Die Arschkrampen

Die Arschkrampen

Die Arschkrampen ist der Titel einer Hörspielreihe von Dietmar Wischmeyer, die erstmals 1989 im Frühstyxradio des Radio ffn ausgestrahlt wurde. Mittlerweile hat das frühstyxradio mehrere CDs der Arschkrampen produziert.

Inhaltsverzeichnis

Stil und Handlung

„Die Arschkrampen“ sind zunächst eine Persiflage auf Alkoholismus und Gespräche in Kneipen auf Stammtischparolen-Niveau. In späteren Publikationen gewinnen „Die Arschkrampen“ an satirischen und gesellschaftskritischen Ansätzen. Hauptspielort ist die fiktive mittelständische Schankwirtschaft „Bei Gertrud“, an deren Tresen die Arbeitslosen Kurt Krampmeier und Gürgen Ferkulat täglich Bier bzw. Alster mit verschiedenen unüblichen Zusätzen wie Tsatsiki (Ballerbrühe) oder Erdbeerjoghurt (Alster-E) konsumieren und über verschiedene Themen diskutieren. Einige Szenen sind Persiflagen auf Filme: King Kong, Dinner for One, Casablanca, Das Boot etc.

Die Reihe fingiert das Zusammentreffen eines zurückhaltenden Mittelschulabsolventen mit einem von sich selbst eingenommenen Angehörigen der Unterschicht, der durch raue Sprüche und Beschimpfungen, Einschüchterungen, später auch durch fadenscheinige Argumentationen oder Verwirrungsstrategien auch bei sehr absurden Behauptungen meistens Recht behält. Laut Autor Dietmar Wischmeyer sind die Arschkrampen "eine philosophische Serie über das Leben".

Dass die Macher die Serie und sich selbst nicht sonderlich ernst nehmen, beweisen diverse Folgen, in denen die Charaktere sich gegen den Autor auflehnen und sich weigern, das geschriebene Manuskript nachzuspielen. Dadurch entsteht der Eindruck als gewinne die Serie "Arschkrampen" eine gewisse Eigendynamik.

Charaktere

Kurt (gesprochen von Dietmar Wischmeyer)

Kurt Krampmeier (in zwei Folgen: Kurt Adolf Amadeus Krampmeier) ist ein polytoxikomanischer Asozialer. Er pflegt eine stark konservative Grundeinstellung und frauenfeindliches Gedankengut und lebt dieses in Form von offener Aggressivität, besonders gegenüber seinem einzigen Gesprächspartner Gürgen aus, den er im Grunde genommen verachtet und bei jeder Gelegenheit beleidigt und demütigt.

Gürgen (gesprochen von Oliver Kalkofe)

Gürgen Ferkulat (in früheren Folgen noch: Jürgen Ferkulat), oft nur „Ferkel“ oder „Ferkelwämser“ genannt, ist wesentlich gebildeter als Kurt, bekommt Gelegenheit, das zu zeigen, scheitert aber stets an seinen Minderwertigkeitskomplexen, die sich in Unterwürfigkeit äußern. Aus dieser Unterwürfigkeit resultiert auch sein dauerhafter Misserfolg bei Frauen, weswegen er gelegentlich heimlich seinen porcophilen Neigungen nachgeht. Trotz aller erlittenen Demütigungen bezeichnet er Kurt als seinen einzigen Freund.

Brettermeier

Albert Brettermeier ist der fiktive Antagonist in „Die Arschkrampen“. Innerhalb der Hörspiele steht Brettermeier als Running-Gag immer in Verbindung mit Gurken, Leguanen oder einer gelben Hose, die er angeblich trägt.
Der Umstand, dass er nie direkt auftritt und sein Vorname in einigen Geschichten wechselt, lassen vermuten, dass er Kurts Paranoia entspringt; gelegentlich wird Brettermeier aber verwendet, um auf andere Personen anzuspielen. Zu diesem Zweck wird der Vorname angepasst (zum Beispiel „Victor Brettermeier“ als Anspielung auf Victor László aus Casablanca) oder Titel hinzugefügt (beispielsweise „Größter Gurkenführer aller Zeiten“ als Anspielung auf Adolf Hitler). Seine fiktive Geliebte Hillary Brettermeier (auf der CD Arschkrampen im Land der Leguane) ist eine Anspielung auf die ehemalige US-Präsidentengattin Hillary Clinton.

Publikationen

  • 1992: „Arschkrampen - Brettermeier die Pottsau“
  • 1993: „Arschkrampen - Is mir schlecht - Feldausgabe“
  • 1993: „Die Arschkrampen - Sooo siehddas aus! Arschkrampen jagen Dr. Brettermeier"
  • 1993: „Aggi Aggi - Arschkrampen Im Land Der Leguane“
  • 1993: „Arschkrampen - Ekelerregend (Kurt Unplugged Live Vom Bello Der Bretterpenne)“
  • 1996: „Zicken & Würmer - Teil 1“
  • 1996: „Zicken & Würmer - Teil 2“
  • 2002: „Arschkrampen - Is mir schlecht - The Drecks Generation“
  • 2002: „Arschkrampen - Der Blaue Planet“
  • 2005: „Arschkrampen - Satanziege“
  • 2005: „Arschkrampen - Volume 1“ (keine CD Veröffentlichung. Nur als download erhältlich)
  • 2010: "Arschkrampen - Testament"
  • 2010: "Arschkrampen - Sooo saahddas aus!"

Weblinks


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