Dombibliothek Freising

Dombibliothek Freising
Barocksaal der Dombibliothek Freising
Heutiges Gebäude der Dombibliothek von Süden

Die Dombibliothek Freising auf dem Domberg zu Freising ist die zentrale Bibliothek des Erzbistums München und Freising und eine der größten kirchlichen Bibliotheken Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Dombibliothek Freising wurde durch Bischof Arbeo in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts errichtet und besaß zu dieser Zeit ein bedeutendes Skriptorium. Um 1448 wurde ein erster größerer Bibliothekssaal im Obergeschoss des Kapitelhauses am Kreuzgang errichtet. Der 1732 an gleicher Stelle befindliche Bibliothekssaal wurde nach Plänen Johann Lorenz Hirschstätters im barocken Stil durch Thomas Glasl (einen Schüler von Johann Baptist Zimmermann) geschaffen und ist bis heute weitgehend unverändert.

Im Rahmen der Säkularisation in Bayern 1802/1803 wurden die wertvollsten Bücher vom bayerischen Staat in Besitz genommen und überwiegend nach München geschafft. Ab 1826 wurden verbliebene Reste dem neu errichteten Klerikalseminar des Erzbistums übergeben. 1857 wurde die Dombibliothek zur Bibliothek der Erzdiözese München und Freising erhoben. Aufgrund der Existenz einer Studienbibliothek an der nahe gelegenen Philosophisch-theologischen Hochschule Freising führte die Dombibliothek eher ein Schattendasein.

Ab 1946 wurde zumindest eine Neukatalogisierung begonnen. Die ca. 50.000 Bände der 1968 aufgelösten Philosophisch-Theologischen Hochschulbibliothek Freising wurden kurz nach deren Gründung 1970 der Universität Augsburg übergeben. 1974 wurden im Diözesanmuseum neue Räume für die Dombibliothek geschaffen, die bis 1994 Hauptsitz der Bibliothek waren. Neue Gebäude der Dombibliothek wurden am 17. Mai 1994 von Kardinal Friedrich Wetter feierlich eingeweiht.

Seit 2008 bildet die Dombibliothek Freising zusammen mit der Bibliothek des Metropolitankapitels in München die Diözesanbibliothek des Erzbistums München und Freising

Aktuelle Situation

Aktuell ist der Bestand auf über 270.000 Bände angestiegen, darunter u. a. 345 Handschriften, 3.215 Musikhandschriften und 222 Inkunabeln. Seit 1994 befindet sich auch die wissenschaftliche Bibliothek des Historischen Vereins Freising im Gebäude der Dombibliothek und wird von dieser mitverwaltet.

Ab Anfang April 2009 ist der Barocksaal der Dombibliothek für eine auf etwa drei Jahre angelegte Restaurierungszeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, da durch Bauschäden die wertvollen Bücher von Schimmel befallen sind.[1] Der moderne Lesesaal ist jedoch weiterhin geöffnet. Im Oktober 2009 wurde eine moderne Konservierungswerkstatt im gesperrten Barocktrakt der Bibliothek eingerichtet, um die befallenen Bücher zu trocknen und zu reinigen. [2]

Weblinks

Einzelangaben

  1. SZ vom 13. Juni 2009: Freisinger Barocksaal drei Jahre geschlossen
  2. br-online vom 3. November 2009

Literatur

  • Sigmund Benker (Hg.): Bücherschätze: vom Sinn und Ziel einer Diözesanbibliothek, Freising: Dombibliothek 2000. 35 S. mit Illustrationen.
48.39844411.745951

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Freising — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Dombibliothek — Eine Dombibliothek ist eine zu einer Bischofskirche gehörende Bibliothek, die meist bereits im Mittelalter begründet wurde. Heute sind sie oft als Dom und Diözesanbibliothek auch öffentlich zugänglich. Als Bibliotheksform seit dem frühen… …   Deutsch Wikipedia

  • Arbo von Freising — Arbeo von Freising (auch Aribo von Freising oder Arbo von Freising, * 723 oder früher bei Meran; † 4. Mai 784) war Bischof von Freising. Arbeo wird dem Uradelsgeschlecht der Huosi bzw. den frühen Aribonen zugeordnet. Er trat in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Domberg (Freising) — Domberg Freising Der Domberg zu Freising ist eine nördlich der Isar gelegene, knapp 30 Meter hohe [1] Erhebung, die ein weithin sichtbares Wahrzeichen Freisings bildet. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Philosophisch-theologische Hochschule Freising — Gebäude der PTH Freising, heute Dombibliothek Die Philosophisch theologische Hochschule Freising war eine bis 1969 existierende Philosophisch theologische Hochschule in Freising. Bis zur Säkularisation in Bayern bestand in Freising das… …   Deutsch Wikipedia

  • Arbeo von Freising — (auch Aribo von Freising oder Arbo von Freising, * 723 oder früher bei Meran; † 4. Mai 784) war Bischof von Freising. Arbeo wird dem Uradelsgeschlecht der Huosi bzw. den frühen Aribonen zugeordnet. Er trat in den Benediktinerorden ein und wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Abraham von Freising — (* vor 950; † 7. Juni 993 oder 994 in Freising) war seit dem Jahr 957 Bischof von Freising. Abraham aus dem Geschlecht der Grafen von Görz verwaltete unter Otto I. als Berater der Herzoginwitwe Judith und ihres Sohnes Heinrich II. Bayern und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Freising — In der Liste der Baudenkmäler in Freising sind die Baudenkmäler der oberbayerischen Gemeinde Freising aufgelistet. Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des… …   Deutsch Wikipedia

  • Fürstbischöfliche Residenz (Freising) — Ostfassade mit dem kleinen Residenzturm und dem anschließenden Fürstengang Die Fürstbischöfliche Residenz Freising ist ein Gebäude auf dem Domberg in Freising und war bis zur Säkularisation in Bayern Sitz der Freisinger Bischöfe. Heute haben dort …   Deutsch Wikipedia

  • Anno von Freising — († 9. Oktober 875 in Freising) war seit dem Jahr 855 Bischof von Freising. Er wurde 854 vom Volk zum Bischof gewählt und von König Ludwig dem Deutschen bestätigt und eingesetzt. Er wurde am 23. Februar 855 geweiht. Anno konnte den Grundbesitz des …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”