Adolf Frohner

Adolf Frohner
Gemälde in Block A7/A9 in Alterlaa

Adolf Frohner (* 12. März 1934 in Großinzersdorf, Niederösterreich; † 24. Jänner 2007 in Wien) war ein österreichischer Maler, Grafiker und Bildhauer. Sein Grab befindet sich auf dem Grinzinger Friedhof in Wien.

Adolf Frohner besuchte das Stiftsgymnasium in Zwettl, wo er auch den Zwettler Sängerknaben angehörte[1], und das Piaristengymnasium in Krems. 1952 übersiedelte Frohner, der das Malen anfangs autodidaktisch erlernt hatte, nach Wien und wurde Gasthörer bei Herbert Boeckl an der Akademie der bildenden Künste. Ab 1955 war Frohner als Werbegrafiker für den Verband der Elektroindustrie tätig, ab 1959 als Kunstkritiker. Mit Hilfe Boeckls erhielt er 1961 ein Stipendium, das ihm einen Studienaufenthalt in Paris ermöglichte, wo er die Nouveaux Realistes kennenlernte und den Entschluss fasste, in Zukunft als freischaffender Künstler zu arbeiten. 1962 stellte er seine Werke in der Galerie Junge Generation in Wien aus

Zunächst war er ein Vertreter der Objekt- und Aktionskunst und war mit der dreitägigen Einmauerung zusammen mit Hermann Nitsch und Otto Muehl sowie der Herausgabe des Manifests Blutorgel im Jahr 1962 an der Schöpfung des Wiener Aktionismus beteiligt. Der Trennung von der Wiener Aktionisten folgte ein weiterer Aufenthalt in Paris und dort die Mitarbeit im Atelier Daniel Spoerris. Einer breiteren, auch internationalen Öffentlichkeit wurde er als Vertreter Österreichs bei der Biennale von São Paulo 1969 bekannt. 1970 nahm er an der Biennale von Venedig teil.

Später wandte er sich in Malerei und Grafik dem Tafelbild zu. Ein immer wiederkehrendes Motiv in Frohners Bildern ist Gewalt, oft dargestellt durch gefesselte Frauen, denen Gewalt angetan wird.

1972 wurde Frohner mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Im selben Jahr begann er seine Tätigkeit als Professor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Von 1985 bis 2005 leitete er eine Meisterklasse für Malerei. 1987 wurde er zum Dekan gewählt, war von 1989 bis 1991 Prorektor und von 1999 bis 2005 Vorstand des Instituts für bildende Kunst.

Am 19. Jänner 2007, wenige Tage vor seinem Tod, erfolgte der Spatenstich zum Frohner-Forum in Krems-Stein. Im Rahmen eines Kultur- und Kommunikationszentrums soll eine Ausstellungshalle für Werke Frohners sowie weiterer zeitgenössischer Künstler geschaffen werden. Auf Wunsch Frohners sollte die Bezeichnung Museum vermieden werden, da ein Museum nur Verstorbenen gewidmet werden sollte. Die Realität holte ihn dabei ein.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Vom Autodidakten zum großen Maler abgerufen am 18. Februar 2011

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Adolf Frohner — est un peintre autrichien né en 1926 à Groß Inzersdorf et décédé le 24 janvier 2008. Il est l un des initiateurs de l Actionnisme viennois aux côtés de Nitsch et de Muehl, mais s en éloigne lorsque le mouvement multiplie les provocations. La… …   Wikipédia en Français

  • Frohner — ist der Familienname folgender Personen: Adolf Frohner (1934–2007), österreichischer Maler, Grafiker und Bildhauer Karin Frohner (* 1943), österreichische Eiskunstläuferin Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheid …   Deutsch Wikipedia

  • Frohner — Frohner,   Adolf, österreichischer Maler und Grafiker, * Groß Inzersdorf (heute zu Zistersdorf, Niederösterreich) 12. 3. 1934; gehörte zu den Wegbereitern des Wiener Aktionismus, der in seinen Arbeiten ebenso nachwirkt wie seine… …   Universal-Lexikon

  • Frohner, Adolf — (1937 Gross Inzersdorf ) (Germany / Austria)    Painter and draughtsman. Studied at the Akademie in Vienna. Involved with the Vienna Ak tionismus and the Figur group. Teaches at the Hochschule fur Angewandte Kunst in Vienna.    Source: Peter… …   Dictionary of erotic artists: painters, sculptors, printmakers, graphic designers and illustrators

  • Westbahnhof (U-Bahn-Station) — Wien Westbahnhof Der Westbahnhof mit dem davor gelegenen Europaplatz Bahnhofsdaten …   Deutsch Wikipedia

  • Westbahnhof (Wien) — Wien Westbahnhof Der Westbahnhof mit dem davor gelegenen Europaplatz Bahnhofsdaten …   Deutsch Wikipedia

  • Wien Westbf — Wien Westbahnhof Der Westbahnhof mit dem davor gelegenen Europaplatz Bahnhofsdaten …   Deutsch Wikipedia

  • Wiener Westbahnhof — Wien Westbahnhof Der Westbahnhof mit dem davor gelegenen Europaplatz Bahnhofsdaten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fro–Fry — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • 24. Jänner — Der 24. Januar (in Österreich und Südtirol: 24. Jänner) ist der 24. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben 341 Tage (in Schaltjahren 342 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”