Deutsches Forschungsnetz

Deutsches Forschungsnetz

Der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e. V., (DFN-Verein), ist eine selbstverwaltete Organisation, die in Deutschland wissenschaftlich-technische Voraussetzungen für die Errichtung eines rechnergestützten Informations- und Kommunikationssystems für die Forschung auf der Basis öffentlicher Übertragungsnetze schaffen will.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Verein wurde 1984 von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und forschungsnahen Wirtschaftsunternehmen mit administrativer und finanzieller Anschubunterstützung durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) gegründet. Die satzungsgemäßen Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Verwaltungsrat und der Vorstand.

Vorstandsvorsitzender ist Wilfried Juling. Weitere Mitglieder des Vorstandes sind Bernhard Neumair von der GWDG sowie Frank Nolden, Kanzler der Universität Leipzig. Fast alle Hochschulen und öffentlichen Forschungsinstitutionen sind Mitglied im DFN-Verein[1].

Nach seiner Gründung unterstützte der DFN-Verein in der ersten Phase seine Mitglieder zunächst bei der Beschaffung von Hardware (im allgemeinen X.25-Untervermittlungen) zum Anschluss an das DATEX-P-Netz der Deutschen Bundespost. Zugleich wurde die Möglichkeit geschaffen, über dieses Netz das EARN und damit das BITNET zu erreichen. Gleichzeitig wurden Bemühungen gestartet, bei allen Netzwerkaktivitäten Produkte zu bevorzugen, die sich strikt an des OSI-Referenzmodell hielten. So sollte im Bereich im Bereich der deutschen Wissenschaftsinstitutionen nur X.400-kompatible Software für e-Mail verwendet werden. Mit der ständig steigenden Bedeutung des Internets und der TCP/IP-Protokollfamilie wurden diese Bestrebungen beendet.

Wissenschaftsnetze

Ab 1989/90 begann der DFN, eigene Netze zu betreiben. Alle vom DFN-Verein bereitgestellten Netze hatten bzw. haben stets das Kürzel WiN als Namen oder Namensbestandteil. Das erste eigene Netz WiN setzte auf dem X.25-Protokoll auf und war als Teilnetz des DATEX-P-Netzes der Deutschen Bundespost konzipiert. Die angeschlossenen Wissenschaftsinstitutionen hatten so die Möglichkeit, mit vertretbaren Kosten höherwertige Anschlüsse (bis 2 Mbit/s) zu betreiben.

Nach dem Fall der Mauer wurde das WiN in die DDR bzw. in die neuen Bundesländer hinein erweitert. Dieses erweiterte WiN trug den Namen ERWIN.

Danach wurden etwa alle fünf Jahre jeweils neue WiNs mit modernerer Technik und entsprechend erhöhter Bandbreite aufgebaut. Im einzelnen waren dies in chronologischer Reihenfolge

Projekte des DFN oder mit DFN-Beteiligung

  • 6WiN (seit 2002)
  • VIOLA (2004–2007)

Internationale Kooperation

Da der DFN-Verein gegenüber seinen Mitgliedern als Internetdienstanbieter auftritt, ist das jeweilige Wissenschaftsnetz integraler Bestandteil des Internets. Es bestehen aber vor allem leistungsstarke Verbindungen zu den Forschungsnetzen der Partnerorganisationen im Ausland[2], von allem im Rahmen von GÉANT bzw. GÉANT2[3].

Einzelnachweise

  1. Mitgliedsliste des DFN-Vereins
  2. Forschungsnetze der DFN-Partner im Ausland
  3. Webseite von GÉANT2 (englisch)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Deutsches Forschungsnetz — ( German Research Network ), usually abbreviated to DFN, is the German national research and education network (NREN) used for academic and research purposes. It is managed by the scientific community organized in the voluntary association Verein …   Wikipedia

  • Deutsches Forschungsnetz — Deutsches Forschungsnetz,   DFN …   Universal-Lexikon

  • Deutsches Forschungsnetz — ⇡ DFN …   Lexikon der Economics

  • DFN — Deutsches Forschungsnetz, basierend auf dem Teletex Transportprotokoll T.70 entstanden 1984 mit dem Ziel OSI (siehe http://www.dfn.de/) …   Acronyms

  • DFNNOC — Deutsches Forschungsnetz Network Operation Center …   Acronyms

  • DFN — Deutsches Forschungsnetz, basierend auf dem Teletex Transportprotokoll T.70 entstanden 1984 mit dem Ziel OSI (siehe http://www.dfn.de/) …   Acronyms von A bis Z

  • DFNNOC — Deutsches Forschungsnetz Network Operation Center …   Acronyms von A bis Z

  • B-WiN — Das Breitband Wissenschaftsnetz (B WiN) war ein seit Herbst 1995 aufgebautes, ATM basiertes, breitbandiges Netz, das vom DFN Verein (Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e. V., DFN) und T Systems (damals noch DeTeSystem)… …   Deutsch Wikipedia

  • Internet 2 — Das Internet2 ist ein Projekt für ein schnelleres Internet, basierend auf einem Glasfaser Backbone, das sehr hohe Bandbreiten bietet. Es wurde 1996 von der University Corporation for Advanced Internet Development (UCAID) initialisiert. Ob die… …   Deutsch Wikipedia

  • Duplicate Address Detection — IPv6 im TCP/IP‑Protokollstapel: Anwendung HTTP IMAP SMTP DNS … Transport TCP UDP …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”