Diethelm Klippel

Diethelm Klippel

Diethelm Klippel (* 7. Januar 1943 in Trier) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Klippel ist Ordinarius für Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte an der Universität Bayreuth. Zudem war er Sprecher des Leitungsgremiums des DFG-Graduiertenkollegs Geistiges Eigentum und Gemeinfreiheit an der Universität Bayreuth.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Klippel studierte Rechtswissenschaft, Politologie, Soziologie und Neuere Geschichte in Marburg, Nottingham und Gießen. 1975 erfolgte die Promotion zum Dr. iur. in Gießen. Er habilitierte sich 1982 bei Dieter Schwab in Regensburg. Nach Professuren in Gießen (Zivilrecht) und Bielefeld (Bürgerliches Recht, Handelsrecht und Deutsche Rechtsgeschichte) erhielt er 1987 den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. 1995 folgte dann der Ruf an die Universität Bayreuth, wo er bis heute tätig ist. Klippel heiratete 1978 und hat drei Kinder[1].

Funktion in der Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“

Als zuständiger Ombudsmann der Universität Bayreuth befasste Klippel sich gemeinsam mit der Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“[2] ab Februar 2011 mit Fragen „wissenschaftlichen Fehlverhaltens“, die sich aus dem „Fall Guttenberg“ ergeben. Gegen den Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg waren im Zusammenhang mit dessen juristischer Dissertation von 2007 an der Bayreuther Universität, Verfassung und Verfassungsvertrag, Plagiatsvorwürfe erhoben worden. Klippel war selbst als Vorsitzender Mitglied der Prüfungskommission im Promotionsverfahren von Guttenbergs Doktorarbeit. Die Universität Bayreuth gab am 23. Februar 2011 bekannt, dass gemäß dem Entschluss der Promotionskommission der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zu Guttenberg der Doktorgrad aberkannt werde, da er in seiner Dissertation gegen wissenschaftliche Pflichten „in erheblichem Umfang“ verstoßen habe.[3] Im Zusammenhang mit der Affäre äußerte sich Klippel in der Süddeutschen Zeitung mit einem Beitrag zum Verhältnis zwischen Doktorand und Doktorvater. [4]

Schriften

Monographien

  • Politische Freiheit und Freiheitsrechte im deutschen Naturrecht des 18. Jahrhunderts. Paderborn: Ferdinand Schöningh, 1976 (Rechts- und Staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft, hrsg. v. Alexander Hollerbach, Hans Maier u. Paul Mikat, Neue Folge, Heft 23), ISBN 3-506-73323-0
  • Der zivilrechtliche Schutz des Namens. Eine historische und dogmatische Untersuchung. Paderborn: Ferdinand Schöningh, 1985 (Rechts- und Staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft, Neue Folge, Heft 45), ISBN 3-506-73345-1
  • Juristische Zeitgeschichte. Die Bedeutung der Rechtsgeschichte für die Zivilrechtswissenschaft. Gießen: Brühlscher Verlag, 1985 (Gießener rechtswissenschaftliche Abhandlungen, Bd. 4), ISBN 3-922300-28-6

Herausgebertätigkeit

Weblinks

Fußnoten

  1. Wer ist wer? Das deutsche Who's who; 2003/2004; S. 738
  2. http://www.uni-bayreuth.de/universitaet/leitung_und_organe/besondere_aufgaben/index.html Universität Bayreuth: Besondere Aufgaben]
  3. Universität Bayreuth erkennt zu Guttenberg den Doktorgrad ab. Medienmitteilung Nr. 037/2011 der Universität Bayreuth vom 23. Februar 2011; abgerufen am 23. Februar 2011.
  4. Doktorand und Doktorvater - Ohne Vertrauen geht es nicht, SZ vom 2. März 2011.

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