Diabolik

Diabolik

Diabolik ist eine italienische Comicfigur, die 1962 von den Schwestern Angela und Luciana Giussani erfunden wurde. Die monatlich erscheinenden, schwarz-weiß gezeichneten Comic-Hefte werden im Astorina Verlag veröffentlicht. Von Oktober 2001 bis Februar 2002 erschienen sechs Bände bei Ehapa in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Der Gentleman-Gangster Diabolik lebt von Juwelendiebstählen großen Stils, die er mit seiner Gefährtin Eva Kant plant und ausführt. Anders als sein italienischer Antipode Dylan Dog erweist er sich damit als Vertreter des Bösen und der kriminellen Unterwelt, hält allerdings einen gewissen Ehrenkodex ein. Als Erfinder von hauteng anliegenden Gesichtsmasken kann er seine Identität beliebig wechseln und entkommt damit ein ums andere Mal seinem Gegenspieler aus der Welt des Gesetzes, Inspektor Ginko. Außerdem verfügt Diabolik über weitere phantastische Gerätschaften (wie etwa seine wurfgeschossartigen Betäubungsspritzen) und einen Jaguar als Fluchtfahrzeug. Diabolik und Eva rauben grundsätzlich nur reiche, nicht selten selbst kriminelle Personen der High Society aus, so dass ihr mitleidloses, kühles Auftreten gegenüber ihren Opfern den Anschein von ausgleichender Gerechtigkeit erweckt. Im Gegensatz zu anderen modernen Robin Hood-Figuren wird das erbeutete Diebesgut allerdings nicht an Bedürftige weiterverteilt. Viel stärker ähnelt der skrupellose Edelgangster im schwarzen Trikot dem französischen Schurken Fantômas.

Bedeutung und Verbreitung in Italien

In der italienischen Populärkultur hat Diabolik seit den sechziger Jahren einen festen Platz; die Figur kann sich in puncto Bekanntheitsgrad durchaus mit Mickey Mouse oder Lucky Luke messen. Auch gegenwärtig sind die Diabolik-Hefte in hohen Auflagen vertreten. [1] Seit seinem Erscheinen im Jahr 1962 verkörpert der charmante Dieb eine Art Gegenmythos zur gängigen, amerikanisch geprägten Comic-Heldenmoral. Mit Diabolik triumphiert nicht nur das Böse; die saubere Welt der Supermänner wird zudem als schwächlich, störanfällig und weniger intelligent belächelt. [2] Damit steht die Serie am Beginn der italienischen Fumetti neri-Tradition, die weitere populäre Anti-Helden wie Kriminal und Satanik hervorbringen sollte. [3]

Verfilmung

1968 verfilmte der italienische Regisseur Mario Bava den Comic unter dem Titel „Diabolik" (auch: „Danger: Diabolik"); Ennio Morricone komponierte die Filmmusik. John Phillip Law spielt die Hauptfigur Diabolik, seine Komplizin Eva Kant wird von Marisa Mell verkörpert. Michel Piccoli tritt in der Rolle des ewig unterlegenen Inspektor Ginko auf.

Im Musikvideo zu dem Lied "Body Movin" der Beastie Boys wird der Film parodiert und Szenen direkt verwendet.

Einzelnachweise

  1. [1] Kurze Einführung in den historischen Kontext bei Comicguide.de
  2. Andreas C. Knigge: Comics. Vom Massenblatt ins multimediale Abenteuer. Rowohlt, Reinbek 1996. S. 227f.
  3. splashcomics.de über Diabolik als Vorreiter des „fumetto nero“

Literatur

  • Roberto Festi, Maurizio Scudiero (Hg.): „Effetto Noir“. Katalog zur Ausstellung „Effetto Noir“. Torino: Little Nemo 2000.
  • Davide Barzi: Le regine del terrore. Angela e Luciana Giussani: le ragazze della Milano bene che inventarono Diabolik. Storie di Segni 2. Edizioni BD 2000.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Diabolik — est une série de bande dessinée italienne, créée en 1962 par les sœurs Angela et Luciana Giussani. Cette série fut d abord publié à Milan au format poche et dessiné par Gino Marchesi puis par d autres dessinateurs dont Sergio Zaniboni, Paolo… …   Wikipédia en Français

  • Diabolik — Saltar a navegación, búsqueda Diabolik es el título de una historieta italiana creada en 1962 por las hermanas Angela y Lucianna Giussani y aún hoy se sigue editando en Italia con éxito. Se inscribe dentro de la corriente del Fumetto Nero, dando… …   Wikipedia Español

  • Diabolik — es el título de una historieta italiana de terror clásico creada en 1962 dentro de la corriente del fumetto nero, donde aparecen otros personajes aún célebres en el actual panorama del cómic italiano como Satanik y Kriminal. Diabolik pertenece a… …   Enciclopedia Universal

  • Diabolik — For the film based on this comics character, see Danger: Diabolik. Diabolik Diabolik with Ginko Publication information Publisher Astori …   Wikipedia

  • Diabolik —    Voir Danger Diabolik …   Dictionnaire mondial des Films

  • Diabolik, sur les traces de la panthère — est une adaptation en série télévisée de la bande dessinée Diabolik qui a été modifiée pour convenir à un jeune public. Sommaire 1 Histoire 2 Personnages 3 Épisodes …   Wikipédia en Français

  • Diabolik — Di|a|bo|lik 〈f.; ; unz.; geh.〉 satanisches, teuflisches Naturell, gehässiger Charakter, diabolisches Verhalten; oV Diabolie * * * Di|a|bo|lie [griech. diaboli̓a = Verleumdung, Hass, zu: diabállein, ↑ Diabolos], Di|a|bo|lik, die; (bildungsspr.):… …   Universal-Lexikon

  • Diabolik — Di|a|bo|lik 〈f.; Gen.: ; Pl.: unz.〉 = Diabolie …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Diabolik — Di|a|bo|lik die; <zu 2↑...ik> teuflisch boshaftes Wesen …   Das große Fremdwörterbuch

  • Diabolik — Di|a|bo|lie, Di|a|bo|lik, die; <griechisch> (teuflisches Verhalten) …   Die deutsche Rechtschreibung

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”