Dimanganheptoxid

Dimanganheptoxid
Strukturformel
Allgemeines
Name Mangan(VII)-oxid
Andere Namen

Dimanganheptoxid

Summenformel Mn2O7
CAS-Nummer 12057-92-0
Kurzbeschreibung grüne ölige Flüssigkeit
Eigenschaften
Molare Masse 221,87 g·mol–1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

2,396 g·cm–3 [1]

Schmelzpunkt

6 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung ab 40 °C[1]

Löslichkeit

Zersetzung bei Kontakt mit Wasser in Permangansäure HMnO4[2], löslich in Tetrachlorkohlenstoff

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine Einstufung verfügbar
R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Mangan(VII)-oxid ist eine chemische Verbindung mit der Summenformel Mn2O7. Die ölige Flüssigkeit ist hochreaktiv, da sie ein starkes Oxidationsmittel ist. Die erste Beschreibung erfolgte 1860[4].

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Mangan(VII)-oxid wird durch die Reaktion von Schwefelsäure mit Kaliumpermanganat gewonnen.

\mathrm{2 \ KMnO_4 + 2 \ H_2SO_4 \longrightarrow} \mathrm{Mn_2O_7 + H_2O + 2 \ KHSO_4}

Eigenschaften

Bei niedrigen Temperaturen liegt die Verbindung als kristalliner Feststoff vor, der grünes Licht reflektiert und bei Durchlicht rot aussieht. Die Verbindung besteht aus einem Paar Tetraeder die über ein Sauerstoff-Teilchen verbunden sind, was mit der Strukturformel O3Mn–O–MnO3 beschrieben werden kann. Die außenliegenden Mn–O–Verbindungen haben einen Abstand von 1,585 Å und die zentrale Brücke 1,77 Å. Die zentrale Mn–O–Mn–Brücke hat einen Winkel von 120,7°[5]. Diese Eigenschaften sind ähnlich wie die von Pyrosulfaten, Pyrophosphaten, Dichromaten und anderen R2O7–Verbindungen (wobei R für Chlor oder Metalle wie Technetium oder Rhenium[6] steht).

Sicherheitshinweise

Mangan(VII)-oxid ist eine hochreaktive Verbindung. Sie zersetzt sich ab 40 °C und explodiert bei höheren Temperaturen, wobei die Explosion auch durch Schlag oder Verunreinigungen ausgelöst werden kann. Es entstehen dabei Mangan(IV)-oxid (Braunstein) und Sauerstoff, sowie geringe Mengen an Ozon, was der Verbindung einen starken Geruch verleiht. Sie verkohlt organische Stoffe, wie etwa Holz, sofort. Mit Aceton oder anderen Lösungsmitteln erfolgt Selbstentzündung.

Quellen

  1. a b c Eintrag zu Mangan(VII)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 30.5.2008 (JavaScript erforderlich)
  2. http://www.uni-bayreuth.de/departments/ddchemie/umat/mangan/oxmangan.htm
  3. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. H. Aschoff, Ann. Phys. Chem., 1860, 2, 111, S. 217-224.
  5. A. Simon, R. Dronskowski, B. Krebs, B. Hettich: Die Kristallstruktur von Mn2O7. In: Angew. Chem. 1987, 99, 160-161.
  6. B. Krebs,A. Mueller, H. H. Beyer: The Crystal Structure of Rhenium(VII) Oxide. In: Inorg. Chem. 1969, 8, 436-443.

Siehe auch


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