Der Mörderclub von Brooklyn

Der Mörderclub von Brooklyn
Filmdaten
Originaltitel Der Mörderclub von Brooklyn
Der Moerderclub von Brooklyn Logo 001.svg
Produktionsland Deutschland
Erscheinungsjahr 1967
Länge 96[1] Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Werner Jacobs
Drehbuch Alex Berg,
Manfred R. Köhler
Produktion Constantin Film GmbH;
Allianz Film Produktion GmbH, Berlin (Heinz Willeg)
Musik Peter Thomas
Kamera Franz X. Lederle
Schnitt Alfred Srp
Besetzung

Der Mörderclub von Brooklyn ist ein deutscher Kriminalfilm, der im Herbst 1966 unter der Regie von Werner Jacobs gedreht wurde. Es handelt sich um den fünften Teil der Jerry-Cotton-Filmreihe des Constantin-Filmverleihs aus den 1960er Jahren. Der erste Farbfilm der Serie wurde unter der Gesamtleitung von Heinz Willeg produziert und startete am 17. März 1967 in den bundesdeutschen Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Das U.S. General Post Office ist in den Jerry-Cotton-Filmen als New Yorker FBI-Zentrale zu sehen.

Der New Yorker Bankier Dyers veranstaltet eine Party; auch die FBI-Männer Jerry Cotton und Phil Decker sind eingeladen. Der millionenschwere Gastgeber informiert die beiden Beamten über Drohbriefe, die er und seine Freunde Mr. Johnson und Mr. Cormick erhalten haben. Die unbekannten Erpresser fordern von jedem eine Million US-Dollar – bei Nicht-Zahlung würden die Töchter oder Söhne der Herren entführt. Tatsächlich wird die Feier von bewaffneten Gangstern überfallen. Statt der Tochter von Dyers wird jedoch deren Freundin Sally Chester entführt. Als die Verbrecher ihren Irrtum bemerken, wird die Frau kaltblütig ermordet. Obwohl Decker und Cotton die besten Männer vom Department Kidnapping vor der Villa Dyers postieren, wird auch die Tochter Jean auf mysteriöse Weise Opfer der skrupellosen Bande.

Der Millionär Mr. Johnson erhält die Anweisung, eine Million Dollar aus dem Fenster der New Yorker U-Bahn zu werfen. Als er der Forderung nachkommt, verlieren Cotton und Decker die Spur der Erpresser. Wenig später soll auch Mr. Cormick zahlen, der sich das Geld jedoch von Dyers leihen muss. Cotton kann bei der Geldübergabe zwei der Verbrecher stellen. Diese verweigern aber jegliche Aussage und werden von dem undurchsichtigen Rechtsanwalt Warner verteidigt. Phil Decker und Edna Cormick werden von den Gangstern entführt.

Durch einen Tipp des ehemaligen Einbrechers Sam erfährt Cotton, dass es sich bei dem Heilsarmee-Verein unter dem Vorsitzenden Richard Nash um eine Gangsterbande handelt, die mit den Entführungen und Morden in Verbindung steht. Cotton täuscht schließlich seine eigene Ermordung vor, um Edna und Phil zu befreien sowie den wahren Hintermann der Verbrecherorganisation zu enttarnen. Es handelt sich um Bryan Dyers, der sogar seine eigene Stiefschwester Jean ermordete. Aber noch weitere bisher nicht Verdächtige tragen eine Mitschuld an den tödlichen Verbrechen.

Entstehungsgeschichte

Vorgeschichte

Nach dem im August 1966 gestarteten Jerry-Cotton-Film Die Rechnung – eiskalt serviert (Regie: Helmuth Ashley) beschloss die Produktionsfirma in Absprache mit dem Constantin-Filmverleih, den nächsten Teil der Filmserie in Farbe zu drehen. Zum zweiten Mal nach Mordnacht in Manhattan (1965) schrieb Herbert Reinecker unter seinem Pseudonym Alex Berg ein durchgehend spannendes Drehbuch für einen Cotton-Film, wobei es diesmal deutlich „härter“ zuging als in den Vorgängern. Die Dialoge des Reinecker-Drehbuchs wurden noch von Manfred R. Köhler überarbeitet. Ursprünglich sah man für das Projekt, das Anfang 1967 erscheinen sollte, den Regisseur Jürgen Roland vor. Weil dieser mit der Inszenierung des Abenteuerfilms Lotosblüten für Miss Quon ausgelastet war, kam es nicht zu einer Zusammenarbeit mit dem Regisseur. Der Constantin-Filmverleih, der bei den Jerry-Cotton-Filmen das letzte Wort hatte, konnte schließlich den erfahrenen Vertragsregisseur Werner Jacobs für das Projekt begeistern und traf damit eine mehr als zufriedenstellende Wahl.

Produktion

Das Jenisch-Haus in Hamburg-Othmarschen ist im Film als Villa des Bankiers Dyers zu sehen.
Das 1966 fertiggestellte Finnlandhaus in Hamburg diente als Kulisse für ein New Yorker Bürohaus.

Die Dreharbeiten von Der Mörderclub von Brooklyn fanden im Herbst 1966 in Hamburg statt. Die Atelieraufnahmen drehte man im Studio Hamburg in Hamburg-Tonndorf. Als Filmarchitekt wurde Wilhelm Vierhaus verpflichtet. Weil man in den Farbfilmen nicht mehr auf vorhandenes Archivmaterial zurückgreifen konnte, drehte ein kleines Team Aufnahmen an Originalschauplätzen in New York City, allerdings ohne Mitwirkung von Darstellern. Wie in den Schwarzweißfilmen stellte abermals das U.S. General Post Office die New Yorker FBI-Zentrale dar. Für die Spezialeffekte, darunter zahlreiche Rückprojektionen, war Horst Schier verantwortlich. Die Kampfszenen wurden von Roy Scammel arrangiert.

Drehorte in Hamburg waren unter anderem:

Filmmusik

Die Filmmusik von Peter Thomas umfasst unter anderem folgende Titel:

  • My Friend Phil (Titelmusik) 2:15
  • Skyline Temptation 3:18
  • Jerry Cotton March 3:16
  • Super Man (Text: Kerry Hallam, Gesang: Kerry & Kaye) 2:20
  • Red Robin Bossa 1:50

Zahlreiche weitere Titel des Soundtracks sind bis heute nicht auf Tonträgern erschienen.

Synchronisation

Die meisten deutschsprachigen Schauspieler des komplett synchronisierten Films sind im Film mit ihren eigenen Stimmen zu hören. Die bekannten Synchronsprecher und ihre Rollen waren:

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Jerry Cotton George Nader Harald Leipnitz
Bankier Dyers Karl Stepanek Curt Ackermann
Malbran Daniel Dimitri Horst Stark
Fotograf unbekannt Ralf Wolter
Stimme am Telefon Off-Sprecher Harry Wüstenhagen
Erzähler Off-Sprecher Horst Fleck

Rezeption

Veröffentlichung

Die FSK gab den Film am 10. März 1967 ab 16 Jahren frei. Am 5. August 2004 wurde die Altersfreigabe für die DVD-Veröffentlichung auf 12 Jahre herabgestuft.[2] Der am 23. Februar 1968 uraufgeführte Film konnte nahtlos an die kommerziellen Erfolge der Vorgänger anschließen. Parallel zum Kinostart erschien im Bastei-Verlag ein gleichnamiger Sonderband der Heftroman-Serie von einem anonymen Autor. Noch im gleichen Jahr begannen unter der Regie von Harald Reinl die Dreharbeiten zur Fortsetzung Dynamit in grüner Seide.

Aufgrund der künstlerisch und kommerziell überzeugenden Arbeit von Werner Jacobs, sah der Filmverleih den Regisseur für einen weiteren Jerry-Cotton-Film, Der Tod im roten Jaguar (1968), vor. Weil Jabobs zu diesem Zeitpunkt noch mit der Endfertigung seines Films Zur Hölle mit den Paukern beschäftigt war, ging das Projekt dann abermals an Reinl. Damit blieb Der Mörderclub von Brooklyn, von der Mitarbeit an dem Edgar-Wallace-Film Das Rätsel des silbernen Dreieck abgesehen, der einzige Kriminalfilm von Werner Jacobs.

Kritiken

„Streckenweise unwahrscheinliches Kriminalabenteuer mit nur äußerer Spannung.“

Lexikon des internationalen Films[3]

„Werner Jacobs hat reichhaltige Abenteuer gewandt in Szene gesetzt, mit einem Aufgebot vielseitiger Mittel, auf interessanten Schauplätzen. Cotton ist wieder George Nader, der sich weitgehend Symphatie sichert.“

Wiesbadener Kurier, 18. März 1967

„Mit lächerlichen Rückprojektionsaufnahmen und Shock Shots von New York versucht man deutschen Zuschauern (im Ausland dürfte ein derartiges Machwerk ohnehin unverkäuflich sein) vorzumachen der Film spielte in New York. Wenn man schon Geld ausgibt um einem Film zu machen, sollte man wenigstens versuchen soviel auszugeben, dass der Film an Ort und Stelle gedreht werden kann.“

Süddeutsche Zeitung, 6. April 1967

„Krimikenner werden über die Entlarvung des Mannes im Hintergrund nicht erstaunt sein, aber trotzdem bleiben Spannung und Zweifel bis zum furiosen Schluß.“

Lübecker Nachrichten, 15. April 1967

Medien

DVD

  • G-man Jerry Cotton. Collectors Edition 6 DVD Box-Set. Kinowelt. 2004. Best.-Nr. 500820

Soundtrack

Einzelnachweise

  1. 96 Minuten bei Kinoprojektion (24 Bilder/Sekunde), 93 Minuten bei Fernsehwiedergabe (25 Bilder/Sekunde), Filmlänge: 2637 Meter
  2. Freigabebescheinigung der FSK
  3. Der Mörderclub von Brooklyn im Lexikon des Internationalen Films

Literatur

  • Joachim Kramp, Gerd Naumann: Die Jerry-Cotton-Filme. Als Jerry Cotton nach Deutschland kam. Ibidem Verlag 2011. ISBN 3838202139

Weblinks


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