Drehleiter

Drehleiter

Drehleiter

Drehleiter

Fahrzeugdaten
Land: Deutschland
Besatzung: 0/1/2
Zul. Gesamtgewicht: 15.000 Kilogramm
Antrieb: Straße
Nennrettungshöhe: 23 Meter
bei Nennausladung: 12 Meter

Die Drehleiter ist das häufigste Hubrettungsfahrzeug der Feuerwehr. Sie ist ein markantes Feuerwehrfahrzeug und kommt häufiger vor als der Teleskopmast. Heute verfügt die Drehleiter meist über einen Korb, der am so genannten Leiterpark fest montiert ist oder (bei etwas älteren Fahrzeugen) in diesen eingehängt werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Technik und Bauformen

Der Leiterpark besteht aus mehreren ineinanderliegenden Leitersegmenten, die motorisch ausgefahren werden. Er ist mit einem Drehkranz auf dem Fahrzeugfahrgestell befestigt, der sich um 360° drehen lässt. Zur Bedienung des Leiterparks befindet sich auf dem Drehkranz neben der Leiter ein Steuerstand. Dieser wird meist vom Maschinisten bedient. Bei vielen Modellen gibt es zusätzlich die Möglichkeit, die Leiter vom Leiterkorb aus zu steuern.

Um für den Betrieb der Leiter einen stabilen Stand zu schaffen und ein Umkippen zu verhindern, werden seitliche Abstützungen ausgefahren. Hier sind Waagerecht-Senkrecht-Abstützungen und Schräg-Abstützungen in Gebrauch.

Seit Januar 2006 gelten für Drehleitern zwei neue Normen, die DIN EN 14043 für vollautomatische Drehleitern und die DIN EN 14044 für halbautomatische (sequenzielle) Drehleitern. Die halbautomatischen Drehleitern können nur eine Bewegung zurzeit ausführen, vollautomatische Drehleitern alle Bewegungen gleichzeitig. Die beiden Normen ersetzen die alte Norm für Drehleitern DIN 14701 in allen drei Teilen. Die Bezeichnung für eine automatische Drehleiter der 30-Meter-Klasse nach neuer Norm ist DLA (K) 23/12. Nach alter Norm wäre die Drehleiter als DLK 23-12 bezeichnet worden.

Wie bei allen Feuerwehrfahrzeugen (in Deutschland) werden auch bei Drehleitern die Haupteigenschaften in einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen beschrieben. Hierbei bedeuten

  • DL = Drehleiter
  • DLK = Drehleiter mit Korb
  • nur eine Zahl = Länge des ausgefahrenen Leiterparks in Metern (heute nicht mehr verwendet)
  • erste Zahl = Nennrettungshöhe in Metern
  • zweite Zahl = Nennausladung in Metern

Weitere Kürzel sind meist herstellerabhängig, wie z. B.

  • nB = niedrige Bauart
  • SE = Soforteinstieg
  • CC = computer-controlled
  • CS = computer-stabilized
  • PLC = programmable logic controller (speicherprogrammierbare Steuerung)
  • HZL = Hinterachszusatzlenkung (auch: EHZ = elektronische Hinterachszusatzlenkung)
  • GL = zusätzliches Gelenk im Leiterpark (Leiterparkteil I)
  • GLT = Gelenk im Leiterpark (Leiterparkteil I), zusätzlich teleskopierbar

Am häufigsten sind in Deutschland Drehleitern der Bauart DLK 23-12 bei den Feuerwehren zu finden, da damit an allen Gebäuden unterhalb der Hochhausgrenze angeleitert werden kann. Bei Hochhäusern ist zur Menschenrettung ein zweiter baulicher Rettungsweg oder ein Sicherheitstreppenraum erforderlich.

Größere Drehleitern als die DLK 23-12 sind in Deutschland in der Regel nicht erforderlich und werden in der Regel nur von Werkfeuerwehren benutzt, da größere Leitern die zulässige Gesamtmasse von 16 t deutlich überschreiten. Dies ist insofern wichtig, als alle Aufstellflächen und Zufahrten für die Feuerwehr nach DIN 14090 für eine maximale Belastung von 16 t bei einer Achslast von 10 t zugelassen sind. Ebenso sind kleinere Drehleitern wie beispielsweise die DL(K) 18-12 oder DL(K) 12-9 nicht weit verbreitet.

In engeren Straßen können viele moderne Drehleitern auch bei unterschiedlich weit ausgefahrenen Stützen sicher eingesetzt werden (Vario-Abstützung).

Drehleitern neuerer Bauart führen häufig zusätzliche Hersteller-Bezeichnungen hinter der Klassifizierung, die auf eine Computerüberwachung hinweisen, z. B. CS für „computer-stabilized“ (DLK 23-12 CS) oder PLC für „programmable logic controller“ (DLK 23-12 PLC III). Leiterbühnen (LB) besitzen einen im Vergleich zur Drehleiter größeren Korb, werden aber heute nicht mehr gebaut.


Aufgaben und Einsetzbarkeit

Übung mit einer Drehleiter
Drehleiter im Einsatz

Die erste Aufgabe für die Drehleiter am Einsatzort ist die Menschenrettung. Bei Drehleitern mit Korb können die geretteten Personen im Korb sicher nach unten befördert werden.

  • Personenrettung. An vielen Leiterkörben kann eine Halterung für eine Krankentrage montiert werden. Dann ist es möglich, eine auf der Trage liegende verletzte Person schonend aus einer hochgelegenen Wohnung zu transportieren. Die Drehleiter kann auch zur Rettung von Personen aus Tiefen eingesetzt werden.
  • Löschangriff von außen. Hierzu können an den meisten Drehleiterkörben Wasserwerfer montiert werden. Hiermit kann entweder direkt von außen das Feuer bekämpft werden oder der Angriffstrupp kann vom Leiterkorb aus über einen Balkon oder durch ein Fenster ins Gebäude eindringen. Dann wird vom Wenderohr aus eine weitere Schlauchleitung ins Innere des Gebäudes verlegt. Auch wenn kein Korb vorhanden ist, kann von der Leiter aus ein C-Rohr vorgenommen werden, wenn sich der Angriffstrupp mittels Feuerwehrsicherheitsgurt an der Leiter sichert.
  • Beleuchtung. Am Leiterkorb können Scheinwerfer oder Beleuchtungsballone zur Ausleuchtung einer Einsatzstelle befestigt werden.
  • Belüftung. Über eine spezielle Halterung können auch elektrische Lüfter angehängt und somit zur Belüftung von verrauchten Brandobjekten eingesetzt werden.
  • Anleiterbereitschaft. Wird die Drehleiter im Einsatz nicht als Angriffsweg für vorgehende Trupps bzw. zur Menschenrettung eingesetzt, so wird sie in manchen Feuerwehren zur „Eigensicherung“ für vorgehende Trupps im Innenangriff eingesetzt. In der Regel wird die Drehleiter mit ihrem Korb/Leiterpark hierzu an einem Fenster in der Nähe der Einsatzstelle (z. B. mit Brand beaufschlagte Wohnung oder Einsatzziel des Trupps bei Menschenrettung) in Stellung gebracht. Die Position des Korbs bzw. des Leiterparks wird den im Innenangriff befindlichen Trupps mitgeteilt, welche sich in einer Gefahrensituation (z. B. abgeschnittener Rückzugsweg) zu dem jeweiligen Fenster begeben können.

Feuerwehren bedienen sich verschiedener Alarm- und Ausrückeordnungen, um bei einem Alarm möglichst schnell die nötigen Helfer und Geräte vor Ort zu haben. Bei Gebäudebränden wird in aller Regel ein Löschzug alarmiert, der bei größeren Feuerwehren immer eine Drehleiter beinhaltet.

Die DLK 23-12 rückt meist im Löschzug an zweiter oder dritter Stelle, in Freiwilligen Feuerwehren oft sogar an erster Stelle und gelegentlich auch mit dem Rüstzug aus. Neben Brandeinsätzen kommt sie oft auch bei der Höhen- oder Tiefenrettung zum Einsatz. Auch wird sie gelegentlich zur Tierrettung benötigt.

Drehleitern sind üblicherweise für eine Truppbesatzung (1/2) ausgelegt. Drehleitern mit Staffelbesatzung (1/5) werden heute nur noch von wenigen Feuerwehren benutzt.

Drehleitermaschinisten werden in Deutschland an den Landesfeuerwehrschulen oder Schulen der Berufsfeuerwehren ausgebildet. Wichtig ist neben dem eigentlichen Betrieb und der Bedienung der Drehleiter vor allem die Einsatztaktik. Hier hat sich als Standardtaktik bei vielen Feuerwehren die HAUS-Regel bewährt, mit der Drehleitereinsätze leicht und sicher abgearbeitet werden können.

Feuerwehrtechnische Beladung

Die feuerwehrtechnische Beladung von Drehleitern ist vergleichsweise gering. Ein wichtiger Bestandteil der Beladung ist ein Schlauch, der mindestens so lang ist wie die voll ausgefahrene Leiter. Mit ihm wird der Wasserwerfer oder das Wenderohr im Leiterkorb mit Wasser versorgt. Zusammengekuppelte Schläuche können hierfür nicht verwendet werden, da der Schlauch auf den Leitersprossen liegt und eine Kupplung sich beim Ein- oder Ausfahren der Leiter sofort verhaken würde.

Zusätzlich kann eine Ausrüstung zur Absturzsicherung (Mensch) oder zur Rettung aus Höhen und Tiefen wie etwa das Absturzsicherungsset oder das Rollgliss mitgeführt werden. Oft befinden sich auch ein Überdruckbelüfter und Krankentragen auf diesem Fahrzeug.

Geschichte

Die erste Drehleiter der Welt wurde am 2. Mai 1802 in Paris vorgestellt. Edouard Regnier entwarf im Rahmen eines Konstruktionswettbewerbs eine fahr- und drehbare Feuerleiter, welche durch Zahnstangen und Getriebe ausgefahren werden konnte.[1] 1877 erhielt die Berufsfeuerwehr Leipzig als erste Feuerwehr in Deutschland eine Pferdezug-Drehleiter mit einem dreiteiligen Leitersatz, welcher eine Höhe von 23 Metern erreichte.[2]

Im Jahre 1904 stellte die Firma Magirus das erste Leiterfahrzeug vor, bei welchem der Fahrzeugmotor auch für den Leiterbetrieb genutzt werden konnte. Alle zuvor entwickelten Fahrzeuge hatten stets auf mechanischen Prinzipien zum Auszug der Leiter beruht. Realisiert wurde dies durch einen automatisch petroleumbeheizten Kessel und drei Dampfmaschinen für Fortbewegung, Aufrichtgetriebe und Ausziehgetriebe.[3]

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde im Zuge der erstmaligen Normung kommunaler Feuerwehrfahrzeuge die leichte Drehleiter (LDL) eingeführt. Handantrieb war bei Drehleitern dieser Größenordnung damals üblich. Die LDL wurden auf einem leichten Lkw-Fahrgestell mit einer Nutzlast von 1,5 Tonnen aufgebaut und hatten eine Leiterlänge von 17 m. 1943 wurde dieser Typ DL 17 genannt, diese Bezeichnung wurde zunächst auch nach dem Zweiten Weltkrieg beibehalten.

1951 präsentierte Magirus-Deutz auf der IAA die damals höchste Drehleiter der Welt, die eine Steighöhe von 52 + 2 Metern hatte. 1953 brachte Magirus-Deutz dann die erste komplett hydraulisch bewegte Drehleiter auf den Markt.

In der ersten Nachkriegsnorm, der DIN 14701 aus dem Jahr 1957, waren eine DL 18 als Nachfolger der DL 17 und eine ebenfalls handangetriebene DL 12 vorgesehen. Die DL 18 war in dieser Zeit eine bei kleineren Feuerwehren weit verbreitete Bauart.

Seit den 60er Jahren wurden aber auch dort, bedingt durch die zunehmende Errichtung höherer Gebäude, größere Drehleitern mit maschinellem Antrieb wie die DL 30 üblich. 1971 wurde die Norm aufgeteilt: DIN 14701 beschrieb nur noch maschinell angetriebene Typen, DIN 14702 die DL 18 mit Handantrieb; die selten gebaute DL 12 entfiel.

Im Jahr 1985 wurde die DL 18 in DL 16-4 mit Handbetrieb umbenannt. Heute sind DL 16-4 nur noch äußerst selten bei Feuerwehren vorhanden, in deren Einsatzgebiet entweder keine höhere Bebauung vorliegt oder enge Gassen, etwa in der Altstadt, den Einsatz einer größeren Drehleiter unmöglich machen. Sie entsprechen jedoch keiner aktuellen Norm und sind technisch gesehen mangels hydraulischen Hubs keine Hubrettungsfahrzeuge.

1980 war Magirus-Deutz mit dem Modell DLK 23-12 n. B. (n. B. = niedere Bauart) Vorreiter bei Drehleitern mit Tief-Fahrerhaus für enge Innenstädte und niedrige Durchfahrten.


Drehleitern der DDR

Historische DL 25 auf S4000
DL 30 mit Doppelkabine auf IFA-W50-Fahrgestell
Drehleiter DL 30.01 mit Einmannkorb auf IFA-W50-Fahrgestell

Die Feuerwehrfahrzeuge der DDR waren landesweit einheitlicher, als dies in Westdeutschland der Fall war. Dies beinhaltete die Festlegung auf bestimmte Fahrgestelle für die einzelnen Drehleitertypen. Es existierten folgende Modelle:

  • DL 18 auf Robur LO 1801
  • DL 22 und DL 25 auf S4000-1,
  • DL 30 auf W50 Doppelkabine
  • DL 30 K mit zusätzlichem Rettungskorb (zum Transport unter der Drehleiter angebracht)
  • DL 30.01 auf W50, mit Serienfahrerhaus, Sprungpolster und Rettungskorb (zum Transport vor dem Fahrerhaus angebracht)

Exemplarisch sei die DL 25 auf dem S-4000-1-Lkw genannt. Von diesem Modell wurden zwischen 1962 und 1969 im VEB Feuerlöschgerätewerk in Luckenwalde insgesamt 62 Stück produziert. Der hydraulisch aufrichtbare Leiterpark wurde durch eine 1,5 m lange Aufstiegsleiter und eine 1,5 m lange Korrekturleiter am Leiterende ergänzt. Am oberen Ende der Leiter konnte ein Wendestrahlrohr montiert werden.

Erwähnenswert sind einzelne Gegenstände der feuerwehrtechnischen Beladung der DDR-Leitern. Diese enthielt unter anderem eine Zahnstangenwinde 5 MP, Arbeitsstellenscheinwerfer, Signaltaschenlampen, eine Klappleiter, Deckenabstoßeisen sowie ein Höhenmaß. Ein BOS-Funk war in der DDR nicht vorhanden, es wurde die auch bei der NVA genutzte Technik (teilweise aus sowjetischer Produktion) eingesetzt oder UKW-Funksprechverkehr genutzt.

Mit der DL 30.01 wurde die letzte Drehleitergeneration auf IFA-W50-L-Fahrgestell ab den Baujahren 1987 eingeleitet. Die Drehleiter war Teil des längst geplanten Ganzmetallkoffer-(GMK-)Fuhrparks der Feuerwehrgeneration aus dem VEB Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde. Das Fahrzeug wurde mit der Serienkabine in Ganzstahlbauweise ausgestattet und bietet der Besatzung von 1:1 (2 Mann) entsprechend Platz.

Als Neuentwicklung gegenüber ihren Vorgängerleitern zeichnet sich die DL 30.01 als modernere und flexibel einsetzbare Drehleiter für die Rettung aus Höhen bis 30 Meter und als Arbeitsgerät für spezielle Aufgaben der technischen Hilfeleistung, Beleuchtung und/oder als Löschgerät aus.

Ein Einhängekorb, der in der Marschlage an der Fahrzeugfront angebracht wurde, konnte zügiger und leichter als beim Vorgängermodell an die Leiter angebracht werden. Der Rettungs- bzw. Arbeitskorb war für eine Person zugelassen. Nach der Wende wurden diese Arbeitskörbe aus sicherheitstechnischen Gründen im Einsatz verboten, so dass diese Fahrzeuge ohne Arbeitskorb zum Einsatz fuhren. Im Aufbau hinter der Fahrerkabine waren diverse Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung und zum Löschangriff verstaut, darunter ein Sprungpolster SPP 40 und ein tragbarer Leichtschaumgenerator LSG 4/400 T samt Schaumkutte. Das Sprungpolster war eine Neuentwicklung aus Dederongewebe mit Polyurethanbeschichtung und besaß eine Kantenlänge von 6 × 6 Metern. Zusätzlich waren Luftpolster an drei Seiten angebracht, um ein unkontrolliertes Herabstürzen der aufgefangenen Person abzufangen. Die Entfaltung des Sprungpolsters SPP 40 zur Menschenrettung war in 90 Sekunden mittels Leichtschaumgenerator LLG 4/400 T als Lüfter vorgesehen. Sprunghöhen bis zu 50 Meter waren mehr oder weniger mittels gutem Zureden möglich.

Die nun seitlichen Stauräume konnten mit einigen Geräten wie Motorkreissäge, Trennschleifer, Schaumstrahlrohren, Standrohr, Schläuchen (30 m) und zusätzlichen Halogenscheinwerfern mit 500 Watt bestückt werden. Der Leiterpark konnte nun vom seitlichen Steuerstand mit Sitzplatz bedient werden. Der Drehkranz wurde gegenüber dem Vorgängermodell leicht verändert und trug zusätzlich ein Stromaggregat mit einer Leistung von 4 kVA und die wasserführende Armatur. An der Leiterspitze konnte für den Löschangriff ein Wasser- oder Schaumwerfer (Mittel- oder Schwerschaum) montiert werden, der über zwei festinstallierte C-Rohre auf der Leiter gespeist wurde. Eine an der Leiterspitze angebrachte Korrekturleiter war ausziehbar so angebracht, dass sie zum Einschlagen der Fenster für den Innenangriff verwendet werden konnte, somit war der Erstangriff über Balkon oder Fenster ins Gebäude effektiver möglich. Halogenscheinwerfer konnten zur Ausleuchtung der Einsatzstelle zusätzlich auf der Leiter angebracht und vom Bedienstand aus bewegt werden. Im Hebeeinsatz war eine Tragkraft von einer Tonne vorgesehen. Die Sicherung der Leiter wurde über hydraulische Schrägabstützungen gewährleistet.

Die DL 30.01 auf W50 L erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h und besitzt einen Vierzylinder-Viertakt-Dieselmotor mit 125 PS (91,9 kW) Leistung. Zur technischen Hilfeleistung, Brandbekämpfung und/oder Gefahrenbeseitigung wurde die Drehleiter meist zusammen mit anderen Feuerwehrfahrzeugen eingesetzt.

International

Ladder Trucks im Einsatz in Los Angeles

Bei den Feuerwehren in den USA kommen vielfach Drehleitern zum Einsatz, die auf wesentlich schwereren Fahrgestellen aufgebaut sind als im deutschsprachigen Raum. Die sogenannten Ladder Trucks in den größeren Städten der USA verfügen im Regelfall über eine Leiterlänge von 90 oder 100 Fuß, was den 30 Metern einer deutschen 23/12 recht genau entspricht. Das höhere Gewicht erklärt sich durch eine deutlich umfangreichere Beladung.

Es werden mehrere Arten von Drehleitern eingesetzt. Die Standarddrehleiter in New York ist ein Ladder Truck, auch kurz Truck genannt. Es handelt sich um eine 100 Fuß (ca. 30 m) lange Leiter ohne Korb. Diese Drehleitern werden auch als Turntable Ladders bezeichnet. Diese Fahrzeuge haben anders als in Deutschland ein vielseitigeres Aufgabengebiet. Neben den klassischen Aufgaben einer Drehleiter werden die Ladder Companies auch zu technischen Hilfeleistungen gerufen. Die Drehleitern sind dafür mit umfangreichem technischen Gerät ausgestattet. Auch Drehleitern mit Tank und Pumpe sind in den USA keine Seltenheit.

Eine weitere Art der Drehleiter sind die so genannten Tiller Trucks. Es handelt sich hierbei um ein als Sattelschlepper ausgeführtes Fahrzeug mit einer 100-Fuß-Leiter. Hinten am Fahrzeug befindet sich ein zusätzlicher Fahrerplatz, auf dem ein Feuerwehrmann die Hinterachse separat lenken kann. Dies macht diese Fahrzeuge wendiger als die herkömmlichen Ladder Trucks, weshalb sie in Großstädten sehr geschätzt werden. Den Drehleitern auf starren Lkw-Fahrgestellen mit Hinterachszusatzlenkung, wie sie von allen wichtigen europäischen und mittlerweile auch einigen amerikanischen Herstellern angeboten werden, sind sie allerdings in der Wendigkeit unterlegen.

Die enorme Größe der Fahrzeuge lässt sich durch die Sonderaufgaben des Fahrzeuges erklären und durch die im Auflieger zahlreich mitgeführten tragbaren Leitern. Die in den USA als Tower Ladder bezeichneten Fahrzeuge sind eigentlich keine reinen Drehleitern, sondern Teleskopmastbühnen mit einer aufgesetzten Leiter. Diese Fahrzeuge haben einen Korb und eine festinstallierte Steigleitung für ein Wenderohr.

Drehleiter-Hersteller

Der weltgrößte Hersteller von Drehleitern ist das Unternehmen Iveco Magirus in Ulm. Dieses geht auf die frühere Nutzfahrzeugmarke Magirus-Deutz (in den 1950er bis 70er Jahren ihrerseits Marktführer für Drehleitern in Deutschland und Europa) und die von Conrad Dietrich Magirus gegründete Feuerwehrgerätefabrik Magirus zurück. Der zweite große Hersteller von Drehleitern in Deutschland ist die Firma Metz Aerials, die zur Rosenbauer-Gruppe gehört. Vor der deutschen Wiedervereinigung gab es auch eine Drehleiterproduktion von IFA in der DDR.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Hornung-Arnegg: Feuerwehrgeschichte. 4. Auflage. Kohlhammer Verlag, 1995, ISBN 3-17-013203-2, S. 48.
  2. Wolfgang Hornung-Arnegg: Feuerwehrgeschichte. 4. Auflage. Kohlhammer Verlag, 1995, ISBN 3-17-013203-2, S. 71.
  3. Wolfgang Hornung-Arnegg: Feuerwehrgeschichte. 4. Auflage. Kohlhammer Verlag, 1995, ISBN 3-17-013203-2, S. 82.

Literatur

  • Walter Hamilton: Handbuch für den Feuerwehrmann. Boorberg-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-415-03176-4.
  • Frank-Hartmut Jäger: Ostdeutsche Feuerwehrfahrzeuge 1945–1990; Standardfahrzeuge und Unikate. EFB-Verlag, Erlensee 1998, ISBN 3-88776-097-2.
  • Werner Oswald, Manfred Gihl: Kraftfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes seit 1900. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-613-01479-3.
  • Jan Ole Unger, Nils Beneke, Klaus Thrien: Hubrettungsfahrzeuge - Ausbildung und Einsatz. W. Kohlhammer, Stuttgart 2010, ISBN 3-170-20187-5.

Weblinks

 Commons: Drehleiter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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