an seinem Denkmal nieder. So hatte er es in seinem Testament bestimmt, dass am Tag nach seinem Ableben eine Messe stattfinden sollte, dazu eine öffentliche Ehrung.

Weblinks


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