Delta-Klasse

Delta-Klasse
Daten
Herkunftsland UdSSR/Russland
Typ Strategischer
Unterwasserkreuzer
Erste Einheit fertiggestellt 1972
Bauwerft Sewerodwinsk
Technische Daten
Länge
  • Delta I: 139 m
  • Delta II: 155 m
  • Delta III: 155 m
  • Delta IV: 167 m
Breite 12 m
Tiefgang 8,8 m
Verdrängung
  • Delta I: 7.600-9.700 t
  • Delta II: 8.200-11.200 t
  • Delta III: 11.850-13.600 t
  • Delta IV: 11.800 - 18.600 t
Geschwindigkeit
(unter Wasser)
24 kn
Besatzung 130 Mann
Sensoren 1 Radar, 2 Sonar aktiv/passiv
und aktiv und 1 Schleppsonar
Bewaffnung
  • Delta I: (Kampfsatz 18 T.)
    • 12 Raketen SS-N-8
    • 4 533-mm-Torpedorohre
    • 2 406-mm-Torpedorohre
  • Delta II: (Kampfsatz 16 T.)
    • 16 Raketen SS-N-8
    • 4 533-mm-Torpedorohre
  • Delta III: (Kampfsatz 16 T.)
    • 16 Raketen
      RSM-50 (SS-N-18)
    • 4 533-mm-Torpedorohre
  • Delta IV: (Kampfsatz 16 T.)
    • 16 Raketen
      RSM-54 Sinewa (SS-N-23)
    • 4 533-mm-Torpedorohre

Die sowjetische Unterseekreuzer-Baureihe Projekt 667B wird von der NATO als Delta-Klasse bezeichnet. Sie bestand aus vier Serien, die von der NATO Delta I bis Delta IV genannt werden. Die russische Marine setzt weiterhin die Typen Delta III und IV ein und modernisierte einige der U-Boote.

Inhaltsverzeichnis

Projekt 667B (Delta I-Klasse)

Die U-Boote des Projektes 667B stellten im Wesentlichen eine Weiterentwicklung des Projektes 667A (Yankee-Klasse) dar. Sie waren größer und hatten erstmals die größere Raketensektion für die neue Rakete RSM-40 (SS-N-8). Bewaffnet mit zwölf dieser Raketen, die übrigens mit ihren 9100 km Reichweite jene der Polaris um das Doppelte übertrafen, operierten die Boote nicht mehr im offenen Ozean, sondern in den „Verteidigungsbastionen“ in der Barentssee und im Ochotskischen Meer. Zehn Boote wurden in Sewerodwinsk gebaut, weitere acht in Komsomolsk am Amur.

Einheiten

Bauwerft Sewerodwinsk

  • K-279,
    • Kiellegung 1970, in Dienst 1972
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-447 Kislowodsk
    • Kiellegung 1971, in Dienst 1973
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-450
    • Kiellegung 1971, in Dienst 1973
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-385
    • Kiellegung 1971, in Dienst 1973
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-457
    • Kiellegung 1971, in Dienst 1973
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-465
    • Kiellegung 1972, in Dienst 1974
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-460
    • Kiellegung 1972, in Dienst 1974
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-472
    • Kiellegung 1972, in Dienst 1974
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-475
    • Kiellegung 1972, in Dienst 1974
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-171
    • Kiellegung 1973, in Dienst 1975
    • Verbleib: ausgemustert

Bauwerft Komsomolsk na Amur

Projekt 667B (Delta I-Klasse)
  • K-366
    • Kiellegung 1972, in Dienst 1974
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-417
    • Kiellegung 1973, in Dienst 1975
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-477
    • Kiellegung 1973, in Dienst 1975
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-497
    • Kiellegung 1974, in Dienst 1976
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-500
    • Kiellegung 1974, in Dienst 1976
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-512
    • Kiellegung 1975, in Dienst 1977
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-523
    • Kiellegung 1975, in Dienst 1977
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-530
    • Kiellegung 1975, in Dienst 1977
    • Verbleib: ausgemustert

Die letzten beiden Boote wurden 2002 ausgemustert.

Projekt 667BD (Delta II-Klasse)

Projekt 667BD (Delta II-Klasse)

Eine Weiterentwicklung des Projektes 667B. Dieselbe Bewaffnung, aber 16 statt zwölf Raketen und verlängerter Rumpf. Vier Boote wurden gebaut. Sie waren mit denselben Raketen bewaffnet, wie die 667B-Boote.

Einheiten

Alle U-Boote wurden in Sewerodwinsk gebaut.

  • K-182
    • Kiellegung 1973, in Dienst 1975
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-92
    • Kiellegung 1973, in Dienst 1975
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-193
    • Kiellegung 1973, in Dienst 1975
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-421
    • Kiellegung 1973, in Dienst 1975
    • Verbleib: ausgemustert

Projekt 667BDR (Delta III-Klasse)

Projekt 667BDR (Delta III-Klasse)

Eine Weiterentwicklung des Projektes 667BD. Die Raketensektion wurde nochmals erhöht, um die RSM-50 (SS-N-18) unterzubringen. Erstmals besaßen die Boote keine 400-Millimeter-Torpedorohre mehr. 14 Boote wurden in Dienst genommen, sechs davon sind noch aktiv.

Einheiten

Alle U-Boote wurden in Sewerodwinsk gebaut.

  • K-424
    • Kiellegung 1974, in Dienst 1976
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-441
    • Kiellegung 1974, in Dienst 1976
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-449
    • Kiellegung 1974, in Dienst 1976
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-455
    • Kiellegung 1974, in Dienst 1976
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-490
    • Kiellegung 1975, in Dienst 1977
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-487
    • Kiellegung 1975, in Dienst 1977
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-496 Borisoglebsk
    • Kiellegung 1975, in Dienst 1977
    • Verbleib: Dienst in der Nordmeerflotte
  • K-506 Selenograd
    • Kiellegung 1976, in Dienst 1978
    • Verbleib: Dienst in der Pazifikflotte
  • K-211 Petropawlowsk-Kamtschatski
    • Kiellegung 1976, in Dienst 1979
    • Verbleib: Dienst in der Pazifikflotte
  • K-223 Podolsk
    • Kiellegung 1977, in Dienst 1979
    • Verbleib: Dienst in der Pazifikflotte
  • K-180
    • Kiellegung 1977, in Dienst 1980
    • Verbleib: ausgemustert
  • K-433 Swjatoj Georgi Pobedonosez
    • Kiellegung 1978, in Dienst 1980
    • Verbleib: Dienst in der Pazifikflotte
  • K-129
    • Kiellegung 1978, in Dienst 1980
    • 1994-1996 umgebaut zum Projekt 09786, KS-129
    • Verbleib: Dienst in der Nordmeerflotte
  • K-44 Rjasan
    • Kiellegung 1980, in Dienst 1982
    • Verbleib: Dienst in der Nordmeerflotte

Projekt 667BDRM (Delta IV-Klasse)

Projekt 667BDRM (Delta IV-Klasse)

Die Entwicklung und der Bau der U-Kreuzer der Typhoon-Klasse hatte gezeigt, dass diese keine optimale Lösung darstellten, da die Bau- und Betriebskosten wirtschaftlich nicht tragbar waren. Dies lag insbesondere auch an dem verwendeten Raketenkomplex D-19 mit seinen überschweren und großen Feststoffraketen RSM-52 Sinewa. Es wurde deshalb bereits 1977 mit der Entwicklung einer Flüssigkeitsrakete RSM-54 und dem zugehörigen Raketenkomplex D-9RM begonnen. Als Träger hierfür waren die U-Kreuzer Projekt 667BDRM Delfin, NATO Bezeichnung SSBN Delta IV vorgesehen. Die Verwendung dieser deutlich längeren Raketen erforderten einen neuen, außerordentlich hohen Aufbau hinter dem Turm, ebenso wurde ein überarbeiteter Torpedokomplex eingebaut (Reichweite der 533-mm-Torpedos 26.000 m). Das Schiff erhielt den Navigationskomplex Tobol-M, der 48 Stunden autonom ohne Korrektur arbeiten kann. Bei den Schiffen der Delfin-Klasse hatte man ebenso erhebliche Anstrengungen zur weiteren Reduzierung des Geräuschpegels und von Störfeldern unternommen. Insgesamt entstanden in Sewerodwinsk zwischen 1985 und 1992 sieben Einheiten dieser Klasse.

Einheiten

  • K-51 Werchoturje
    • Kiellegung 1981, in Dienst 1984
    • Verbleib: Dienst in der Nordmeerflotte
  • K-84 Jekaterinburg
    • Kiellegung 1982, in Dienst 1985
    • Verbleib: Dienst in der Nordmeerflotte
  • K-64
    • Kiellegung 1982, in Dienst 1986
    • 1995-1999 umgebaut zur KS-64
    • Verbleib: 2002 in Sewerodwinsk aufgelegt
  • K-114 Tula
    • Kiellegung 1984, in Dienst 1987
    • Verbleib: Dienst in der Nordmeerflotte
  • K-117 Brjansk
    • Kiellegung 1985, in Dienst 1988
    • Derzeit Kampfwertsteigerung in Sewerodwinsk
    • Verbleib: ab 2007 wieder Dienst in der Nordmeerflotte
  • K-18 Karelija
    • Kiellegung 1986, in Dienst 1989
    • Derzeit Erprobung nach Kampfwertsteigerung in Sewerodwinsk
    • Verbleib: ab Sommer 2009 wieder Dienst in der Nordmeerflotte[1]
  • K-407 Nowomoskowsk
    • Kiellegung 1987, in Dienst 1992
    • 1993 Kollision mit USS Greyling
    • 2002/2003 Überholung in Sewerodwinsk
    • Verbleib: Dienst in der Nordmeerflotte

Einzelnachweise

  1. Telekanal Swjesda vom 22. November 2008 (russisch)

Literatur

  • Alexander Antonow, Walerie Marinin, Nikolai Walujew: Sowjetisch-russische Atom-U-Boote. Berlin 1998

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