Dogmatische Konstitution über die Göttliche Offenbarung

Dogmatische Konstitution über die Göttliche Offenbarung

Nach den Anfangsworten Dei Verbum wird die Dogmatische Konstitution über die Göttliche Offenbarung des II. Vatikanischen Konzils zitiert. Das Konzil beschloss dieses Hauptdokument am 18. November 1965. Vorausgegangen waren die Konstitution über die Liturgie vom 4. Dezember 1963 Sacrosanctum Concilium und die Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen Gentium vom 21. November 1964; auf die Welt von heute hin orientiert folgte die Pastoralkonstitution Gaudium et Spes vom 7. Dezember 1965.

Dei Verbum stellt die Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift im Kontext der modernen Wissenschaft und der Treue zur Tradition der Kirche gleichermaßen dar. Dem kirchenamtlichen Dokument ist damit die positive Lehraussage gelungen, die zu Beginn des Jahrhunderts (vgl. Modernismus) noch nicht ausgereift war. Das Bekenntnis des Katholizismus zur historischen Authentizität der Evangelien ist völlig unzweideutig, wurde aber während der Folgejahre in Theologie und Katechese bisweilen vernachlässigt.

Das, was Geschichtlichkeit in ihrer Perspektivität und damit auch Relativität meint, betrifft - soll eine Verbalinspiration ausgeschlossen werden - die biblischen Schriften in vollem Maß. Irrtumslos wäre die Heilige Schrift also insofern, als sie Wahres über Gott und die Welt sagt. Und über dieses Wahre kann nur eine personale Vernunft befinden, die davon ausgeht, dass Gott ein Gott der Lebenden ist, ein Gott, der Jesus von Nazareth die Kraft gab, die bedingungslose Nähe des Himmelreichs anzusagen, auch ohne spätere spirituelle Ausformungen und Entwicklungen der theistischen Überlieferungsgemeinschaft als notwendige Bedingung daran zu knüpfen. Was bedeutet dies für die katholische Ekklesiologie? Der offene Dialog darüber steht noch aus.

Textausgaben

  • Lat.: AAS 59 (1966), 817-836
  • Lat./dt.: Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung. In: LThK2 Ergänzungsband II (1967), S. 497-583 (Einleitungen und Kommentare: Joseph Ratzinger (Kapitel 1, 2 u. 6), Aloys Grillmeier (Kapitel 3), Béda Rigaux (Kapitel 4 u. 5))
  • Lat./dt.: Eduard Stakemeier: Die Konzilskonstitution über die göttliche Offenbarung: Werden, Inhalt und theologische Bedeutung; lat. u. dt. Text mit Kommentar. Paderborn: Bonifatius 21967 ISBN 3-87088-035-X
  • Dt.: Karl Rahner, Herbert Vorgrimler: Kleines Konzilskompendium. Herder, Freiburg 1968, ISBN 3-451-27735-2

Literatur

  • Jean Guitton, Regard sur le Concile. Éditions Montaigne, Paris 1963
  • Joseph Ratzinger: Zur Lage des Glaubens. Neue Stadt, München 1985, ISBN 3-87996-180-8
  • Müller, Sascha: Theistische Offenbarung, Christologie und historische Kritik, in: Schaller (u.a.) (Hrsg.), Die christologische Dimension der Theologie, Freiburg i.Br. 2008, 287-299, ISBN 978-3-451-29804-2

Weblinks

  • Literatur über Dei Verbum in Bibliothekskatalogen: DNB, GBV
  • Dogmatische Konstitution Dei Verbum über die Göttliche Offenbarung vom 18. November 1965 auf deutsch und latein



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