Dézalier d'Argenville

Dézalier d'Argenville
Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville

Antoine-Joseph Dézallier d’Argenville (* 1. Juli 1680 in Paris; † 29. November 1765) war ein französischer Gelehrter, Naturhistoriker und Verfasser zahlreicher gartentheoretischer Schriften.

Sein Buch La Théorie et la pratique du jardinage, das erstmals 1709 anonym erschien, war das weit verbreitete und bedeutendste Werk zur Gartenkunst im 18. Jahrhundert. Die zweite Auflage erschien unter seinem eigenen Namen, alle weiteren unter dem Namen des Architekten Alexandre Le Blond, der die Tafeln zeichnete, so auch die englische und deutsche Auflage.

Die Auflagen von 1722 und 1747 überarbeitete der Autor entsprechend dem schnell fortschreitenden Geschmack der Zeit und fügte weitere, modernere Tafeln hinzu.

Das Werk wurde 1731 von Franz Anton Danreiter unter dem Titel Die Gärtnerey sowohl in ihrer Theorie oder Betrachtung als Praxis oder Übung ins Deutsche übersetzt oder vielmehr bearbeitet, da sein Text vielfach von der Originalfassung abweicht.

Das Buch enthält eine umfassende Anleitung zur Gartengestaltung und zahlreiche technische Details. Unter anderem werden die verschiedenen Formen des Parterres (parterre en broderie, parterre de compartiment, parterre à l’angloise, parterre d’orangerie) und des Bosketts kategorisiert und anhand von Zeichnungen erläutert.

La Théorie et la pratique du jardinage ist das ausführlichste Werk zum französischen Barockgarten in der Nachfolge André Le Nôtres. Stilgeschichtlich verzichtet Dezallier auf manche aufwändigen Elemente des Barockgartens und gehört daher zur Spätphase des Barocks, die in Frankreich als Régence bezeichnet wird. Sein Grundsatz „Natur geht vor Kunst“ weist bereits auf die Theorie des kommenden englischen Landschaftsgartens hin.

Sein Neffe Antoine-Nicolas Dezallier d’Argenville schrieb ein Dictionnaire du Jardinage und viele Gartenbeiträge in der Encyclopédie von Diderot und d’Alembert, außerdem 1787 das zweibändige Werk Vies des Fameux Architectes Depuis la renaissance des Arts.

Literatur

  • Eloge de M. Desallier d’Argenville. In: La Conchyologie, ou Histoire Naturelle de Coquiolles. 3. Auflage. Paris 1780, S. IX-XXIV.
  • Ingrid Dennerlein: Die Gartenkunst der Régence und des Rokoko in Frankreich. Worms 1981.
  • Detlef Karg: Antoine Joseph Dezallier d’Argenville. Anmerkungen zu seinem 300. Geburtstag. In: Architektur der DDR. Nr. 29, 1980, S. 506-508.

Weblinks


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