Deutsche Akademie für Psychoanalyse

Deutsche Akademie für Psychoanalyse
Das Logo symbolisiert das gesellschaftliche Labyrinth, in dessen Zentrum Menschen leben, die von ihren Entwicklungsmöglichkeiten abgeschnitten sind

Die Deutsche Akademie für Psychoanalyse (DAP) e. V. (auch: Berliner Schule der Dynamischen Psychiatrie) wurde am 14. Dezember 1969 in Berlin gegründet und widmet sich der Ausbildung, Forschung und Therapie nach der von Günter Ammon (1918–1995) entwickelten sogenannten Dynamischen Psychiatrie bzw. Humanstrukturellen Psychoanalyse. Die Ausbildung berechtigt nach dem Psychotherapeutengesetz eine Approbation als Psychologischer Psychotherapeut zu beantragen. Die beiden Lehr- und Forschungsinstitute (LFI) der DAP befinden sich in Berlin und München. Die institutionell größte Ausdehnung erreichte die DAP Anfang der 1980er Jahre. Der Gründer Günter Ammon prägte die DAP fachlich und organisationell maßgeblich. Vorsitzende der DAP (Stand 2011) ist Maria Ammon.

Die Geschichte der DAP ist von internen und externen Konflikten begleitet. Vor allem Ende der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre fanden zahlreiche Auseinandersetzungen mit Ammon und der DAP in den Medien und vor Gericht statt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Psychoanalyse im Nachkriegsberlin (1945 bis 1950)

1945 wurde die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (DPG) wiedergegründet und der deutsche Psychoanalytiker Carl Müller-Braunschweig zum ersten Vorsitzenden gewählt. Fachliche und persönliche Differenzen zwischen Carl Müller-Braunschweig, der die Positionen der Freud’schen Psychoanalyse vertrat, und dem deutschen Psychoanalytiker Harald Schultz-Hencke, dem Vertreter der Neopsychoanalyse, führten zur institutionellen Abspaltung von der DPG. 1950 gründete Carl Müller-Braunschweig mit fünf Gleichgesinnten die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV) und wurde zu ihrem ersten Vorsitzenden gewählt.

Ammon wird Psychoanalytiker und Gründung (1952 bis 1969)

Der deutsche Psychiater Günter Ammon begann 1952 seine Ausbildung zum Psychoanalytiker bei der DPV und machte seine Lehranalyse bei Carl Müller-Braunschweig. Nach Abschluss ging er 1956 in die USA und arbeitete bei der Menninger-Foundation in Topeka. Seine Lehrer wurden Karl Menninger und Ishak Ramzy, bei dem er eine zweite Lehranalyse machte. Später berief sich Ammon vor allem auf diese Ausbildung.

1965 kehrte Ammon nach Deutschland zurück und arbeitete an der psychotherapeutischen Beratungsstelle für Studenten an der Freien Universität Berlin, betrieb eine Privatpraxis für Psychoanalyse und Psychotherapie und war Lehranalytiker der DPV. 1968 gründete er das Lehr- und Forschungsinstitut für Dynamische Psychiatrie und Gruppendynamik in Berlin und im Mai 1969 die Deutsche Gruppenpsychotherapeutische Gesellschaft (DGG), die sich im Juli 1969 im Auditorium Maximum der Freien Universität Berlin mit Vorträgen von Ammon und dem 1936 in die USA emigrierten Psychoanalytiker Martin Grotjahn vorstellte. Die Deutsche Akademie für Psychoanalyse (DAP) wurde am 14. Dezember 1969 aufgrund wissenschaftlicher, therapeutischer und ausbildungsrelevanter Abgrenzung und Neubestimmung von bestehenden psychoanalytischen Einrichtungen gegründet.

Auf institutioneller Ebene kam es zu ersten Konflikten, als die DPV in der Gründung einer gruppenpsychotherapeutischen Gesellschaft durch eines ihrer Mitglieder eine fundamentale Zuwiderhandlung gegen ihre Zwecke und Interessen vermutete. Sie forderte daher eine Prüfung im Rahmen einer mündlichen Anhörung, zu der es jedoch nicht kam, da Ammon aus der DPV austrat.[1] Kurz davor hatte er die Deutsche Akademie für Psychoanalyse am 14. Dezember 1969 gegründet, um die „psychoanalytische Arbeit in Vereinigungen zu organisieren, welche in der Lage sind, sich selbst zu analysieren und die nicht, wie die DPV, im Gewande der Vereinsbürokratie die viktorianische Entstehungssituation der Psychoanalyse perpetuieren und damit die Fortentwicklung unserer Wissenschaft verhindern.“[2]

Die Zeitschrift Psyche, ein der DPV nahestehendes Publikationsorgan, teilte der Deutschen Gruppenpsychotherapeutischen Gesellschaft schriftlich mit, dass sie keine Aufträge für Anzeigen- bzw. Beilagenwerbung mehr wünsche.[3] Darüber berichtete die Wochenzeitung DIE ZEIT einige Monate später,[4] sowohl die Zeitschrift Psyche als auch das Publikationsorgan der DAP, die Zeitschrift Dynamische Psychiatrie reagierten in ihren eigenen Ausgaben – die ZEIT hatte beide Leserbriefe nicht gedruckt – mit Richtigstellungen.[5][6]

Zweites Institut und Auseinandersetzungen (1973 bis 1975)

Das zweite Lehr- und Forschungsinstitut (LFI) gründeten in München Mitglieder des Berliner LFI sowie Ärzte, Psychologen und ausgebildete Psychoanalytiker aus München am 28. Januar 1973. Einige der Gründungsmitglieder wurden von den Publikationen Ammons, seinem Engagement in der Studentenbewegung und den Ansätzen zur Behandlung schwerst gestörter Patienten angezogen,[7] andere wie beispielsweise der deutsche Psychologe und Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer teilten mit Ammon und der DAP das Interesse für Gruppenpsychotherapie und den Wunsch, die psychoanalytische Ausbildung zu reformieren.

Ende 1973 gab es in München vier psychoanalytische Institute mit unterschiedlichen theoretischen Ausrichtungen und Konzepten, von denen drei zwischen 1971 und 1973 gegründet wurden.[8]

Im Münchner LFI trennte sich im Herbst des Gründungsjahres eine größere Gruppe – darunter die Leiterin und Schmidbauer – von Ammon und der DAP. Neben Konflikten mit Ammon (vgl. Abschnitt „Kontroversen“) spielten auch andere Aspekte eine Rolle. So meint Schmidbauer, „es war sicherlich entlastend, den Größenanspruch preiszugeben, man könne eine funkelnagelneue psychoanalytische Identität schaffen und ein Ausbildungskonzept anbieten, das die Nachteile der Tradition überwindet, ohne sich neue Schattenseiten einzuhandeln. Andererseits war die Überanpassung an äußere Normen, um der DGPT, der Ärztekammer, der Bundeskassenärztlichen Vereinigung zu gefallen [...] auch keine Lösung.“ Zur Problematik der institutionellen Anerkennung schreibt er weiter: „Die Psychoanalytiker, in Deutschland von zwei Fachverbänden und einem Dachverband vertreten (DPG, DPV und DGPT), blieben ebenso [wie die Gruppenpsychotherapeuten] auf Distanz. Ammons bekannte Abhilfe, mangelnde Einbindung in bestehenden Organisationen durch hektische Produktion eigener Vereinigungen und Akademien zu kompensieren, war uns aufgrund der gemachten Erfahrungen zuwider.“[9] (Das von Schmidbauer 1974 mitgegründete Ausbildungsinstitut hat die Anerkennung durch die DGPT 1991 erhalten.)

Zwischen der DAP und der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) e. V., dem Dachverband der psychoanalytischen und tiefenpsychologischen Organisationen, kam es 1975 zu Differenzen. Die DAP war der Ansicht, sie sei einer Diffamierungskampagne der DGPT ausgesetzt. Die vom Justitiar der DGPT unterzeichnete Stellungnahme zu den Leistungen Ammons und der DAP, so die Exekutivsekretärin und die Geschäftsführung der DAP, „wimmelt von Unwahrheiten, fahrlässigen Unterstellungen und erinnert in seiner verketzernden Art an im Mittelalter ausgetragene Streitigkeiten wissenschaftlicher Richtungen.“ In der Stellungnahme heißt es weiter, es sei ein Leichtes, die Originalität der von Ammon durchgeführten Weiterentwicklung der Psychoanalyse nachzuweisen und wenn man Ammons Schriften als populärwissenschaftlich abqualifiziere, so müsse man mit den gesamten Schriften Freuds ebenso verfahren. Den DAP-Instituten zum Vorwurf zu machen, dass ihr Ausbildungspersonal verhältnismäßig jung sei, sei eine der unlauteren Methoden von Machtpolitik der DGPT.[10] Die Ausbildung der DAP wird bis heute nicht von der DGPT anerkannt.

Psychiatriereform und gesellschaftlicher Kontext

Reformansätze in der Psychiatrie gewannen während der sozialliberalen Koalition und einer „Diskurskonjunktur des Anormalen“[11] an Bedeutung. Ebenso wird ein Zusammenhang zwischen Psychiatriereform und Studentenbewegung gesehen.[12] Auch die DAP sprach viele Interessenten aus der Studentenbewegung an.

Der in der DAP vertretene gruppenpsychotherapeutische Ansatz war Ende der 1960er Jahre in der Psychoanalyse kaum verbreitet. Eine weiteres Selbstverständnis war die therapeutische Hilfe für psychiatrisch erkrankte Menschen, die meist nur medikamentös behandelt wurden und unzureichend untergebracht waren. Dass die psychiatrische Versorgung schwerwiegende Mängel aufwies, wurde 1975 mit der Psychiatrie-Enquête auch offiziell festgestellt. Die DAP zog Menschen an, die die Behandlungsmöglichkeiten dieser Patienten verbessern wollten.

Schmidbauer sieht folgende Beziehung zwischen Studentenbewegung und Ammon: „Es war nicht nur Ammon, der ein studentisches Publikum begeisterte, sondern die organisatorischen Hoffnungen der Studentenbewegung prägten auch ihn selbst und führten dazu, dass aus dem in Topeka durchaus angepasst funktionierenden Psychiater je nach Perspektive des Betrachters ein psychoanalytischer Revolutionär oder ein Sektierer wurde, der die Überzeugungskraft seiner fortschrittlichen, psychiatriereformerischen Ideen mehr und mehr durch einen Personenkult ersetzte.“[13]

Expansion und Rückgang (1975 bis 1985)

Mitte der 1970er Jahre begann die Expansionsphase der DAP. Neben den bestehenden Instituten in Berlin und München wurden weitere in Frankfurt am Main, Düsseldorf, Hamburg, Köln, Freiburg und Mainz gegründet. Die Psychoanalytischen Kindergärten wurden ebenfalls ausgebaut. Sie entstanden zunächst als Betreuungsmöglichkeit für die Kinder von Patienten und Mitarbeitern während der Therapie- bzw. Arbeitszeiten. Daraus entwickelte sich ein Forschungsprojekt für die präventive und therapeutische Arbeit.[14] Zu Beginn 1980er Jahre erreichte die DAP ihre größte institutionelle Ausdehnung. 1985 gab es nur noch die beiden ältesten Institute in Berlin und München.

Ehemalige Mitarbeiter strengten Ende der 1970er Jahre erste Gerichtsprozesse an (vgl. Abschnitt „Kontroversen“). Ammon äußerte 1985 in einem Interview, die DAP sei wie die BRD in die Wirtschaftskrise hineingerissen worden und habe wie andere mittelständische Betriebe einen Mitgliederschwund und bekäme keine wesentlichen Spenden mehr. Wie in der SPD gäbe es auch in der DAP Spannungen, Untergruppierungen und Richtungskämpfe. Daher mussten die Organisationsstrukturen gestrafft und Menschen, die mit schwierigen Aufgaben nicht fertig wurden oder unfähig waren, mit Macht und Einfluss umzugehen, entlastet, abgewählt oder ausgeschlossen werden.[15]

Von personellen und organisationellen Änderungen berichteten auch ehemalige Mitarbeiter wie der deutsche Arzt und Psychoanalytiker Mathias Hirsch, der aufgrund seines Protokolls einer Leitersitzung zur Vorbereitung einer Klausurtagung ausgeschlossen wurde: „Das Protokoll dokumentiert eine traurige Realität der Abhängigkeit und Leiterzentrierung. Auf einer tieferen Kommunikationsebene jedoch hat es als Kanonenschlag, als Bumerang gewirkt: Es war letztlich der Auslöser, daß Ammon mich aus der Klausurtagung, der Freiburger Leitung und der Mitarbeit am Düsseldorfer Institut hinausschmiß. Denn wer Ammons Wüten aufschreibt und wiedergibt («Wenn das unseren Feinden in die Hände fällt!»), der akzeptiert ja Ammons Beschimpfungen als Realität.“ Mathias Hirsch merkt zum abgedruckten Protokoll an: „Dieses Protokoll kann nicht im entferntesten die Stimmung, die Qual und die aufgewandte Energie aller Beteiligten wiedergeben – man bedenke, die Sitzung dauerte sieben Stunden. Es ist mir auch nicht klar, wie weit ein Außenstehender sich einfühlen kann in dieses Paradigma der paranoiden Machtausübung eines einzelnen Menschen und ihrer Mechanismen. [...] Zur Klausurtagung bleibt noch nachzutragen: von schließlich (mit den Leitern der Kindergruppen) insgesamt 17 Leitern wurden im Laufe der Klausurtagung elf nach Hause geschickt bzw. gleich ganz aus der Mitarbeit oder Ausbildung entlassen. Ein schwerer Schlag übrigens für die vielen Patienten, die ihre Therapeuten verloren, ohne daß eine Trennungsbearbeitung möglich gewesen wäre.“[16]

Theorie

Begriffsbestimmungen

Für den theoretischen Rahmen der DAP spielen die Begriffe Dynamische Psychiatrie und Humanstrukturelle Psychoanalyse eine wichtige Rolle. Der Begriff Dynamische Psychiatrie kommt aus den USA und bezeichnet die Verbindung zwischen Psychoanalyse und Psychiatrie. Der Begriff Humanstrukturelle Psychoanalyse wurde von Ammon geprägt und soll ein ganzheitliches integratives und strukturelles Verständnis der Persönlichkeit beschreiben. Für die Humanstrukturelle Psychoanalyse wurden weitere Begriffe wie Ich-Strukturell-Modell, Sozialenergie und Symbiosekomplex geprägt.

Abgrenzung

Mit der Dynamischen Psychiatrie soll die Psychoanalyse für psychiatrische Wissenschaft und Behandlung nutzbar gemacht werden. Die Humanstrukturelle Psychoanalyse betont die Bedeutung von sozialen Gruppenerfahrungen und konstruktiver Aggression. Die Dynamische Psychiatrie versteht sich als Verbindung von Psychoanalyse und Psychiatrie, und wurde aus der Interpersonellen Psychiatrie weiterentwickelt. Zwei Bände des Handbuchs für Dynamische Psychiatrie dokumentieren diesen Prozess. Im Vorwort des ersten Bands schreibt Ammon 1979, es handle sich um eine erste Systematisierung der Lehre. Den zweiten Band leiten 1982 folgende Worte ein: „Nach nunmehr dreijähriger Pause erscheint der bereits von vielen Menschen in Ost und West erwartete 2. Band unseres Handbuches. In diesem Buch vollzieht sich die inzwischen erfolgte Weiterentwicklung unserer Bewegung in Europa und der Welt.“ Der für Herbst 1984 angekündigte dritte Band erschien nicht, das geplante Inhaltsverzeichnis lässt sich im zweiten Band nachlesen.

Die Dynamische Psychiatrie ist mit der von Annemarie Dührssen entwickelten Dynamischen Psychotherapie nicht verwandt. Die von Ammon begründete Schule wird in der Psychoanalyse nicht rezipiert.[17][18][19]

Die Humanstrukturelle Psychoanalyse unterscheidet sich von anderen psychoanalytischen Theorien. Mitte der 1970er Jahre formulierte Ammon das Persönlichkeitsmodell als Humanstrukturmodell. Das topographische Modell von Es, Ich und Über-Ich wird durch das Ich-Struktur-Modell mit den primären biologischen, den zentralen unbewusst wirksamen und den sekundären, vorwiegend das Verhalten des Menschen und seine Tätigkeit ausdrückenden Ich-Funktionen ersetzt. Die Aggressionslehre wird mit dem Begriff der konstruktiven Aggression neugefasst. Das Triebmodell der klassischen Psychoanalyse wird durch das Modell der Sozialenergie ersetzt. Sozialenergie ist die für die Entwicklung des Einzelnen notwendige psychische Energie aus der Gruppe. Pathogene Beziehungserfahrungen des Kindes mit der Mutter in den ersten Lebensjahren werden als Symbiosekomplex bezeichnet.

Umsetzung

„Ein Mensch kann in Gruppen gesund, aber auch krank werden“, lautet ein Grundgedanke der Dynamischen Psychiatrie. Daher werden besonders Gruppenpsychotherapie und Milieutherapie als wichtig angesehen. Im therapeutischen Behandlungsspektrum werden neben den verbalen insbesondere auch nonverbale Therapiemethoden eingesetzt. Mitte der 1980er Jahre wurde das Behandlungsangebot um den Humanstrukturellen Tanz erweitert.

Organisatorischer Rahmen

Vereinssitz und Status

Die DAP wurde am 7. Februar 1978 als gemeinnützig anerkannt. Der Vereinssitz wurde am 5. Juli 1980 von Berlin nach München verlegt.

Seit 1999 sind die beiden Institute staatlich anerkannte Ausbildungsstätten für psychologische Psychotherapeuten nach dem Psychotherapeutengesetz. Der Pressesprecher der Regierung von Oberbayern, die für die Anerkennung des Münchner Instituts zuständig war, erklärte 2001 in einem Interview: „Bei der Anerkennung der DAP als Ausbildungsstätte lagen alle gesetzlichen Voraussetzungen vor und sind auch nachgewiesen worden. Deshalb bestand ein Rechtsanspruch auf die Anerkennung. Deshalb hat eine wie auch immer geartete Vergangenheit der DAP keine Rolle spielen können, weil es vom Gesetz her nicht vorgesehen ist.“[20] Die Berliner Ärztekammer lehnte mehrere Anträge auf Zulassung zur vertieften Ausbildung zum ärztlichen Psychotherapeuten nach dem Psychotherapeutengesetz ab.[21]

Präsidenten

Der erste Vorsitz ist durch personelle Kontinuität gekennzeichnet. Ammon war Präsident von der Gründung bis Januar 1985 und von September 1985 bis 1994. Seinen kurzzeitigen Rücktritt erklärte er damit, dass er ganz dem Geist dienen wollte. Die jüngeren Menschen der Bewegung und seine Schüler seien aber nicht in der Lage gewesen, die Organisation zu übernehmen; sie hätten dies aufgrund ihrer Ausbildung in Europa nicht gekonnt.[15]

Ammon prägte die DAP fachlich und organisationell maßgeblich. 1988 wird diese Verbundenheit in einer Geburtstagsrede ausgedrückt: „Es ist mir eine große Ehre, und macht mich auch sehr glücklich, hier stellvertretend für sie (sic!) alle, die im Umfeld von Dr. Ammon leben, arbeiten und denken, eine Rede zum Geburtstag unseres verehrten und geliebten Ammon zu halten, unserem Präsidenten und Freund, unserem Lehrer, dem Entwickler und Schöpfer einer Menschen- und Lebensauffassung, die in der Schule und in der Bewegung der humanistischen Dynamischen Psychiatrie gefaßt sind.“[22]

Ammons theoretisches und therapeutisches Wirken sind auch heute noch für die DAP bedeutsam. So würdigt ihn die Leitung der zur DAP gehörenden Dynamisch-Psychiatrischen Klinik Menterschwaige: „Wenn man Ammon begegnete, traf man einen konzeptionell planenden, tatkräftig vorwärts schreitenden Menschen, der mit großer Ernsthaftigkeit, aber auch Verspieltheit und Humor arbeitete. Ammon hat seine ganze Arbeit immer am Menschen selbst orientiert, der ihm den Stellenwert und die Praxisrelevanz seiner wissenschaftlichen Konzeption korrigiert und erweitert hat.“[23]

Seit 1994 ist Ammons zweite Ehefrau, die deutsche Psychologin und Psychoanalytikerin Maria Ammon, Präsidentin der DAP. Außerdem ist sie seit 1987 therapeutische Geschäftsführerin der Dynamisch-Psychiatrischen Klinik Menterschwaige und hat mit Studiumsabschluss 1989 ihre Ausbildung als Psychoanalytikerin bei der DAP beendet.[24]

Zeitschrift

Die seit 1968 herausgegebene Zeitschrift Dynamische Psychiatrie. Internationale Zeitschrift für Psychotherapie, Psychoanalyse und Psychiatrie/Dynamic Psychiatry. International Journal for Psychotherapy, Psychoanalysis, and Psychiatry fungiert als offizielles Publikationsorgan. Herausgeber war von 1968 bis 1995 Ammon, seit 1995 ist Maria Ammon Herausgeberin. Auflage: 450.[25]

In der ersten Ausgabe der Zeitschrift definiert Ammon die Ziele: „Es erscheint mir als vordringlichste Aufgabe der dynamischen Psychiatrie in Deutschland, sich im Sinne von William Menningers Ausspruch «Brains before bricks» der psychiatrischen Ausbildung zu widmen. Wir können dabei auf die Erfahrungen der Psychiatrie in den Vereinigten Staaten während der letzten 50 Jahre hinweisen und davon profitieren. Der deutsche Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich bemängelt seit langem die Situation der deutschen Psychiatrie und ihren derzeitigen Erfahrungs- und Ausbildungszustand, der vom psychotherapeutischen Standpunkt völlig unzureichend ist. Die Aufgabe der neuen Zeitschrift Dynamische Psychiatrie soll es unter anderem auch sein, bei der Beseitigung der Mängel zu helfen. Die Zeitschrift [...] beginnt bewußt mit einem Stab von Mitarbeitern, in deren Denken, Fühlen und Arbeiten eine dynamische Psychiatrie seit langem zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Obwohl sich unter ihnen Wissenschaftler von Rang und Einfluß befinden, sollen hier auch jüngere Kollegen zu Worte kommen, die in Forschung und Therapie engagiert sind.“[26]

Einrichtungen und assoziierte Vereine

Die beiden Lehr- und Forschungsinstitute befinden sich in Berlin und München. Zur DAP gehören außerdem folgende Einrichtungen:

  • die im Mai 1969 gegründete Deutsche Gruppenpsychotherapeutische Gesellschaft (DGG) e. V. (seit 1980 mit Sitz in München)
  • der 1973 in München gegründete Psychoanalytische Kindergarten Purzelbaum unter der Trägerschaft der DGG. Der Integrationskindergarten ist staatlich anerkannt.
  • die im Juni 1973 gegründete Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin (DGPM) e. V. (mit Sitz in München)
  • die 1980 gegründete World Association für Dynamic Psychiatry (WADP) (mit Sitz in Bern). Die WADP unterhält Zweigvereinigungen in verschiedenen Ländern.
  • der im Juni 1983 gegründete Trägerverein für Freie und Therapeutische Wohngemeinschaften der Dynamischen Psychiatrie e. V. (mit Sitz in München)
  • zwei psychotherapeutische und eine supervidierte Wohngemeinschaft in München, die vom oben genannten Trägerverein unterhalten werden
  • der Pinel-Verlag für humanistische Psychiatrie und Philosophie GmbH
  • seit 1967 gibt es im süditalienischen Paestum ein Anwesen, das in den folgenden Jahren – auch im Rahmen von Milieutherapien – zu dem Tagungszentrum Casa Ammon ausgebaut wurde. Die Einrichtung in Paestum dient für wissenschaftliche Symposien, gruppendynamische Selbsterfahrungstagungen und für Milieutherapien mit Patienten aus der Dynamisch-Psychiatrischen Klinik Menterschwaige.

Eine erste Dynamisch-Psychiatrische Klinik gab es von 1975 bis 1979 in Münchnen Obermenzing, als im Münchner Stadtteil Menterschwaige die Dynamisch-Psychiatrische Klinik Menterschwaige GmbH mit 56 Betten den Betrieb aufnahm. Die Klinik arbeitet nach dem Konzept der Dynamischen Psychiatrie und wurde in den Krankenhausbedarfsplanung des Freistaats Bayern aufgenommen.

Im August 2008 erhielt die Klinik Menterschwaige die Zertifizierung nach DIN ISO 9001:2000.[27]

Ehemalige Einrichtungen

In folgenden Städten gab es Lehr- und Forschungsinstitute bis längstens Mitte der 1980er Jahre:[28]

  • in Frankfurt am Main, gegründet am 1. Dezember 1974
  • in Düsseldorf, gegründet am 18. Januar 1975
  • in Hamburg, gegründet am 1. Oktober 1978
  • in Köln, gegründet am 15. Februar 1980
  • in Freiburg, gegründet am 15. März 1980
  • in Mainz, gegründet Anfang der 1980er Jahre

1978 wurde das 10-jährige Jubiläum des Psychoanalytischen Kindergartens in Berlin mit einer gruppendynamischen Wochenendtagung gefeiert. Neben dem ersten Kindergarten in Berlin gab es 1978 weitere Kindergärten in München, Düsseldorf, Hamburg, Erlangen und Stuttgart. Die Psychoanalytikerin Gisela Ammon, die erste Ehefrau Ammons, war maßgeblich an der Konzeption und Ausbau der psychoanalytischen Kindergärten beteiligt. Der Psychoanalytische Kindergarten möchte früh die Gruppendynamik, Psychodynamik und Entwicklung von Ich-Strukturen und Ich-Funktionen innerhalb der Familie des Kindes evaluieren. Begleitend gibt es Elternabende mit Psychoanalytikern.[29] Seit der Schließung des Berliner Kindergartens 1991 gibt es nur noch den Psychoanalytischen Kindergarten Purzelbaum in München.

In den DAP-Hochschulgruppen sollten die Inhalte der Dynamischen Psychiatrie erarbeitet werden. Die Ansprechpartner der Hochschulgruppen studierten 1979 an folgenden Universitäten: TU Berlin, Universität Erlangen, Albert-Ludwig-Universität Freiburg, Universität Hamburg, Universität Heidelberg, Universität zu Köln, Johann-Gutenberg-Universität Mainz, Ludwig-Maximilians-Universität München, Universität Regensburg und Universität Stuttgart.[30]

Zur DAP gehörte eine Tagesklinik für intensive Gruppenpsychotherapie von Ende der 1960er Jahre bis längstens Mitte der 1980er Jahre in der Nähe von Passau.

Wissenschaftliche Zusammenarbeit

1980 wurde die World Association for Dynamic Psychiatry (WADP) gegründet und Ammon zum Präsidenten gewählt, was er bis zu seinem Tod 1995 blieb. Die DAP veranstaltet seit 1982 mit der WADP die internationalen Kongresse in verschiedenen Städten Europas gemeinsam.

Die DAP orientierte sich bereits früh nach Osteuropa. Mit Wissenschaftlern aus der Sowjetunion pflegte sie mindestens seit Mitte der 1970er Jahre Kontakte. In den 1990er Jahren wurden mit russischen Einrichtungen Verträge geschlossen.

Zum Weltkongress der World Psychiatric Association 1983 in Wien kam es in den Medien zu einer Debatte psychiatrischer Verbände über den Umgang sowjetischer Psychiater mit politischen Dissidenten. Ammon (als Präsident der WADP) und die deutsche Psychologin und Psychoanalytikerin Ilse Burbiel (als Pressereferentin der WADP) sprachen sich in einer Stellungnahme in der Zeitschrift Dynamische Psychiatrie gegen die „politisierte Pressekampagne“ aus. Sie habe das Ziel, die sowjetischen Psychiater wegen ihrer Behandlung von politischen Dissidenten mit psychiatrischen Methoden öffentlich durch Kongressteilnehmer verurteilen lassen. Die Sowjetunion und andere sozialistische Staaten seien daher aus der World Psychiatric Association ausgetreten. Die WADP sieht die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Psychiatern aus verschiedenen politischen Systemen als unentbehrlich für die Weiterentwicklung ihrer Organisation an. Sie setze sich daher für fruchtbare Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Psychiatern verschiedener Länder ein und wolle statt Misstrauen und Argwohn, guten Kontakt und Freundschaft schaffen. Die psychiatrischen Verbände sollen mit politischen Aktivitäten aufhören und die guten Beziehungen wieder herstellen.[31] Neben Stimmen, die eine ähnliche Position vertraten, äußerten sich andere wie Harold M. Visotsky, der Vorsitzende des internationalen Komitees der American Psychiatric Association zum Thema Abuse of Psychiatry and Psychiatrists, gegenteilig: „We can’t have a scientific body without ethics.“[32]

Die schon lange bestehenden wissenschaftlichen Kontakte mit dem Psychoneurologischen Institut W. M. Bechterew (russ.: Психоневрологический институт им. В. М. Бехтерева) in St. Petersburg wurden 1990 vertraglich mit der wissenschaftlichen und klinischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Psychosentherapie gefestigt.[33] Mit dem Staatlichen wissenschaftlichen Zentrum für Soziale und Forensische Psychiatrie W. P. Serbski in Moskau schloss die DAP 1996 ein Kooperationsabkommen. Vereinbart wird darin die Weiterentwicklung der russischen Version des Ich-Struktur-Tests[34] nach Ammon (zusammen mit dem Bechterew-Institut), der Austausch von Wissenschaftlern und die Unterstützung bei dem Aufbau Dynamisch-Psychiatrisch strukturierter Einrichtungen in psychiatrischen Kliniken Russlands.[35]

Im April 1999 sprach das Gesundheitsministerium der Russischen Föderation bei der Bundesministerin für Gesundheit, Andrea Fischer, der DAP ihren besonderen Dank aus für die Initiative bei der Ausbildung russischer Spezialisten. Russland sei dazu derzeit nicht in der Lage.[36]

Führende Mitglieder der DAP wurden am Psychoneurologischen Institut W. M. Bechterew in St. Petersburg habilitiert. Ammon legte 1995 seine Habilitationsschrift vor und wurde im gleichen Jahr postum zum Professor ernannt. Maria Ammon und Burbiel (damals leitende Psychologin der Dynamisch-Psychiatrischen Klinik Menterschwaige) wurden 2003 habilitiert. Die Habilitationsschriften in russischer Sprache sind Beiträge zu verschiedenen Aspekten der Dynamischen Psychiatrie.

2006 bekamen Maria Ammon und Burbiel die Ehrendoktorwürde vom Psychoneurologischen Institut W. M. Bechterew verliehen.

Kontroversen

Externe Sichtweise

Erste kritische Beiträge zur DAP erschienen Mitte bis Ende der 1970er Jahre.[37][38][39][40] Der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung wurden von der DAP verklagt. 1982 steht nach dem Spiegel-Prozess fest, dass z. B. die Feststellung erlaubt ist, dass zur damaligen Zeit ein Dutzend Prozesse oder Anzeigen gegen Ammon, gegen andere DAP-Mitglieder sowie gegen die DAP selbst liefen wegen Beleidigung und Verleumdung, Nötigung und Brechen der ärztlichen Schweigepflicht oder dass eine beliebte „Ammon-Technik“ die Konfrontation sei, die sich in aggressiver Beschimpfung äußert.[41] Ehemalige Mitarbeiter[42] und eine langjährige Patientin[43] berichteten über ihre Erfahrungen in kritischen Buchbeiträgen. In einem Interview in Psychologie Heute 1989 gibt sich die langjährige Patientin als DAP-Patientin zu erkennen.[44] Ein zweiter Beitrag ist ein Auszug zur Geschichte der DAP aus einer Publikation von Hansjörg Hemminger (Das therapeutische Reich des Dr. Ammon), damals Mitarbeiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen.[45] Diese Publikation beinhaltet einen Erfahrungsbericht der Oberschwester, die von Juni 1980 bis März 1985 in der Klinik Menterschwaige gearbeitet und vorher seit 1975 bei der DAP in Behandlung war, und einen Erfahrungsbericht bzw. Kommentare (anonym) eines langjährigen Mitarbeiters. Hansjörg Hemminger untersucht dagegen die DAP unter dem Blickwinkel eines totalitären Kults. Anfang der 1990er Jahre veröffentlichte Schmidbauer („Helfersyndrom“) seine Erfahrungen, die Ende 1973 zur Trennung führten. Auch er berichtet von der Schwierigkeit zu diskutieren, von als Beschimpfung empfundenen Konfrontationen Ammons und der Psychologisierung von Verhalten in Alltagssituationen: „Wenn ein Dozent nicht einsieht, weshalb er unbezahlt arbeiten soll, während andere Dozenten gut verdienen, dann geht es nicht darum, seine paranoiden Tendenzen oder sein Loch im Ich zu deuten.“[46] Die übrigen, die sich in der gleichen Gruppe von Ammon getrennt haben, berichteten ähnliches.[47] Als Beispiel für extreme Form von narzisstischen Missbrauch in einer Psychotherapie (der Therapeut nutzt den Patienten zur Selbstwertsteigerung aus) werden mit Referenz auf Hansjörg Hemminger die Vorkommnisse in der DAP von einem Psychotherapeuten in der Fachliteratur bewertet.[48] Abseits des fachlichen Mainstreams wurden die DAP und Ammon auch innerhalb der Antipsychiatriebewegung kritisiert.[49]

Auch nach dem Tod Ammons 1995 und der staatlichen Anerkennung als Ausbildungsinstitut 1999 wurden vereinzelt kritische Stimmen laut. Der Bayerische Rundfunk bringt 2001 eine Sendung mit Beiträgen eines ehemaligen DAP-Mitglieds und zweier ehemaliger Patientinnen, die von einem unabhängigen Facharzt kommentiert werden.[20] Ein Schwerpunkt liegt auf den abhängig machenden Merkmalen der Therapien bei DAP-Therapeuten. Der Weltanschauungsbeauftragte der Evangelischen Landeskirche Württemberg, Hansjörg Hemminger, hält die staatliche Anerkennung als Ausbildungsinstitut für eine Fehlentscheidung. Er meint, „nach neuen Insider-Berichten hat sich in der DAP intern nicht allzuviel geändert, sie versteht sich noch immer als Arbeits- und Lebensgemeinschaft für Therapeuten und Patienten. Die immerwährende Therapie bleibt deshalb die Lebensform ihrer Anhängerschaft. Damit wird auch der ständige Verstoß gegen die therapeutischen Regeln der Kunst (Abstinenz, Rollenklarheit, Vertraulichkeit usw.) fortgeschrieben.“[50] Eine Unterlassungsklage der DAP gegen den letzten Absatz des Textes, aus dem diese Aussage stammt, wird am 3. Dezember 2007 auch in 2. Instanz vollständig zurückgewiesen.[51] Die DAP wird seit einigen Jahren von verschiedenen kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten als „Psychokult“ bzw. „Psychosekte“ eingeschätzt.[52][53][54]

DAP-interne Sichtweise

Veröffentlichte Reaktionen auf die kritischen Beiträge liegen von der DAP als Gegendarstellungen, Leserbriefe und Interviews vor. Zu den beiden Spiegel-Artikeln von 1980 sandte Gisela Ammon, die Präsidentin der Deutschen Gruppenpsychotherapeutischen Gesellschaft (DGG), eine drei Punkte umfassende Gegendarstellung. Ammon, der Präsident der DAP, eine zehn Punkte umfassende Gegendarstellung. Dass die Abstimmungen in den Mitgliederversammlungen der DGG und der DAP einstimmig seien läge daran, dass in den vorbereitenden Sitzungen die Themen meist kontrovers diskutiert worden seien. Gegen die DAP und Ammon seien weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart Prozesse anhängig.[55] Ammon begründete 1986 in einem Interview mit dem Magazin 2000 die Trennung einiger Therapeuten von der DAP mit ihrer mangelnden Bereitschaft, auf den Klausurtagungen im Tagungszentrum der DAP im italienischen Paestum bei dem neu eingeführten Humanstrukturellen Tanz zu tanzen. Auf die Bitte des Interviewers um Stellungnahme, warum die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen ihn als Psycho-Guru und autoritäre Führungsfigur bezeichne, der seine Mitarbeiter durch ein Netz von Intrigen an sich kette, antwortete Ammon, dass er es manchmal mit Patienten und Ausbildungskandidaten zu tun habe, die ihr paranoides Denksystem auf ihn projizieren: „Da kann ich nur sagen, das seid Ihr, das hat mit mir nichts zu tun, absolut nicht. Überhaupt nicht!“[56] Zu den beiden Artikeln in Psychologie Heute 1989 sandten auch DAP-Mitglieder Leserbriefe. Maria Ammon (damals Maria Berger) äußerte zu dem Interview mit Gilda Boysen (Pseudonym) die Ansicht, dass es jeglichem Verständnis von Therapie und Behandlung widerspräche, wenn man sich auf Berichte dieser agierenden Patienten stütze und diese als Realität betrachte. Berichte wie der von Gilda Boysen seien authentisch im Hinblick ihrer Gefühle auf Übertragung und Projektion, hätten aber wenig Authentizität in der Realität. Es wirke geradezu grotesk, sie schamlos für Weltanschauungszwecke zu vermarkten, wie es Hansjörg Hemminger tue. In einem anderen Leserbrief einer damaligen Ausbildungskandidatin und heutigen Lehranalytikerin der DAP wird die Ansicht vertreten, Hansjörg Hemminger trete in Das therapeutische Reich des Dr. Ammon wie ein ausgebildeter Therapeut auf, der sich zu so äußerst diffizilen Prozessen einer Therapie ein Expertenurteil erlauben könne. Dabei sei er Verhaltensbiologe und Sektenbeauftragter, der gegen jegliches therapeutische Bemühen um psychisch kranke Patienten feindlich eingestellt sei.[57] Auch in Psychologie Heute erschien eine Gegendarstellung der DAP.[58] Zu der Sendung im Bayerischen Rundfunk lehnte die DAP eine Stellungnahme ab: „Es geht uns in keiner Weise darum, kritische Fragen abzuwehren oder Sie in irgendeiner Weise hinzuhalten. Aber solange wir nicht darauf bauen können, von Ihnen fair behandelt zu werden, sind wir in dieser Sache zu einer Zusammenarbeit nicht bereit. Es sei denn, Sie machen uns ein Angebot, bei dem man davon ausgehen kann, dass wir nicht mit haltlosen Unterstellungen und Diffamierungen in Verbindung gebracht werden und damit unser Ruf geschädigt wird.“[20] Burbiel, seit 1972 am Münchner LFI tätig und seit 1984 dessen psychologische und wissenschaftliche Leiterin sowie bis 2010 leitende Psychologin der Dynamisch-Psychiatrischen Klinik Menterschwaige, hat sich 2003 in einem Interview in der Patientenzeitung Phönix der Klinik geäußert. Aus ihrer Sicht hängt der Vorwurf, bei der DAP handle es sich um eine Sekte, höchstwahrscheinlich mit dem starken Gruppenkonzept zusammen, und damit, dass Ammon sich immer sehr kritisch geäußert und viele gefordert habe und dass es immer Mitarbeiter und auch Patienten gegeben habe, die persönlich gekränkt waren und dies aufgriffen. Dies würde überall passieren und sei nichts besonderes – so Burbiel – und dies wäre insbesondere 1985 nach der polizeilichen Durchsuchung der Klinik passiert, „da hat sich dann jeder drangehängt, der sich irgendwann mal geärgert hatte.“[59]

Rezeption

Schmidbauer beschreibt 1991 die Entwicklung Ammons und der DAP und kommt zu folgender Einschätzung: Ammon habe dadurch, dass er klassisch-psychoanalytisch ausgebildet, international erfahren und reformerisch aufgeschlossen war, viele junge Psychologen und Ärzte, aber auch einige ausgebildete Psychoanalytiker angezogen. Es sei jedoch nicht vorherzusehen gewesen, wie sehr er sich übernehmen würde, „praktisch im Alleingang“ eine „dynamische“ Öffnung der deutschen Psychiatrie erreichen zu wollen und eine eigene, ganz neu konzipierte psychoanalytische Ausbildung aufzubauen.[60]

Den Bruch mit der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) rekonstruiert Schmidbauer anhand des Briefwechsels[1] zwischen Ammon und Helmut Thomä, dem damaligen Vorsitzenden der DPV, und schließt daraus, dass Ammon es seinen Gegnern in der DPV durch seine Kritikempfindlichkeit leicht gemacht habe, ihn loszuwerden. Sein Antwortschreiben sei ein typisches Beispiel seiner Rhetorik. Mit seinem Austritt habe er es der DPV ermöglicht, ihren „unbequemen Lehranalytiker“ ohne formelles Ausschlussverfahren loszuwerden, bei dem die DPV hätte begründen müssen, „warum Ammon untragbar war“. Umgekehrt verlor Ammon etwas, so Schmidbauer, „was für einen Beruf, der Allmachtsfantasien so stimuliert wie der des (Gruppen-)Analytikers, meist verhängnisvoll ist: die Gruppe von Kollegen, welche als gleichberechtigte Gesprächspartner den Realitätsbezug stabilisieren.“[61]

Schmidbauer vermutet, dass diese Entwicklung nur in Deutschland möglich war. „Ammon hatte zunächst starken Rückhalt in einer Gruppe emigrierter Analytiker, die (wie er) in den USA eine neue Heimat gefunden hatten und ihrer alten Heimat kritisch gegenüberstanden. Umgekehrt musste die DPV, ihrer Geltung in der Internationalen Vereinigung noch unsicher, besonders empfindlich jeden Anschein vermeiden, es nicht so genau zu nehmen. Indem er in die USA ging und dort eine zweite psychoanalytische Ausbildung absolvierte, drückte Ammon ein Problem des Selbstwertgefühls deutscher Psychoanalytiker aus, suchte es zu bewältigen und scheiterte schließlich an seinem missionarischen Anspruch, bei seiner Rückkehr wie ein Erlöser gefeiert zu werden.“[62]

Literatur

Zur Deutschen Akademie für Psychoanalyse

  • Hansjörg Hemminger: Das therapeutische Reich des Dr. Ammon: Eine Untersuchung zur Psychologie totalitärer Kulte. Quell, Stuttgart 1989, ISBN 3-7918-2341-8.
  • Wolfgang Schmidbauer: Zur Geschichte der MAP. In: Thea Bauriedl, Astrid Brundke (Hrsg.): Psychoanalyse in München – eine Spurensuche. Psychosozial-Verlag, Gießen 2008, ISBN 978-3-89806-849-9, (besonders die S. 305–314).

Zur Theorie

  • Günter Ammon (Hrsg.): Handbuch der Dynamischen Psychiatrie I. Ernst-Reinhardt, München 1979, ISBN 3-497-00864-8.
  • Günter Ammon (Hrsg.): Handbuch der Dynamischen Psychiatrie II. Ernst-Reinhardt, München 1982, ISBN 3-497-01004-9.
  • Günter Ammon: Vorträge 1969–1988. Pinel, Berlin 1988, ISBN 978-3922109006.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Der Briefwechsel zwischen Günter Ammon und Helmut Thomä, dem Vorsitzenden der DPV, ist abgedruckt in: Dynamische Psychiatrie. 3. Jg. 1. Heft 1970, S. 52–57. ISSN 0012-740X.
  2. Gründungsaufruf zur Gründung der Deutschen Akademie für Psychoanalyse (DAP). In: Dynamische Psychiatrie. 3. Jg. 1. Heft 1970, S. 52.
  3. Vgl. Reaktion der Psyche. In: Dynamische Psychiatrie. 3. Jg. 1. Heft, 1970, S. 57 f.
  4. B. N.: Verfeindete Psychoanalytiker. Bannstrahl gegen die Abweichler vom Dogma. In: Die ZEIT. Nr. 45, 6. November 1970, S. 66.
  5. Redaktion der Psyche: Sachliche Differenzen oder persönliche Antipathien. Nachträgliche Bemerkungen zu einem Artikel in der Zeit vom 6. November 1970. In: Psyche, 25. Jg., Heft 6–12, 1971, S. 534–536.
  6. Die Redaktion: Replik auf eine „Kritische Glosse“. In: Dynamische Psychiatrie. 4. Jg., 1971, S. 172–174.
  7. Vgl. Clarissa Herdeis, Sieglinde Eva Tömmel: Psychoanalyse unter den Bedingungen der Nachkriegsverhältnisse: die Gründungsgeschichte der Münchner Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse, M.A.P. e. V. In: Luzifer-Amor. Zeitschrift zur Geschichte der Psychoanalyse. 4. Jg., Heft 7, 1991, S. 109.
  8. Vgl. Johannes Grunert: Zur Geschichte der Psychoanalyse in München. In: Psyche, 38, 1984, S. 901.
  9. Vgl. Wolfgang Schmidbauer: Wie Gruppen uns verändern. Selbsterfahrung, Therapie und Supervision. Kösel, München 1992, ISBN 3-466-30334-6, S. 371 f.
  10. Stellungnahme zu den Aktivitäten der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPPT) e. V., Sitz Berlin. In: Dynamische Psychiatrie, 8. Jg., 1975. S. 433–436.
  11. Cornelia Brink: Grenzen der Anstalt. Psychiatrie und Gesellschaft in Deutschland 1860–1980. Wallstein Verlag, Göttingen 2010, ISBN 978-3-8353-0623-3, S. 463.
  12. Franz-Werner Kersting: Psychiatriereform und ’68. In: Westfälische Forschungen, 48, 1998, S. 283–295.
  13. Wolfgang Schmidbauer: Zur Geschichte der MAP. In: Thea Bauriedl, Astrid Brundke (Hrsg.): Psychoanalyse in München – eine Spurensuche. Psychosozial-Verlag, Gießen 2008, ISBN 978-3-89806-849-9, S. 307.
  14. Vgl. Gertraud Reitz, Dorothee Doldinger: Historische Entwicklung der Psychoanalytischen Kindergärten der Berliner Schule der Dynamischen Psychiatrie. In: Dynamische Psychiatrie. 29. Jg., 1996, S. 406.
  15. a b Vgl. Interview der Redaktion mit Günter Ammon am 24. September 1985. In: Dynamische Psychiatrie. 18. Jg., 1985, S. 440 ff.
  16. Mathias Hirsch: Vom Problem der Selbsterfahrung in der psychoanalytischen Ausbildung – 10 Jahre Teil einer psychoanalytischen „Bewegung“. In: Kurt Kreiler, Claudia Reinhart, Peter Sloterdijk (Hrsg.): In irrer Gesellschaft. Verständigungstexte über Psychotherapie und Psychiatrie. Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-518-10435-7, Zitate auf S. 176, 179 und 180.
  17. Ilse Burbiel: Punkt 9 der Gegendarstellung der DAP zu den Artikeln in Heft Nr. 6, 1989. In: Psychologie Heute. Heft Nr. 10. 1989, S. 81.
  18. Wolfgang Mertens: Einführung in die psychoanalytische Therapie. 3. überarbeitete Aufl., Kohlhammer, Stuttgart 2000. ISBN 3-17-015689-6.
  19. Wolfram Ehlers, Alex Holder: Psychologische Grundlagen, Entwicklung und Neurobiologie. Klett-Cotta, Stuttgart 2007. ISBN 978-3-608-94163-0.
  20. a b c Sybille Giel (Redaktion): Nicht nur zum Wohl des Patienten? – eine kritische Auseinandersetzung mit der Deutschen Akademie für Psychoanalyse, Bayern 2, Sendung Notizbuch, 17. April 2001 (RTF; 119,6 KB)
  21. Kulturkritisches Lexikon: Dynamische Psychiatrie
  22. Geburtstagsansprache zu Günter Ammon’s (sic!) 70. Geburtstag im Berliner LFI von Ilse Burbiel, Dipl. Psych., Leiterin der psychologisch-diagnostischen Abteilung der Dynamisch-Psychiatrischen Klinik Menterschwaige. In: Dynamische Psychiatrie. 21. Jg., 1988, S. 377.
  23. Über Günter Ammon Website der Klinik Menterschwaige, Abruf am 19. November 2011.
  24. http://web.archive.org/web/20080122142901/http://www.lfi-dao.de/LFI/Ammon.htm, Abruf 29. Mai 2008.
  25. Fachzeitschriften in PSYNDEX, Abruf März 2009
  26. Günter Ammon: Dynamische Psychiatrie. In: Dynamische Psychiatrie. 1. Jg., 1968, S. 13 f.
  27. Dynamisch-Psychiatrische Klinik Menterschwaige ist zertifiziert, Website der Klinik, Abruf am 19. November 2011.
  28. Die Bekanntmachungen zu den Gründungen sind in folgenden Ausgaben der Zeitschrift Dynamische Psychiatrie erschienen: LFI Frankfurt (7. Jg., 1974, S. 325), LFI Düsseldorf (8. Jg., 1975, S. 116 f.), LFI Hamburg (11. Jg., 1978, S. 656–658), LFI Köln und LFI Freiburg (12. Jg., 1979, S. 531).
  29. Vgl. 10 Jahre Psychoanalytischer Kindergarten Berlin. In: Dynamische Psychiatrie. 11. Jg., 1978, S. 653 f.
  30. Vgl. Bulletin der DAP-Hochschulgruppen. Beilage in: Dynamische Psychiatrie. 12. Jg., 1979.
  31. Vgl. Statement des Executive Council der World Association for Dynamic Psychiatry WADP über die Tätigkeit der World Association for Psychiatry WAP (sic!). In: Dynamische Psychiatrie. 16. Jg., 1983, S. 447 f. (Anmerkung: Gemeint ist die World Psychiatric Association (WPA) – sie hat 1983 in Wien einen Kongress veranstaltet.)
  32. Bryce Nelson: Czechs quit World Psychiatric Association. In: New York Times, 11. Juni 1983
  33. Forschungsvertrag zwischen dem Bechterew-Institut Leningrad, der Deutschen Akademie für Psychoanalyse (DAP) und dem internationalen Ausbildungszentrum der World Association for Dynamic Psychiatrie, der Dynamisch-Psychiatrischen Klinik Menterschwaige München. In: Dynamische Psychiatrie. 23. Jg., 1990, S. 400 f.
  34. Der mit "ISTA" abgekürzte "Ich-Struktur-Test nach Ammon" (verhaltensorientiert) ist nicht identisch mit dem "Instrument zur stressbezogenen Tätigkeitsanalyse" (verhältnisorientiert, siehe auch BAuA) von Semmer, Zapf und Duncke.
  35. Vertragsabschlüsse mit dem Moskauer Serbsky-Institut und der russischen psychotherapeutischen Gesellschaft, DAP und DGG affiliiert. In: Dynamische Psychiatrie. 29. Jg., 3.-4. Heft, 1996, S. 302.
  36. Schreiben des russischen Gesundheitsministers W. I. Starodubow an Frau Bundesministerin Andrea Fischer vom 29. April 1999 (Übersetzung). In: Dynamische Psychiatrie. 32. Jg., 1999, S. 454.
  37. Billige Helfer. In: Der Spiegel. Nr. 48, 1974, S. 155–157 (online).
  38. Jürgen-Peter Stössel: Ein Führer und seine abtrünnigen Schüler. Günter Ammons Deutsche Akademie für Psychoanalyse. In: Süddeutsche Zeitung. Nr. 68, 20. März 1980, S. 14.
  39. Welt der Feinde. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1980, S. 86–90 (online).
  40. Die Geschäfte des Herrn A. In: Der Spiegel. Nr. 17, 21. April 1980, S. 90–97.
  41. Zitiert nach: Urteil im Ammon-Prozeß: Was „Der Spiegel“ und andere noch behaupten dürfen. In: Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie-Rundbrief. Nr. 19, September 1982, S. 23. (Kostenteilung Ammon contra Spiegel: 5/6 muss Ammon bezahlen, Kostenteilung DAP contra Spiegel: 13/20 muss die DAP bezahlen. Az. 740 282/80)
  42. Marga Löwer und Friedrich Diergarten: Zwei Briefe an Dr. Günter Ammon, S. 53–58, Mathias Hirsch: Vom Problem der Selbsterfahrung in der psychoanalytischen Ausbildung – 10 Jahre Teil einer psychoanalytischen „Bewegung“, S. 172–181 und Gislinde Bass: Therapiebeginn: Mai 1968, S. 182–192. In: Kurt Kreiler, Claudia Reinhart, Peter Sloterdijk (Hrsg.): In irrer Gesellschaft. Verständigungstexte über Psychotherapie und Psychiatrie. Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-518-10435-7.
  43. Gilda Boysen: Haut über Kopf. Erfahrungen mit einer Psychoanalyse. Goldmann, München 1992, ISBN 3-442-12386-0. (Erstausgabe 1988, Maroverlag. Autorenname ist ein Pseudonym, Institutsbezeichnung ist fiktiv.)
  44. Interview mit Gilda Boysen: Schäden billigend in Kauf genommen. In: Psychologie Heute. Heft Nr. 6, 1989, S. 48–51.
  45. Tut-Ench-Ammon. Herrscher über Therapeuten und Patienten. In: Psychologie Heute. Heft Nr. 6, 1989, S. 44–51.
  46. Wolfgang Schmidbauer: Wie Gruppen uns verändern. Selbsterfahrung, Therapie und Supervision. Kösel, München 1992, ISBN 3-466-30334-6. S. 368.
  47. Clarissa Herdeis, Sieglinde Eva Tömmel: Psychoanalyse unter den Bedingungen der Nachkriegsverhältnisse: die Gründungsgeschichte der Münchner Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse, M.A.P. e. V. In: Luzifer-Amor. Zeitschrift zur Geschichte der Psychoanalyse. 4. Jg., Heft 7, 1991, vgl. Ausführungen auf S. 91 und S. 109 f. ISSN 0933-3347
  48. Vgl. Christoph Schmidt-Lellek: Narzißtischer Machtmißbrauch in der Psychotherapie. In: Christoph J. Schmidt-Lellek und Barbara Heimannsberg (Hrsg.): Macht und Machtmißbrauch in der Psychotherapie. Edition Humanistische Psychologie, Köln 1995, ISBN 3-926176-66-0, S. 178.
  49. Ein Heiland in der Psychiatrie, Türspalt, 7, 1982/1, darin: Anonymus: In der "Dynamischen Psychiatrie", S. 9–11; Pfreundschuh, W.: Ein Amerikaner in Berlin – Wie Ammon die "Dynamische Psychiatrie" in Deutschland niedergelassen hat, S. 12–28
  50. Hansjörg Hemminger: Günter Ammon: Die Gruppe und der Narzisst
  51. Kammergericht Berlin, Urteil vom 3. Dezember 2007, Az. 10 U 130/07. Die Revision wurde vom Kammergericht nicht zugelassen. Das Urteil ist rechtskräftig. (1. Instanz: LG Berlin, Urteil vom 3. April 2007, Az. 27 O 1092/06)
  52. Erzbischöfliches Ordinariat München, Fachbereich Sekten- und Weltanschauungsfragen
  53. Diözese Linz, Referat für Weltanschauungsfragen
  54. Hansjörg Hemminger, Weltanschauungsbeauftragter der Evangelischen Landeskirche Württemberg und von 1996 bis 1998 sachverständiges Mitglied der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestags zum Thema „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ in: Sybille Giel (Redaktion): Nicht nur zum Wohl des Patienten? – eine kritische Auseinandersetzung mit der Deutschen Akademie für Psychoanalyse, Bayern 2, Sendung Notizbuch, 17. April 2001 (RTF; 119,6 KB)
  55. Gegendarstellungen der DGG und DAP in: Der Spiegel Nr. 24, 1980, S. 225–229.
  56. „Die ganze Vorstellung der forschenden Psychiatrie wird in Frage gestellt ...“ Interview des Magazin 2000 mit Günter Ammon, Nr. 63, Juni 1986. Abdruck in: Dynamische Psychiatrie. 19. Jg., 1986, S. 217 f.
  57. Leserbriefe in: Psychologie Heute. Heft Nr. 10, 1989, S. 80 ff.
  58. Ilse Burbiel: Gegendarstellung der DAP zu den Artikeln in Heft Nr. 6, 1989. In: Psychologie Heute. Heft Nr. 10. 1989, S. 81.
  59. Eine gewisse Unkonventionalität hat uns schon immer ausgezeichnet!! Interview mit Ilse Burbiel. In: Phönix – Patientenzeitung der Dynamisch-Psychiatrischen Klinik Menterschwaige, 2003.
  60. Vgl. Wolfgang Schmidbauer: Zur Geschichte der MAP. In: Thea Bauriedl, Astrid Brundke (Hrsg.): Psychoanalyse in München – eine Spurensuche. Psychosozial-Verlag, Gießen 2008, ISBN 978-3-89806-849-9, S. 307. (Laut Anmerkung 1 auf S. 321 handelt es sich um die durchgesehene Fassung eines Artikels von 1991 in: Luzifer-Amor. Zeitschrift zur Geschichte der Psychoanalyse, 4. Jg., Heft 7. S. 118–132.)
  61. Vgl. Wolfgang Schmidbauer: Zur Geschichte der MAP. In: Thea Bauriedl, Astrid Brundke (Hrsg.): Psychoanalyse in München – eine Spurensuche. Psychosozial-Verlag, Gießen 2008, ISBN 978-3-89806-849-9, S. 309 f.
  62. Wolfgang Schmidbauer: Zur Geschichte der MAP. In: Thea Bauriedl, Astrid Brundke (Hrsg.): Psychoanalyse in München – eine Spurensuche. Psychosozial-Verlag, Gießen 2008, ISBN 978-3-89806-849-9, S. 310 f.
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