Dirk Nowitzky

Dirk Nowitzky
Basketballspieler
Dirk Nowitzki
Dirk Nowitzki
Spielerinformationen
Voller Name Dirk Werner Nowitzki
Spitzname Dirkules, German Wunderkind,
Flying Deutschman, Dunking Deutschman
Geburtstag 19. Juni 1978
Geburtsort Würzburg, Deutschland
Größe 213 cm
Position Power Forward
NBA-Draft 1998, 9. Pick, Milwaukee Bucks
Vereinsinformationen
Verein the United Statesthe United States Dallas Mavericks
Liga NBA
Trikotnummer 41
Vereine als Aktiver
1998–1999 GermanyGermany DJK Würzburg
Seit 0 1999 the United Statesthe United States Dallas Mavericks
Nationalmannschaft1
Seit 1997 Deutschland 127 Spiele
1Stand: 18.08.2008

Dirk Werner Nowitzki (* 19. Juni 1978 in Würzburg) ist ein deutscher Basketballspieler in der US-Profiliga NBA. Er spielt seit 1998 bei den Dallas Mavericks und gilt als einer der besten Basketballspieler der Welt. In der NBA-Saison 2006/07 bekam Nowitzki als erster Europäer den NBA Most Valuable Player Award (MVP) für den wertvollsten Spieler der Saison.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Über den Handballsport und Tennis kam Nowitzki erst mit 13 Jahren zum Basketball (Schulmannschaft des Würzburger Röntgen-Gymnasiums). Sein Mentor und Trainer Holger Geschwindner führte mit ihm in dieser Zeit ein Intensivtraining durch und steht ihm heute noch bei wichtigen Turnieren oder in wichtigen Saisonphasen (Play-offs, etc.) sowie als Manager mit Rat und Tat zur Seite.

Auch während seiner Zeit als Wehrpflichtiger der Bundeswehr, vom 1. September 1997 bis 30. Juni 1998, spielte Nowitzki Basketball. Er war in der Saison 1997/98 erfolgreichster Korbschütze und Rebounder des damaligen Zweitligisten DJK Würzburg und verhalf der Mannschaft entscheidend zum Aufstieg in die Basketball-Bundesliga. Die Scouts der NBA wurden auf den 19-jährigen aufmerksam, als er beim Nike Hoop Summit eine Junioren-Weltauswahl gegen die besten US-Junioren mit einer überragenden Leistung zum Sieg führte (33 Punkte und 14 Rebounds). Im NBA Draft 1998 wurde er von den Milwaukee Bucks an neunter Stelle ausgewählt und anschließend zu den Dallas Mavericks transferiert. Dirk Nowitzki war damit der erste deutsche Basketballer überhaupt, der direkt aus Europa in die NBA wechselte. Der in den 1990er Jahren unter anderem bei den Seattle SuperSonics erfolgreiche Detlef Schrempf hatte zuvor an einem amerikanischen College gespielt.

Bei den Dallas Mavericks wurde Nowitzki als „German Wunderkind“ eingeführt. Mit diesem großen Erwartungsdruck tat sich Nowitzki in seinem ersten NBA-Jahr schwer. Klar war von Anfang an nur, dass er ein außergewöhnlich talentierter Basketballspieler ist. Schon in seiner zweiten Saison verbesserte sich der junge Deutsche in allen statistischen Kategorien deutlich (Platz 2 in der Wahl des „Most Improved Player“ der NBA) und konnte sich als ein Führungsspieler seines Teams etablieren. Seit der Spielzeit 2000/01 ist Nowitzki der erfolgreichste Korbjäger der Mavericks. Mittlerweile ist Dirk Nowitzki achtmaliger All Star. In den NBA-Play-offs 2003, in denen er mit den Dallas Mavericks das Halbfinale erreichte, gelang ihm mit 46 Punkten in einem Spiel ein Vereinsrekord. Anfang Dezember 2004 konnte er diesen Rekord nochmals in einem Spiel der regulären Saison gegen die Houston Rockets mit 53 Punkten überbieten. Schon vor der Saison 2002/03 war Nowitzki von den NBA-Vereinspräsidenten zum besten ausländischen Spieler der NBA gewählt worden. Nowitzki wurde in seiner Karriere bislang neun Mal in ein All-NBA-Team berufen (All-NBA-Third-Team 2001, 2004; All-NBA-Second-Team 2002, 2003, 2008, 2009 All-NBA-First-Team 2005, 2006, 2007). 2005 und 2006 wurde er außerdem Dritter, 2007 gewann er bei der Wahl zum MVP (Most Valuable Player engl. für Wertvollster Spieler). Er ist der erste Europäer in der Geschichte der NBA, der ins All-NBA-First-Team gewählt wurde. Am 17. Februar 2007 ist Nowitzki als erster Maverick und erster Europäer in die Starting Five des All-Star Games berufen worden.

Weiterhin gelang es ihm als erstem europäischen Spieler überhaupt, mehr als 2000 Punkte in einer NBA-Saison zu erzielen (Saisons 2002/03, 2004/05, 2005/06 sowie 2008/09). In der Saison 2005/06 führte er sein Team wieder in die Playoffs und nach dem vierten Sieg im sechsten Spiel gegen die Phoenix Suns sogar zum ersten Mal in der Geschichte der Mavs ins Finale. Im fünften Spiel des Halbfinales erzielte er 50 Punkte und sorgte damit nicht nur für die Wende in der Serie sondern baute seinen Punkterekord in einem Playoff-Spiel aus. Im NBA-Finale trafen sie auf die Miami Heat und unterlagen mit 2:4 Siegen, nachdem sie bereits mit 2:0 in Führung gegangen waren. Bereits vor den Playoffs brach er den Teamrekord der Mavericks, indem er 60 Freiwürfe nacheinander traf. Am 6. Februar 2008 erreichte Nowitzki sein erstes Triple-double, er erzielte im Spiel gegen die Milwaukee Bucks 29 Punkte, 10 Rebounds und 12 Assists.

Nowitzki bei den Mavs in der Saison 2006/2007
Nowitzki als Nationalspieler Deutschlands
Freiwurf Nowitzki (2005)

Die italienische Gazzetta dello Sport wählte ihn 2002, 2003, 2004, 2005, 2006 und 2007 zum besten europäischen Basketballspieler. Mit der deutschen Basketball-Nationalmannschaft erreichte Nowitzki als überragender Spieler des Teams die Bronzemedaille der Basketball-Weltmeisterschaft 2002 sowie die Silbermedaille bei der Basketball-Europameisterschaft 2005. Er wurde jeweils Topscorer dieser beiden Turniere sowie zum MVP gewählt. Bei der EM 2001 wurde Nowitzki ebenfalls als bester Scorer ausgezeichnet und in das All-Tournament-Team berufen.

Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 in Japan kämpfte sich Dirk Nowitzki mit der deutschen Nationalmannschaft bis ins Viertelfinale, wo sie den Vereinigten Staaten unterlagen.

Im Februar 2006 gewann Nowitzki den Dreipunkte-Wettbewerb des 55. NBA All-Star-Wochenendes. Im ersten Durchgang setzte er sich sehr glücklich gegen Titelverteidiger Quentin Richardson (New York Knicks), seinen Teamkollegen Jason Terry und Chauncey Billups (Detroit Pistons) durch. Nowitzki versenkte den letzten zwei Punkte zählenden „Moneyball“ nach Ablauf der Zeit, überholte Jason Terry und kam auf dieselbe Punktzahl wie Gilbert Arenas. Er zog mit Ray Allen (Seattle Supersonics) sowie Gilbert Arenas (Washington Wizards) ins Finale ein. Dort erzielte Nowitzki 18 Punkte und gewann deutlich vor Ray Allen und Gilbert Arenas. Damit löste er Predrag Stojaković (New Orleans/Oklahoma City Hornets) als größten Gewinner des Shootouts ab.

Im darauffolgenden Jahr ging er als Titelverteidiger des Dreipunkte-Wettbewerbs ins Rennen. Er erreichte mit 20 von 30 möglichen Punkten das Finale, wo er gegen den späteren Sieger Jason Kapono verlor. (Nowitzki konnte nur neun von 30 möglichen Punkten verbuchen. Kapono hatte 24 von 30.)

Im Jahre 2007 schied er mit den Dallas Mavericks gleich in der ersten Play-off-Runde aus. Er wurde stark kritisiert, weil er im entscheidenden sechsten Spiel nur acht Punkte erzielen und sein Team somit nicht auf den Siegerkurs bringen konnte. So blieb Nowitzki ein weiteres Jahr ohne Meisterring in der NBA. Dennoch bekam er, als erster Europäer überhaupt, die wertvollste Spielerauszeichnung (MVP) vor seinem engen Freund, Ex-Teamkollegen und zweimaligen NBA-MVP Steve Nash überreicht.

Bei der Eurobasket-Europameisterschaft 2007 in Spanien führte er das deutsche Team mit überragenden Leistungen zu Beginn und Ende des Turniers auf den 5. Turnierplatz und sicherte sich im Spiel um Platz 5, das Deutschland 80:71 gegen Kroatien gewann, mit 31 Punkten die Scorer-Krone des Turniers. Er erzielte letztendlich im Schnitt 24,0 Punkte und sicherte sich 8,7 Rebounds (Turnier-Platz 2). Zuvor hatte er einige Spiele nicht überzeugt, wie z.B. gegen Weltmeister Spanien, wo er nur 11 Punkte erzielte und eine sehr schlechte Trefferquote hatte.

Nowitzki hat im Ligaspiel am 9. März 2008 gegen die New Jersey Nets seinen 16.644. Karrierepunkt erzielt und somit Rolando Blackman als All-Time-Scoring Leader der Mavericks abgelöst. Somit ist Nowitzki der Korbjäger mit den meisten Punkten in der Geschichte der Mannschaft.

Vom 15. bis zum 20. Juli 2008 nahm Nowitzki mit der deutschen Nationalmannschaft am olympischen Qualifikationsturnier teil und erreichte – nicht zuletzt durch seine eigenen herausragenden Leistungen – den dritten Platz und damit das letzte Ticket zum olympischen Basketballturnier. Nowitzki erzielte in den fünf Spielen des Turniers durchschnittlich 26,6 Punkte und war im Spiel um Platz 3 gegen Puerto Rico mit 32 Punkten entscheidend an der Qualifikation beteiligt. Am 8. August 2008 trug Dirk Nowitzki bei der Eröffnung der Olympischen Spiele die Flagge Deutschlands.

Nachdem die deutsche Mannschaft ihr Auftaktspiel gegen Angola deutlich gewinnen konnte, (Nowitzki: 23 Punkte) und damit eine Revanche für die beinahe-Niederlage bei der WM 2006 nahm, fand das deutsche Team nie wieder in einen Rhythmus im Turnier zurück. Es folgten deutliche Niederlagen gegen Griechenland und Spanien, wodurch es am vorletzten Gruppenspieltag zum Entscheidungsspiel gegen China kam. In einem auf sehr niedrigem basketballerischen Niveau, aber sehr intensiv geführten Spiel konnte sich China, auch aufgrund sehr fragwürdiger Entscheidung der Schiedsrichter, mit 59:55 durchsetzen. 18 Sekunden vor Schluss vergab Nowitzki die Chance mit einem Dreipunktwurf das Spiel beim Stand von 58:55 auszugleichen. Deutschland schied damit bereits vorzeitig in der Gruppenphase aus und wurde im letzten Gruppenspiel von der Mannschaft der USA mit 106:57 geschlagen, dies bedeutete die zweithöchste Niederlage des DBB aller Zeiten.

Im Lauf des Olympischen Turniers zeigte sich deutlich, dass Nowitzki mehr als andere NBA-Spieler extreme Probleme mit der physischen europäischen Spielweise hat, was allerdings auch an den überharten Verteidigungsaktionen seiner Gegenspieler lag. Während des Turniers beschwerten sich sowohl Dirk Bauermann als auch Nowitzki über die fehlende Aufmerksamkeit der Schiedsrichter, dies war trotz ähnlicher Abläufe in der Vergangenheit bisher nicht geschehen. Nowitzki äußerte sich sehr reserviert, aber bestimmt zur Leistung der Schiedsrichter im Spiel gegen China: „Der Weltverband wollte China im Viertelfinale sehen, und dieses Ziel wurde ja erreicht“.

Dirk Nowitzki gibt sich weiterhin bedeckt, was seine Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft angeht. Eine Pause ist jedoch sehr wahrscheinlich, da „er es sich nicht vorstellen könnte, nach dem Einlauf bei Olympia in Polen eine EM zu spielen“. Somit war das Debakel gegen die USA vielleicht sogar das letzte Länderspiel von Dirk Nowitzki.

Technik und Ruf

Seine Stärke liegt darin, dass er trotz seiner Größe (2,13 m) enorm vielseitig ist und für einen so genannten „7-Footer“ (Spieler ab 2,13 m) einen besonders treffsicheren Wurf besitzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielern seiner Größe, die vor allem in Korbnähe punkten, hat Nowitzki eine große Reichweite und gilt auch als sehr guter Dreipunktschütze. Als Beispiel hierfür ist anzuführen, dass Nowitzki seit dem legendären Larry Bird der erste Spieler ist, der mehr als 50 % seiner Würfe, mehr als 40 % seiner Dreier und mehr als 90 % seiner Freiwürfe in einer Saison getroffen hat. Kritiker kreiden ihm allenfalls eine nur durchschnittliche Verteidigungsleistung an. Deshalb wurde er zu Beginn seiner NBA-Karriere von den Fans auch scherzhaft „Irk“ genannt (von to irk „ärgern“; das weggelassene „D“ steht im englischen für „Defense“, also Verteidigung). Seit seinem Erstjahr 1998 hat Nowitzki sich aber weiterentwickelt und sich durch harte Arbeit im Training, auch in der Verteidigung, enorm verbessert. Nun bekam er auch wohlwollendere Spitznamen wie German Wunderkind (Deutsches Wunderkind), Dirkules (in Anlehnung an Herkules), Dunking Deutschman oder Flying Deutschman (in Anlehnung an den Niederländer Rik Smits, den Flying Dutchman) oder auch Dirk Diggler (in Anlehnung an die gleichnamige Rolle im Film Boogie Nights). Er ist zu einem nahezu kompletten Spieler herangereift. Ende der regulären Spielzeit 2004/2005 war Nowitzki einer der wenigen Spieler, die in den beiden wichtigen Individual-Statistiken der NBA Top-Platzierungen vorweisen konnten: er war sechstbester Werfer mit durchschnittlich 26,1 Punkten pro Spiel, was auch seine persönliche Bestmarke darstellte, und zwölftbester Rebounder mit 9,7 Rebounds pro Spiel.

Seit dem 9. Dezember 2005 ist er darüber hinaus All-Time-Leader in Rebounds bei den Dallas Mavericks und seit dem 8. März 2008 auch All-Time-Leader nach Punkten und überholte damit Rolando Blackman. Am 1. Juni 2006 setzte Dirk Nowitzki im Spiel 5 gegen die Phoenix Suns sowohl ein Playoff Career High als auch ein Franchise High von 50 Punkten. Dabei erzielte er 22 Punkte im letzten Viertel und führte seine Mannschaft so zum Sieg. Am 30. März 2007 knackte er als 105. Spieler in der Geschichte der NBA die Grenze von 15000 Punkten. Aktuell (Stand: 30. April 2009) liegt Nowitzki bei 19.084 Punkten in 839 Spielen (Platz 43 in "ewigen " NBA-Rangliste) in der regulären Saison und 2300 Punkten in 92 Spielen in den Play-offs.

Nach einer der größten Playoffniederlagen in der Geschichte der NBA, bei der die hoch favorisierten Mavericks als bestes Team der regulären Saison gegen die an 8 gesetzten Warriors aus Golden State verloren, haftete Nowitzki der Ruf als „Choker“ (Weichei) an, der besonders in den entscheidenden Spielen keinen großen Einfluss auf das Spielgeschehen nähme. „Schuld“ daran hatte der Trainer der Warriors und Ex-Coach der Mavericks Don Nelson, welcher Nowitzkis Stärken sehr gut verteidigen ließ.

Vertrag

Dirk Nowitzki ist der derzeit bestbezahlte deutsche Sportler. Sein aktueller Vertrag wurde am 26. September 2006 um drei Jahre bis zum Ende der Saison 2010/11 verlängert.[2] Sein Gehalt entspricht der nach NBA-Richtlinien erlaubten Höchstsumme (ein so genannter maximum contract). In der Saison 2006/07 bezog Nowitzki 15,1 Mio. US-Dollar von den Dallas Mavericks. Der Betrag steigert sich pro Saison um etwa 12,5%, so dass Nowitzki in der Saison 2010/11 voraussichtlich etwa 21,5 Mio. US-Dollar erhalten wird.

Auszeichnungen und Erfolge

Einzelnachweise

  1. Dirk Nowitzki Wins 2006-07 MVP Award
  2. Focus: Nowitzkis Vertrag. 60 Millionen Dollar bis 2011

Literatur

  • Reisner, Dino und Sauer, Holger R.: Dirk Nowitzki, german wunderkind. Copress Verlag, München 2004, ISBN 3-7679-0872-7
  • Peter Sartorius, Joachim Mölter und Dirk Nowitzki: Nowitzki. Rowohlt Verlag, Juli 2008 , ISBN 3-498-04689-6

Weblinks


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