Deutsch Pankraz

Deutsch Pankraz
Jítrava
Jítrava führt kein Wappen
Jítrava (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Liberecký kraj
Bezirk: Liberec
Gemeinde: Rynoltice
Geographische Lage: 50° 48′ N, 14° 51′ O50.79166666666714.8563888888897Koordinaten: 50° 47′ 30″ N, 14° 51′ 23″ O

Jítrava (deutsch Deutsch Pankraz) ist ein Ortsteil der Gemeinde Rynoltice im Okres Liberec, Tschechien. Der Ort liegt 15 km nordwestlich des Stadtzentrums von Liberec in 391 m Höhe am Westhang des Jeschkengebirges.

Dicht am Ort vorbei führt die E 442, die zwischen Bílý Kostel nad Nisou und Jablonné v Podještědí hier über den Pass auf der Freudenhöhe (Jitravské sedlo) das Gebirge überquert. Die Freudenhöhe (419 m) teilt das Lausitzer Gebirge vom Jeschkengebirge, hier befand sich früher eine kleine Ansiedlung mit 3 Häusern, von denen das um 1920 abgebrannte Lamersche Gasthaus einst eine bekannte Ausflugsgaststätte war. Beim Ausbau der Straße in den 1980er Jahren wurde die Siedlung abgerissen.

Nordöstlich am Ort vorbei führt der Europäische Fernwanderweg E3 zwischen Hochwald und Jeschken.

Blick vom Großen Kalkberg (Velky Vápenný)
Die Elefantensteine

Jítrava ist im Norden und Osten vom 545 m hohen Trögelsberg (Vysoká), dem 651 m hohen Schwammberg (Jítravský vrch) und den 790 m hohe Großen Kalkberg (Velký Vápenný) umgeben, über dessen Gipfel direkt der Fernwanderweg E3 führt. Neben dem am Schwammberg befindlichen Fellerkofel (Havran), sind die markanten Bílé kameny‎, auch Sloní kameny (Elefantensteine) am gegenüberliegenden Trögelsberg vor allem ein Ziel von Wanderern. Nahe dem Ort steht in den Wäldern des Jeschkengebirges die Ruine der Burg Roimund (deutsch: Roynungen, volkstümlich Runenburg genannt).

Geschichte

Das Dorf, das sich entlang des am Großen Kalkberg entspringenden Jungfernbaches (Panenský potok) erstreckt, hieß ursprünglich Dittersdorf. Die erste urkundliche Erwähnung als Ditherivilla stammt von 1370. Im 15. Jahrhundert ist der Ort von Hussiten niedergebrannt worden und blieb wüst liegen. Als an gleicher Stelle später die Neugründung eines Ortes erfolgte erhielt er nach dem heiligen Pankratius den Namen Pankraz. 1710 entstand in der Ortsmitte die St. Pankratius Kirche. Am 8. April 1868 schlug der Blitz die Kirche ein, die dabei niederbrannte und bald wiedererrichtet worden ist.

Neben den Sandsteinbrüchen am Trögelsberg, die 1878 stillgelegt worden sind, waren auch die der Stadt Zittau gehörigen Schiefer- und Kalksteinbrüche am Großen und Kleinen Kalkberg die wichtigsten Arbeitgeber für die Bewohner von Deutsch Pankratz. 1939 lebten hier 615 Einwohner.

Heute lebt der Ort, der nach dem Zweiten Weltkrieg zu Rynoltice eingemeindet worden ist, vor allem von dem Tourismus und es besteht ein Survivalcamp.

Söhne und Töchter

Weblinks


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