Ebeleben

Ebeleben
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ebeleben
Ebeleben
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ebeleben hervorgehoben
51.282510.731666666667245
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Kyffhäuserkreis
Höhe: 245 m ü. NN
Fläche: 40,74 km²
Einwohner:

2.907 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km²
Postleitzahl: 99713
Vorwahl: 036020
Kfz-Kennzeichen: KYF
Gemeindeschlüssel: 16 0 65 014
Stadtgliederung: 4 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 2
99713 Ebeleben
Webpräsenz: www.stadt-ebeleben.de
Bürgermeister: Uwe Vogt
Lage der Stadt Ebeleben im Kyffhäuserkreis
Thüringen Abtsbessingen Artern/Unstrut Bad Frankenhausen/Kyffhäuser Badra Bellstedt Bendeleben Clingen Borxleben Bretleben Donndorf Ebeleben Etzleben Freienbessingen Gehofen Göllingen Gorsleben Greußen Großenehrich Günserode Hachelbich Hauteroda Helbedündorf Heldrungen Hemleben Heygendorf Holzsußra Ichstedt Kalbsrieth Mönchpfiffel-Nikolausrieth Nausitz Niederbösa Oberbösa Oberheldrungen Oldisleben Reinsdorf Ringleben Rockstedt Roßleben Rottleben Seega Sondershausen Steinthaleben Thüringenhausen Topfstedt Trebra Voigtstedt Wasserthaleben Westgreußen Wiehe WolferschwendaKarte
Über dieses Bild
Rathaus Ebeleben
Ehemaliges Rathaus am Markt
Stadtkirche
Unterer Teil des Schlossparks
Palmenhaus im Schlossgarten
Ehemalige Wasserkunst im Schlosspark

Ebeleben ist eine Stadt im thüringischen Kyffhäuserkreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Ebeleben liegt in Nordthüringen und ist im Norden von der Hainleite, im Westen vom Dün und im Süden von den Heiliger Höhen umgeben.

Stadtgliederung

Zur Stadt Ebeleben gehören die vier Ortschaften Allmenhausen, Gundersleben, Rockensußra und Wiedermuth. Für die Gemeinden Abtsbessingen, Bellstedt, Freienbessingen, Holzsußra, Rockstedt, Thüringenhausen und Wolferschwenda fungiert Ebeleben als Verwaltungsstandort.

Geschichte

Die Gründung des Ortes durch Angeln und Warnen wird für die Zeit zwischen dem 4. und dem 6. Jahrhundert angenommen. Der Ebelebener Ortsteil Marksußra wird 732 in der Bonifatiuslegende genannt und 772 auch urkundlich nachgewiesen. Ebeleben selbst wird erstmals 1198 urkundlich erwähnt. Im westlichen Teil der Stadtmitte gab es eine mittelalterliche Burg. Ministerialen vom Thüringer Landgrafen waren die Herren von Ebeleben. 1198 wurde ein Ritter von Ebeleben erwähnt. Später waren die Ebelebener Vasallen der Grafen von Schwarzburg. 1372 teilte man das Lehen. Oberlehnsgeber waren nun die Grafen von Schwarzburg und der Landgraf von Thüringen. 1525 wurde die Burg von Bauern und Bürgern der Stadt Mühlhausen zerstört. Im Jahr 1544 wurde in Ebeleben die Reformation durch Ritter Hans von Ebeleben eingeführt. Die Stadt Mühlhausen finanzierte den Mühlhäuser-Neubau im Park. 1616 verkauften die verschuldeten Ebelebener den Besitz an den Grafen von Schwarzburg. 1651 starb das Geschlecht aus. Das Schloss wurde von den Schwarzburgern ausgebaut und diente zwischen 1651 und 1681 als Residenz. 1774 verfüllten sie die Nordwestecke des Wallgrabens, um einen französischen Park einzurichten. [2] und [3]

1928 bekam der Ort Ebeleben das Stadtrecht verliehen.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten Zwangsarbeiter aus von Deutschland besetzten Ländern in der Landwirtschaft arbeiten.[4]Am Ende des Krieges zerstörten Truppen der US Army 1945 das Ebelebener Schloss mit dem Park; Kirche, Domäne, fünf Häuser und fünfzehn Wirtschaftsgebäude sowie die Ziegelei wurden beschädigt. Um das Vorrücken dieser Truppen zu verhindern, sprengte die SS Brücken.

Als unmittelbare Folge des Krieges zogen Vertriebene in großer Zahl nach Ebeleben, das um 1.000 Neubürger anwuchs. Mit der Übergabe der Besatzungsmacht in Thüringen durch die US-Militäradministration an die sowjetische wurde auch die Stadt Ebeleben Teil der sowjetischen Besatzungszone.

Ein schweres Hochwasser überschwemmte 1947 unter anderem den Ortsteil Marksußra.

Eingemeindungen

Am 8. März 1994 wurde die Einheitsgemeinde Ebeleben gegründet. Dabei wurden die bisher selbständigen Orte Allmenhausen, Rockensußra und Wiedermuth eingemeindet.[5] Am 29. Dezember 1995 kam Gundersleben dazu.[6] Sie behielten jedoch als kommunale Vertretung eigene Ortschaftsräte.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 3159
  • 1995: 3363
  • 1996: 3403
  • 1997: 3348
  • 1998: 3332
  • 1999: 3293
  • 2000: 3265
  • 2001: 3221
  • 2002: 3202
  • 2003: 3179
  • 2004: 3118
  • 2006: 3026
  • 2007: 3059
  • 2008: 2979
  • 2009: 2957
  • 2010: 2907
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt besteht aus 17 Personen. Neben dem Bürgermeister setzt er sich seit der Kommunalwahl im Juni 2009 wie folgt zusammen:

Bürgermeister

Derzeitiger Bürgermeister ist Uwe Vogt (SPD). Er wurde zuletzt im Jahr 2006 gewählt.

Wappen

Blasonierung: „In Blau ein goldener Bienenkorb mit silbernem Bodenbrett und sieben goldenen Bienen.“

Das älteste vorhandene Gemeindesiegel von 1884 zeigt nur den Bienenkorb. Die Zahl der im Wappen dargestellten Bienen war im Laufe der Zeit verschieden. Ursprünglich waren es wohl acht, zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zwölf, während der Zeit des Nationalsozialismus ein Bienenschwarm, und zur Zeit sind es sieben. Zeitweise wurde der Bienenkorb auch ohne Bienen dargestellt. Zur Stadterhebung Ebelebens im Jahr 1928 erschien das Wappen mit acht Bienen. Über die Bedeutung der Anzahl gibt es verschiedene Thesen: Anzahl der Ratsherren, Anzahl der zum damaligen Amtsbezirk Ebeleben gehörenden Orte, Verbindung zum einstigen Marksußraer Kloster - möglicherweise weisen sie auf Zisterziensermönche, die in der Umgebung Klöster besaßen, Anzahl der früher in Ebeleben ansässigen Innungen. Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass die Anzahl keinerlei Bedeutung hat. Im Zusammenhang mit der Stadtrechtsverleihung am 1. September 1928 wurde auch das Stadtwappen amtlich bestätigt. [7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Parks

  • Bedeutsam ist der Schlosspark, der zurzeit umgestaltet wird.

Regelmäßige Veranstaltungen

Seit 1992 wird jährlich Anfang Juli ein Schlossparkfest veranstaltet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft Ebelebens ist gekennzeichnet von klein- und mittelständischen Betrieben, mit Schwerpunkt Bau und Futtermittel. Ebeleben ist zwar noch an das Schienennetz angeschlossen, der reguläre Personenverkehr und der überwiegenden Teil des Güterverkehrs auf den hier kreuzenden Bahnen Hohenebra–Ebeleben, Ebeleben–Mühlhausen und Greußen–Keula aber schon seit Jahren eingestellt.

Siloanlagen

Von 1969 bis 1975 wurde für das örtliche Futtermittelwerk ein 54 Meter hohes Silo mit einem 68 Meter hohen Maschinenhaus errichtet, welches über eine Lagerkapazität von 80000 Tonnen verfügt. Von 1976 bis 1982 wurde das Silo nochmals um 88000 Tonnen Lagerkapazität erweitert. Die Siloanlage in Ebeleben war zu DDR-Zeiten die modernste ihrer Art. Sie war der Prototyp einer ganzen Reihe ähnlicher Futtermittelfabriken.[8]

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. M. Köhler Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze Jenzig- Verlag 2001 S. 88 ISBN3-910141-43-9
  3. Th. Bienert Mittelalterliche Burgen in Thüringen Wartberg Verlag 2000 S. 146/147 ISBN 3-86134-631-1
  4. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 179, ISBN 3-88864-343-0
  5. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
  7. Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 24; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X
  8. [1].

Weblinks

 Commons: Ebeleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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