Eduard-Rhein-Stiftung

Eduard-Rhein-Stiftung

Die Eduard-Rhein-Stiftung wurde 1976 in Hamburg gegründet von Eduard Rhein (1900–1993), dem Gründungschefredakteur der Zeitschrift Hörzu. Geleitet wird die Stiftung von Rolf Gartz, dem Neffen Eduard Rheins. Das Stiftungskapital ist von ursprünglich zwei Millionen DM auf mittlerweile neun Millionen Euro angewachsen. Zweck der Stiftung ist die Förderung der wissenschaftlichen Forschung sowie der Bildung, Erziehung, Kunst und Kultur im In- und Ausland. Dazu werden Preise in folgenden Kategorien vergeben:

  • Grundlagenpreis (25.000 Euro)
  • Technologiepreis (30.000 Euro)
  • Kulturpreis (dotiert mit 10.000 Euro)
  • Eduard-Rhein-Ehrenring (Mondstein in Gold gefasst), die Anzahl der lebenden Träger ist auf zehn beschränkt.
  • Jugendpreise (im Rahmen des Bundeswettbewerbs Jugend forscht, je 1.500 Euro)

Preisträger

1979

  • Technologiepreis: Nobutoshi Kihara für extrem dichte Bildaufzeichnung auf Magnetband; Yuma Shiraishi für Grundlagenarbeiten für das Video Home System; Johannes H. Wessels für Beiträge zur magnetischen Bildaufzeichnung

1980

  • Technologiepreis: B. Wendland, G. Broussard, K. Compaan, Jon K. Clemens, G. Dickopp, Eugene O. Keizer und Piet Kramer für Alternativen künftiger TV-Systeme; Horst Redlich für die Entwicklung des Bildplattensystems

1981

  • Technologiepreis: Günter Joschko und Werner Scholz für die Mini-Disk; Minoru Morio und Shigeyuki Ochi für das Videomovie; Katsuo Mori und Masahuru Kubo für die MAG-Kamera; Lodewijk F. Ottens und Toshitada Doi für die Compact Disc; Dalton D. Pritchard für das Dynamic Processing System

1982

  • Technologiepreis: Max Aigner, Siegfried Dinsel, Herbert Hopf und Rudolf Kaiser für Stereoton-Fernsehen in Deutschland; Hans-Jürgen Kluth für die Stereoton-Schrägspuraufzeichnung beim VCR; Hiroki Sato für den ersten produktionsreifen Flachbildschirm

1983

  • Technologiepreis: Ljubumir Micic für Digivision, digitale TV-Signalverarbeitung; Etsuro Saito für Mavica, eine elektronische Einzelbildkamera; Horst Redlich für das DMM-Verfahren für Langspielplatten
  • Kulturpreis: Ulrich Kienzle für Blutiger Sommer – Wiedersehen mit Beirut; Marlene Linke für Das Erlanger Wunschkind

1984

  • Technologiepreis: A. Schauer, E. Geffcken, D. Littwin, W. Veith, K. Weingang und R. Wengert für den ersten farbigen Flachbildschirm aus Deutschland; Robert Suhrmann und Eckart Pech für Farbkodierung für den digitalen HDTV-Videoprozessor
  • Kulturpreis: Klaus Juhnke, F. Müller und H. von Barnekow: Der Fall K.; G. Friedel und M. Gregor-Dellin für Ich bin wie Othello; ARD-Team Warschau für die Polenberichterstattung; H. Giersberg und W. Trapp für Der vergessene Krieg

1985

  • Technologiepreis: Walter Bruch für zeitsequentielle Luminanz-Chrominanz-Kodierung; Thomas S. Robson für das MAC-System für Satellitenfernsehen; Takashi Okada und Masayuki Hongo für flimmerfreies TV-Farbsystem; Shinji Morozumi für das tragbare Fernsehgerät mit flachem LC-Bildschirm; Eckard Krüger, A. Heller und U. Kraus für das Video Programming System; F. Schröder und F. Stollenwerk für den Fachbeitrag Fernsehen mit erhöhter Bildqualität
  • Kulturpreis: Eberhard Fechner für Der Prozeß; Christoph Maria Fröhder für Polizeiagenten – Lockspitzel im Zwielicht; Peter Hajek für Helwein – Filmportrait eines Malers; Roland Schraut und Joachim Meßner für Ewig leben – Portrait einer Hundertjährigen; Werner Klett für Ein fauler Bauer

1986

  • Technologiepreis: K. Beckmann und D. Krahé für Kodierverfahren für Audio-Signale; Wolf-Peter Buchwald für erhöhte Bildauflösung für TV-Farbkameras; Stanley C. Fralick und Andrew Tescher für das Bildtelefon; Otto Klank, Heinz Röbel und Peter Treytl für Digitalhörfunk über Satellit; Kenzo Agakiri und Kenji Nakano für die DAT-Multitrack-PCM-Kassette; Charles Schepers für das Digicontrol-System für Fernsehgeräte
  • Kulturpreis: Georg Stefan Troller für Stan Rivkin; Hans Peter Stadler für Leiden der Besiegten; Volker Arzt für Fahrplan ins Chaos; Hans-Dieter Grabe für Hiroshima – Nagasaki; Ray Müller für Nacht der Indios

1987

  • Technologiepreis: Robert R. Bathelt für die Flat & Square-Bildröhre; Richard R. Taylor für die Quantel Box, Trickverarbeitung von TV-Bildern; Robert Suhrmann für den TV-Konverter mit CCD-Bildspeicher; Yasuro Hori und Kentaro Hanma für den Colour-Video-Drucker; Rudolf Vollmer für das Buch Satellitentechnik mit D2-MAC
  • Kulturpreis: Hans-Dieter Grabe für Warum habe ich meine Tochter getötet?; Anke Ritter für Wo Taxifahrer Tolstoi lesen; Irene Disch für Zacharias – ein Lebensbild
  • Sonderpreis: Joachim Friedrichs, Moderation der Tagesereignisse im Fernsehen

1988

  • Technologiepreis: Peter Brody für Grundlagen der TFT-Flüssigkeitsdisplays; D. E. Castleberry und William W. Piper für hochauflösendes farbiges LCD; Shigeo Mikoshiba und Shinichi Shinada für verbesserte Plasmabildschirme
  • Kulturpreis: Peter Leippe für Stille Tage in Sommieres; Michael Schmomers und Peter Kleinert für giftig, ätzend, explosiv; Ch. Berg, Michael Geyer und Jürgen Koch für Eine Queen wird geliftet
  • Sonderpreis: Hans Abich für seine Bemühungen um den Aufbau von Rundfunk und Fernsehen in Deutschland nach 1945
  • Ehrenpreis: EUREKA-Direktorat (P. W. Bögels, G. Bolle, M. Hareng, R. W. Young) für den HD-MAC-Standard

1989

  • Technologiepreis: Akira Hirota für das Euro-S-VHS-Videosystem; Rainer Lüder und Gerhard Weil für den Featurebox-Chipsatz für Fernsehgeräte
  • Kulturpreis: Gabriel Heim für Da ist kein Schall von Siegesrufen; Heike Mundzeck für Chronik einer Wiedergeburt und Rolf Pflücke für … und abends ins Gefängnis
  • Sonderpreis: Hans-Joachim Kulenkampff, Quizmaster und Entertainer

1990

  • Grundlagenpreis: Manfred Börner für Grundlagen für die optische Nachrichtentechnik
  • Technologiepreis: Isamu Washizuka, Kozo Yano und Hiroshi Take für den flachen 14-Zoll-LCD-Farbbildschirm

1991

1992

  • Technologiepreis: Scott A. Brownstein und Stephen S. Stepnes für ein analog-digitales Bildverarbeitungsnetzwerk; Abraham Hoogendoorn et al. für digitales Compact-Cassetten-System

1993

  • Grundlagenpreis: Alfred Fettweis und Hans-Wilhelm Schüssler für Grundlagenarbeiten zur digitalen Signalverarbeitung
  • Technologiepreis: Masao Tomioka und Shuhei Yasuda für LC-TV-Projektion mit ultrahoher Auflösung für HDTV
  • Kulturpreis: Ernst Waldemar Bauer und Gero von Boehm für herausragende journalistische Fernsehbeiträge

1994

1995

  • Grundlagenpreis: Konrad Zuse für die Entwicklung der ersten frei programmierbaren und in binärer Gleitkommaarithmetik arbeitenden Rechenanlagen
  • Technologiepreis: Larry Hornbeck für die digitale Mikrospiegel-Matrix
  • Kulturpreis: Heinz Bethge und Anthony Michaelis für jahrzehntelanges Wirken für die Freiheit der Wissenschaft

1996

1997

  • Grundlagenpreis: Yasuharu Suematsu für Halbleiter und integrierte Optik für Anwendungen in optischen Kommunikationssystemen
  • Technologiepreis: Thomas Haug, Heikki Huttunen und Jan Uddenfeldt für die Entwicklung des digitalen Mobiltelefonsystems (GSM)
  • Kulturpreis: John Maddox, langjähriger Chefredakteur der wissenschaftlichen Zeitschrift Nature

1998

  • Grundlagenpreis: Jacob Ziv für seine maßgebenden Beiträge zur Informations- und Kodierungstheorie, insbesondere für die Arbeiten zu einer Informationstheorie für individuelle Datenfolgen, die zur Konstruktion des universellen, verlustlosen Lempel-Ziv-Datenkompressionsalgorithmus führten
  • Technologiepreis: Tim Berners-Lee für die Schöpfung und Entwicklung des World Wide Web
  • Ehrenring: Heinz Zemanek für seine jahrzehntelangen völkerverbindenden Aktivitäten, insbesondere im Zusammenhang mit seinen herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf den Gebieten der Informationstechnologie, der Kybernetik und der Philosophie

1999

  • Grundlagenpreis: Wladimir Alexandrowitsch Kotelnikow für die erstmalige theoretisch exakte Formulierung des Abtasttheorems
  • Technologiepreis: Leonardo Chiariglione für die Konzeption und Durchsetzung der MPEG-Standards zur Kodierung von Bewegtbild- und Tonsignalen, hier insbesondere des weltweit beachteten digitalen Fernsehstandards MPEG-2; Fabio Rocca für die Erfindung der Bewegungskompensation bei der Kodierung von Bewegtbildsignalen und für grundlegende Arbeiten zur Hybridkodierung mit Bewegungsschätzung
  • Kulturpreis: Joachim Fest für seine herausragenden wissenschaftlichen und publizistischen Arbeiten

2000

2001

2002

2003

2004

2005

  • Technologiepreis: Hisashi Kobayashi, François Dolivo und Evangelos S. Eleftheriou für die Einführung digitaler Signalverarbeitungs- und Kodierverfahren in Festplattenspeichern
  • Kulturpreis: Redaktionsteam Wissenschaft der Wochenzeitung Die Zeit, vertreten durch den verantwortlichen Redakteur Andreas Sentker, für herausragende Berichte zu aktuellen Entwicklungen in den Naturwissenschaften, Medizin und Technik

2006

2007

2008

  • Technologiepreis: Siegfried Dais und Uwe Kiencke für die Erfindung, internationale Standardisierung und Verbreitung des „Controller Area Networks“ (CAN), das heute weltweit marktbeherrschend ist
  • Kulturpreis: Norbert Lossau für ausgezeichnete naturwissenschaft- und technologiebezogene Artikel in Tageszeitungen
  • Ehrenring: Herbert F. Mataré für seine im Jahre 1948 unabhängig und zeitgleich zu den Bell Labs gemachte Erfindung des Halbleiterverstärkers (Transistor), sowie für seine jahrzehntelangen herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie, der Halbleiterphysik und der industriellen Halbleiterfertigung.[1]

2009

  • Technologiepreis: Martin Schadt - Elektro-optische Basistechnologien für Flachbildschirme
  • Kulturpreis: Klaus Rehfeld - Herausragende populärwissenschaftliche Berichterstattung naturwissenschaftlicher Themen.

2010

  • Technologiepreis: Jens-Rainer Ohm und Thomas Wiegand für Beiträge zur Videocodierung und zur Entwicklung des Standards H.264 / AVC
  • Kulturpreis: Jimmy D. Wales - Gründer und Entwickler der freien und internationalen Enzyklopädie Wikipedia [2]

2011

  • Technologiepreis: Wolfgang Hilberg für die Erfindung der kontinuierlichen, digital codierten Normalzeit Funkübertragung und für Beiträge zur Realisierung von Funkempfängern.
  • Kulturpreis: Raymond Samuel Tomlinson für die Erfindung der standardisierten elektronischen Post, welche heute als E-Mail den einfachen weltweiten Informationsaustausch über das Internet ermöglicht und das Kommunikationsverhalten der Menschheit entscheidend verändert hat.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DIE WELT ONLINE „Der deutsche Erfinder des Transistors“ (vom 14. November 2008)
  2. DIE ZEIT ONLINE "Wikipedia-Gründer Wales in München ausgezeichnet" (vom 17. Oktober 2010)

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