Deutschland, bleiche Mutter

Deutschland, bleiche Mutter
Filmdaten
Originaltitel Deutschland, bleiche Mutter
Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1980
Länge 123 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Helma Sanders-Brahms
Drehbuch Helma Sanders-Brahms
Produktion Walter Höllerer
Helma Sanders-Brahms
Musik Jürgen Knieper
Kamera Jürgen Jürges
Schnitt Uta Periginelli
Elfie Tillack
Besetzung

Deutschland, bleiche Mutter ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1980.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Liebesgeschichte von Lene und Hans beginnt im Sommer des Jahres 1939. Die Beziehung der beiden entwickelt sich äußerst schnell. Noch am Ende des Sommers heiraten sie. Als mit dem Überfall der Deutschen auf Polen am 1. September 1939 der Krieg ausbricht, wird auch Hans zur Wehrmacht eingezogen. Das Eheleben der beide hatte noch gar nicht richtig begonnen, da sind sie bereits zwangsweise getrennt. Von nun an sehen sie sich nur noch unregelmäßig, wenn Hans auf Fronturlaub in der Heimat ist. Das junge Ehepaar bleibt sich dabei fremd. In einer Bombennacht wird Tochter Anna geboren, in einer weiteren Bombennacht verliert Lene ihr Zuhause. Obdachlos kämpft sich Lene mit ihrer kleinen Tochter nun durch die Kriegswirren. Aus dem jungen unerfahrenen Mädchen Lene wird allmählich eine selbstbewusste kraftvolle junge Frau, die für sich und ihre Tochter ums Überleben kämpft. Nach dem Krieg kommt Hans zurück in eine für ihn nun fremde Welt. Er fühlt sich um sein Leben betrogen und muss mit ansehen wie die alten Nazis erneut in vordere Positionen gelangen. Auch Lene entspricht nicht mehr dem konservativen Bild, das er von einer Ehefrau hat. Die Ehe beginnt zu kriseln. Lene erkrankt an Depressionen. Als sie Selbstmord begehen will, wird sie von Tochter Anna gerettet.

Kritiken

„Im Ansatz eine persönliche Auseinandersetzung der Regisseurin mit ihrer Mutter, versucht der Film über die private Ebene hinaus zu allgemeinen Aussagen über Frauenemanzipation und Patriarchat zu gelangen. Extremer Subjektivismus und bedeutungsschwangere Symbolik die Mutter als leidende Germania verbinden sich nicht immer überzeugend: Die Dialektik von Privatleben und Politik, eines der Themen des Films, findet unmittelbar Eingang in die Form als stilistischer Bruch zwischen privater Nabelschau und dokumentarischem Zeitbild.“

Lexikon des internationalen Films

Auszeichnungen

Der Film wurde auf der Berlinale 1980 uraufgeführt. Er wurde innerhalb des Wettbewerbs gezeigt, ging bei der Preisvergabe allerdings leer aus. Helma Sanders-Brahms stellte den Film 1980 außerdem auf dem Frauenfilmfestival in Créteil, Frankreich vor. Hier gewann der Film den Hauptpreis.

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