Druckregelventil

Druckregelventil
Flaschendruckminderer
Schema eines einstufigen Flaschendruckminderers

Ein Druckminderer (oder Druckminderungsventil, Reduzierventil) ist eine Vorrichtung zum Einbau in ein Schlauch- oder Leitungssystem, das trotz unterschiedlicher Drücke auf der Eingangsseite (Eingangsdruck) dafür sorgt, dass auf der Ausgangsseite ein bestimmter Ausgangsdruck nicht überschritten wird.

Die beiden zentralen Bauteile eines Druckminderes sind der Drucksensor und das mit ihm gekoppelte Ventil. Die Bauformen können sich je nach Einsatzzweck, dem Medium (Gas oder Flüssigkeit) sowie den zu erwartenden Drücken voneinander unterscheiden, das Prinzip ist jedoch gleich bleibend: Der Druck auf der Ausgangsseite wirkt auf eine Seite einer Membran, auf die andere Seite (in der Schemazeichnung die untere) wirken der Luftdruck und eine Einstellfeder. Die Membran ist mechanisch mit dem Ventil gekoppelt. Je höher der Druck auf der Ausgangsseite ansteigt, desto weiter wird das Ventil geschlossen, bei Erreichen des (einstellbaren) Soll-Ausgangsdrucks sperrt es den Durchfluss ab. Erfolgt diese Verschliessen nicht völlig, weil eine Dichtung beschädigt oder verunreinigt ist, kann der Ausgangsdruck langsam auf so hohe Werte ansteigen, dass ein Sicherheitsventil öffnet und abbläst.

Für Soll-Ausgangsdrucke ab 1 bar, kann der Druckminderer (statt mit einer Membran) mit einem Kolben als Druckaufnehmer und daher sehr kompakt gebaut werden. So sind Erste Stufen von Tauch- und Atemschutzgeräten und Latexballon-Füllventile durchwegs kolbengesteuert.

Öffentliche Wasserleitungen liefern stellenweise bis zu 7 bar Druck, um auch höhergelegene oder höhere Häuser ausreichend zu versorgen. Druckminderer reduzieren den Druck für Häuser oder Wohnungen auf etwa 3 bar, passend zur Druckfestigkeit von Heisswasserspeichern und für gute Funktion von Wassserhähnen. Gas wird städtisch mit etwa 10 bar verteilt und in Stationen mit Druckminderern mit Membranen mit 30 cm Durchmesser auf das Druckniveau der Hausversorgung von 50 mbar gebracht.

Beim Fassbier-Ausschank ist ein Druckminderer an der Kohlendioxidbombe notwendig. Bei direktem Anschluss (trotz verschiedener Gewinde) ist schon manches Holzfass explodiert.

Beim Tauchen mit komprimierter Luft sind die Druckluftflaschen z. B. mit einem Druck von etwa 200 bar befüllt. Das Druckminderungsventil reduziert den Druck dann auf etwa 10 bar. Dieser Druck wird dann durch das Mundstück ein weiteres Mal auf den Wasserdruck reduziert. Der Wasserdruck steigt pro 10 m um 1 bar, so dass (unter Berücksichtigung des Atmosphärendrucks von 1 bar) in 20 m Tiefe ein Druck von 3 bar herrscht. Druckminderer werden auch in der medizinischen Versorgung mit Sauerstoff oder Narkosegas (Lachgas) sowie in guten Ballonfüllventilen für Helium verwendet.

Beim Betrieb von Heizgeräten oder Gasherden mit Butan- oder Propangasflaschen (z.B. im Campingbereich) wird an der Flaschenarmatur ein Druckminderer angeschlossen, der den Flaschendruck (Dampfdruck über dem flüssigen Gas) von ca. 10 bar auf den Betriebsdruck des Gerätes von 30 oder 50 oder 150 mbar absenkt. Hier ermöglicht der Druckminderer außerdem die Verwendung von Gummi-Schlauchleitungen, die bei Belastung mit dem vollen Flaschendruck platzen würden.

An Zentraldruckluftanlagen, wie sie meist in Produktionshallen anzutreffen sind, werden Druckminderventile verwendet, um den Druck vom Systemdruck, meist 10 bis 13 bar, auf den für den Arbeitsplatz notwendigen Druck zu reduzieren.


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