Domäne Marienburg

Domäne Marienburg

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Marienburg
Marienburg

Marienburg

Alternativname(n): Castrum Mariae
Entstehungszeit: 1346 bis 1349
Burgentyp: Niederungsburg, Ortslage
Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Ort: Hildesheim-Marienburg
Geographische Lage 52° 6′ 51″ N, 9° 58′ 56″ O52.1141666666679.98222222222227Koordinaten: 52° 6′ 51″ N, 9° 58′ 56″ O
Marienburg (Niedersachsen)
DEC
Marienburg

Die Marienburg ist eine spätmittelalterliche Burg im nach ihr benannten Ort Marienburg, der zur Stadt Hildesheim im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen, Deutschland, gehört. Sie liegt unweit der Innerste.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Niederungsburg wurde ursprünglich im Sumpfgebiet der Innerste erbaut. Heute befindet sie sich in Ortslage.

Geschichte

Die Marienburg wurde 1346 bis 1349 vom Hildesheimer Bischof Heinrich III. von Braunschweig-Lüneburg (1331-1365) als Trutzburg gegen die aufbegehrenden Bürger seiner Bischofsstadt erbaut.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1632 erobert, dabei wurden die oberen Stockwerke von Ost- und Südflügel zerstört. Sie wurden 1663 im Fachwerkstil erneuert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verlor die Burg an strategischer Bedeutung und wurde nur noch für Wohnzwecke benutzt. 1806 wurde sie in eine staatliche Domäne umgewandelt. Bis heute wird sie Domäne Marienburg genannt.

Bis 1946 war die Marienburg Namensgeberin des gleichnamigen Landkreises, der dann mit dem Landkreis Hildesheim zum Landkreis Hildesheim-Marienburg fusioniert wurde.

Auf dem Gelände der Domäne war 1945-1981 ein großer Gemüseanbaubetrieb ansässig, der vor allem Konserven produzierte. Zudem wurde von 1949 bis 1991 im Gewölbekeller der Burg in einer Eisfabrik das im Landkreis noch heute bekannte "MUKU"-Eis produziert. Ein Grund, weshalb auf dem Gelände oft reger Betrieb herrschte, um im Werksverkauf frisch produziertes Eis erstehen zu können.

Seit 1993 wird die Marienburg von der Universität Hildesheim genutzt.

Am 16. September 2005 kaufte die Stadt Hildesheim die Domäne Marienburg für 12,1 Millionen €.

Anlage

Burg Marienburg besteht aus drei Flügeln. Zum Nordflügel gehört der auch "Hohes Haus" genannte, viergeschossige Palas, zum Südflügel der Bergfried und die ehemalige Brauerei. Dazwischen erhebt sich der Ostflügel. Der Zugang zur Burg erfolgte stets von Westen her. Bei Bauarbeiten fand man gegen Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die Reste eines Torturmes und einer Holzbrücke.

Die ältesten Gebäude der Burg sind der Palas, der jedoch bereits im 16. Jahrhundert nicht mehr für Wohnzwecke, sondern nur noch als Kornspeicher diente, sowie der 31 m hohe Bergfried mit seiner Grundfläche von 8,55 x 8,75 m.

Wie bei vielen anderen Burgen, die zeitgleich mit der Marienburg gebaut wurden, baute man auch hier die einzelnen Gebäude unmittelbar an die Umfassungsmauer der Burg, so dass von jedem Gebäude eine Mauer mit der Umfassungsmauer verschmolz. Hierdurch sparte man beim Bau Zeit und Baumaterial. Die äußere Mauer des Südflügels ist daher 2 m dick, die Mauer zum Burghof hin jedoch nur 1 m. Die Mauern des Palas sind bis zu 2,35 m dick. Die Umfassungsmauer der Burg war im Osten und Westen 10 m hoch und 2 m breit, auf ihr verlief ein Wehrgang.

Umgeben wurde die gesamte Burg von zwei Wassergräben mit einem Wall dazwischen. Nach 1945 wurden die Gräben zugeschüttet, sie sind jedoch im Osten und Süden der Burg noch als flache Mulden zu erkennen.

Die Burg, insbesondere der Bergfried und das Hohe Haus, sind relativ gut erhalten. Das Kutscherhaus und die Steinscheune, im Volksmund auch Ochsenstall genannt, wurden saniert. Im Jahr 2008 wurden erste Maßnahmen für bauliche Änderungen der Gesamtanlage in Angriff genommen. Unter anderem sollen Teile ehemaliger Produktions- und Lagergebäude abgerissen und das Hofcafé in einem Neubau untergebracht werden.

Burg Marienburg von Südosten.

Tourismus

Die Domäne Marienburg ist als Sehenswürdigkeit im südlichen Hildesheimer Umland bekannt. Sie kann regelmäßig auf Führungen teilweise auch von innen besichtigt werden. Auf dem Gelände kann im Schulmuseum ein Einblick in einen nachgebauten, alten Klassenraum genommen werden. Auch Sonderausstellungen finden dort statt.

Literatur

  • Margret Zimmermann: Hildesheim - Marienburg, Lax, Hildesheim 1998, in: Hildesheimer Volkshochschule e. V. (Hrsg.), Margret Zimmermann, Hans Kensche, u. a.: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land. Lax, Hildesheim 1998 ISBN 3-8269-6280-X
  • Henning Seifert: Die Marienburg bei Hildesheim, Gerstenberg, Hildesheim 1996, in: Hildesheimer Heimatkalender 1996, S. 87-91, ISSN 0340-8477

Siehe auch

Burg Marienburg von Osten, im Vordergrund die Innerste.

Weblinks

Burg Marienburg von Westen.
Burg Marienburg von Südwesten.

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