EE-T1

EE-T1
EE-T1 Osório
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze)
Länge 9,99 m (Länge mit Geschütz in 12-Uhr-Stellung)
Breite 3,26 m
Höhe 2,37 m
Gewicht 39 Tonnen (Gefechtsgewicht von 43 t)
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Verbundpanzerung
Hauptbewaffnung 1 × 105-mm-Kanone oder 1 x 120-mm-Kanone
Sekundärbewaffnung 1 × 7,62-mm-Maschinengewehr
Beweglichkeit
Antrieb Deutz MWM TBD 234 12-Zylinder-Dieselmotor mit Turbolader
1000 PS (745 kW) bei 2300 Umdrehungen
Federung Hydropneumatisch
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h
Leistung/Gewicht 26 PS/Tonne
Reichweite 550 km

Der Osório war ein in Brasilien von der Firma Engesa entwickelter Prototyp eines Kampfpanzers, der jedoch nicht in Serie gefertigt wurde. Vorgesehen waren zwei Varianten – der EE-T1 Osório mit einer britischen 105-mm-Kanone sowie der EE-T2 Osório mit einer Kanone von 120 mm Kaliber.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein EE-T1 Osório Panzer auf einer Verladefläche

Mitte der 1980er-Jahre entschloss sich die brasilianische Firma Engesa zur Konstruktion eines neuen Kampfpanzers, der vornehmlich in den Export gehen sollte. Die Firma investierte etwa 100 Millionen US-Dollar in die Entwicklung des Osório. Das Design war sehr modern und hochentwickelt und bedurfte großer Investitionen hinsichtlich der Fertigungstechnik.

Der Osório wurde auch von der Bundeswehr getestet und vor allem in Bezug auf die Technologie seiner Panzerung hoch gelobt. Dies machte den Panzer weltweit bekannt und löste vor dem Zweiten Golfkrieg im Jahre 1991 in verschiedenen Ländern der Arabischen sowie der Dritten Welt große Aufmerksamkeit aus, da diese sich die sehr teuren westlichen Kampfpanzer nicht leisten konnten, andererseits jedoch ihre alternde Ausstattung sowjetischer Herkunft ersetzten wollten. Dieser neue Panzer erschien sowohl wegen seiner modernen Technik als auch seines relativ günstigen Anschaffungspreises besonders interessant.

Unter diesen Ländern, die offen ein Kaufinteresse signalisierten, befand sich auch der Irak, der jedoch nach dem verlorenen Zweiten Golfkrieg des Jahres 1991 und den unmittelbar darauf folgenden UN-Sanktionen keine neuen Rüstungsprojekte mehr in Angriff nehmen konnte bzw. bereits begonnene wieder einstellen musste.

Die brasilianische Armee stand dem Projekt zwar aufgeschlossen gegenüber, hatte aber nicht die finanziellen Mittel, um den Osório in großem Stil einzuführen – zumal Brasilien aufgrund der herrschenden Militärdoktrin und der geographischen Bedingungen von jeher keine schweren Panzertruppen besaß.

Auch Saudi-Arabien interessierte sich für den EE-T2 Osório. Zwar hatte sich das Land Anfang der 1990er-Jahre nach Vergleichstests mit dem amerikanischen M1 Abrams, dem französischen AMX-40 und dem britischen Challenger 1 noch für den EE-T2 als neuen Kampfpanzer entschieden, diese Wahl wurde allerdings auf massiven Druck der USA geändert und stattdessen der M1 Abrams beschafft. Diese Maßnahme war politisch motiviert und sollte die guten Beziehungen Saudi Arabiens zu den USA nach dem Zweiten Golfkrieg konsolidieren. Andererseits hatten die USA so einen unliebsamen Konkurrenten aus dem Weg geräumt und ihre wirtschaftlichen Interessen durchgesetzt.

Nach diesem schweren Rückschlag und dem nachfolgendem plötzlichen Wegbrechen des internationalen Interesses am Osório konnte kein Käufer für dieses System mehr gefunden werden. Diese Fehlinvestition konnte Engesa nicht mehr kompensieren und ging Anfang der 1990er-Jahre in Konkurs. Da mit Avibrás die andere große Rüstungsfirma des Landes ebenfalls bankrott ging, war dies praktisch das Ende der brasilianischen Rüstungsindustrie.

Beschreibung

Der Entwurf des Osório war sehr modern und hochentwickelt. Der Panzer besaß eine völlig neu entwickelte Panzerung und verfügte über modernste Waffensysteme mit computergesteuerter Feuerleitanlage. Den Antrieb stellte ein 12-Zylinder-Dieselmotor mit Turbolader Deutz MWM TBD 234 mit einer Leistung von 1000 PS (745 kW). Bei einem Gefechtsgewicht von 43 t lag die Höchstgeschwindigkeit bei 70 km/h.

Siehe auch

Weblinks


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