Adrian Leverkühn

Adrian Leverkühn
Erstdruck 1947 als Vorzugs-ausgabe in einer Auflage von 68 Exemplaren
Erstausgabe 1947 für den Handel

Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde ist ein Roman von Thomas Mann. Er entstand zwischen dem 23. Mai 1943 und dem 29. Januar 1947.

Inhaltsverzeichnis

Bezugsebenen

In dem Altersroman – Thomas Mann nahm an, es handele sich um sein letztes Werk [1] − ist die Vielschichtigkeit und Staffelung der Bedeutungsebenen in bis dahin unerreichte Höhe getrieben. Vordergründig ein Künstlerroman, finden sich weitere Romangattungen bzw. Facetten: Ein zutiefst religiöser Roman. - Eine Lebensbeichte [2]. - Ein „Epochen-Roman“ (zwei Weltkriege, die dunkle Ära des Nationalsozialismus) [3]. - Eine Fassung des Faust-Mythos. - Ein Münchener Gesellschaftsroman, Anfang des 20. Jahrhunderts spielend [4]. – Ein Roman der Musik und der dichterische Versuch, Musik mit Sprache wiederzugeben [5]. - Ein kunsttheoretischer Essay, in Bemerkungen und Sentenzen über das gesamte Buch verstreut. [6]

Inhalt

Doktor Faustus ist die Biografie des fiktiven Komponisten Adrian Leverkühn, verfasst von seinem Freund Serenus Zeitblom. Serenus Zeitblom beginnt am 23. Mai 1943 mit der Biografie. Er lässt im Rückblick auf Leverkühns Lebensweg und seine Produktionen immer wieder Berichte und Kommentare zu den Ereignissen der Kriegsjahre 1943 bis 1945 einfließen. Mit diesem Kunstgriff, Erzählzeit und erzählte Zeit in Beziehung zu setzen, parallelisiert Thomas Mann Adrian Leverkühns Schicksal mit dem Deutschlands.

Adrian Leverkühn wird 1885 auf dem Bauernhof Buchel bei Weißenfels geboren. Er hat zwei Geschwister, Georg und Ursula, mit denen er in freundschaftlichem, aber distanziertem Verhältnis steht. Mit den Geschwistern macht Leverkühn auch seine ersten musikalischen Erfahrungen beim gemeinsamen Kanonsingen unter Anleitung der Stallmagd Hanne.

Leverkühns Vater, der wissenschaftlich interessiert ist und in seiner Freizeit mit naturwissenschaftlichen bis alchimistischen Experimenten laboriert, sorgt für die Ausbildung von Adrian und seinem Bruder Georg durch einen Hauslehrer. Adrian ist so begabt, dass der Lehrer, als Adrian 8 Jahre alt ist, bekennt, ihm nichts mehr beibringen zu können. Adrian besucht ab nun das Gymnasium in dem nahe gelegenen Kaisersaschern - einem fiktiven Ort an der Saale, etwa in der Nähe von Merseburg und Naumburg. Er wohnt dort bei seinem Onkel, einem weit über Kaisersaschern hinaus bekannten Händler für Musikinstrumente.

Aus Kaisersaschern stammt der Kindheitsfreund Serenus Zeitblom, sein späterer Biograph. In dem umfänglichen Warenlager des Onkels lernt Adrian alle Musikinstrumente kennen, auch sehr seltene. Neben der schulischen Ausbildung bekommt er Klavierunterricht vom Dom-Organisten Wendell Kretzschmar. Dieser wird fortan sein musikalischer Mentor bleiben. Durch eine episodische Einschaltung, in der über einen öffentlichen, aber nur schwach besuchten Musikvortrag Wendell Kretzschmars berichtet wird, bekommt der Leser einen nachhaltigen Eindruck von Kretzschmars musikalischer Kompetenz, die von seinen regelmäßigen Stotter-Anfällen nicht behindert wird. Von Wendell Kretzschmar erhält Adrian auch Unterricht in Orgelspiel und Kompositionslehre.

Nach Abschluss des Gymnasiums studiert Leverkühn nicht, wie erwartet, Musik, sondern Theologie in Halle. Doch dann bricht er dieses Studium nach dem 4. Semester ab und wendet sich ganz der Musik zu. Sein Musikstudium nimmt er zu Beginn des Wintersemesters (1905) in Leipzig auf, wohin bereits Wendell Kretzschmar als Dozent berufen worden war. Nebenher belegt Leverkühn philosophische Vorlesungen und erwirbt in diesem Fach seinen Doktorgrad.

Neben dieser äußeren Entwicklung Leverkühns vollzieht sich während des Leipzig-Aufenthalts sehr stark und rasch seine innere Entwicklung. Insbesondere der Kontakt zu einer Prostituierten („Esmeralda“), die der Komponist scheinbar zufällig kennenlernt, bewirkt, dass Leverkühn sich immer mehr zum Teufel hingezogen fühlt. Der Ruf „hetaera esmeralda“, den Leverkühn auch motivisch als „h-e-a-e-es“ wiederkehrend in seine Werke einbaut, bewirkt die Lockung des Teufels. Adrian Leverkühn infiziert sich, um Genialität zu erlangen und um die neuartigen Musikwerke schreiben zu können, die ihm vorschweben, bei der Prostituierten bewusst mit Syphilis.

Nach Abschluss des Studiums zieht Adrian Leverkühn für neun Monate nach München, verbringt danach aber fast zwei Jahre in Italien. Hier ereignet sich auch die Begegnung mit dem Teufel (ob als Fieberphantasie oder real, bleibt offen). Das Teufelsgespräch, in dem die Bedingungen des Paktes abgesprochen werden, zählt zu den Höhepunkten des Romans. Leverkühn muss dem Teufel seine Seele vermachen und auf Liebe verzichten, sofern sie wärmt. Dafür wird ihm der Teufel Genialität verleihen, für 24 Jahre. Der Teufel hält Wort. Leverkühn gelingen bis 1930 mehr und mehr neuartige Kompositionen, er wird unter Kennern berühmt. Unterbrochen wird sein Schaffen immer wieder durch starke Migräne, an der Leverkühn seit seiner Kindheit leidet.

Nach der Rückkehr aus Italien zieht Adrian Leverkühn auf den alten Bauernhof Pfeiffering in der Umgebung Münchens, hält aber die gesellschaftliche Verbindung zu seinen Münchner Bekannten aufrecht. Rudi Schwerdtfeger, einem Konzert-Geiger, gelingt es, mit hartnäckiger Zutraulichkeit Leverkühns Distanziertheit und Kontaktscheu zu überbrücken. Für ihn komponiert Leverkühn sogar ein Violinkonzert, seinem Werben und Bitten um dieses verbindende Musik-Werk nachgebend. Rudi Schwerdtfeger wird neben dem Chronisten Zeitblom, dem Kindheitsfreund, der einzige, mit dem Leverkühn sich duzt.

Aber Leverkühn muss sich von Schwerdtfeger trennen, will er dem Teufel Wort halten. Er schickt den Freund in den Tod. Eine Rolle weist er dabei einer gemeinsamen Bekannten zu, Marie Godeau. Zu ihr schickt er Rudi Schwerdtfeger als Werber und lässt ihr durch ihn einen Heiratsantrag machen. Es kommt, wie von Leverkühn erwartet. Die Umworbene entscheidet sich für den Werber und nicht für den, der den Werber geschickt hat. Und weiter verwirklicht sich Leverkühns infamer Plan. Schwerdtfeger hatte bis dahin ein heftiges Liebesverhältnis mit einer verheirateten Frau, Ines Institoris. Die verlassene Geliebte, eine exaltierte und überspannte Frau, rächt sich und erschießt Schwerdtfeger.

Nach der Schwerdtfeger-Katastrophe zieht sich Adrian Leverkühn immer mehr vom gesellschaftlichen Leben zurück. Nun lernt er seinen Neffen Nepomuk, genannt Echo, den Sohn seiner Schwester Ursula, kennen. Echo bleibt einige Zeit auf Hof Pfeiffering. Leverkühn erfasst eine tiefe Zuneigung zu dem Kind, von dem ein elfenhafter Reiz ausgeht. Diese keusche Pädophilie lässt der Teufel nicht zu. Er nimmt ihm das Kind, lässt es unter grauenvollen Schmerzen an einer eitrigen Hirnhautentzündung sterben.

1930 ist Leverkühns Frist abgelaufen und die Hölle tritt in ihre Rechte. Das zeigt sich im Finale des Romanes krass und bestürzend. Leverkühn hat Freunde und Bekannte eingeladen, um ihnen aus der Partitur des gerade abgeschlossenen Oratoriums Doktor Fausti Weheklag vorzuspielen, sein erstes vollständig in Zwölftontechnik geschriebenes Werk. In der Szene, die mit dem Musikvortrag Kretzschmars in Kaisersaschern korrespondiert, kompositorisch jedoch dem historischen Faustbuch von 1587 folgt, zeigt das sprachliche Gebaren Leverkühns mehr und mehr, dass er psychotisch ist. Die Versammelten reagieren zunächst mit Befremden, dann verstört, empören sich schließlich und flüchten. Leverkühn verliert das Bewusstsein. Nur seine Freunde bleiben. Als er aus einem lang anhaltenden Koma wieder erwacht, ist sein geistiges Leben erloschen.

Er wird in eine Nervenheilanstalt verbracht. Nach Abschluss der Diagnostik nimmt seine Mutter ihn die folgenden zehn Lebensjahre in Pflege. Freunde erkennt er in seinem Dahindämmern nicht mehr.

Hauptpersonen

Adrian Leverkühn

Leverkühn ist ein vom Intellekt bestimmter Charakter, der insgeheim unter seinem Mangel an Emotionalität leidet (Kälte-Motiv). Das ´Du´ hat sich nur zwischen ihm und dem Kindheitsfreund Zeitblom erhalten. Später kann es ihm noch der zutrauliche, hübsche Rudi Schwerdtfeger abgewinnen. Die Zutraulichkeit und Distanzüberwindung Schwerdtfegers wird Leverkühn, der sich in seinem Pakt mit dem Teufel verpflichtet hat, auf Liebe zu verzichten, veranlassen, Schwerdtfeger in einen tödlich endenden Konflikt zu manövrieren.

Leverkühn hat den Drang zur Kreativität. Doch bei seiner ´Kälte´ braucht er Enthemmung, ´höllisches Feuer´, wie es Thomas Mann in einem seiner Selbstkommentare nennt, um künstlerisch produktiv zu werden. Mit Leverkühns Kühle kontrastiert eine eigenartige, befremdlich wirkende Neigung zur Lachlust, die ihn überfällt, wenn er unfreiwille Komik durchschaut. Diese Neigung, die mehr ein unbändiges Verlachen als Lachen ist, sowie sein Hochmut haben den Teufel früh auf ihn aufmerksam gemacht, wie er später im XXV. Kapitel, dem ´Teufelsgespräch´, Leverkühn mitteilen wird.

Adrian Leverkühn ist ein anderer Teufelsbündner als der Faust im Volksbuch von 1587 und in Goethes Dichtung. An die Stelle des Drangs nach Erkenntnis in den früheren Fassungen des Faust-Mythos tritt bei Leverkühn der Wille zum Ruhm, das Ringen um den „Durchbruch“ zur Genialität.[7]

„Mit Adrian Leverkühn ist gar niemand gemeint. Er hat keine Ähnlichkeit mit irgend einem lebenden oder verstorbenen Komponisten, und wie seine Person, so sind auch seine Werke frei erfunden.“ (Thomas Mann am 19. Februar 1949 an Fritz Weil). Allerdings hat Leverkühn Ähnlichkeiten mit seinem Autor: Den Willen zum Ruhm, den Mangel an natürlicher Selbstverständlichkeit im Zwischenmenschlichen, die Lachlust, die sorgenden Frauen Rosenstiel und Nackedei (Agnes Meyer, Ida Herz), die Zuneigung zu dem Kinde Nepomuk (Frido Mann), die lebenslange Prägung durch die Stadt, in der die Jugendjahre gelebt wurden („Wo wir sind, ist Kaisersaschern“ / „Lübeck als geistige Lebensform“).

Serenus Zeitblom

Als Erzähler und Verfasser der Biographie will Zeitblom im Hintergrund bleiben. Sein Lebensinhalt war die sorgende Beobachtung Leverkühns. So kommt es, dass er dem eigenen Leben (Heirat, Geburt und Aufwachsen seiner Kinder, der beruflichen Laufbahn als Gymnasialprofessor) in Leverkühns Lebensbeschreibung wenig Aufmerksamkeit widmet und sie nur am Rande erwähnt. Er bleibt Leverkühns persönlicher Wirkung verfallen, trotz aller Kühle, die von ihm ausgeht. Die Bedeutung von Leverkühns Kompositionen erfasst der gebildete und selbst musizierende Zeitblom.

Mit Beginn der NS-Zeit zieht sich Zeitblom aus dem Berufsleben zurück. Er ist damit ein glaubwürdiges, freilich fiktives Beispiel für innere Emigration. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes war dieser Begriff zur Rechtfertigung von Ofenhockerei geworden. (Thomas Mann im Tagebuch am 20. September 1945)

Rüdiger Schildknapp

Schildknapp ist Übersetzer fürs Englische und seit der Leipziger Zeit ein enger Vertrauter Leverkühns, eine sportlich wirkende Erscheinung, aber ständig knapp bei Kasse, da er Anstehendes gern mit der Redewendung: „Man sollte eigentlich...“ aufschiebt oder unterlässt. Doch seine Imitation englischen Stils gibt ihm eine sympathische Exzentrizität, die auch bei Frauen gut ankommt. Sie bessern nach kleinen Einkäufen bei Herrenausstattern die elegante, aber hier und da abgetragene Kleidung des Junggesellen auf.

Leverkühn und Schildknapp verbindet ihr Sinn für Komik. Zusammen können sie in Lach- und Heiterkeitsausbrüche geraten, wenn sich ein Anlass findet. Da sie die gleiche Augenfarbe haben, nennt der Biograph und Kindheitsfreund Zeitblom Schildknapp den ´Gleichäugigen´, auf diese Lachexzesse anspielend. Schildknapp ist das literarische Porträt von Hans Reisiger, einem engen Freund Thomas Manns in München.

Mit Schildknapp verbringt der Komponist zwei Jahre in Italien, in der Nähe von Palestrina, wo sich auch Thomas Mann mit seinem Bruder Heinrich Mann zwei Jahre aufgehalten hatte.

Rudolf Schwerdtfeger

Mit ihm porträtiert Thomas Mann seine homoerotische Jugendliebe Paul Ehrenberg. Schwerdtfeger ist Violinist und Erster Geiger im Münchener ´Zapfenstößer-Orchester´. Sein Instrument spielt er präzis und sauber, wenn auch mit kleinem Ton. In Gesellschaft imponiert er mit der erstaunlichen Fertigkeit, virtuos die schwierigsten Melodien pfeifen zu können. Dem gut aussehenden Rudi, einer „Flirt-Natur“, gelingt es, mit „unverwüstliche[r] und durch viel persönlichen Charme unterstützte[r] Zutunlichkeit“ dem menschenscheuen Leverkühn emotional sehr nahe zu kommen. Er bittet Leverkühn, eigens für ihn ein Violinkonzert zu komponieren. Einverleiben wolle er es sich, dass er es im Schlafe spielen könne, „und es hegen und pflegen in jeder Note wie eine Mutter, denn Mutter wär’ ich ihm und Sie waren der Vater, - es wäre zwischen uns wie ein Kind, ein platonisches Kind.“ So der zutrauliche Schwerdtfeger zu dem Teufelsbündner Leverkühn – ohne Wissen um dessen Liebesverbot, der Bedingung für Genialität. Leverkühn kann sich Schwerdtfegers Werben nicht entziehen. In der Anrede kommen beide aufs Du und Leverkühn komponiert das erbetene Konzert. Er widmet es ihm und erscheint auch zur Uraufführung, ganz entgegen seinen Gepflogenheiten.

Mit Schwerdtfeger ist Leverkühn dem Teufel gegenüber vertragsbrüchig geworden. Für Genialität und Ruhm unterwirft er sich wieder den Bedingungen des Teufelspakts. Er schickt Schwerdtfeger, indem er ihn zu seinem Brautwerber macht, in den Tod.[8]

Die Senatorin Rodde

Die Senatorin ähnelt in vielen Zügen Thomas Manns Mutter Julia Mann. Nach dem Tod ihres Mannes und dem Verkauf von dessen Handelsfirma hatte die Senatorin Rodde ihrer Heimatstadt Bremen den Rücken gekehrt und war mit ihren beiden Töchtern in die Kunststadt München gezogen, wobei neben dem Kunstbetrieb auch die „Neugier auf größere Sittenfreiheit“ [9] für die Wahl des künftigen Wohnortes eine Rolle mitgespielt haben mochte. Nun in deutlich bescheideneren Verhältnissen lebend, unterhält sie immerhin eine Art Salon, in dem sie Gastgeberin für einen kleinen Kreis von Künstlern und Gebildeten ist. Zu diesem Zirkel gehören die Münchener Protagonisten des Romans.

Ines Rodde, Helmut Institoris

Ines ist die Tochter der verwitweten Senatorin Rodde. Der fiktive Biograph Zeitblom beschreibt sie als nicht ohne weiblichen Reiz mit ihrem schweren Haar, mit ihren kleinen, Grübchen bildenden Händen und ihrer vornehm auf sich haltenden Jugend. Er deutet auch die Kehrseite ihres Wesens an, „in ihrer seelischen Gebrechlichkeit, mit ihrem verhängtem Blick voll distinguierter Trauer, ihrem schräg vorgeschobenen Hälschen und ihrem zu schwacher und prekärer Schelmerei gespitzten Mund.“

Von „patrizischer Abkunft“, aber ohne Mitgift, heiratet sie den von Haus aus reichen Privatdozenten Dr. Helmut Institoris, der in seinen kunsttheoretischen Vorlesungen zur Renaissance für alles Starke und Rücksichtslose schwärmt, selbst aber keine Kraftnatur ist: Eher klein, leise und lispelnd sprechend, zart und nervös, - Stammgast in einem Sanatorium für reiche Leute in Meran.

Aus der lieblosen, nur als Fassade geführten Ehe gehen drei Kinder hervor, die Ines Institoris von ihren Kindermädchen aufziehen lässt. Dann verliebt sich Ines in den „knabenhaften Frauenliebling“ Rudi Schwerdtfeger, macht ihn zu ihrem Geliebten und führt fortan ein Doppelleben. Aber diese Beziehung vermag bei aller Leidenschaftlichkeit nicht ihre Leere zu füllen. Ines wird Morphinistin. Als Schwerdtfeger schließlich eine andere heiratet, eingefädelt von dem Teufelsbündner Leverkühn, erschießt Ines Rudi Schwerdtfeger, was zugleich ihren bürgerlichen Tod bedeutet.

Inkarnationen des Teufels

In Kapitel XXV tritt der Teufel persönlich auf und gibt sich zu erkennen. Aber zuvor und auch danach ist er ebenfalls präsent. Er borgt sich die äußere Gestalt mehrerer Randfiguren des Romans aus oder bedient sich ihrer als Werkzeug. Es sind

  • der Stotterer Wendell Kretzschmar als Verführer zur Musik;
  • der Sektengründer Beißel als ein Proselytenmacher mit Hilfe der Musik. Sein Chor im Betsaal habe zarte Instrumentalmusik nachgeahmt. Es sei im Falsett gesungen worden, wobei die Sänger kaum die Münder geöffnet, noch die Lippen bewegt hätten. Etwas wie unwiderstehlicher Sirenengesang muss es gewesen sein, der «engelhaft über den Köpfen der Versammelten geschwebt» habe, «unähnlich allem menschlich Gewohnten, unähnlich jedenfalls jedem bekannten Kirchengesang». Derjenige, der ihn einmal gehört hatte, konnte sich ihm fortan nicht mehr entziehen, wollte ihn immer wieder hören;
  • der Theologie-Professor Kumpf in Halle, der überdies zur Lutherparodie wird, als er mit der Semmel nach dem Teufel wirft, den er in der Zimmerecke zu sehen meint;
  • der Privatdozent Schleppfuß mit seinen Vorlesungen, in denen er das Geschlechtliche verteufelt;
  • der hinkende Dienstmann in Leipzig. Er führt den ahnungslosen, noch stadtfremden Leverkühn in ein Bordell;
  • die Prostituierte im «spanischen Jäckchen», bei der sich Leverkühn wissentlich mit Syphilis infiziert;
  • der intellektuelle Quertreiber Chaim Breisacher, ein ideologischer Wegbereiter des Faschismus [siehe folgendes Kapitel]
  • der amerikanische Gelehrte Mr. Capercailzie (engl. Auerhahn; eine Anspielung auf «Anderer Teil D. Johann Fausti Historien» von 1593, in der der Teufel sich „Auerhahn“ nennt).

Capercailzie unternimmt mit Leverkühn eine Tiefseefahrt in einer Tauchkugel und klärt ihn später über die monströsen Dimensionen des Alls auf (Kap. XXVII). Offen bleibt dabei, ob Leverkühns Erzählung willentliche Flunkerei ist, oder ob er amüsiert über zurückliegende Halluzinationen berichtet;

  • in einem heiteren Intermezzo der internationale Musikagent Saul Fitelberg (Kap. XXXVII). Er will Leverkühn aus seiner selbst gewählten Abgeschiedenheit zu Konzertauftritten in der großen Welt überreden, beginnend in Paris. Dort entstehe musikalischer Ruhm durch den Skandal, oder er werde in drei, vier Salons gemacht, in denen sich Leverkühn allerdings zeigen müsse. Für den Aufbruch bietet Fitelberg scherzhaft an, seinen «Zaubermantel» auszubreiten, auf Goethes Mephistopheles anspielend. Leverkühn bleibt, und der Teufel zieht diesmal unverrichteter Dinge wieder ab.

Hintergründe

Eintrag im Notizbuch Ende 1904, der sog. „Neun-Zeilen-Plan“. Übertragung in Drucklettern → Vergrößerung.

Schon als junger Mann hatte Thomas Mann den Plan gefasst, einen Faust-Roman zu schreiben. Jedoch setzte er diesen Plan erst nach Beendigung seiner „Joseph“-Tetralogie in die Tat um.

Thema des Romans ist die „deutsche Tragödie“: Der Roman handelt von den kulturhistorischen und geistesgeschichtlichen Wurzeln des Nationalsozialismus. Immer wieder wird das romantisch-irrationale Denken dargestellt, das nach Thomas Manns Ansicht letztlich zum Nationalsozialismus geführt hat: In den von „Wandervogel“-Romantik geprägten Gesprächen des Studenten Adrian Leverkühn mit seinen Kommilitonen, in den reaktionären, anti-humanen und zivilisationsfeindlichen Reden des Dr. Chaim Breisacher und in den „erzfaschistischen“ (so Thomas Mann) Gesprächsrunden bei Dr. Sixtus Kridwiß.

Vor diesem Hintergrund wird das Lebensschicksal des hochbegabten, aber kalten Adrian Leverkühn geschildert- das Motiv der „Kälte“ ist ein zentrales Motiv im Doktor Faustus. Leverkühns persönliche Tragödie wird in Beziehung gesetzt zu der Tragödie des deutschen Volkes, sein Teufelspakt wird parallelisiert mit dem Teufelspakt, den Deutschland eingegangen ist (wobei offen bleibt, wen Thomas Mann mit diesem Teufel meint: Adolf Hitler persönlich, den Nationalsozialismus oder allgemeiner ein menschenfeindliches, anti-humanes, anti-zivilisatorisches Denken).

Sowohl die Örtlichkeiten, an denen das Romangeschehen stattfindet, als auch die Personen haben reale Urbilder (Thomas Mann ging sogar so weit, die Nummer der Trambahn, in der Schwerdtfeger erschossen wird, von 1 in 10 zu ändern, nachdem ihn nach einer Lesung eine Münchnerin auf den Fehler aufmerksam gemacht hatte). Was die Personen betrifft, seien hier vorläufig nur Thomas Manns eigene Mutter und seine beiden Schwestern Julia und Carla genannt, die als Witwe Rodde und ihre Töchter Ines (wie übrigens Heinrich Manns Verlobte hieß) und Clarissa im Roman auftreten. Hinter der Figur des Rudolf Schwerdtfeger verbirgt sich der Dresdener Paul Ehrenberg, zu dem Thomas Mann eine heftige Zuneigung gefasst hatte. In Jeanette Scheurl, der Dichterin mit dem mondänen Schafsgesicht, kann man Annette Kolb erkennen. Adrian Leverkühns Theologie- und Philosophiestudium in Halle und seine Teilnahme an der „theologischen Verbindung Winfried“ ist eine Reverenz an Paul Tillich, dem Thomas Mann seit dem Exil in den USA verbunden war; auch Tillich studierte Theologie und Philosophie in Halle und erzählte Thomas Mann begeistert von den Diskussionsrunden und den Wanderungen seiner christlichen Verbindung „Wingolf“. Leverkühns Biografie ähnelt der von Friedrich Nietzsche.

Die fiktive Stadt Kaisersaschern, deren mittelalterliche Prägung auf Adrian Leverkühn ein Leben lang nachwirkt, trägt viele Züge von Thomas Manns Heimatstadt Lübeck. Der geographischen Lage nach entspricht Kaisersaschern Naumburg. Der Schauplatz der Ereignisse des fiktiven Pfeiffering ist Polling bei Weilheim. Der dort 2007 errichtete „Doktor-Faustus-Weg“ berührt alle im Roman erwähnten Örtlichkeiten.

Thomas Mann hat sich mit seiner Fassung des Fauststoffes an das Volksbuch gehalten und nicht an Goethes Faustdichtung, auch wenn er zahlreiche unmarkierte Zitate aus Goethes Faust einmontiert hat.

Dem Teufelsgespräch liegt eine Vision zu Grunde, die Thomas Mann in seiner Jugend während eines Italien-Aufenthaltes hatte und die bereits in Buddenbrooks und im Zauberberg verarbeitet ist. Als weitere Inspirationsquelle gab Thomas Mann die Teufelsbegegnung von Iwan Karamasow in Die Brüder Karamasow an. Das Teufelsgespräch im 25. Kapitel des Doktor Faustus liegt in der Mitte des Romans (Der Roman hat zwar nur 47 Kapitel, doch kommt eine Nachschrift hinzu, weiter besteht das 34. Kapitel aus drei Teilen, sodass sich 50 Kapitel mit dem 25. im Zentrum ergeben) und ist von zentraler Bedeutung: Es ist Kunstgespräch und Paktszene in einem.

Obwohl der Roman sich mit dem Niedergang Deutschlands in der Zeit des Zweiten Weltkriegs, in der er geschrieben wurde, beschäftigt und wesentliche Kriegsepisoden explizit angesprochen werden (z.B. die Invasion 1944, nicht aber Auschwitz![10]), spielt vor allem die Musik eine zentrale Rolle, insbesondere die Zwölftonmusik, die Adrian Leverkühn begründet haben soll (in Wahrheit ist die Zwölftonmusik auf Arnold Schönberg zurückzuführen). Musik ist in dem Roman den Selbstkommentaren Thomas Manns zufolge ein Paradigma für die Kunst überhaupt. Mehr als die Kunst-Essayistik ist dieses Spätwerk ein zutiefst religiöses Buch über Verfehlung und Gnade (es ist gleichzeitig indirekt auch ein sehr politisches Buch).

Im Briefwechsel hatte Thomas Mann wiederholt von der Erregung berichtet, mit der er an dem Roman geschrieben habe. Das dürfte mit der deutschen Atmosphäre zusammenhängen, die er schriftstellerisch evoziert und hinter der sich möglicherweise Heimweh verbirgt. Der Roman endet mit den Worten „mein Vaterland“. Thomas Mann sah in der Arbeit an dem Alters-Roman eine Art biographischer Rundung: Mit Kaisersaschern schilderte er erneut Lübeck (ohne es explizit zu nennen, siehe oben), wie er das schon im Jugendwerk «Buddenbrooks» getan hatte. „Wo wir sind, ist Kaisersaschern“ meint Leverkühn gegenüber seinem Jugendfreund Zeitblom, als beide die Heimatstadt längst hinter sich gelassen haben. Als prominentester Vertreter der Emigration hatte Thomas Mann bei der Ankunft im amerikanischen Exil der Welt mitgeteilt:„Wo ich bin, ist Deutschland“. Kaisersaschern symbolisiert Deutschland mehr als Leverkühn.

Für das Romanprojekt studierte Mann musikwissenschaftliche Lehrbücher sowie Biographien, darunter solche zu Mozart, Beethoven, Hector Berlioz, Hugo Wolf und Alban Berg. Seine musikalischen Erfahrungen hatten aber mehr mit dem Hören seiner Lieblinge Wagner und Brahms zu tun, es fehlte ihm an Expertise, vor allem der zeitgenössischen Musik. Deshalb nahm er Kontakt mit Komponisten wie Igor Strawinsky, Arnold Schönberg und Hanns Eisler auf, um sich in Sachen Komposition unterweisen zu lassen. Der wichtigste Berater jedoch war der Musiker, Komponist, Musiksoziologe und Philosoph Theodor W. Adorno. Die musiktheoretischen Äußerungen des Teufels im Teufelskapitel stammen nahezu wörtlich aus Adornos Philosophie der neuen Musik, mit dessen Erlaubnis. Auch sonst ließ sich Thomas Mann von handschriftlichen Entwürfen Adornos leiten. Er änderte viele Stellen des Romans nach ausgiebigen Diskussionen mit seinem Helfer. Thomas Mann nannte Adorno „seinen wirklichen geheimen Rat“. Die musikalischen Defizite Manns werden an einigen Fehlern im Roman deutlich. Weil er z. B. in Adornos Handschrift das Wort „Eigengewicht“ nicht entziffern konnte, gelangte die sinnlose Formulierung vom „Fugengewicht der Akkorde“ in den Roman. In der neuen kritischen Ausgabe ist der Lapsus korrigiert. Weiter wurden Eigenmächtigkeiten der Sekretärinnen und Setzer korrigiert, die oft ihnen unverständliche Worte einfach durch andere ersetzten. Nach der ersten Ausgabe nahm Thomas Mann in Zusammenarbeit mit Erika Mann Textkürzungen vor, da er befürchtete, dass die musiktheoretischen Anteile den Lesern zu lang würden. Dabei entstanden eine Reihe von Anschlussfehlern, weil Bezüge zu den Auslassungen nicht mitverändert wurden. Diese Fehler werden auch in der neuen Ausgabe nicht korrigiert. [11].

Der musikalisch-philosophische Teil des Romans muss als Koproduktion Manns und Adornos angesehen werden. Dies führte nach dem Tode Manns zu Konflikten mit Erika Mann, die durch selektive Veröffentlichung von Tagebuchauszügen oder Briefen alles daran setzte, den Anteil Adornos am Werk zu negieren, da diese Zusammenarbeit aus ihrer Sicht an den Nimbus des „Zauberers“ rührte. Dies hat Adorno zutiefst getroffen. Thomas Mann hatte das vorhergesehen, er notierte, dass es zwar ihm nichts ausmache, dass Adornos Anteil bekannt würde, dass es aber schon jetzt „Ärger mit den Frauen“ deswegen gebe (gemeint sind Katja und Erika Mann). Die Entstehung des Doktor Faustus war auch dahingehend motiviert, Adornos Anteil ins rechte Licht zu rücken, was aber nicht half, die Angelegenheit endgültig zu klären. Erst durch den veröffentlichten Briefwechsel Adorno-Mann wurde der Anteil Adornos zweifelsfrei belegt.

Dokumentarisches und Historiographisches aus der Lutherzeit und dem Dreißigjährigen Krieg gehörten zur Vorbereitung des Romans ebenso wie Grimmelshausen und Sprichwörtersammlungen des Mittelalters. In Manns Die Entstehung des Doktor Faustus ist dem Kapitel X zu entnehmen, dass er sich auch mit den Gräueln in den Konzentrationslagern des Dritten Reichs auseinandersetzte und diesbezüglich mit Heinrich Eduard Jacob in Kontakt stand Er nannte das Buch seine „Lebensbeichte“. [12]

„(Serenus) Zeitblom ist eine Parodie meiner selbst. In Adrians Lebensstimmung ist mehr von meiner eigenen, als man glauben sollte – und glauben soll.“ [13]

Leverkühn verspricht sich eine ´Genialisierung durch Krankheit´ und infiziert sich mit Syphilis. Bis zur Entdeckung des Penicillins war Syphilis eine verbreitete Seuche, die durch Geschlechtsverkehr übertragen wurde. Sie manifestiert sich in verschiedenen Organsystemen, vor allem aber im zentralen Nervensystem. ´Genialisierung durch Krankheit´ ist ein literarisches Motiv des Fin de siècle und der in dieser Epoche aufgetretenen Kulturströmung Dekadenz, lässt sich aber naturwissenschaftlich nicht verifizieren. [14] Friedrich Nietzsche war an Syphilis erkrankt, im Spätstadium der Seuche in geistige Umnachtung gefallen und nach langem Siechtum gestorben. Nietzsches Lebenslauf hat Thomas Mann als Vorlage für seine Kunstfigur Adrian Leverkühn gedient.

Angeregt und illuminiert durch das Initialstadium der entzündlichen Gehirnzerstörung erfindet Leverkühn die Zwölftonmusik, auf eigene Hand und ohne von Arnold Schönberg zu wissen. In seinen Selbstkommentaren nennt Thomas Mann die Reihentechnik Teufelswerk und befürchtet amüsiert: «Schönberg wird mir die Freundschaft kündigen» [15]. Tatsächlich führte der Roman zum Zerwürfnis zwischen Thomas Mann und Arnold Schönberg. Dieser fühlte sich verletzt, ausspioniert und hintergangen und setzte sich öffentlich zur Wehr. Dass ausgerechnet Thomas Mann mit T. W. Adorno zusammengearbeitet hatte, machte die Sache nur schlimmer, weil Schönberg immer schon eine Abneigung gegen seinen größten Apologeten hegte. Die ab der zweiten Auflage von Thomas Mann hinzugefügte Anmerkung auf der letzten Seite, in der Schönberg die Priorität an der Zwölftonmusik ausdrücklich eingeräumt wird, konnte das einmal belastete Verhältnis nicht wirklich bessern.

Wirkungsgeschichte

Literatur

Eine Wiederaufnahme und Fortführung des Stoffs und der Motive des Romans findet sich in Hans Wollschlägers Roman Herzgewächse.

Musik

In Hans Werner Henzes 1997 geschriebenem 3. Violinkonzert findet sich eine explizite Bezugnahme in den drei Satztiteln:

  • Esmeralda. nicht eilen, tänzerisch gemütvoll
  • Das Kind Echo: Adagio - Tempo giusto
  • Rudolf S.: Andante - Più mosso

Film

Der Roman wurde 1981/82 Vorlage des gleichnamigen Films von Franz Seitz (Produktion, Drehbuch, Regie). Jon Finch spielte Adrian Leverkühn, Hanns Zischler war der Darsteller des Serenus Zeitblom und André Heller spielte den Satan. In weiteren Rollen wirkten mit: Margot Hielscher, Hans Korte, Herbert Grönemeyer, Marie-Hélène Breillat und Lothar Günther Buchheim; Christoph Schlingensief war Kamera-Assistent.[16][17]

Hörspiel

Der Roman wurde 2007 vom Hessischen Rundfunk und Bayerischen Rundfunk in Kooperation mit der Internationalen Ensemble Modern Akademie als 10-teilige Hörspielproduktion mit einer Gesamtlänge von 774 Min. umgesetzt. Bearbeitung: Leonhard Koppelmann, Hermann Kretzschmar, Manfred Hess; die Musik komponierte Hermann Kretzschmar, Regie führte Leonhard Koppelmann.[18]

Literatur

Primärliteratur

  • Thomas Mann:
    • Doktor Faustus, Fischer Taschenbuch, ISBN 3-596-29428-2
    • Doktor Faustus (Frankfurter Ausgabe), S. Fischer, ISBN 3-10-048220-4
    • Die Entstehung des Doktor Faustus. Roman eines Romans, Frankfurt am Main 2001 (Fischer Taschenbuch), ISBN 3-596-29427-4
(Entstehung und Konzeption des Romans in der Darstellung des Autors)
  • Thomas Mann, Theodor W. Adorno:
    • Briefwechsel 1943 - 1955, Frankfurt am Main 2003 (Fischer Taschenbuch), ISBN 3-596-15839-7
(der Briefwechsel gibt wichtige Aufschlüsse über die Mitwirkung Adornos an der Konzeption des fiktiven musikalischen Werks Adrian Leverkühns sowie über Thomas Manns poetologische Ansätze)
  • Hörbuch:
    • Doktor Faustus, Hörbuch, gelesen von Gert Westphal (22 CDs), Deutsche Grammophon, ISBN 3-8291-1457-5
    • Doktor Faustus, Hörspiel, Bearbeitung; Leonhard Koppelmann, Hermann Kretzschmar, Manfred Hess, Musik: Hermann Kretzschmar, Regie: Leonhard Koppelmann. Produktion: Hessischer Rundfunk / Bayerischer Rundfunk in Kooperation mit Internationale Ensemble Modern Akademie. Mit Hanns Zischler, Werner Wölbern, Mathias Habich u.a. (10 CDs), HÖRVLERAG München, ISBN 978-3-86717-075-8

Sekundärliteratur

  • Jürgen Joachimsthaler: Politisierter Ästhetizismus. Zu Thomas Manns „Mario und der Zauberer“ und „Doktor Faustus“. In: Edward Białek, Manfred Durzak, Marek Zybura (Hrsg.): Literatur im Zeugenstand. Beiträge zur deutschsprachigen Literatur- und Kulturgeschichte. Festschrift zum 65. Geburtstag von Hubert Orłowski. Frankfurt/M. u.a.: Lang 2002, S. 303-332.
  • Eva Schmidt-Schütz: „Doktor Faustus“ zwischen Tradition und Moderne. Eine quellenkritische und rezeptionsgeschichtliche Untersuchung zu Thomas Manns literarischem Selbstbild. Frankfurt am Main: Klostermann 2003, ISBN 978-3-465-03212-0
  • Andreas Urs Sommer. Der mythoskritische „Erasmusblick“. Doktor Faustus, Nietzsche und die Theologen, in: Thomas Mann Jahrbuch, hrsg. von Eckhard Heftrich und Thomas Sprecher, Bd. 11 (1998), S. 61-71
  • Hans Rudolf Vaget: Seelenzauber. Thomas Mann und die Musik. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main. 2006. 432 S. ISBN 3-10-087003-4
  • Hans Wißkirchen, Thomas Sprecher, Hrsg.:„und was werden die Deutschen sagen??“. Thomas Manns Roman Doktor Faustus. Lübeck: Dräger 1997.

Der Wikipedia-Artikel ´Doktor Faustus´ ist in die Bibliographie ´Thomas-Mann-Leser und -Forscher´ der FU Berlin aufgenommen.

Siehe auch

Quellenangaben

  1. am 9.7.1944 an Peter Flamm und an Martin Flinker; am 10.7.1944 an Ludwig Lewisohn
  2. am 25. Juni 1948 an Peter Suhrkamp]
  3. 15. Dezember 1947 an Erich von Kahler
  4. am 11. Oktober 1944 an Agnes Meyer
  5. am 14. Juli 1948 an Friedrich Sell
  6. Zur Kunstessayistik in Doktor Faustus
  7. Karlheinz Hasselbach, Oldenbourg Interpretationen, Bd.24, Doktor Faustus, ISBN 3486886258
  8. „Was er an Rudi verübt, ist ein prämeditierter, vom Teufel verlangter Mord“ schreibt Thoman Mann darüber in der „Entstehung des Doktor Faustus“ im Abschnitt IV
  9. Kapitel XXIX
  10. In Kapitel XLVI wird zwar von einem Konzentrationslager in der Nähe von Weimar, außerdem auch vom „Geruch verbrannten Menschenfleisches“ gesprochen, doch wird auch damit noch der Holocaust übergangen.
  11. DiePresse.com, Artikel vom 30.11.2007
  12. am 25.6.1948 an Peter Suhrkamp
  13. am 21.11.1948 dem Kulturkritiker Paul Amann
  14. H.-P. Haack: Genialisierung durch Krankheit
  15. am 28.9.1944 an Agnes E. Meyer
  16. Besetzungsliste mit Rollenverteilung
  17. Daten-Eintrag bei Filmportal.de
  18. hr2: Hörspiel „Doktor Faustus“

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