Disraeli (Film)

Disraeli (Film)
Filmdaten
Originaltitel Disraeli
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1929
Länge 89 Minuten
Stab
Regie Alfred E. Green
Drehbuch Julian Josephson nach dem gleichnamigen Stück von Louis Napoleon Parker
Produktion Warner Brothers
Musik Louis Silvers
Kamera Lee Garmes
Besetzung

Disraeli ist eine US-amerikanische Filmbiographie über den britischen Premierminister Benjamin Disraeli mit George Arliss in der Hauptrolle.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Benjamin Disraeli ist Premierminister und steht in Konflikt mit dem liberalen Oppositionsführer William Ewart Gladstone. Beide streiten vor allem darum, welche Politik Großbritannien in Hinblick auf den gerade fertiggestellten Suezkanal einschlagen soll, der von erheblicher Bedeutung für den Seeweg nach Indien und damit zu der Kolonie des Königreichs werden wird. Als der ägyptische Machthaber Ismael Pasha in finanzielle Schwierigkeiten gerät, plant Disraeli im Alleingang, die Aktienmehrheit am Kanal zu übernehmen. Seine politischen Gegner torpedieren den Plan, den eine russische Spionin publik gemacht hat. Die Bank von England verweigert dem Premier den notwendigen Kredit für die Transaktion, so dass dieser sich an den unermesslich reichen jüdischen Bankier Hugh Meyers wenden muss. Um die britische Herrschaft über Indien zu sichern, lässt der Premierminister die Königin Victoria zu Kaiserin von Indien krönen. Auf dem Höhepunkt seiner Macht erweist ihm die Königin die einmalige Ehre, persönlich auf einem Empfang in Downing Street zu erscheinen.

Hintergrund

George Arliss, der seine Bühnenlaufbahn bereits 1887 begann, hatte schon eine erfolgreiche Karriere im Stummfilm hinter sich. Mit dem Aufkommen des Tonfilm waren die meisten Filmstudios auf der Suche nach geeigneten Darstellern, die den Anforderungen des neuen Mediums gerecht werden konnte und verpflichteten daher in großer Zahl Theaterschauspieler. Arliss nahm Mitte 1929 einen lukrativen Vertrag mit der Firma Warner Brothers an.

Die Gesellschaft war dank der Innovation des Tonsystems Vitaphone sehr erfolgreich und hatte unter anderem die Konkurrenzfirma First National akquiriert. Warner Brothers waren dafür bekannt, ihre Filme als Massenware in kürzester Zeit mit einem geringen Budget zu drehen. Maximal 15 Drehtage und Gesamtkosten von selten über 125.000 US-Dollar waren für das Gros der Filme die Regel und nur ganz selten investierte die Firmenspitze entsprechende Ressourcen an Zeit und Geld für sogenannte Prestigeproduktionen. Zu diesen Aufnahmen gehörten die Filme mit George Arliss, der für eine hohen Gage verpflichtet wurde und in den Werbeaktionen für seine Filme Anspruch auf den Zusatz Mister vor ihrem Vornamen hatte, eine hohe Ehre, das Studio nur wenigen Stars zugestand, darunter John Barrymore und Ruth Chatterton, die den Zusatz "Miss" erhielt.

Arliss beschränkte sich zunächst darauf, Neuverfilmungen seiner Stummfilmerfolge zu machen. Die Rolle des Benjamin Disraeli hatte er bereits vor etlichen Jahrzehnten auf der Bühne gespielt und eine Filmversion stammte von 1921. Die Handlung nimmt sich etliche Freiheiten gegenüber den tatsächlichen Ereignissen. So war es beispielsweise nicht der Bankier Hugh Myers, sondern die Rotschildt-Familie, die das Geschäft um die Suez-Aktien finanzierte.

Der Film ist ein gutes Beispiel für die während der frühen Tonfilmzeit vorherrschende Art Regie zu führen. Die Inszenierung bleibt, schon wegen der noch primitiven Aufnahmetechnik, statisch und die Schauspieler bewegen sich nach Möglichkeit wenig, um nicht aus dem beschränkten Radius der leistungsschwachen Mikrophone zu treten. Das Ergebnis wirkt dann häufig wie ein abphotographiertes Bühnenstück. Auch die Darstellungsweise von George Arliss wurzelt noch stark in der eher auf Gesten aufbauenden Technik des Stummfilms. Der Schauspieler wurde trotzdem für Disraeli und für den Folgeauftritt in The Green Goddess für den Oscar als Bester Darsteller nominiert und gewann am Ende die Auszeichnung, allerdings nur für Disraeli.

Die junge Joan Bennett, damals noch mit ihrer natürlichen blonden Haarfarbe, spielte eine ihrer ersten größeren Rollen in dem Film. Sie hatte erst einige Monate vorher ihr Debüt an der Seite von Ronald Colman in Bulldog Drummond gegeben.

Kritik

Die New York Times schrieb sehr zuvorkommend über den Film.

[...] Mr. Arliss is on his mettle and he lends to the romantic conception [..] an artistry and vigor that is a joy to behold. [...] Mr. Arliss's diction is smooth and he achieves the climaxes with a characteristic savoir faire. [..] The tonal quality of the voices is capital and Mr. Arliss betrays not the slightest anxiety concerning the propinquity of that frequently treacherous device, the microphone.
[...] Mr. Arliss ist in seinem Element und er bringt ein derartige Kunstfertigkeit und Überzeugung in seine Interpretation [..], dass es eine Freude ist. [..] Seine Aussprache und Betonung ist klar und Mr. Arliss zeigt nicht die geringste Angst in der Nähe dieses verräterischen Werkzeuges, dem Mikrophon.

Auszeichnungen

Der Film wurde für insgesamt drei Oscars nominiert.

  • Bester Film
  • Bestes Drehbuch
  • Bester Darsteller – George Arliss - gewonnen

Weblinks


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