Dominikus Dietrich

Dominikus Dietrich

Dominikus Dietrich (* 30. Januar 1620 in Straßburg; † 9. März 1692 ebenda) war Ammeister von Straßburg.

Dominikus Dietrich stammte aus einer protestantischen, ursprünglich französischen Familie Didier, trat schon früh in den Großen Rat ein und wurde zum ersten Mal 1660 zum Ammeister gewählt. In beständigem Verkehr mit den Vertretern Frankreichs bei seiner Reichsstadt, suchte er deren Neutralität zu wahren, machte aber dadurch die Patrioten irre. Dass er sich 1672 an dem Verfasser einer Schmähschrift durch dessen Verurteilung zum Tod rächte, schadete seinem Ansehen ungemein.

Doch beteiligte er sich 1678 persönlich an dem Widerstand, den Straßburger Truppen und Schweizer in der Festung Kehl den Franzosen entgegensetzten, jedoch ohne Erfolg. Als 1681 infolge des Spruchs der Reunionskammern ein französisches Heer unter Monclar vor Straßburg erschien, begab er sich an der Spitze einer Deputation in das französische Lager, musste aber 30. Sept. die Urkunde unterzeichnen, welche die Übergabe der alten Reichsstadt enthielt. Sein Festhalten am lutherischen Bekenntnis zog ihm zunächst den Verlust seines Amtes zu; er wurde dann 1685 nach Guéret, später nach Vésoul verwiesen und durfte erst 1689 nach Straßburg zurückkehren. Hier starb er 9. März 1692. Vgl. L. Spach, Biographies alsaciennes, Bd. 1 (Straßburg 1863).

Literatur

Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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