- Edition Galgenberg
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Der Verlag am Galgenberg, auch Kurzform Galgenberg, war ein kleiner deutscher Buchverlag in Hamburg, der 1985 von Peter Lohmann gegründet wurde. 1993 ging der Verlag in Konkurs.[1] Das Verlagsprogramm wurde von 1994 bis 1996 bei dem Hamburger Verlag Rasch und Röhring als Edition Galgenberg fortgeführt und dann endgültig eingestellt.[2]
Geschichte
Der Verlag am Galgenberg wurde vor allem durch seine Belletristik-Titel bekannt und in ihm erschien eine Anzahl bedeutender Erstveröffentlichungen. Ab 1988 veröffentlichte der Verlag beispielsweise die ersten fünf Bella Block-Romane von Doris Gercke. Auch Übersetzungen bedeutender ausländischer Literatur erschienen hier zum erstem Mal, etwa 1987 Honigberg von Latife Tekin, bevor Großverlage sie später erneut herausbrachten. Daneben gab der „renommierte Hamburger Verlag“ (Hamburger Abendblatt[1]) auch regionale, Frauen- und Männerthemen und Publikationen zur Sexualität heraus.[3]
Der Verlag hatte zuletzt sieben feste Mitarbeiter, brachte ein Halbjahresangebot von etwa zehn Titeln heraus und machte einen Jahresumsatz von 2 Millionen DM.[4]
Durch den härter werdenden Verdrängungsprozess auf dem Buchmarkt geriet der Kleinverlag Ende 1992 in eine existentielle Krise und litt unter Umsatzrückgang, mangelnder Kapitalrücklage und Remissionen. Eine bereits verabredete Büro- und Vertriebsgemeinschaft mit dem Hamburger Verlag Rasch und Röhring, der vor allem für sein Sachbuchprogramm bekannt war, kam nicht mehr zustande. Der Verleger Peter Lohmann musste Anfang 1993 den Konkurs seines Verlags am Galgenberg anmelden.[1][4]
Der Verlag am Galgenberg veröffentlichte Werke von unter anderem folgenden Autoren: Ales Adamowitsch, Yusuf Atılgan, Maria Bachmann, Annette Berr, Douglas Coupland, Nazlı Eray, Norberto Fuentes, Doris Gercke, Almudena Grandes, Ernst Kahl, Jörg Schröder, Gerd Spiekermann, Latife Tekin, Kurt Tucholsky, Najem Wali, Tom Wittgen, Gabriele Wolff. In der Edition Galgenberg erschienen unter anderem Werke von folgenden Autoren: Ingvar Ambjørnsen, Anke Gebert, Anne Holt, José Ángel Mañas, Peter Schmidt.
Der 1950 geborene Peter Lohmann war von 1980 bis 1985 Verleger des Buntbuch-Verlags in Hamburg. Von 1985 bis 1993 leitete es den Verlag am Galgenberg. Nach dessen Konkurs betreute er von 1994 bis 1996 die Edition Galgenberg bei Rasch und Röhring. Seit 1997 war er Geschäftsführer des Scherz–Verlages in Bern, von 2002 bis 2008 leitete er bei S. Fischer Verlag die Programme Scherz, Krüger, O.W. Barth und Fischer Taschenbuch. [5]
Verlagsprogramm (Auswahl)
- Doris Gercke: Kinderkorn, Verlag am Galgenberg, 1991, ISBN 3-44272703-0
- Doris Gercke: Nachsaison, Verlag am Galgenberg, 1991 ISBN3-442-72635-2
- Gabriele Wolff: Himmel und Erde, Verlag am Galgenberg, 1991 ISBN 3-596-11394-6
- Tom Wittgen: Pilotenspiel, Verlag am Galgenberg, 1992 ISBN 3-87058-126-3
- Tom Wittgen: Staatsjagd Verlag am Galgenberg, 1992 ISBN 3-87058117-4
- Doris Gercke: Der Krieg, der Tod, die Pest, Verlag am Galgenberg, 1994 ISBN 3-92538769-2
- Ingvar Ambjörnsen, Ausblick auf das Paradies , Rasch und Röhring (Edition Galgenberg), 1995 ISBN 3-89136535-7
- Peter Schmidt: Trojanische Pferde, Rasch und Röhring (Edition Galgenberg), 1996 ISBN 3-89136595-0
Einzelnachweise
- ↑ a b c Galgenberg ist am Ende, Artikel im Hamburger Abendblatt vom 4. Februar 1993, S. 8 (Letzter Aufruf: 22. April 2009).
- ↑ Neue Edition Galgenberg, Artikel im Hamburger Abendblatt vom 26. Februar 1994, S. 6 (Letzter Aufruf: 22. April 2009).
- ↑ Sandra Uschtrin: Handbuch für Autoren, 1985, S. 26
- ↑ a b „Existenzielle Krise in der deutschen Verlagsbranche“, Artikel im Hamburger Abendblatt vom 14. November 1992, S. 6 (Letzter Aufruf: 22. April 2009).
- ↑ Bösenblatt: Peter Lohmann geht neue Wege, 18. Juni 2008
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