Die Sprungdeckeluhr

Die Sprungdeckeluhr
Filmdaten
Originaltitel Die Sprungdeckeluhr
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1990
Länge 88 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Gunter Friedrich
Drehbuch Jochen Nestler
Produktion Hans-Uwe Wardeck
Musik Bernd Wefelmeyer
Kamera Wolfgang Braumann
Besetzung

Der Kinderfilm "Die Sprungdeckeluhr" ist ein DEFA-Drama aus dem Jahr 1990 von dem Regisseur Gunter Friedrich.

Handlung

Hansi lebt in München im Jahr 1933. Während er die Schule schwänzt, trifft er einige Jungen in Hitlerjungen-Uniformen. Diese sind Komparsen für den Film Hitlerjunge Quex. Da es für die Komparsen-Arbeit ein schönes Taschengeld gibt, macht Hansi bei dem Film gerne mit. Während der Dreharbeiten kommt die Nachricht, dass Hitler Reichskanzler geworden ist. Zur „Feier des Tages“ dürfen die Komparsen ihre Hitlerjungen-Uniform behalten.

Zuhause bei seinen Eltern erwartet Hansi eine böse Überraschung. Die Geheimpolizei ist bei seinen Eltern. Sein Vater ist Abgeordneter der Kommunisten. Zunächst hat die Geheimpolizei allerdings noch keinen Haftbefehl. Der Vater gibt dem Jungen eine Sprungdeckeluhr. Er zeigt ihm, dass diese ein Geheimversteck hat. Ein Deckel lässt sich nur mit einem Trick öffnen. Ein ideales Geheimversteck. Nachts beschließen die Eltern zu fliehen. Um Hansi und Rosi nicht zu gefährden, lassen sie diese alleine zurück. Hansi stellt fest, dass sein Vater die Uhr nicht mitgenommen hat. Er schafft es selbst auch nicht, das Geheimversteck in der Uhr zu öffnen. Die Eltern wollen den Kindern später eine Nachricht zukommen lassen. Dies erweist sich allerdings als sehr schwierig, da die Geheimpolizei das Haus beobachtet. Unterstützt wird diese dabei auch von einer Nachbarin, die der Geheimpolizei Informationen zukommen lässt.

Schließlich gelingt aber der Kontakt mit der Untergrundbewegung. Dabei erfahren sie auch, dass ihr Vater gefangengenommen wurde. Wieder in ihrer alten Wohnung kommt ihre Mutter zu Besuch, verkleidet als die Nachbarin. Sie möchte die Kinder auf die Flucht über die Schweizer Grenze mitnehmen. Die Kinder können durch ein schmales Kellerfenster unbemerkt von der Geheimpolizei entkommen. Die Mutter geht verkleidet als die Nachbarin aus dem Haus. Dabei spricht sie ein Geheimpolizist an, da er glaubt, seine Informantin zu sehen. So entdeckt er die Verkleidung. Die Mutter wird verhaftet und so müssen Hansi und Rosi allein fliehen.

Sie nehmen wieder Kontakt zur Untergrundbewegung auf. Dabei sorgt Hansi dafür, dass sein Vater die Uhr bekommen wird. Dieser sitzt im Lager Buchenwald. Der Widerstand möchte die Kinder bei einer anderen Familie unterbringen, was allerdings scheitert. So gehen sie wieder in ihre alte Wohnung. In der Zwischenzeit konnte ihr Vater fliehen. So kam die Sprungdeckeluhr nie beim Vater an. Hansi geht zusammen mit Rosi in das Lager, um die Sachen ihres Vaters abzuholen. Nach einem strengen Verhör, bei dem der Lagerkommandant auch Rosi schlägt, kommen die Kinder mit der Uhr wieder nach Hause. Dort erwarte sie bereits die Geheimpolizei. Hansi wird in ein Kinderheim gebracht, das von Nonnen geleitet wird, während seine ältere Schwester in eine Lehre als Verkäuferin gesteckt wird.

Während Hansi im Kinderheim ist, wird der Film Hitlerjunge Quex im Kino gezeigt. Da Hansi neugierig ist, da er doch in dem Film als Komparse mitgespielt hat, geht er ins Kino. Entsetzt stellt er dabei fest, dass dies ein Propagandafilm der Nazis ist. In dem Film geht es um den „heroischen“ Kampf eines Hitlerjungen gegen seinen „bösen“ Kommunistenvater.

Schließlich gelingt es dem Widerstand, die Flucht der Kinder zu organisieren. Gerade noch rechtzeitig, denn die Geheimpolizei will den Jungen zu Weihnachten aus dem Kinderheim abholen. Er soll im Beisein seiner Mutter gefoltert werden, damit diese Informationen über den Widerstand verrät. Die Geheimpolizei ist den Flüchtenden dicht auf den Fersen. Damit die Kinder fliehen können, opfert sich ein Mann aus dem Untergrund. Er lenkt die Polizisten ab und wird erschossen. Währenddessen können die Kinder fliehen.

Die Flucht über die Schweizer Grenze gelingt. Und so können sie ein Jahr später in Prag ihren Vater kurz wiedersehen. Der Vater erklärt Hansi, dass die Uhr ein Geschenk war. Die Geheimnachricht hatte er noch vor seiner Flucht entfernt. Hansi meint daraufhin, dass alles umsonst war. Aber der Vater sagt, dass keine Erfahrung im Leben umsonst ist. Der Vater verschwindet kurze Zeit später wieder. Schließlich erfährt der Zuschauer im Abspann, dass der Vater einige Zeit später im Kampf gegen die Nazis gestorben ist.

Besonderheiten (Hitlerjunge Quex)

Den Film Hitlerjunge Quex - Ein Film vom Opfergeist der deutschen Jugend gibt es wirklich. Dieser Propagandafilm, in dem Kinder und Jugendliche für den Kampf gegen Kommunisten eingeschworen werden sollten, entstand 1933. Aus diesem Film werden auch einige Originalszenen bei der Kinovorführung gezeigt.

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