Der Tunnel (1933)

Der Tunnel (1933)
Filmdaten
Originaltitel Der Tunnel
Produktionsland Deutschland
Frankreich
Originalsprache Deutsch
Französisch
Erscheinungsjahr 1933
Länge 81 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Kurt Bernhardt
Drehbuch Kurt Bernhardt
Reinhart Steinbicker
Produktion Ernst Garden
Musik Walter Gronostay
Kamera Carl Hoffmann
Schnitt Gottlieb Madl
Besetzung

Französische Version:

Der Tunnel ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1933, der auf dem 1913 erschienenen Roman Der Tunnel von Bernhard Kellermann basiert. Der Schwarz-Weiß-Film schildert die Ereignisse um einen 15 Jahre dauernden Tunnelbau. Der Tunnel soll Amerika und Europa verbinden. Der Film wurde gemeinsam von Vandor-Film (Paris) und Bavaria-Film AG (München) produziert.

Gleichzeitig entstand die französisch-sprachige Version Le tunnel mit demselben technischen Team und einer weitgehend anderen Schauspieler-Besetzung.

Der Film kam am 3. November 1933 in die deutschen Kinos. Im Fernsehen wurde er zuerst am 5. Oktober 1964 im DFF und am 19. Mai 1968 im NDR gezeigt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Mac Allan, ein Ingenieur mit Visionen plant Gewaltiges: Ein Tunnel, der 4000 Meter unter der Erde liegt, soll Europa und Amerika verbinden. Um seine Vision Wirklichkeit werden zu lassen, sucht Allan Geldgeber. Verschiedene Wallstreet-Größen werden überzeugt und man bringt die riesigen Geldsummen auf. Das Projekt soll in einem Zeitraum von 15 Jahren fertiggestellt werden. Allan übernimmt die Leitung und zunächst kommt der Tunnel recht schnell voran. Ein Problem tut sich auf, als ein unterirdischer Sumpf angebohrt wird, der den Tunnel zum Einsturz bringt.

Woolf, der Präsident des geldgebenden Syndikats, hält seine Chance für gekommen, den Weiterbau des Tunnels zu verhindern. Für ihn ist der Tunnel nur ein Objekt für Börsenspekulationen. Woolf hetzt die Tunnelarbeiter durch einen Agitator zum Streik auf, aber mit einer heroischen Rede bringt Allan die Arbeiter dazu weiterzumachen.

Woolf, der durch seine Spekulationen alles zu verlieren droht, greift nun zum Äußersten. Er heuert einen Saboteur an, der den Tunnel sprengt. Dem Anschlag fallen 200 Arbeiter und Mary Allan zum Opfer. Mac Allan, tief getroffen will den Tunnelbau nun aufgeben. Woolf sieht sich fast am Ziel, doch Hobby, der Sprengmeister, ein alter Freund Allans, überzeugt den Ingenieur davon weiterzumachen. Allan, nun fest dazu entschlossen sein Lebenswerk zu vollenden, geht mit neuem Elan an die Arbeit. Woolf der nun alles verloren hat, begeht Selbstmord.

Endlich, nach 15 Jahren ist es soweit: Der Tunnel ist fertig, eine Verbindung zwischen Europa und Amerika ist geschaffen. Die Arbeiter aus Europa und Amerika schütteln sich im Tunnel die Hände.

Kritiken

Die einfältige Handlung des Films, sowie die Schwarz-Weiß-Zeichnungen der Charaktere stehen hinter der mit großem technischen Aufwand verwirklichten Utopie des Tunnelbaus zurück. Der Tunnel ist ein Produkt der frühen 1930er Jahre und damit auch ein Kind seiner Zeit. Dem Film nationalsozialistische Tendenzen nachzusagen wäre falsch, doch liegen die im Film geäußerten Anschauungen nicht sehr weit von Schlagwörtern wie „Arbeit adelt“. Der Tunnel bietet großes Kino, mit einem Gustaf Gründgens als Edelschurken.

(Zusammenfassung aus Filmbeobachter und Filmdienst)

Anmerkung

  • 1914 entstand eine Stummfilmfassung, unter der Regie von William Wauer gedreht.
  • 1935 wurde in England unter der Regie von Maurice Elvey ein Remake unter dem Titel The Tunnel / Transatlantic Tunnel produziert, für das Curt Siodmak das Drehbuch von Bernhardt/Steinbicker adaptierte.

Weblinks


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