Diakonie-Krankenhaus Harz

Diakonie-Krankenhaus Harz

Das heutige Diakonie-Krankenhaus Harz in Elbingerode (Harz) entstand 1939 aus der Lazarettarbeit des Diakonissen-Mutterhauses „Neuvandsburg“. Daraus entwickelten sich zu DDR-Zeiten die Fachabteilungen Innere Medizin, Chirurgie und die Geburtenabteilung. In den nächsten Jahren profilierte sich das Krankenhaus mit weiteren Leistungsangeboten. 1985 eröffnete mit 15 Betten die Psychotherapeutische Medizin und 1976 begann die Arbeit im Bereich Suchtmedizin.

Inhaltsverzeichnis

Neupositionierung des Krankenhauses nach der Wende

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Krankenhaus 1991 in die eigenständige Diakonie-Krankenhaus „Neuvandsburg“ GmbH umgewandelt, zu der auch das Ev. Fachkrankenhaus für Atemwegserkrankungen in Neustadt/Harz gehört sowie weitere Einrichtungen des Therapieverbundes Sucht in Wernigerode, Blankenburg und Rübeland.

Um eine langfristig tragfähige Basis zu schaffen musste das Leistungsangebot überdacht werden. Ziel war es hierbei, medizinisch-pflegerische Arbeitsfelder zu besetzen, die zum Auftrag als Diakonie gut passen, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und eine wirtschaftliche Basis zu erarbeiten, die einen dauerhaften Fortbestand des Krankenhauses ermöglicht. So wurde auch mit der Umstrukturierung des Krankenhauses 1991 die chirurgische Station aufgelöst.

Nach der Wende konnte die Anzahl der Mitarbeiter wesentlich erhöht und somit viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Hatte das Krankenhaus 1989 noch 167 Mitarbeiter, erhöhte sich die Zahl bis 2005 auf ca. 400. Ebenso ist eine Erhöhung der Bettenkapazität in diesem Zeitraum von 225 auf 400 Betten zu verzeichnen. Diese Entwicklung war nur möglich, weil die Krankenhausleitung in Abstimmung mit den anderen Gesundheitsversorgern der Region sowie in Übereinstimmung mit den Vorstellungen von Ministerium und Krankenkassen ganz gezielt nur solche Angebote entwickelte, die in der Region noch nicht gut vertreten waren. Auf diese Weise erlangten alle Abteilungen der Diakonie-Krankenhaus Harz GmbH eine sehr hohe Spezialisierung, haben überregionale Bedeutung und leben in aktiver Ergänzung und Kooperation zu den regionalen Krankenhäusern, Ärzten, Pflegediensten usw.

Seit dem 1. September 2000 trägt das Krankenhaus die offizielle Bezeichnung „Diakonie-Krankenhaus Harz GmbH“, Elbingerode.

Um die Unterbringungs- und Behandlungsmöglichkeiten verbessern zu können, wurde 1995 mit dem Bau der Reha-Klinik begonnen. Diese konnte 1997 eingeweiht werden. Darauf folgte der Bau des Akut-Krankenhauses. 2000 zogen die Fachabteilungen Innere Medizin, Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie sowie die Psychiatrie Sucht in das fertig gestellte Gebäude.

Innere Medizin

Seit Ende der 1990er Jahre führt die Innere Medizin auch qualifizierte Entgiftungen im Haus durch und übernimmt seit 2000 die Grundversorgung des Oberharzes u. a. mit den Spezialisierungen Gastroenterologie und Kardiologie. Chefarzt der Inneren Medizin ist seit 2000 Christian Woratz.

Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie (APP)

Die Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie entwickelte ihre Therapieangebote ständig weiter. Behandelt werden heute u. a. psychosomatische Krankheiten und Störungen, neurotische Störungen, Essstörungen und Störungen nach extremen Belastungssituationen. 1997 wurde das Angebot durch eine Tagesklinik mit zwölf Betten erweitert. Chefärztin der APP ist Ulrike Birth.

Suchtmedizin (Reha-Klinik, Psychiatrie, Therapieverbund Sucht)

Mitte der 70er war die Vision der Mutterhausleitung, eine Hilfe für psychisch Kranke zu schaffen. Daraufhin wurde Klaus-Herbert Richter, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie 1976 angestellt. Damit begann die Suchtarbeit. Erst ambulant, 1981 dann stationär mit  20 Betten. 1989/90 waren es 33 Plätze, u.a. mit der Außenstation Degenerstraße in Wernigerode.

Nach 1989 wurde die Arbeit schrittweise erweitert und nach den neuen sozialrechtlichen Vorgaben differenziert. Die Entwöhnung erfolgte in der Reha-Klinik, die Entgiftung und Krisenintervention in der Psychiatrie und Inneren, die weiterführende Hilfe im komplementären Bereich (Betreutes, Sozialtherapeutisches Wohnen, Dauerwohnheim, Tagesstätte) und ambulant in der Beratungsstelle und Suchtambulanz. Seit Mitte der 90er Jahre begann die Drogentherapie. Durch den Neubau der Reha-Klinik 1997 standen 132 Betten für die medizinische Rehabilitation zur Verfügung. Natürlich wuchs mit der Arbeit auch die Zahl der Mitarbeiter und die Leitungsstruktur entwickelte sich. Jetzt sind Eckhart Grau als Leiter der Suchtmedizin, Stephan Gerhardt für die Psychiatrie und die leitenden Therapeuten Joachim Stopp und Klaus-Dieter Krebs für den stationären bzw. den komplementären und ambulanten Bereich zuständig.

Ein jährlicher Höhepunkt sind die Kontakttreffen für ehemalige Patienten mit über 1000 Teilnehmern, welche bereits seit 1979 stattfinden. Die Auszeichnung des Chefarztes K.-H. Richter mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande durch den damaligen Ministerpräsidenten Reinhard Höppner zeigt, dass der Aufbau und die Erweiterung einer umfassenden Suchtkrankenarbeit auch vom Land Sachsen-Anhalt Anerkennung und Wertschätzung findet.

Im Februar 2003 wurde das Krankenhaus in Elbingerode als drittes Haus in ganz Deutschland mit dem Gütesiegel für Krankenhäuser von KTQ und proCum Cert ausgezeichnet und erhielt 2006 erneut das Zertifikat.

Ärztehaus Oberharz

Im März 2006 konnte das neu erbaute Ärztehaus Oberharz direkt am Diakonie-Krankenhaus in Elbingerode eröffnet werden. Hier werden u. a. neue Leistungen der Diakonie-Krankenhaus Harz GmbH angeboten, wie die Tagespflege für Senioren, die Kurzzeitpflege sowie eine ambulante Ergotherapie, haus- und fachärztliche Leistungen der neu gegründeten Medizinisches Zentrum Harz GmbH sowie weitere Angebote, z. B. durch die Bodfeld-Apotheke, eine medizinische Fußpflege sowie einen Hörgeräteakustiker.

Ärztehaus

Zurzeit sind in dem zugehörigen Ärztehaus vier hausärztliche Praxen angesiedelt. Des Weiteren gibt es eine Tagespflege für Senioren, Kurzzeitpflege, eine ambulante Ergotherapie, einen Hörakustiker und Informationen für Diabetiker.

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