Adolf Marcuse

Adolf Marcuse
Adolf Marcuse

Adolf Marcuse (* 17. November 1860 in Magdeburg; † 18. Oktober 1930 in Berlin) war ein deutscher Astronom und Autor jüdischer Abstammung.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Marcuse studierte an den Universitäten von Straßburg und Berlin. Als Assistent nahm er 1882 an der deutschen „Venus-Expedition“ (zur Beobachtung des Venustransits) in den USA teil. 1884 wurde er promoviert. Ab 1885 war er Hilfsastronom am Pulkowo-Observatorium bei St. Petersburg. Von 1886 bis 1887 war er als Astronom an der Nationalsternwarte in Santiago de Chile und von 1888 bis 1891 an der Königlichen Sternwarte zu Berlin. Über ein Jahr nahm er im Auftrag der Deutschen Regierung astronomische Beobachtungen auf Hawaii vor. Über diese Zeit auf Hawaii verfasste er ein Buch.[1] Von 1897 bis 1907 war er Privatdozent für Astronomie an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität. 1907 wurde er dort ordentlicher Professor. Ab 1911 war er auch Lehrer an der Technischen Militärischen Akademie.[2]

Adolf Marcuse war Alt- und Ehrenmeister der Berliner Loge Victoria und Ehrenmitglied der Großloge von Hamburg. Er war ein Vertreter der so genannten humanitären Freimaurerei, über die er als einer der ersten im Rundfunk vorstellte.[3]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • A. Marcuse: Handbuch der geographischen Ortsbestimmung für Geographen und Forschungsreisende. Verlag F. Vieweg und Sohn, 1905.
  • A. Marcuse: Astronomie in ihrer Bedeutung für das praktische Leben. Verlag B.G. Teubner, 1919.
  • A. Marcuse: Astronomische Ortsbestimmung im Ballon. Verlag G. Reimer, 1909.
  • A. Marcuse: Himmelskunde. Quelle & Meyer Verlag, 1919.
  • A. Marcuse: Die Naturkräfte und ihre technische Verwertung. Ullstein Berlin, 1924.

Einzelnachweise

  1. A. Marcuse: Die Hawaiischen Inseln. Verlag R. Friedländer & Sohn, Berlin, 1894.
  2. Katalog der wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt-Universität zu Berlin: Biografie, Adolf Marcuse eingesehen am 19. Dezember 2008
  3. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer Lexikon. 5. Auflage 2006, Herbig Verlag, ISBN 978-3-7766-2478-6, Lemma Marcuse, S. 545

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Marcuse — ist der Familienname folgender Personen: Adolf Marcuse (1860–1930), deutscher Astronom und Autor Friedel Albrecht Marcuse (Pseudonym Rolf Marbot) (1906 1974), deutscher Komponist und Musikverleger jüdischer Herkunft Harold Marcuse (* 1957), US… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mara–Marh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Alte Berliner Sternwarte — Erste Berliner Sternwarte auf dem Marstall in Dorotheenstadt, Ansicht von Norden. Neue Berliner Sternwarte, Ansicht von Osten, nach J …   Deutsch Wikipedia

  • Berliner Observatorium — Erste Berliner Sternwarte auf dem Marstall in Dorotheenstadt, Ansicht von Norden. Neue Berliner Sternwarte, Ansicht von Osten, nach J …   Deutsch Wikipedia

  • Sternwarte Berlin — Erste Berliner Sternwarte auf dem Marstall in Dorotheenstadt, Ansicht von Norden. Neue Berliner Sternwarte, Ansicht von Osten, nach …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter Magdeburgs — Die Liste enthält Personen, die in Magdeburg geboren sind. Ob die Stadt zu ihrem späteren Wirkungskreis gehört, ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Andere Persönlichkeiten mit Magdeburger Bezug befinden… …   Deutsch Wikipedia

  • Berliner Sternwarte — Erste Berliner Sternwarte auf dem Marstall in Dorotheenstadt, Ansicht von Norden …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Friedhöfe — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Dachau concentration camp — American troops guard the main entrance to Dachau just after liberation …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”