Dryburg

Dryburg

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Schloss Dryburg
Schloss Dryburg (2006)

Schloss Dryburg (2006)

Entstehungszeit: um 1200
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: Hauptgebäude erhalten
Ständische Stellung: Grafen
Ort: Bad Langensalza
Geographische Lage 51° 6′ 32,9″ N, 10° 38′ 46,5″ O51.10912777777810.6462555555567Koordinaten: 51° 6′ 32,9″ N, 10° 38′ 46,5″ O
Schloss Dryburg (Thüringen)
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Schloss Dryburg

Die ehemalige Stadtburg Schloss Dryburg war ein Familienbesitz des Hermann von Salza in Bad Langensalza im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die baulichen Reste der einst bedeutenden Stadtburg Dryburg befinden sich im Norden der historischen Altstadt von Bad Langensalza, im Bereich des einstigen Flußübergangs, heute durch die Straßen Am Schloßhof und Wilden Graben markiert. Die Dryburg ist Teil der ersten Stadtummauerung, mit der zweiten Stadtummauerung gelangte die Dryburg in die Innenstadt.

Geschichte

Zum Schutz der Siedlung Salza wurden im Hochmittelalter auch die Herren von Salza betraut, diese hatten bereits im heutigen Stadtteil Uvhofen, eine kleine Burganlage errichtet und waren zeitweilig Ministerialen der Landgrafen von Thüringen. 1212 belagerte Kaiser Otto IV. die Dryburg während des staufisch-welfischen Thronstreits und benutzte dabei auch schweres Belagerungsgerät. Nach der Überlieferung übergab er nach seinem Sieg der Marktsiedlung das Stadtrecht. Die erste Erwähnung der Siedlung als oppidum erfolgte 1222. [1] 1387 musste die Dryburg erneut belagert werden, diesmal gelang dies dem thüringer Landgrafen Balthasar. Die Burg wurde unter den Wettinern als Amtssitz genutzt. 1525 stürmten aufständische Bauern und Handwerker die Burg während des Bauernkrieges. Der schwedische General Baner und General Pappenheimer plünderten und brandschatzten Langensalza im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges. Sie nutzten die Dryburg als Stützpunkt. Die Gebäude waren nach dem Ende des Krieges ohne militärische Bedeutung und wurden zum Witwensitz des Adels ausgebaut. 1815 gelangte das Schloss mit der Stadt in preußischen Besitz. Die Burganlage wurde durch einen Großbrand in der Altstadt im Jahr 1899 beschädigt, wobei ein beträchtlicher Teil der Bausubstanz dem Feuer zum Opfer fiel.

Bauliche Anlage

Rückwärtige Ansicht (2003)

Aus historischen Unterlagen kann auf das Aussehen der Burganlage geschlossen werden. Man nimmt eine kastellartige rechteckige Anlage von etwa 25-30 m Seitenlänge an, die mit Ecktürmen gesichert wurde. 1712 soll der Turm der Nordostecke abgebrochen worden sein. Die Burg war Teil der Stadtmauer, die möglicherweise noch älter als die Kernburg war. [2]

Heutige Situation und Nutzung

Die Schlossanlage ist ein ausgewiesenes Bau- und Bodendenkmal. Die Burganlage wurde nach umfangreichen Sanierungen in den 1990er Jahren als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.

Namensdeutung

Die Besitzer der Dryburg, die Herren von Salza besaßen einst drei Burgen in Langensalza und dem Vorort Uffhofen, daher soll der Name abgeleitet sein.

Literatur

  • Giesela Münch Die mittelalterliche Stadtbefestigung von Bad Langensalza Verlag Rockstuhl 1999 S.6-12, ISBN 3-932554-36-1
  • Thomas Bienert Bad Langensalza, Schloß Dryburg In: Mittelalterliche Burgen in Thüringen, Gudensberg-Gleichen 2000, S.301-302, ISBN 3-86134-631-1

Einzelnachweise

  1. Hans Patze (Hrsg.): Thüringen. In: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 9, Kröner, Stuttgart 1989, ISBN 3-520-31302-2, S. 34. 
  2. Michael Köhler Schloß Dryburg In: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jena 2001, S.87

Weblinks


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