Dong (Unternehmen)

Dong (Unternehmen)

Die DONG A/S (Dansk Olie og Naturgas A/S) ist eine börsennotierte dänische Energieversorgungsgesellschaft mit Sitz in Kopenhagen.

Das Unternehmen wurde 1972 als Staatsunternehmen gegründet und kontrolliert die Erdöl- und Erdgasvorkommen in der dänischen Wirtschaftszone der Nordsee. Infolgedessen wird DONG eine monopolartige Stellung im dänischen Gasversorgermarkt zugesprochen.

Der Konzern ist außer in Dänemark insbesondere in den Ländern des Ostseeraums als Energieversorger und Energieverteiler aktiv. In Deutschland hat DONG eine Beteiligung an Energie und Wasser Lübeck von 25,1 % erworben. Energie und Wasser Lübeck wurde im Jahr 2000 aus den Stadtwerken Lübeck ausgegliedert. Lübeck soll Brückenkopf für weitere Deutschlandaktivitäten von DONG werden.

Inhaltsverzeichnis

Kohlekraftwerk Lubmin

Der dänische Konzern plant in Lubmin am Standort des ehemaligen Kernkraftwerks Greifswald die Errichtung eines Steinkohlekraftwerks mit zunächst zwei Kraftwerksblöcken, die jeweils 800 Megawatt Leistung erzeugen sollen. Aus Umweltgründen darf dieser Kraftwerkstyp im eigenen Land nicht gebaut werden. Von Gegnern des Neubaus wird unter anderem kritisiert, dass aus einem Steinkohlekraftwerk dieses Typs pro Block und Jahr 500 Kilogramm Quecksilber emittiert werden. In der EU ist die Kohleverbrennung die größte Quelle für die Abgabe von Quecksilber in die Luft, da Quecksilber ein Spurenelement von Kohle ist.[1]

Man rechnete damit, den Bau im Jahr 2008 beginnen und 2012 fertigstellen zu können.[2] Vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadebatte und den Auswirkungen auf die Umwelt und Tourismus stoßen die Planungen bei Anwohnern, Tourismus- und Umweltverbänden auf Kritik.[3] Dong selbst hat ein Tourismus-Gutachten in Auftrag gegeben und in eine Verringerung der Gebäudehöhe von 120 auf 85 Meter (Kesselhäuser) bzw. von 150 auf 110 Meter (Schornsteine) vorgenommen.[4] Selbst die Landespolitik ist sich bisher uneinig über das weitere Vorgehen.[5]

Die Gegner, allen voran zwei lokale Bürgerinitiativen, setzen stattdessen auf ein Erdgas-Kraftwerk (die derzeit geplante „Ostseepipeline“ soll in Lubmin enden), Offshore-Windkraft und Biomasse. Auch wird der Bedarf von den Gegnern auf lediglich 400 bis 500 Megawatt eingeschätzt.[4]

Kohlekraftwerk bei Emden

Auf dem Wybelsumer Polder (westl. Emden) ist ein weiteres Kohlekraftwerk in Planung. Genutzt werden soll ein früher vorgesehener, nicht verwirklichter Standort für ein Kernkraftwerk am nördlichen Emsufer. Auf einer Fläche von ca. 37 Hektar ist bis 2015 der Bau des Kraftwerks mit 800 Megawatt Leistung vorgesehen. Dazu ist mit dem Hafenbetreiber Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG als Eigentümer des Geländes Anfang 2008 ein Optionsvertrag geschlossen worden.

Zur Erstellung des neuen Kohlekraftwerkes ist es erforderlich, einige der Windkraftanlagen des Windparks Wybelsumer Polder abzubauen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Europäisches Schadstoffemissionsregister (EPER), [1]
  2. DONG energy - Projektübersicht Steinkohlekraftwerk
  3. NDR Online - Lubmin: Bäderverband sieht Tourismus in Gefahr
  4. a b Telepolis special 01/2008, S. 23ff
  5. NDR Online - Lubmin: Experten vor Wirtschaftsausschuss

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