Dreieinigkeitskirche (Regensburg)

Dreieinigkeitskirche (Regensburg)
Dreieinigkeitskirche

Der Bau der Dreieinigkeitskirche (damaliger Name: Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit) in der Altstadt von Regensburg wurde 1627 mitten während des Dreißigjährigen Krieges als einer der ersten evangelisch-lutherischen Kirchenneubauten in Bayern begonnen und konnte bereits 1631 kurz vor der Einnahme Regensburgs durch die Schweden und der Rückeroberung der Stadt durch ein kaiserliches Heer abgeschlossen werden. Der Bau war finanziell möglich geworden, nachdem die Evangelische Kirche die vom Rat der Stadt beschlossene, gemeinsame Nutzung der Dominikanerkirche St. Blasius 1628 mit den Dominikanern beenden konnte. Diese waren nunmehr bereit, eine finanzielle Entschädigung zu leisten. Außerdem hatte sich die evangelische Gemeinde sehr stark vergrößert, weil viele aus Böhmen und Österreich vertriebene Protestanten in Regensburg Zuflucht gefunden hatten. Auch diese Exulanten unterstützten den Bau der Kirche mit erheblichen Mitteln.

Der Nürnberger Architekt Hanns Carl errichtete die Kirche als säulenlosen Saalbau mit umlaufenden Holzemporen, deren Dachstuhl, Gestühl und Inneneinrichtung noch heute im Originalzustand erhalten ist. Die Sakristei stammt aus dem Jahr 1755. Die Orgel wurde 1758 vom Regensburger Orgelbauer Franz Jakob Späth eingebaut. Ende des 17. Jahrhunderts entstand noch ein abgeschlossenes Oratorium, von dem aus die Fürstin Therese von Thurn und Taxis, die Ehefrau des Prinzipalkommissars, dem Gottesdienst folgen konnte. Sie stammte aus dem Fürstenhaus Mecklenburg-Strelitz und war nach ihrer Heirat protestantisch geblieben.

Grabmäler südlich der Kirche

Östlich und südlich der Kirche befindet sich der kleine, idyllische sogenannte Gesandtenfriedhof, auf dem ausschließlich adelige, protestantische Gesandte zum Immerwährenden Reichstag zu Regensburg und ihre Familienangehörigen begraben wurden, die während ihres Aufenthaltes in Regensburg gestorben sind. Für den Zeitraum 1640 bis 1790 sind fast hundert Begräbnisse namentlich nachweisbar. Die barocken Grabmäler und Inschriften einiger besonders berühmter und reicher Gesandter sind erhalten bzw. dokumentiert.

Eine Gedenkplakette weist auf Graf Hans Ulrich von Schaffgotsch hin, der 1635 als Anhänger Wallensteins auf dem Haidplatz enthauptet und hier beerdigt worden war.

Die Dreieinigkeitskirche ist Hauptaufführungsort der Regensburger Kantorei.

Der Turm der Kirche ist im Sommer als einziger Kirchturm im Stadtgebiet von Regensburg begehbar. Von ihm aus hat man einen prächtigen Rundblick über die Dachlandschaft von Regensburg und zu den Donauhängen bis hin zur Walhalla.

Literatur

  • Peter Morsbach: Evang.-Luth. Dreieinigkeitskirche Regensburg. Selbstverlag, Regensburg 2005, ISBN 3-937527-08-7.
  • Wolfgang Pfeiffer: Evangelische Dreifaltigkeitskirche Regensburg (Kunstführer; 874). Schnell & Steiner, München 1967.


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