Dramaturgische Gesellschaft

Dramaturgische Gesellschaft

Die Dramaturgische Gesellschaft (dg) ist ein Zusammenschluss der im Bereich der Darstellenden Künste Arbeitenden und Studenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ihr Sitz ist Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Struktur

Die Dramaturgische Gesellschaft wurde 1956 in Berlin gegründet und ging aus dem 1953 entstandenen Dramaturgischen Arbeitskreis hervor. Neben Dramaturgen befinden sich Regisseure, Intendanten, Schauspieler, Verleger und Journalisten unter ihren Mitgliedern. Sie hat ca. 600 Vereinsmitglieder, davon 10 korporative (Stand: Juni 2011).

Im Januar 2011 wurde Christian Holtzhauer zum Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden der Dramaturgischen Gesellschaft Peter Spuhler gewählt. Seit Juli 2009 ist die Dramaturgin und freie Produktionsleiterin Suzanne Jaeschke Geschäftsführerin des Vereins.

Auf der Mitgliederversammlung während der Jahreskonferenz der DG in Freiburg 2011 wurden folgende Mitglieder in den Vorstand gewählt: Christian Holtzhauer (Vorsitzender), Birgit Lengers (stellvertretende Vorstitzende), Natalie Driemeyer, Uwe Gössel, Amelie Mallmann, Jan Linders und Jörg Vorhaben

Aufgaben und Ziele

Ziele der Dramaturgischen Gesellschaft sind die Diskussion und Formulierung künstlerischer und gesellschaftspolitischer Positionen sowie die Wahrnehmung und Durchsetzung beruflicher Interessen. Sie will die ästhetisch-konzeptionellen und künstlerisch-gesellschaftspolitischen Aspekte der Dramaturgie stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Dies soll durch die Förderung des Erfahrungsaustausches ihrer Mitglieder und anderer Interessierter, die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Verbänden, Nachwuchsförderung, Stellungnahmen zu kulturpolitischen Entwicklungen, die Vermittlung von Auskünften zu dramaturgischen Problemstellungen sowie die Vermittlung von Referenten erreicht werden

Seit 1983 gibt der Verein zweimal jährlich eine Fachzeitschrift heraus, die bis 2005 „Dramaturg“ hieß und seitdem unter dem Titel „dramaturgie“ erscheint.

Im Januar 1997 wurde innerhalb der Dramaturgischen Gesellschaft das Forum junge Dramaturgie gebildet, das ein Gesprächsraum für junge Dramaturgen und andere Interessierte sein soll, um jenseits des laufenden Theaterbetriebs neue Stücke lesen und gemeinsam mit den Autoren diskutieren zu können.

Seit Mai 2008 gibt es einen neuen interdisziplinären Diskussionskreis Forum Diskurs Dramaturgie (auch Forum DD). Er wird von der Dramaturgin Natalie Driemeyer und dem Politologen Jan Deck koordiniert. Die Arbeitsgruppe dg:möglichmacher, gegründet von Christiane Böhm, Lene Grösch und Christa Homann stellt sich zum Ziel angehende Dramaturgen den Einstieg in die Berufspraxis zu erleichtern. Sascha Förster und Kaja Jakstat setzen sich mit ihrer Arbeitsgruppe 'Dramaturgie ohne Drama' mit dem Dramaturgiebegriff im Bereich von Theaterperformances auseinander. Seit der Jahreskonferenz 2011 in Freiburg zum Thema 'Theater in der interkulturellen Gesellschaft' gibt es eine gleichnamige Arbeitsgruppe, ins Leben gerufen von Brigitte Dethier, Hans-Peter Frings und Josef Mackert.

Jahrestagungen

Die Dramaturgische Gesellschaft veranstaltet Jahrestagungen, die abwechselnd in verschiedenen Theaterstädten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz stattfinden, und sich jeweils einem bestimmten Themen-Schwerpunkt widmen.

Tagungen der letzten Jahre:

Kleist-Förderpreis

Der Kleist-Förderpreis für junge Dramatik ist fester Bestandteil der Kleist-Festtage, die jährlich im Oktober zu Ehren des in Frankfurt (Oder) geborenen Dichters und Dramatikers Heinrich von Kleist stattfinden. Die Bewerber um den Preis sind allesamt Autorinnen und Autoren, die bei Einsendungsschluss nicht älter als 35 Jahre sind.

Der mit 7500 Euro dotierte und einer Uraufführungsgarantie verbundene Preis wird von der Stadt Frankfurt (Oder) gemeinsam mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen, der Dramaturgischen Gesellschaft und der Frankfurter Messe- und Veranstaltungsgesellschaft vergeben.

Preisträgerinnen und Preisträger:

  1. 1996: Guido Koster für „Nachklang“
  2. 1997: Marius von Mayenburg für „Feuergesicht“
  3. 1998: Katharina Gericke für „Winterkönig“
  4. 1999: Dirk Dobbrow für „Legoland“
  5. 2000: Andreas Sauter und Bernhard Studlar für „A. ist eine Andere“
  6. 2001: Katharina Schlender für „Trutz“
  7. 2002: Ulrike Syha für „Autofahren in Deutschland“
  8. 2003: Rebekka Kricheldorf für „Kriegerfleisch“
  9. 2004: Daniel Mursa für „Dreitagefieber“
  10. 2005: Reto Finger für „Kaltes Land“
  11. 2006: Dirk Laucke für „alter ford escort dunkelblau“
  12. 2007: Claudia Grehn für „Heimlich bestialisch“
  13. 2008: Anne Rabe für „Achtzehn Einhundertneun – Lichtenhagen“
  14. 2009: Ulrike Freising für "Straße zum Strand"
  15. 2010: Oliver Kluck für "Warteraum Zukunft"
  16. 2011: Wolfram Lotz für "Der große Marsch"

Weblinks


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