Deutsche Akademie für Fußballkultur

Deutsche Akademie für Fußballkultur

Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Zwischenraum zwischen dem sportlichen Aspekt des Fußballs und dem Feuilleton zu besetzen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur wurde 2004 in Nürnberg gegründet. Bei der Gründungsveranstaltung „Testspiel“ waren u. a. Otto Schily, Edmund Stoiber, Oliver Bierhoff, Theo Zwanziger, Prof. Horst-Eberhard Richter und Paul Breitner anwesend. Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde durch die Akademie eine Plattform für das vielfältige Zusammenspiel von Fußball und Kultur geschaffen. Träger der Akademie ist die Stadt Nürnberg, strategische Partner sind easyCredit/TeamBank und das kicker-sportmagazin.

Im Jahr 2005 richtete die Akademie mehrere Veranstaltungen aus, z. B. „Fußball und Nation“ mit dem damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann, Joachim Löw, Andreas Köpke und Kulturtheoretiker Prof. Klaus Theweleit, sowie ZEIT-Redakteur Christof Siemes. Eine weitere Veranstaltung war das Forum „Fans, Fairplay und Fußballwerte“ für Vertreter von Faninitiativen, DFB und Sicherheitsbehörden.

2006 fanden zahlreiche weitere Veranstaltungen statt. Neben einer Ausstellung zum Thema „Weltsprache Fußball“, sowie einer Ausstellung und einem Forum zum Thema „Frauen, Männer und der Fußball“, war die Akademie beispielsweise an einer Tagung zu „Fußball im Nationalsozialismus“ beteiligt. Hier traten u. a. Markwart Herzog und Dietrich Schulze-Marmeling als Referenten auf. Während der WM 2006 war die Akademie für Fußball-Kultur Mitveranstalter des Nürnberger Kulturprogramms Ballazzo. Unter dem Motto „Kultur und Spiele“ gab es während der WM Konzerte, Ausstellungen, Theateraufführungen und andere Kulturveranstaltungen.

In der „Spielzeit“ 2007 veranstaltete die Akademie im Rahmen der „Europäischen Städte-Koalition gegen Rassismus“ in Nürnberg eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Welt zu Gast im Stadion?“, an der, unter anderem, auch Dr. Bella‑Bello Bitugu, Ronny Blaschke, Doudou Diène und Holger Hieronymus teilnahmen. Bei „Kick it like Beckett!“ trat die Deutsche Nationalmannschaft der Schriftsteller an, um ihr literarisches und spielerisches Talent zu präsentieren.

Auch 2008 präsentierte die Akademie bereits einige kulturellen Ereignisse, wie der Auftritt der Österreichischen „Autorenwunderteams“, die Lesereihe „Kaltblütig verwandelt“ und „Kopf- und Fußbälle“, ein Wochenende über Literatur und Fußball, in Marbach. Passend zur Euro 2008 organisierte die Akademie für Fußball-Kultur einen EM-Fangarten mit kulturellen Einlagen.

Mitglieder

Die Mitglieder der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur werden von den Verantwortlichen des Trägers berufen.

Derzeit sind 21 Institutionen im Beirat der Akademie. Dazu gehören u. a. der Freistaat Bayern, das Adolf-Grimme-Institut, das Goethe-Institut, der Bayerische Rundfunk, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung oder die Villa Massimo in Rom.

Darüber hinaus sind derzeit 75 Einzelpersonen Mitglieder der Akademie. Dazu gehören unter anderem Politiker (z. B. Otto Schily, Renate Künast), Journalisten (z. B. Guido Knopp, Günther Koch, Katrin Müller-Hohenstein), Wissenschaftler (z. B. die Professoren Gunter A. Pilz und Dieter H. Jütting, Bernd Strauß, Klaus Theweleit und Gunter Gebauer), Autoren (z. B. Thomas Brussig, Albert Ostermaier, Moritz Rinke) und Personen aus dem direkten Fußballbereich (z. B. Hans Meyer, Markus Merk, Doris Fitschen).

Einmal jährlich findet ein Mitgliedertreffen in Nürnberg statt.

Programm und Aufgabe

Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur bietet regelmäßig öffentliche Veranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen der Fußballkultur. Das Spektrum der Veranstaltungen ist vielfältig und umfasst Vorträge, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Lesungen und – in Kooperation mit anderen Institutionen – auch mehrtätgige Fachtagungen.

Außerdem versteht sich die Akademie als eine Kontaktbörse bzw. als Infopool für Akteure aus Fußball und Kultur. Wichtigstes Instrument hierfür ist die im April 2006 gestartete Webseite.

Ein weiterer wichtiger Programmpunkt ist die jährliche Verleihung des Deutschen Fußball-Kulturpreises.

Deutscher Fußball-Kulturpreis

Der deutsche Fußball-Kulturpreis wurde erstmals im Jahr 2006 verliehen. Dabei wurden Ehrungen in zunächst vier Kategorien vorgenommen. Im ;Einzelnen sind dies:

  • Das Fußballbuch des Jahres, dotiert mit 5.000 Euro.
  • Der Fußball-Bildungspreis (Lernanstoß), dotiert mit 5.000 Euro. Hier werden Projekte gewürdigt, die den Fußball als Mittel der ;Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen einsetzen.
  • Der Fußballspruch des Jahres, undotiert.
  • Der Walther-Bensemann-Sonderpreis, dotiert mit 10.000 Euro. Der Preis, benannt nach dem deutschen Fußballpionier und Gründer des kicker Walther Bensemann, zeichnet eine Person der Zeitgeschichte aus, die im Sinne der Völkerverständigung Besonderes für den Fußball geleistet hat.
Im Jahr 2007 wurde erstmals prämiert
  • Der Fangesang des Jahres, dotiert mit 500 Litern Bier für die siegreiche Fankurve.
Im Jahr 2008 wird einmalig ausgezeichnet
  • Das Fußball-Spiel des Jahres 2008

Preisträger des Jahres 2006

  • Walther-Bensemann-Sonderpreis: Franz Beckenbauer
  • Fußballbuch des Jahres: „Über Fußball“ von Jorge Valdano
  • Lernanstoß: Edith-Stein-Schule in Aichach für ihr WM-Projekt und das Projekt Straßensport Ostfildern
  • Fußballspruch des Jahres: „So ist Fußball. Manchmal gewinnt der Bessere.“ von Lukas Podolski

Preisträger des Jahres 2007

Preisträger und Nominierte des Jahres 2008

  • Walter-Bensemann-Sonderpreis: Bernhard "Bert" Trautmann
  • Fußballbuch des Jahres: „Ist doch ein geiler Verein“ von Christoph Ruf
  • Lernanstoß: das Projekt „Schlappeschneider – Schlappekicker“ des Sportkreis Frankfurt e.V.
  • Fußball-Spiel des Jahres: WeyKick, Verlag Ulrich Weyel
  • Fußballspruch des Jahres: „Wir haben nur unsere Stärken trainiert, deswegen war das Training heute nach 15 Minuten abgeschlossen“ von Josef Hickersberger während der Euro 2008

Siehe auch

Weblinks


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