Deutscher Führungskräfteverband

Deutscher Führungskräfteverband

Der Deutsche Führungskräfteverband (ULA, abgeleitet vom ursprünglichen Namen "Union der Leitenden Angestellten") ist ein Zusammenschluss der Führungskräfteverbände der deutschen Wirtschaft. Mitglieder des Deutschen Führungskräfteverbandes sind zehn Verbände, die insgesamt über 50.000 Leitende Angestellte, außertarifliche Führungskräfte, junge Fachkräfte und Studenten vertreten. Der Verband ist damit der größte Zusammenschluss von Führungskräften in Deutschland.

Er vertritt die gemeinsamen gesellschaftspolitischen, sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Interessen der Führungskräfte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ebenso wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ist der Deutsche Führungskräfteverband ein Sozialpartner auf nationaler Ebene.

Inhaltsverzeichnis

Mitgliedsverbände

Unter dem Dach des Deutschen Führungskräfteverbands sind folgende Verbände zusammengeschlossen, VAA, VDL - Bundesverband Agrar, Ernährung, Umwelt, VGA, Forum für Fach- und Führungskräfte (Forum F3), der bdvb, der Bundesverband der höheren Verwaltungsbeamten (bvhd), der BVBC, die Führungskräftevereinigungen bei Volkswagen AG (Volkswagen Management Association) und Deutscher Post AG (DP DHL MAG) sowie der in Barcelona ansässige Kreis deutschsprachiger Führungskräfte (KDF).

Leistungsspektrum

Die großen Mitgliedsverbände betreuen Werks-, Orts- und Landesgruppen, die wiederum unmittelbare Ansprechpartner für die Führungskräfte sind.

In der Regel gewähren die Verbände Beistand und Rechtsschutz zu Fragen arbeits-, erfinderschutz- und sozialversicherungsrechtlicher Art. Sie veröffentlichen Fachinformationen und organisieren Fortbildungsveranstaltungen für Fach- und Führungskräfte. Eine besondere Betreuung zur Durchsetzung ihrer Ziele erhalten die gewählten Sprecherausschüsse der Leitenden Angestellten.

Deutscher Führungskräfteverband in Europa

Die Confédération Européenne des Cadres (CEC-European Managers) ist die europäische Dachorganisation der Führungskräfteverbände in der EU. Ihr gehören sowohl die nationalen Dachverbände der Führungskräfte als auch die europäischen Branchenverbände der Führungskräfte an. Der Deutsche Führungskräfteverband ist Gründungsmitglied der CEC-European Managers. Die CEC-European Managers ist einer der sechs anerkannten Sozialpartner und repräsentiert weit eine Million Führungskräfte in der privaten Wirtschaft und im öffentlichen Dienst Europas.

Geschichte

1949 erfolgte der Zusammenschluss des „Verbandes oberer Bergbeamten e.V.“ (VoB, Vorläufer des VDF) und des „Verbandes oberer Angestellter der Eisen- und Stahlindustrie e.V. (VoE)“ zur „Union oberer Angestellter der Montanindustrie“. 1950 war Gründung der „Union oberer Angestellter der Montanindustrie“ Gemeinsam mit dem „Verband angestellter Akademiker der chemischen Industrie e.V.“ (VAA) Bildung der „Union der oberen Angestellten in Bergbau und Industrie“. Im selben Jahr wird die „Vereinigung leitender Angestellter e.V.“ (VELA, heute VAF) Mitglied der Union.

1951 erfolgte eine Verabschiedung der Vereinssatzung und Wahl der Vereinsorgane der „Union der leitenden Angestellten“ (ULA). In den Folgejahren bis 1956 treten der „Verband höherer Angestellten des öffentlichen Dienstes e.V.“, der „Verband angestellter Akademiker der Metallindustrie e.V.“ und der „Coloristenbund e.V.“ bei.

Das Betriebsverfassungsgesetz wurde verabschiedet mit einer Legaldefinition des leitenden Angestellten in § 5 Abs. 3 BetrVG. Die leitenden Angestellten erhalten 1976 im Mitbestimmungsgesetz einen Anspruch auf einen Sitz im Aufsichtsrat. 1987 war die Gründung der Confédération Européenne des Cadres (CEC-European Managers) in Paris. Verwaltungssitz der CEC-European Managers ist Brüssel. 1988 folgte die Verabschiedung des Gesetzes über Sprecherausschüsse der Leitenden Angestellten (SprAuG), das zum 1. Januar 1989 in Kraft tritt.

Das Europaparlament verabschiedete 1993 die Gil-Robles-Resolution, mit der die angestellten Führungskräfte als eigenständige Arbeitnehmergruppe anerkannt werden. Der Deutsche Führungskräfteverband verlegte 1999 seinen Sitz von Essen nach Berlin.

Präsidenten

  • 1951-1953: Max Schellmann
  • 1953-1954: Heinrich Wiegel
  • 1954-1955: Ferdinand Grüll
  • 1956-1957: Herbert Ossenbühl
  • 1958-1959: Horst Elsner
  • 1960-1961: Paul Diestel
  • 1962-1963: Ferdinand Grüll
  • 1964-1965: Karl-Heinz Rüsch
  • 1966-1967: Friederich Füchtenbusch
  • 1968-1970: Johannes Gottwald
  • 1971-1972: Franz Salzer
  • 1973-1975: Walter Schwarz
  • 1976-1978: Hans Kern
  • 1979-1982: Friedrich Ische
  • 1982-1986: Dieter Lueg
  • 1986-1991: Hans Kern
  • 1991-1992: Gerd Wagner
  • 1992-1995: Dieter Lueg
  • 1995-2002: Peter Weber
  • 2002-2005: Manfred Göbels
  • 2005-2008: Joachim Betz
  • Mai-Dezember 2008: Klaus Armbrüster
  • 2009-2011: Joachim Betz
  • seit Mai 2011: Wolfgang Bruckmann

Der derzeitige Hauptgeschäftsführer ist Ludger Ramme.

Weblinks


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